𝐃𝐄𝐋𝐄𝐍𝐀- the cure

Elena

,,Du willst also wirklich wissen, was ich über das Heilmittel denke?", fuhr Damon mich an. Seine dunklen Augen richteten sich direkt auf mich, sodass ich ihn etwas verblüfft ansah. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass er das Heilmittel so ernst nehmen konnte und sich so extrem in die Sache hineinsteigerte. Doch genau das passierte. Damon wurde wütend.

Ich kam langsam einen Schritt näher und legte eine Hand an seine Wange. ,,Damon, ich...", begann ich zu reden und biss mir verzweifelt auf die Unterlippe.

,,Es ist egoistisch! Wieso sollst du es bekommen und nicht einer der Hunderttausend anderen Vampire da draußen? Hast du jemand die anderen gefragt ob sie es wollen? Hast du jemals daran gedacht das dieses Heilmittel Nebenwirkungen für dich haben könnte? Wir wissen nicht wie es wirkt und was es mit dir machen wird. Wieso willst du ein Mensch werden, wenn sie doch so viel schwächer sind als wir? Du hast so viel mehr vom Leben, wenn du ein Vampir bist."

Ich schwieg. Ich wusste wieso Damon so reagierte. Er wollte nicht, dass ich das Heilmittel nahm, weil er dann unsterblich blieb und ich nicht. Aber mein größter Wunsch war es, dass mein Leben sich wieder veränderte, so wurde wie früher. Ich konnte sich einfach nicht damit abfinden ein Vampir zu bleiben. Es machte mich auf lange Zeit nur unglücklich. Da wollte ich Damon nicht hineinziehen.

,,Nenn mir einen Grund, wieso ich begeistert sein sollte, dass du wieder sterblich werden willst? Wieso verdienst du es und nicht... Stefan, Care Bare, sogar Barbie Klaus oder einer der anderen Vampire, die es wollen. Wieso du?", fragte er. ,,Kannst du nicht endlich akzeptieren was du bist? Ich liebe dich. Ich habe dich als Mensch geliebt und als Vampir liebe ich dich noch viel mehr."

Nun sah ich zu Boden. Der Gedanke kam mir ebenfalls öfter, aber bisher schenkte ich ihm nicht viel Beachtung. Konnte ich nicht einmal an sich selbst denken? Durfte man nicht auch mal egoistisch denken? Sonst dachte ich immer erst an andere, aber wenn es dann um so etwas ging, dann war es plötzlich auch nicht recht an mich zu denken. Stefan würde mir das Heilmittel geben, Caroline war glücklich als Vampir, Rebekah konnte ich nicht ausstehen und die anderen Vampire kannte ich nicht und sie wussten nichts vom Heilmittel.
,,Ich weiß, dass du glücklicher bist wenn ich ein Vampir bin, Damon. Aber ich bin es nicht. Das hier... bin nicht ich. Ich wollte doch nie ein Vampir werden. Ich würde es Stefan sofort geben, aber wir wissen beide, dass er das niemals zulassen wird. Er würde lieber sterben als das Heilmittel selbst zu nehmen."

Damon ging ein paar Schritte im Raum umher. Ziellos. Er wirkte immer noch sehr aufgebracht und auch etwas verzweifelt.
,,Stefan hat mich damals überredet meine Verwandlung zu vollenden. Aber ich habe gelernt den Teil an mir zu mögen. Was ist so schlecht daran? Wir können für immer zusammen sein, altern nicht und sterben nicht. Uns liegt die ganze Welt zu Füßen. Eine Welt, die wir gemeinsam erkunden können.

,,Die Ewigkeit... Ich bin nicht dazu bestimmt mehrere hundert Jahre auf dieser Erde zu sein. Ich will altern, ich will eine Familie und ich will nicht jahrhundertelang leben, wenn es eine andere Möglichkeit gibt. Ich wäre bereit es zu teilen. Ich wäre wirklich bereit, aber Stefan wird es einfach nicht nehmen."

Damon nickte verstehend, aber unzufrieden. Er wusste selbst, dass Stefan es niemals selbst nehmen würde, wenn es mich glücklich machte. Das war etwas, was ich an ihm schätzte, auch wenn ich immer noch die Ansicht vertrat, dass ich darüber nachdenken sollte, wer es bekommt. Und alle außer Damon wollten, dass ich es nahm. Ich verstand ihn. Er wollte mich nicht verlieren. Aber das tat er nicht. Nicht so

Also trat ich an ihn heran und sah zu ihm auf. ,,Damon... wenn ich ein Mensch bin, würde ich dich nicht weniger lieben als jetzt. Die Sache mit Stefan ist vorbei. Wirklich. Ich liebe dich, egal ob als Vampir oder als Mensch. Die Sache ist nur die, dass ich es lieber als Mensch tun würde. Mit dir zusammen sein. Auch wenn du nicht alterst. Auch wenn es nicht für die Ewigkeit ist."
Ich schwieg einen Moment. ,,Willst du, dass ich mein Leben lang unglücklich bin, Damon?"

,,Aber du könntest glücklich sein. Mit mir. Bitte gib mir eine einzige Chance dir zu beweisen, dass dieses Leben auch ein Teil von dir sein kann. Bitte."

Er hauchte einen Kuss auf meine Stirn, woraufhin ich leise seufzte. Ich schlang meine Arme um seinen Körper und drückte ihn an mich heran. Er war so kalt und trotzdem fühlte ich mich so geborgen in seinen Armen. Und sicher. Selbst in dieser Umarmung konnte ich die Liebe spüren, die er für sie empfand. Außerdem erinnerte ich mich sich daran, dass auch meine Haut Kälte ausstrahlte. Technisch gesehen war ich atot. Ich fühlte das gleiche und plötzlich kam mir die kleine Auseinandersetzung sinnlos vor. Ich wollte nicht mehr darüber reden. Damit schob ich das Thema nur auf, aber momentan wollte ich den Streit hinter sich lassen.

,,Nur eine einige", bat er leise. Seine Stimme klang rau.

,,Okay", murmelte ich als Antwort, hörte mir selbst aber nicht einmal richtig zu, als würde eine andere Person die Worte aussprechen.

Das stellte ihn offenbar zufrieden, denn er sagte nichts mehr und ich spürte deutlich, wie sich seine angespannte Haltung lockerte.

Mit der Hand hob er mein Kinn an und sah mir in die Augen. Wie immer verlor ich mich daraufhin in seinen. Immer weiter beugte er sich zu mir nach unten, bis ich seine vertrauten Lippen auf ihren spürte. Der Kuss war weniger leidenschaftlich als so oft, aber dennoch intensiv. Seine Hände lagen auf meiner Hüfte und ich strich mit ihren sanft über seinen Rücken.

Schließlich ließ er von mir ab, blieb aber immer noch dicht an mir stehen. Mit seinen Fingern spielte er mit einer meiner Haarsträhnen. Er wickelte sie um den Finger herum und strich sie anschließend nach hinten.

Ich sah ihn einfach nur an und prägte mir jedes Detail seines Gesichtes genaustens ein. Obwohl ich es schon im Schlaf kannte.
,,Ich bin nicht sauer auf dich", murmelte ich schließlich, weil ich das Bedürfnis nach einer Entschuldigung verspürte. ,,Ich verstehe deine Meinung. Bitte versuch auch meine zu verstehen. Ich bin sicher wir finden eine Lösung. Vertrau mir."

Damon hauchte mir einen Kuss auf die Lippen.
,,Ich vertraue dir."

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