𝐂𝐚𝐫𝐦𝐮𝐞𝐥 • I will always come back [2]


TEIL 2 [CARLA VS ARI]

♡ CARLA ♡

Binnen weniger Sekunden wusste ich, womit Samuel sich seit meiner Abwesenheit die Zeit vertrieb. Obwohl ich mich in London genau gleich verhielt, verspürte ich Eifersucht. Dieses Mädchen reichte mir nicht im entferntesten das Wasser.

Es erfüllte mich mit einer großen Genugtuung, dass Ari den Kuss zwischen Samuel und mir sah. Ich wollte gegen sie gewinnen.

,,Ich bin...",  begann ich eine herablassende Vorstellung meiner selbst.

,,Ich weiß, wer du bist, Carla", unterbrach mich Ari sofort und sah mich herausfordernd an. ,,Du bist die Marquesa, die Exfreundin des Mörders, die manipulative Lügnerin."

,,Samuels Exfreundin", ergänzte ich. Wie konnte dieses Mädchen es wagen, Polo zu erwähnen? Sie besaß nicht einen Funken Anstand.

Ari kam einen Schritt näher. Sie war kleiner als ich, weshalb ich arrogant das Kinn reckte und sie ansah. ,,EX-Freundin", wiederholte Ari, wobei sie vor allem den ersten Teil des Wortes betonte.

Samuel, der bisher neben uns stand und angetrunken dem Gespräch folgte, merkte wohl, dass es gleich explodierte. Es war nie eine gute Idee zwei Frauen in denselben Raum zu werfen, sie auf denselben Mann standen. ,,Hey, beruhigt euch. Es gibt keinen Grund zu streiten."

,,Ach nein? Wieso steckst du deiner Exfreundin die Zunge in den Hals, nachdem sie keine zwei Minuten hier ist? Sie hat sich Monatelang nicht für dich interessiert. Sie wird wieder nach London abhauen und dich vergessen, sobald sie aus der Tür läuft", warf Ari mir vor.

Vergessen bestimmt nicht.
Ich wollte nicht sagen, dass ich wegen Samuel mein Leben in irgendeiner Weise einschränkte, aber vergessen tat ich ihn nicht. Niemals. ,,Samuel, kann ich hier übernachten? Ich will nicht nach Hause", unterbrach ich Aris Gerede einfach.

,,Denk nichtmal dran", antwortete Ari.

Samuel sah sichtlich überfordert aus. Zwei Mädchen redeten gleichzeitig auf ihn ein und wollten dasselbe. Ihn.
Mir war langweilig, also verfolgte ich praktisch kein anderes Ziel. Obwohl ich es selten zugab, fühlte ich mich in Samuels Nähe umwerfend. Ich fühlte mich, als gehöre ich dorthin. Meine Entscheidung in London zu studieren hatte nichts mit ihm zu tun. Ich brauchte einfach Abstand zu meinen Eltern, zu Las Encinas und zu all den Dingen, die geschahen. In kürzester Zeit verlor ich meine beste Freundin Marina und Polo - zwei Menschen, die mir einst die Welt bedeuteten.

In London merkte ich, dass nur noch Samuel mir so viel bedeutete.

Meine Freunde auch, aber Samuel war der wichtigste von allen. Ich hatte es nicht mehr ausgehalten, ihn nicht zu sehen.

,,Ari, es tut mir Leid. Carla kann sonst nirgends schlafen...", entschuldigte sich Samuel. ,,Außerdem triffst du dich gleichzeitig mit Guzmán... du hast kein Recht mir etwas vorzuwerfen."

Ach... Ich hob überrascht die Augenbraue. Hier ging es komplizierter zu als erwartet.
Wie immer gab es in Las Encinas Beziehungen wie an keiner anderen Schule.

,,Sie kann nirgendwo anders hin? Samuel, sie wohnt in einer Villa. Es ist nicht so, als sei sie obdachlos."
Meine Güte, hielt dieses Mädchen jemals ihren vorlauten Mund?

Ich verdrehte die Augen. ,,Ari, deine Meinung interessiert mich nicht. Für mich ist es so, als ob du nicht existierst", erklärte ich ihr in meinem gewöhnlichen, kühlen Ton und warf die blonden Haare in den Nacken.
,,Ich seh mal nach unseren Freunden."

