...

Ich weiß, das mag von einer quirligen und fröhlichen Person wie mir komisch klingen, aber mir geht es nicht gut. Psychisch bin ich gerade echt angekratzt.

Ich weiss nicht, ob dass hier eine Phase ist, Corona bedingt ist oder ich gerade meinen familiär vererbten Hang zur Depression auslebe, aber ich fühle mich leer.

Hohl.

Leblos.

Es ist so, als wäre ich nur noch eine Hülle oder ein kaputter Roboter, leer und antriebslos.

Ich habe kaum Motivation irgendetwas zu tun, stehe unter enormen Druck, mache mir zu viele Gedanken.

Mittlerweile habe ich das Gefühl, dass das Ich, dass ich den anderen Menschen zeige, nur eine Maskerade ist um diese Leere zu füllen.

Eine Maske, um zu kaschieren, dass es mir innerlich nicht gut geht.

Und teilweise glaube ich, dass diese Maske zu gut ist.

Wisst ihr, ich bin eine unglaublich aufmerksame Person. Ich bekomme alles in meine Umfeld mit, vom Geflüster des Nachbarn bis zur aktuellen Oberteilfarbe meiner Klassenkameraden. Ich speichere diese Information, irgendwo in meinen Hirnwindungen. Ich bin vielleicht nur deshalb so einer gute Schauspielerin, weil ich unzählige Verhaltensmuster in meinem Kopf habe. Und das wird mir gerade zum Verhängnis.

Für eigentlich alle bin ich immer diese starke, fürsorgliche, quirlige Person, so wie eine große Schwester, mit der man über alles reden kann, die einem zuhört und einem hilft.

Das geht so weit, dass ein damals elfjähriges Mädchen die eigene Mutter tröstet.

Es heisst ja immer, das Menschen nicht weinen, weil sie schwach sind, sondern weil sie zu lange stark waren. Und ich habe das Gefühl, dass das mir gerade passiert.

Ich habe beinahe schon den Zwang, anderen zu helfen, mich mit ihren Problemen zu belasten, damit es ihnen besser geht. Solange es meinen
Liebsten gut geht, ist es egal, wie es mir geht. Ich habe das Gefühl, stark sein zu müssen, obwohl dem nicht so ist. Ich brauche das nicht, und trotzdem ist dieser Zwang da, die Last anderer auf mich zu laden.

Irgendwie ironisch, dass ich vor vier Jahren eine Tarotkarte gelegt bekommen habe, die mir eben sagt, dass ich mir nicht die Last von anderen aufladen soll.

Was mich am meisten wurmt ist, dass ich eigentlich glücklich sein sollte. Ich sollte froh sein, zwei so wunderbare Familien zu haben, einen feinen aber kleinen Freundeskreis zu besitzen, überhaupt das Privileg mich bilden zu dürfen habe und den Luxus habe, jeden Tag mit einem vollem Magen ins Bett gehen zu dürfen.

Ich sollte glücklich sein.

Aber alles, das ich fühle ist Leere.

Nichts.

Naja, ich wollte euch jedenfalls danken.

Ich wollte Danke sagen, weil ihr diesen Hohlraum füllt.
Ihr füllt dieses Loch in meinem Herz mit eurer Liebe und eurer Freundschaft.

Danke, das ihr mich Freude fühlen lasst.

Danke, das ihr mich lebendig fühlen lasst.

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top