스물넷

Zwischen den drei Jungen herrschte eine seltsame Stimmung. Besser gesagt zwischen Hyunjin und denen, die er seine Freunde nannte. Ausnahmsweise hatten sie nämlich zugestimmt, dass der Älteste etwas mit ihnen unternehmen durfte. Zwar hatten sie nicht sonderlich Lust darauf und das zeigten sie auch, aber Hyunjin sollte endlich für einen Zeitraum seine Ruhe geben. Natürlich hätte er auch mit anderen etwas unternehmen können, aber es war immer dasselbe. In der Schule zeigten sie Interesse für ihn und sobald es um die eigenen Zeit ging, hatte keiner Lust auf ihn. Als hätten sie Respekt vor seiner Erscheinung, wodurch diese so gut wie jedem zuwider wurde. 

Und das verletzte Hyunjin jedes Mal aufs Neue. Er wollte doch einfach nur Freunde haben, auf die er zählen konnte und die ihm nicht in den Rücken fielen. Einmal hatte er mit Jeongin über seine Probleme geredet und keinen zwei Tage später wusste jeder davon, sodass er für zwei Tage nicht in die Schule gegangen war. Sämtliche Gerüchte hatten seine vermeintlichen Freunde auch in die Welt gesetzt und die, die nicht mit ihm befreundet waren, glaubten es. Immerhin schien es für Außenstehende so zu sein, als wären sie mit Hyunjin befreundet und somit musste es ja stimmen, was sie erzählten. 

Dabei war es eine andere Form von Mobbing, die Hyunjin widerfuhr. Jedenfalls betitelte er es immer so, aber es war nichts zu dem, was Felix widerfahren war. Daher nahm er sich immer zurück, denn sonderlich zu schaden, kam er nicht und war dementsprechend auch vorsichtiger, was diese Betitelung anging. 

"Gott sei Dank hat diese Heulsuse endlich die Schule gewechselt.", meinte Jeongin voller Überzeugung und gewann bei Seungmin an Zuspruch. Nur in Hyunjin wuchs das Unverständnis, wie man jemanden, den man nicht kennen konnte, so sehr verachten konnte. Felix würde ein Mensch sein, der Anderen keine Ungerechtigkeit antun würde, weil sie ihm selbst widerfahren war und somit wusste, wie es war und wie man sich dabei fühlte.
"Hast du mal seine Aussprache gehört? Manchmal hört er sich an, als hätte er einen Sprachfehler." Und dann lachten sie, während der Älteste weiterhin stumm blieb. Lediglich die Wut stieg in ihm, machte ihn beinahe rasend. Am liebsten wollte er ihnen die Meinung geigen, aber dann war ihm auch klar, dass er ihre Freundschaft in die Tonne werfen konnte. Wobei sie nie wirklich befreundet waren. Viel eher führte er mit Seungmin und Jeongin eine Zweckbeziehung, die zum Scheitern verurteilt war. 

"Das Einzige, was an ihm erträglich macht, ist seine Stimme. Stell dir vor, er hätte so eine Stimme, die zu seinem Aussehen passen würde. Ich glaub, dann wären die viel früher auf ihn losgegangen." 
"Könnt ihr einmal die Fresse halten? Was hat euch Felix getan, dass ihr über ihn so herziehen müsst?", brachte Hyunjin die Jüngeren zum Schweigen, "Nur weil es alle machen? Denkt ihr wirklich, dadurch seid ihr etwas besseres?" Einige Sekunden schauten sie ihn erschrocken an, ehe sie in Gelächter ausarteten, den Älteren somit nur noch mehr zur Wut brachten, dass er beinahe die Kontrolle verlor und sie schlagen wollte. Doch das wäre nicht Hyunjins Art gewesen und würde sie auch nach wie vor nicht sein. Dafür hatte er zu viel Selbstbeherrschung. 

"Wer will den mit jemanden befreundet sein, der heult, nur weil er einige Kommentare bekommt, die halb so wild sind? Verschwinde doch einfach, wenn du meinst, dass Felix ach so toll ist." 

Wer entschied, ob die Kommentare nicht schlimm waren? Wenn man jeden Tag das Gleiche zu hören bekam, dann glaubte man ihnen irgendwann auch und hasste sich selbst so sehr, wie es die Anderen taten. Die Dosis machte das Gift. Wären es nur vereinzelte Kommentare gewesen, hätte es Felix nicht einmal ansatzweise so sehr getroffen. Aber es passierte täglich, manchmal sogar bis zu seiner Haustür und egal, wie oft er flehte, dass sie aufhören sollten, seine Mitschüler machten immer weiter. Es war für sie ein Spaß, während es für Felix die Hölle auf Erden war. 

Nicht ohne Grund konnte Mobbing bis zum Selbstmord führen, denn der Weg schien unendlich. Als würde es niemals mehr aufhören wollen und zeigen, dass es sich das ganze Leben so hinziehen konnte. 

"Lieber stehe ich hinter jemanden, wie Felix, als hinter euch, die vollkommen falsch sind!" 

Nur leider zog sich Hyunjins Schulleben, so wie das gefakte Interesse bis zum Ende und schadete ihm, obwohl er immer wieder versuchte da irgendwie herauszukommen. Aber es war nicht alles Gold, was glänzte. Falsche Freunde konnten eben auch zu Einsamkeit führen, die bis heute als wesentlichen Bestandteil von Hyunjin herausstellte. 

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