Siegessicher stolzierte ich aus Samuels Zimmer auf die Party und musterte die vielen Leute. Gut die Hälfte kam mir bekannt vor. Ein betrunkener Guzmán warf sich mir um den Hals und erkundigte sich nach Ari. Was wollten denn alle von der?

Ich schob ihn von mir ohne ihm eine Antwort zu geben und nahm mir einen Drink. ,,Carlitaaa"
Diesmal legte Rebe mir einen Arm um den Hals. Sie roch stark nach Alkohol und trug dieselben bunt zusammengewürfelten Klamotten wie immer. ,,Ist der Versöhnungssex mit Samuel schon vorbei? Ich hab euch ins Zimmer gehen sehen."

Anscheinend hatte sie auch ihre direkte Art behalten, wie schön. ,,Ari hat uns unterbrochen", antwortete ich ohne mir die Mühe zu machen, meinen gemervten Unterton zu verbergen. ,,Bist du mittlerweile über ihn hinweg?"
Drei Frauen und Samuel wurde selbst mir zu kompliziert.

,,Keine Sorge, Carlita, ich steh jetzt auf Mädchen. Das ist Mencía und du lässt deine Finger von ihr", lallte sie, trank noch einen Schluck und nickte auf ein dunkelhaariges Mädchen mit Pony.
,,Ich sag dir das, weil jeder auf dich steht... Fass sie nicht an. Sie ist nämlich Aris Schwester und falls du ihr wegen Samuel eins auswischen willst, dann nimm lieber Patrick... obwohl der nur auf Männer steht."

Ich verstand kein Wort. Es war nicht so, dass es mich ernsthaft interessierte. Ich versuchte nur, den Überblick zu behalten.
,,Rebe, du bist betrunken. Was willst du von mir?"

,,Carla!"
Das klang stark nach Samuel. Ich drehte mich um und riss Rebeka unfreiwillig mit mir, weil sie immer noch ihren Arm um mich legte. Stolpernd blieb die dunkelhaarige stehen und prostete Samuel zu.

,,Samuel, wag es nicht..."
Ausgerechnet Ari stieß auch noch zu unserer privaten Party dazu. Wenigstens nahm Rebe ihren Arm von mir.

Abwartend sah ich Samuel an und ignorierte Ari, wie ich es ihr schon erklärte. Sie existierte nicht in meiner Wahrnehmung.

,,Wirst du mich wieder verlassen?", fragte Samuel laut, um nicht von der Musik und dem lauten Geschrei auf der Party übertönt zu werden. Für mich existierte all das nicht mehr. Ich sah nur ihn.

Ich zuckte mit den Schultern und strich mein elegantes Oberteil glatt. Meine Augen fixierten nur Samuel. ,,Ich wollte auch letztes Mal bleiben. Das zwischen uns... Es hat funktioniert. Wir sind sehr verschieden und werden immer tausende Probleme haben, aber es war echt."

,,Ich liebe dich. Das weißt du, Carla. Wahrscheinlich wirst du mir noch tausend Mal das Herz brechen, aber du kannst es nicht ändern... egal wie oft du wegläufst"
Samuel nahm meine Hand in seine und strich mit dem Daumen über meinen Handrücken.

Es war Rebe, die die ganze Stimmung ruinierte. ,,Na los, ab ins Zimmer. Wir wissen alle, wie das bei euch beiden abläuft. Bevor ihr euch wieder streitet, soll Samuel wenigstens ein paar Tage gut gelaunt sein."

Ich verdrehte die Augen. ,,Ich will nicht mehr nach London zurück. Überrede mich, zu bleiben."

Samuel beugte sich vor um mich zu küssen, aber kurz davor verharrte er. ,,Momentan will ich nur, dass du länger als sieben Stunden bleibst. Verspricht du es?"

Ich nickte.
Und dann küsste er mich endlich...

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Hey, nach einer Ewigkeit bekommt der Oneshot endlich einen zweiten Teil. Ich habe auf Insta gelesen, dass morgen vermutlich das Datum und eventuell der erste Teaser für Staffel 5 hochgeladen wird, also war ich motiviert zu schreiben :) ich weiß nicht, ob das nur Gerüchte sind oder ob es stimmt. Falls es wahr ist, freue ich mich natürlich darauf haha









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