𝐏𝐨𝐥𝐨, 𝐂𝐚𝐫𝐥𝐚, 𝐂𝐡𝐫𝐢𝐬𝐭𝐢𝐚𝐧 • luxury and fun

♡ CHRISTIAN ♡

,,Probier nochmal den anderen", urteilte Carla mit einem halbvollen Glas Wein in der Hand. Elegant saß sie auf dem flauschigen Sofa vor der Umkleidekabine in dem noblen Einkaufsladen. Ihre blonden Haare fielen in perfekten Wellen über ihre Schultern und die Bluse der Schuluniform war genauso weit aufgeknöpft, dass sie mir einen tiefen Einblick gewährte. Bei unserer ersten Begegnung hielt ich sie für perfekt (und daran änderte sich nicht gerade viel).

Ich selbst saß neben ihr und hätte mich beim ersten Blick auf die Preisschilder fast an dem teuren Wein verschluckt, der zugegeben schmeckte als stünde er seit Jahren im Keller. Ich beschwerte mich nicht. Seit ich mit der Marquesa und ihrem Freund abhing schlich ich mich sozusagen in deren Luxusleben und ließ mir von ihnen alles mögliche zahlen.

Aus irgendeinem Grund beschlossen Carla und Polo mich in ihre Beziehung einzubeziehen. Anfangs bestand das nur aus Sex, aber mittlerweile schleppten sie mich auf ein paar sündhaft luxuriöse Veranstaltungen. Ich genoss das alles sehr. Man bekam nicht alle Tage die Gelegenheit mit dem beliebtesten Paar von Las Encinas zu schlafen.

Carlas Freund Polo probierte gerade Anzüge an, die ihm zugegebenermaßen perfekt standen. Obwohl ich anfangs nur an Carla interessiert war, gefiel mir Polo von Tag zu Tag besser. Ich wusste zwar, dass die beiden so gut wie verheiratet und für immer bestimmt und so waren (langweilig), aber ich fände es schade alles aufgeben zu müssen. Die Sache war nur vorübergehend. Sie machte mir leider viel zu sehr Spaß und Carla und Polo ebenfalls. Eines Tages überredete ich die beiden bestimmt noch, mich nicht nur für ihren Spaß zu benutzen.

,,Den davor? Was hast du an diesem auszusetzen?", fragte Polo verwirrt und drehte sich einmal im Spiegel. Eigentlich gab es wirklich nichts daran auszusetzen. Das blau betonte seine Augen und jemand wie Polo konnte in einem Anzug nicht schlecht aussehen. Ich sah natürlich noch besser aus, aber darum ging es hier nicht.

,,Mir gefällts", mischte ich mich ein. ,,Wofür kaufen wir das nochmal?"

Ich legte entspannt einen Arm um Carla und nippte an meinem Wein. Auch beim zehnten Schluck schmeckte er nicht besser als die fünf Euro Flasche im Laden um die Ecke. Er schmeckte nur teurer.

Carla - Welche verdammt hohe Ansprüche besaß und sich nicht mit dem zweitbesten zufrieden gab, lächelte. ,,Für die Hochzeit von Lus Tante. Sie ist mit meiner Mutter befreundet. Und für dich kaufen wir den nächsten Anzug."

,,Ich soll euch begleiten?", fragte ich überrascht. Ich wusste, dass Carlas Eltern nicht sehr viel von mir hielten. Es störte mich nicht und es störte offenbar auch Carla nicht. Sie genoss es eher mit zwei Jungs im Arm dort aufzukreuzen. Beschweren wollte ich mich nicht, ich bekam schließlich nicht genug von ihr.

,,Natürlich, du..."
Sie kam nicht zu ihrer Antwort, denn Polo unterbrach uns beide.

Ungeduldig wippte er von einem Bein aufs andere. ,,Welcher denn jetzt? Der erste oder der hier?"

Ich merkte wieder mal, wie sehr Carla ihn um die Finger wickelte. Erst dachte ich es sei andersrum, aber Carla bestimmte praktisch alles an seinem Leben. Wenn Carla den ersten Anzug besser fand, dann wurde der auch gekauft. Polo schien wohl zu denken, dass Carla immer wusste was das beste für ihn war. Ich konnte es ihm nicht verübeln, immerhin schaffte kaum einer sich Carlas Charme zu entziehen. Ich am allerwenigsten.

,,Der andere", sagte Carla wie aus der Pistole geschossen.

,,Ehrlich gesagt sahen die genau gleich aus... der andere war nur ganz leicht dunkler", platzte es aus mir heraus.

Carla und Polo sahen mich beide an, als hätte ich ihnen erklärt, dass Rotwein und Weißwein genau gleich aussahen.

