𝐒𝐚𝐫𝐚 𝐱 𝐌𝐞𝐧𝐜𝐢́𝐚 • better than him
STAFFEL 6 SPOILER
[bis max. Folge 4]
♡ MENCÍA ♡
,,Wann wirst du Sara endlich sagen, dass du auf sie stehst?", fragte Isadora und ließ sich elegant auf ein Sofa im Aufenthaltsbereich der Las Encinas fallen.
Nachdem ich die ganze Nacht auf dem Instagramprofil von @saraul unterwegs war, legte ich das Handy gähnend zur Seite und schüttelte den Kopf. ,,Ich werde ihr nichts sagen."
,,Warum nicht? Du hast mir vor drei Tagen erst erzählt, dass dieser Raúl dir nicht geheuer ist", erinnerte Isadora mich und drehte mein Handy um, auf dem immer noch die App geöffnet war. ,,Und du stalkst sie schon, Baby."
Die Blondine verzog wissend die Lippen und legte das Handy zurück auf den Tisch.
,,Mit Raúl ist etwas faul und ich werde mich dafür einsetzen, dass Sara diese toxische Beziehung beendet, aber das hat nichts damit zu tun, weil ich sie mag."
,,Also magst du sie", stellte Isadora fest.
Ich seufzte leise. ,,Natürlich. Hast du sie dir mal angesehen?"
Nach dem Vorfall mit Samuel und meinem Vater wollte Rebe berechtigterweise nichts damit zu tun haben. Da ich sie mit Armando schon einmal verletzte, hatte ich entschieden, mich erstmal von Beziehungen fernzuhalten. Irgendwie schaffte ich es am Ende, alles entzwei zu brechen, was ich anfasste.
Bei Sara war ich mir allerdings sicher, dass ich in der Lage war, ihr zu helfen und das hatte NICHTS mit der Tatsache tu tun, dass ich auf sie stand.
Ich konnte verhindern, dass ihr dasselbe passierte wie mir.
,,Gut, Baby, hör zu."
Isadora klatschte in die Hände, sodass ich ihr wieder Aufmerksamkeit schenkte. Begeistert sah sie mich an. ,,Ich stelle euch eine Suite in meinem Club zur Verfügung und du tust, was du tun musst."
,,Sie davon überzeugen, dass ihr Freund ein kontrollsüchtiger Schläger ist?"
Isadora überlegte kurz. ,,Ja, das auch. Du machst ihr klar, dass sie auf dich zählen kann und mit dir das viel bessere Los gezogen hat."
•••
,,Warum hast du Raúl erzählt, dass wir uns zum Lernen treffen?", begrüßte Sara mich stürmisch und schlug schwungvoll die Tür hinter sich zu.
Isadoras Suite war riesig. Die Möblierung erinnerte an ein Hotelzimmer, aber an ein sehr luxuriöses. Es gab ein Bett, einem großen Schrank, Sofas, Stühle, einen Tisch und eine weitere Tür zu einem Bad. Sie befand sich im ersten Stock des Clubs.
,,Wir lernen doch", antwortete ich ihr, stand auf und blieb vor ihr stehen. ,,Oder nicht?"
Sara schüttelte den Kopf. ,,Nein, tun wir nicht."
,,Du wirst heute etwas Lernen: Die Lektion des Lebens", sagte ich. Wenn ich ihr so nahe stand, musste ich mich darauf konzentrieren, meine Finger bei mir zu lassen. Das war gar nicht so einfach, aber ich wollte eigentlich ein ernstes Gespräch mit ihr führen. ,,Frage Nummer eins: Geht es Raúl wirklich etwas an, wo du deinen Abend verbringst?"
,,Natürlich. Er ist mein Freund", sagte Sara. Mir fiel auf, dass sie sich grohe Mühe gab, an mir vorbeizusehen.
Ich legte meine Finger unter ihr Kinn und drückte es leicht nach oben. ,,Sara, im Ernst. Ich mache mir große Sorgen um dich. Ich weiß, dass eure Beziehung nicht so traumhaft ist, wie du es auf Instagram allen weismachen willst. Rede mit mir."
Sara glänzte normalerweise durch eine große Portion Selbstbewusstsein. Im Moment aber wirkte sie eher unsicher. ,,Das geht dich nichts an. Ist das der Grund, warum du mich herbestellt hast?"
Ich schloss die Augen und beschloss dann einfach, gerade heraus zu fragen, was mir auf der Zunge lag. ,,Diese blauen Flecken stammen nicht davon, weil ihr es gern wild im Bett habt."
Ich formulierte es nicht als Frage, es klang und war auch wie eine Feststellung gemeint. Ich glaubte ihr kein Wort und diesem Idioten Raúl schon gar nicht.
Sara schob mich sanft von sich und griff nach ihrer Tasche. ,,Ich werde jetzt gehen", antwortete sie entschlossen.
Nervös kaute ich auf meiner Lippe herum, spielte mit dem Gedanken, sie wirklich gehen zu lassen. Dann aber fiel mir ein, wie Rebe sich für mich einsetzte, als ich in Schwierigkeiten mit Armando steckte. Damals wollte ich ihre Hilfe nicht, aber im Nachhinein dankte ich ihr dafür.
Ich durfte Sara nicht im Stich lassen.
Deshalb folgte ich ihr und hielt sie an der Tür auf, indem ich von hinten nach der Klinke griff und sie nach oben drückte. Sara sagte nichts, drehte sich nicht einmal um.
Vorsichtig schlang ich die Arme von hinten um sie und umarmte sie auf diese Weise. Sara roch angenehm, ihr Körper aber zitterte leicht. Mit jeder Sekunde beruhigte sie sich ein bisschen mehr und holte tief Luft. ,,Mencía, ich kann das nicht länger", flüsterte sie.
