서른 아홉
Nachdem sich beide am gestrigen Tag noch ausgesprochen hatten, ging es heute für die Freunde nach Hause. Ein wenig wehleidig legte Felix sein Kinn auf die Schulter des Blonden ab, sah diesen mit großen Augen an und wollte eigentlich gar nicht erst hier weg. Es gefiel ihm in Busan und am liebsten wollte er mit Hyunjin für immer hier bleiben. Egal, ob es nur wenige Tage waren, die sie hier gewesen sind. Sie hatten so viele Erinnerungen sammeln können, dass es beinahe schmerzte, sie nun hierlassen zu müssen.
"Ich will nicht gehen.", seufzte Hyunjin und griff nach der Hand seines Freundes. Gestern hatten sie ausgemacht, dass sie es langsam angehen wollten und erst einmal den anderen nichts von ihrer Beziehung erzählen wollten. Schließlich war es eine Sache zwischen ihnen und wer wusste, ob sie nach zwei Wochen bemerkten, dass es doch nicht passte, wie sie gedacht hatten? Dann wäre die Enttäuschung groß und dieser wollten sie sich fürs Erste nicht aussetzen.
"Irgendwann kommen wir bestimmt wieder her und diesmal werden wir auch länger bleiben!"
Ein kurzer Blick verriet, dass Jisung und Minho noch immer schliefen, ehe Hyunjins Blick wieder aus dem Fenster wanderte und er wieder einmal der vorbeirauschenden Umgebung zuschaute. Am liebsten würde er auch einfach seine Augen schließen wollen, denn es würde noch zwei Stunden dauern, bis sie in Seoul waren. Davor hatte Hyunjin zu große Panik und zwang sich somit wachzubleiben. Wobei er es das letzte Mal einigermaßen hinbekommen hatte.
"Ist es okay, wenn ich mich an dir anlehne?" Mit einem Nicken ergab sich die Antwort auf Felix' Frage und somit spürte der Ältere seinen Kopf an seinem Arm. Ihre Hände waren noch immer verschränkt gewesen und das bereitete Hyunjin ein Lächeln auf sein Lippen, sodass er dieses zum Ersticken brachte indem er seine Lippen aufeinander presste und dann leise die Luft ausstieß. Bedacht darauf, dass er Felix nicht verwirrte. Noch einmal ließ er die vergangenen Tage Revue passieren und war sogar froh gewesen, dass Minho wollte, dass sie die Zeit getrennt verbringen würden. Sonst würden sie wohl nicht sonderlich viel über ihre Gefühle zueinander, aber auch die, die sie sonst in sich trugen, bescheid wissen.
Felix und Hyunjin hatten sich nämlich viel über ihre Vergangenheit ausgetauscht, der Grund warum sie sich so verhielten und warum sie bis heute abgeneigt waren. Allerdings war Felix derjenige, der wesentlich offener für Menschen war, um diese kennenzulernen, während Hyunjin eine sehr lange Zeit brauchen würde bis er freiwillig mit jemanden etwas unternahm. Überraschenderweise hatte er sogar viel über seine Schulzeit erzählt, die er am liebsten einfach nur verdrängte und nicht allzu sehr an sich heranlassen wollte. Felix gegenüber war es jedoch fair gewesen, wenn er ebenso mit offenen Karten spielte und somit machte er sich vor ihm verwundbar. Er hasste dieses Gefühl, doch er bereute es komischerweise nicht. Denn Felix hatte ihm die Angst, die er dadurch hatte, abgenommen und beteuert, dass er viel eher versuchte für ihn da zu sein und ihn so niemals behandeln würde.
Und genau das Gleiche versuchte Hyunjin ihm wiederzugeben.
Hyunjin müsste noch eine sehr lange Zeit an sich arbeiten, das wurde ihm bewusst und womöglich würde er auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen, wenn er merkte, dass er das nicht von allein bewältigt bekam. Zwar hatte das schlechte Gewissen nachgelassen, dafür aber würde ihn die Angst verfolgen, dass ihn Menschen in den Rücken fallen. Denn die Vertrauensprobleme würden sich durch Felix' Annäherung auch nicht verschwinden. Die Illusion hatte er sich selbst direkt genommen.
In dem Urlaub wurde ihm aber auch bewusst, dass es nicht seine Erfüllung war sich in Arbeit zu wälzen. Aus diesem Grund wollte er lernen die normalen Arbeitszeiten einzuhalten und wenn ihn etwas beschäftigte, dann würde er mit Felix darüber reden wollen. So hatte er es ihm versprochen. All seine Vorhaben, die er sich in den wenigen Tagen vorgenommen hatte, waren für ihn nicht einfach gewesen und es würde länger dauern, als ihm das lieb ist. Es brauchte mehrere Anläufe und ab und an müsste ihm Felix in den Arsch treten, dass er sein Ziel nicht aus den Augen verlor. Doch Hyunjin war sich sicher, dass er Stück für Stück daran arbeiten konnte und daran wuchs. Er würde seinen Hass brechen wollen, um aus seiner einsamen Welt auszutreten. Es war keineswegs das, wonach er sich sehnte und was in seinem Interesse war.
Und all das hatte er allein nur Felix zu verdanken.
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