여섯

Der Abend lief für Hyunjin anders als erwartet. Er ging schließlich mit einem ziemlich pessimistischen Gefühl zu diesem Treffen und als er erfuhr, dass Felix der Junge war, der damals in seiner Klasse gemobbt wurde und gegen den er nach wie vor ein schlechtes Gewissen hatte, selbst nach Jahren, war seine Stimmung für einen gewissen Moment gedrückt.

Dabei tat ihm sogar ziemlich gut wieder in Gesellschaft von Menschen zu sein und für einen kurzen Moment hinterfragte er sich, warum er nicht viel früher etwas wieder mit ihnen unternommen hatte. Ihm fiel aber wieder ein, dass er niemanden so wirklich hatte, weil er sich von allen abgeschotten hattte. Innerlich hoffte er, dass er zu mindestens etwas mit Felix oder Jisung nehmen würde. Ersterer schien so langsam aufgetaut zu sein und erweckte nicht mehr den Anschein, dass er vor dem Blonden allzu sehr Angst hatte, wie zuvor. Sie wechselten Worte miteinander und lachten zusammen, so, als stände ihre Vergangenheit nie zwischen ihnen. Genau das beruhigte Hyunjin, denn irgendwie interessierte er sich für den Australier. Er wollte vieles über ihn erfahren, vor allem wie die Zeit nach dem Schulwechsel war und ob es ihm besser ging, als in seiner Klasse. Bestimmt hatte er noch immer die typischen Vorurteile vom Blonden, die er nur zu gern beseitigen wollte. Und dass seine Sicht von ihm keinesfalls mehr der glich, wie noch vor ein paar Jahren, als sie noch zur Schule gingen.

Doch das würde wohl für heute den Rahmen sprengen und auch die Stimmung vermiesen, die gerade wirklich gut war.

Mit einem stummen Seufzen stand Felix auf und warf ein breites Lächeln in die Runde. "Ich muss für heute los. Morgen muss ich früh raus und da ich ohne hin schon kaum Schlaf habe, sollte ich wohl besser gehen." Alle gaben ein unzufriedenes Stöhnen von sich, außer Hyunjin, der als einziges nur schmollte und am liebsten gemeinsam mit ihm gehen wollte. Das kam aber in seinem Kopf ziemlich seltsam herüber, sah gleichzeitig keinen weiteren Grund darin bleiben zu müssen.

"Vielleicht sollte dich jemand begleiten.", schlug Jisung vor und warf einen Blick in der Runde, wodurch der Blick dann bei dem Blonden hängen blieb, der direkt auf das dunkle Holz des Tisches blickte.
"Ich denke, das wird nicht nötig sein. Aber danke für das Angebot."
"Ich glaub Hyunjin muss morgen eh früh raus, so wie ich ihn kenne. Überstunden und so." Die Augen des Koreaners wurden riesig. So ganz wusste er nämlich nicht, was er erwidern sollte. Immerhin herrschte zwischen Hyunjin und Felix vmauf den Hinwg absolute Funkstille und der Ältere wusste, dass sie sich nur unterhalten hatten, weil es alle taten. So ganz war das Hyunjin nicht Geheuer und eigentlich war er schon drauf und dran seinen Kopf zu schütteln.

"Wenn das so ist, hätte ich nichts dagegen." Auffordernd sah der Grauhaarige zu ihm und deutete ihm, dass er aufstehen sollte. Zwar war Felix nicht danach in Gesellschaft nach Hause zu gehen, doch ihre Wege trennten sich relativ schnell, sodass er sich darüber keinen Kopf machen musste.

Leicht überrumpelt stand Hyunjin auf und verabschiedete einmal von allen, ehe sie aus dem Lokal herausgingen. Direkt war die Stimmung zwischen ihnen erstickend gewesen, das merkte der Blonde. Diesmal völlig anders, als man den Koreaner abholte und das machte ihm aus irgendeinem Grund Angst. Nicht, dass er sich vor Felix fürchtete, denn das tat er absolut nicht. In seinen Augen war der Jüngere süß und herzig, bestimmt war er ein guter Freund. Das wollte er nicht bestreiten. Aber das würde gegen seine Prinzipien sprechen, dass der Ältere keine Freundschaften wollte.

"Denk ja nicht, dass sich irgendetwas zwischen uns ändert. Nie im Leben könnte ich mich mit einen meiner Mobber anfreunden." Felix' Stimme war plötzlich viel kälter, zugleich tiefer und das verschreckte Hyunjin. Gerade hatte er noch normal mit ihn reden können und nun wirkte er wie eine völlig andere Person. "Über die Zeit habe ich gelernt, wie falsch Menschen sind und deswegen hielt ich es für eine gute Idee, dass ich mich ihnen anpasse."
"Ich hab' dich nie gemobbt, Felix."
"Ich weiß, ich weiß."

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