서른 여섯

"Weißt du, eigentlich hätte ich nie gedacht, dass wir uns eines Tages so gut verstehen, im Urlaub sind und uns dabei so nahe kommen. Es fühlt sich eher an, wie ein Traum, aus dem ich irgendwann aufwache, weißt du Hyunjin?"
"Was ist, wenn es so wäre und wir uns nie wirklich kennengelernt haben?" Darauf wusste Felix keine wirkliche Antwort. Ein Schulterzucken, nachdem er noch einmal nachdachte. Doch daraus wurde er nicht schlauer.

"Ich denke, ich wäre traurig. So wie es ist, ist es perfekt und ich bin mehr als dankbar, dass sich unsere Wege gekreuzt haben." Felix' Blick ruhte auf dem Wasser, während sie es sich auf den Stufen gemütlich gemacht hatten. Ihre Hände waren noch immer zusammen, genauso wie ihre Körper, die quasi eng nebeneinander waren, obwohl sie jede Menge Platz gehabt hätten, um eine Distanz zu schaffen. "Aber ich habe auch Angst, dass sich unsere Beziehung wieder verändert und wir uns voneinander distanzieren. Du bist mir sehr wichtig geworden und ich wünschte, du könntest mir immer den Hyunjin zeigen, der du hier bist..."
"Wer sagt, dass ich ihn nicht mehr zeigen werde?" Schlagartig trafen sich ihre Blicke, während Felix' Herz einen Schlag aussetzte, er die Wärme in seinem Körper spürte, welche in ihm aufkam. Hyunjin musste leicht aufkichern und brach den Blickkontakt wieder ab. Aus Nervosität presste Letzterer seine Lippen aufeinander, wodurch seine Grübchen zum Vorschein kamen. Hyunjin war hübsch, mehr als das und Felix konnte mittlerweile verstehen, wieso so viele mit ihm befreundet waren, besser gesagt um ihn herum waren und die Pausen mit ihm verbrachten. Doch er war noch viel schöner im Inneren und er würde ihn gegen Nichts in der Welt eintauschen wollten.

"Weißt du... Ich hab nie verstanden, dass du so beliebt warst. Für mich warst du nur ein normaler Junge, der für mich unerreichbar war, weil die meisten, die um dich herumwaren, mich nicht mochten und ich hab auch gedacht, dass du mich nicht mögen würdest. Aber wenn ich ehrlich bin, haben mich nie deine Blicke losgelassen, die du mir geben hast. Täglich habe ich mich gefragt, was das zu bedeuten hatte. Ob du mich hasst oder mir helfen willst.

Aber als die Jungen mich zusammengeschlagen haben und ich gesehen habe, dass du um die Ecke gesehen hast und gegangen bist, wusste ich nicht, ob du Angst hattest oder ob du Hilfe holst und dann konnte ich mich an nichts mehr erinnern. Und die Tage danach waren grausam. Ich bin nicht rausgegangen, meine Eltern haben mich gezwungen in Therapie zu gehen und dazu musste ich auch noch auf eine neue Schule gehen, neue Menschen kennenlernen und hoffen, dass man mich diesmal mögen wird. Meine Leben war einfach von Angst und Panik geprägt, mit jedem Tag der vergangen war."

Hyunjin musste mehrfach schlucken, aber strich dem Jüngeren beruhigen über den Handrücken, hoffend darauf, dass es ihm Kraft gab. Tatsächlich tat es das auch, denn obwohl Felix sonst bei diesem Thema geheult hätte, fühlte er sich von Hyunjin ein stückweit beschützt. Als würden die ganzen negativen Gedanken von ihm abprallen. 

"Ich hab sehr lange keine Freunde gehabt und wenn, dann hab ich sie auch oft abgestoßen, sodass ich allein war. Deswegen kann ich dich gut verstehen, dass du lieber mit keinem etwas zutun haben willst. Auch wenn bei uns die Gründe ein bisschen verschieden sind. Aber ich habe gelernt, dass es auch gute Menschen gibt, auch wenn es nur wenige sind. Aber für sie, muss man ihren Hass brechen. Deswegen habe ich dir damals diesen Zettel dagelassen, um dir das irgendwann erklären zu können."

Der Australier war wirklich ein Engel und dass Hyunjin damals vorgeschlagen hatte, dass sie sich kennenlernen konnten, war auch nie eine Fehler gewesen. Viel eher war seine eigene Dummheit, so hatte er es jedenfalls betitelt, sein Glück gewesen, welches ihn näher zu Felix gebracht hatte. Dem Jungen, der der erste, richtige Freund war, dem Hyunjin wichtig geworden war. Bei dem er der sein konnte, den er sonst versteckte.

"Danke, Felix. Ich hab dir so vieles zu verdanken."
"Bitte hass mich nicht.", hörte der Koreaner noch sagen, ehe sich auf seinen Lippen die von Felix' legten und diese sich sanft gegen seine bewegten.

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Reicht dann, heheheheh

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