,,Der andere war auch besser geschnitten", stimmte Polo Carla schließlich zu, als wäre es seine eigene Meinung und als hätte ich nichts gesagt.

Ich musste noch viel über das Luxusleben lernen. Anscheinend machte es sehr wohl einen Unterschied, ob der Anzug dunkelblau oder dunkel-dunkelblau war.

,,und jetzt zu dir, Christian", fuhr Carla fort und strich mit ihren kühlen Finger über meine Wange. Augenblicklich hielt ich den Atem an.

Offensichtlich dachte Carla mit, denn sie hatte schon eine Vorauswahl getroffen. Ein Anzug kostete mehr als der andere und ich genoss es. Ich genoss es alles von ihr gesponsert zu bekommen. Polo kam wieder aus der Umkleide und legte den ausgewählten Anzug sorgfältig neben sich, als er sich neben Carla fallen ließ und ihr einen Kuss gab.

Ich wollte die Aufmerksamkeit der beiden zurück, riss mir das Hemd der Schuluniform vor der Umkleid vom Körper und ließ meine gut trainierten Muskeln spielen. Das funktionierte immer und sofort bekam ich wieder Carla und Polos volle Aufmerksamkeit.

,,Vielleicht solltest du einfach oberkörperfrei mitkommen", antwortete Carla schmunzelnd und biss sich auf die Lippe, als sie meine Show zusah. Polo reagierte wie üblich weniger offensiv darauf, aber auch er starrte mich an. Jene Aufmerksamkeit liebte ich. Ich liebte es, wenn andere mich begehrten. In der Schule hielten mich alle für einem prahlenden Angeber. Damit hatten sie natürlich recht, aber noch besser gefiel es mir, wenn Carla und Polo mich tatsächlich anstarrten. Endlich wurde mein Selbstbewusstsein und meine rücksichtslose Art belohnt.

,,Gute Idee, aber die Tante von Miss Mexiko würde das nicht so toll finden wie ihr", riet ich schmunzelnd und zwinkerte Polo und Carla zu.

,,Wieso denn? Ist doch ein heißer Anblick."
Carlas Stimme war weich und bestimmend wie immer. Das mochte ich so an ihr. Sie wusste immer was sie wollte. ,,Findest du nicht, Polo?"
Fragend sah sie ihn an und dann mich. So brachte man Polo immer aus der Fassung: indem man ihm irgendwelche viel zu spontanen und persönlichen Fragen stellte, wie etwa sein Interesse an Jungs. Carla machte das immer und manchmal tat er mir dann Leid - zumindest bis ich mich wieder daran erinnerte, wie er Carla und mir bei einer unserer ersten Begegnungen beim Sex zusah.

,,Ja klar", stammelte Polo und lief rot an, aber an seiner Miene veränderte veränderte nichts. Er reckte das Kinn und sah selbstbewusst in unsere Richtung.

In den folgenden Minuten probierte ich alle möglichen Anzüge durch. Alle lies ich von Polo und Carla kommentieren. Es dauerte ewig, bis sie sich zufrieden gaben. Polo taute mit etwas Wein ebenso auf und machte sich einen Spaß mit seiner Freundin gemeinsam meine potenziellen Anzüge zu kommentieren. Bei jedem Exemplar bot ich den beiden natürlich eine vollkommen überzogene Show und ignorierte die Blicke der anderen Einkäufer.
Carla bezeichnete die Ergebnisse als 'langweilig', 'eintönig', 'nicht heiß genug' oder 'sehr heiß'. Polo stimmte mit ein und fügte noch ein paar Einschätzungen dazu. Wir hatten viel Spaß zusammen und ernteten jede Menge verwirrter Blicke, als Carla sowohl mich, als auch Polo küsste. Zufrieden sah sie dabei zu, wie ich mich endlich überwand auch Polo zu küssen. Wieso auch nicht? Er sah ebenso gut aus und gehörte irgendwie mit dazu.

Lange hatte ich nicht mehr so viel Spaß gehabt wie heute Mittag. Schlussendlich fand ich sogar einen passenden Anzug für die Hochzeit, auf die ich nicht einmal  eingeladen wurde. Egal, wer brauchte denn auch Einladungen? Ich ging einfach so mit. Mit Carla und Polo zusammen fühlte ich mich "mächtiger" denn je. 

Ich wusste, dass ich das nicht einfach eines Tages aufgeben wollte, wenn die beiden beschlossen mich links liegen zu lassen. Darum ging es heute aber nicht. Heute tranken wir einfach zu viel Wein und verbrachten einen unvergesslichen Tag zu dritt.

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