마흔

Heute würde Hyunjin endlich einen Schlussstrich ziehen. Es würde ihn einiges an Überwindung kosten und vielleicht würde ihn seine Klasse hassen, wenn seine vermeintlichen Freunde falsche Wahrheiten über ihn verbreiteten oder sogar die Tatsache komplett verdrehen würden. Zutrauen würde er es ihnen. Dabei wusste er, dass er nichts zu verlieren hatte, denn er hatte rein gar nichts, was er verlieren konnte. Keine Freunde, keinen Ruf und auch sonst nichts. Er würde lediglich sich selbst verlieren, wenn er immer zu den falschen Menschen hinterherrannte, die ihn immer in ein Loch des Hasses schubsten und sich nicht selbst treu blieb.

Er hatte genug eine Marionette von Menschen zu sein, die ihn ohne Grund abgrundtief hassten. Niemand hatte das Recht dazu, noch würde er dies jemals wieder zu lassen. Lieber würde er dann einsam und allein sterben wollen. Sich von seinen Mitmenschen abschotten, damit es er sich selbst schützte. Somit würde er dann auch kein gefundenes Fressen sein. Wer hatte schon Lust sich an jemanden die Hände schmutzig zu machen, der nichts für jemanden übrig hatte? - Genau, niemand und das würde Hyunjins Einstellung werden, die ihm durch das Leben bringen würde. Er brauchte niemanden, nur sich selbst. Denn nur er wusste, wer er wirklich war und niemand anders.  

Er hatte ein Lächeln aufgesetzt, welches noch so gelogen war. Am liebsten würde er ihnen ein emotionslosen Gesichtsausdruck schenken. Das war jedoch nicht seine Art gewesen. Wenn er schon von Menschen genug hatte, dann wollte er sie mit seiner Mimik zur Weißglut treiben. Die beiden Jungen hatten ihre Blicke auf ihn gerichtet und wenig später kam schon das gewohnte Desinteresse, als sie den Älteren sahen. 

Jeongin war der Erste, der ansetzte, um etwas zu sagen: "Du lässt dich auch wieder in der Schule blicken? Wie viele Tage war es her? Drei? Scheint dein neuer Spitzenrekord zu sein." Und somit wandte er wieder seinen Blick ab, sah zu Seungmin, der seine Augen noch immer auf Hyunjin hatte. Anders als Jeongin spürte er nämlich, dass etwas im Busch war. Dass der Ältere nicht grundlos einfach so vor ihnen stand. Sonst hatte dieser nämlich einen gleichbleibenden Gesichtsausdruck und nun trug er ein Lächeln, eines, was für diesen Moment eigentlich untypisch war. 

"Ich bin wegen euch da. Also solltet ihr euch geehrt fühlen, denn ich wollte euch nur sagen, dass ihr gewonnen habt. Ab den heutigen Tag, werde ich nichts mehr mit euch zutun haben wollen. Ich habe eingesehen, dass ihr furchtbare Menschen seid, die es nicht verdient haben, mit einem Menschen, wie mir, befreundet zu sein. Es tut mir leid, dass ich die Einsicht nicht schon viel früher hatte und nicht auf euch gehört habe." 

Einige Sekunden musterte er die Reaktion von Jeongin und Seungmin, die ihn sehr irritiert anschauten, als könnten sie nicht so ganz verarbeiten, was er gesagt hatte. Dabei waren seine Worte ziemlich simpel, auch wenn sie zum gewissen Teil voller Ironie trotzten. Vielleicht war es auch der Grund, warum sie es nicht so ganz zu verstehen schienen. Das war aber nicht Hyunjins Problem, denn er machte kehrt und trat seinen Weg nach Hause an. 

Ab da an begann sein Leben der gewählten Einsamkeit in der Schule. Ab und an hatte er aber auch Freundschaften geschlossen, die irgendwann wieder abgebrochen waren. Das zog sich bis zu seinem Schulabschluss und verschärfte sich dann im Berufsleben. Doch das war sein geringeres Problem. Viel eher hatte er dann damit zu kämpfen, dass er Geschehenes verarbeiten musste, was sich eher in ihm angestaut hatte und nur eine Frage der Zeit war, bis die Mauer einstürzte. Aber sie hielt eine sehr lange Zeit. 

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