,,Ich weiß."
Ich strich ihre Haare zur Seite und küsste ihren Hals.
Sara war verzweifelt. Vermutlich hielt ihre Beziehung zu Raúl schon ewig und ich wusste auch, wie schwierig es war, da rauszukommen.
,,Was tust du da?", fragte Sara leise.
Ich hielt inne. ,,Gefällts dir nicht?"
Schon das ein oder andere Mal erweckte Saras Verhalten den Eindruck, dass sie mit mir flirtete. ,,Doch, aber..."
,,Raúl ist nicht hier und ich unterstütze dich, ihn loszuwerden. Das schwöre ich bei meinem Leben."
Sara drehte sich um und jetzt sah ich ihre geröteten Augen. Das Make-up saß noch fast perfekt, aber einzelne Tränen flossen dennoch. Stumm nahm sie meine Hände, drückte sie leicht und führte sie zu ihrem Mund, um sanft meinen Handrücken zu küssen.
Ich genoss die Stimmung zwischen uns. Mein erster Eindruck von ihr, dass Sara nur eine verwöhnte Influencerin war, stimmte nicht. Sie war viel mehr in der, hatte ebenso ihre Probleme. Probleme, die niemand verdiente.
,,Mencía...", sagte Sara und zog mich ein kleines Stück näher. Entschlossen sah sie mir in die Augen und legte eine Hand auf meine Wange. ,,Küss mich."
,,Bist du sicher?"
Ich wollte es so sehr. Seit ich Sara zum ersten Mal im Club tanzen sah oder sie beobachtete, wie sie Raúl küsste, wollte ich wissen, wie sich diese Lippen anfühlten. Aber ich wollte nicht, dass sie es nur tat, weil sie das Gefühl hatte, mich küssen zu müssen. Vielleicht, weil ich ihr mit Raúl helfen wollte oder seit längerer Zeit mit ihr flirtete.
Sara nickte. ,,Ich glaube, ich war mir noch nie in etwas sicherer. Bei dir fühle ich mich gut aufgehoben und das empfinde ich nicht, wenn ich Zuhause bin."
Sie sah aus, als ob sie das gerade selbst erst realisierte. Dass sie nur aus Pflichtgefühl, vielleicht sogar Angst mit Raúl zusammenblieb.
Ich näherte mich ihren Lippen, bis ich den letzten Abstand endlich überwand und sie küsste. Wenn ich mich vorher zu ihr hingezogen fühlte, verdreifachte sich mein Verlangen danach gerade. Sara war umwerfend. Sie erwiderte meinen Kuss zunächst zögernd, aber schnell weitaus sicherer, bis sie mich plötzlich auf das Bett hinter uns drückte und sich über mich beugte.
Endlich kam das breite Lächeln heraus, auf das ich schon die ganze Zeit wartete und schnell hatte sie mich wieder geküsst.
Genüsslich schloss ich die Augen, erkundete ihren Körper und sog gierig jede Sekunde davon auf. Isadora hatte Recht. Vielleicht konnte ich beides haben. Sara helfen... und Sara.
Leider klingelte in diesem Moment ihr Handy. Widerwillig löste sie sich von mir und sah auf ihr Display. Ihr schockierter Blick gab mir sofort einen Hinweis, dass Raúl am anderen Ende wartete.
,,Sag ihm, dass wir an einem wichtigen Projekt arbeiten. Und wir fallen durch, wenn wir es morgen nicht fertig haben, deshalb kommst du leider erst sehr spät nach Hause."
Obwohl die Lage ernst war, zwinkerte ich ihr zu und strich mit dem Finger leicht über ihren Oberschenkel. Sara hielt den Atem an, nahm den Anruf (leider) an und diskutierte bestimmt zehn Minuten mit ihrem Freund.
Die Geschichte mit dem Schulprojekt kaufte er ihr unter der Bedingung ab, dass er es sehen wolle. Idiot.
Dann legte sie auf und raufte sich die Haare. ,,Verdammt, was machen wir jetzt."
,,Zeig ihm eine Präsentation, die ich letztes Jahr gehalten habe", schlug ich vor und nahm ihr das Handy weg. ,,Keine Sorge, zur Not lege ich mich persönlich mit deinem Freund an. Meine Exfreundin konnte Boxen."
Sara schmunzelte. ,,Ich muss nicht von dir beschützt werden."
,,Bist du sicher? Ich habe ein paar wirklich gute Schläge gelernt", übertrieb ich ein bisschen. In Wirklichkeit hatte Rebe mir erläutert, dass aus mir sicher kein Boxchampion werden würde.
,,Gut, vielleicht fände ich es ein kleines bisschen heiß, wenn du mich verteidigst", gestand Sara schließlich und zog ohne Vorwarnung ihr Top aus.
Grinsend betrachtete ich ihren Körper. ,,Überleg dir lieber schonmal einen neuen Namen für dein Instagram. @mensara?"
,,Du gehst es wirklich schnell an, Kleine", stellte Sara fest und lachte leise.
,,Das redest du dir ein. In Wirklichkeit hast du dein Top zuerst ausgezogen."
Zwinkernd setzte ich mich hin, um es ihr gleichzutun.
Sara entschloss sich, nicht länger mit mir zu diskutieren. Stattdessen widmeten wir uns wichtigeren Dingen...
•••
Nach wie vor bitte keine Spoiler zu Staffel 6, ich bin selbst noch nicht fertig. Meine Meinung dazu wird wie immer in einem separaten Kapitel veröffentlicht.
Zu Mencía und Sara: Ich vermisse zwar Menbeka, aber dieses Dynamik gefällt mir trotzdem erstaunlich gut.
Ich hoffe, dass Sara nicht wieder mit Raúl zusammenkommt.
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