𝗫𝗩𝗜 | escaping the headlines

Es war nicht alles okay. Das merkte Scorpius, als er zum zweiten Mal in Folge von Albus aufgeweckt wurde. Die beiden waren in ihrem Schlafsaal: offenbar war der Rest bereits frühstücken gegangen.

Scorpius musste dringend seinen Schlafrhythmus wieder in den Griff bekommen, dass er gestern bis spät in die Nacht gelesen hatte, hatte nun mal seine Opfer gefordert. Aber gerade hatte er dringendere Probleme.

Albus.

"Scorpius! Scorpius, verdammt, wach auf! Wir haben ein Problem!" Während der Malfoy noch voll und ganz beschäftigt war, sich aufzurichten und den Schlaf aus seinen Augen zu reiben, hatte Albus seinen Koffer geöffnet und begann, ihn zu durchsuchen.

"Magst du mir verraten, was du da tust?", fragte Scorpius, seine Stimme noch rau vom Schlaf. Aber Albus antwortete nicht und zog nur zwischen zwei von Scorpius' Pullovern das Tagebuch heraus, dass sie gestern von Ellen gestohlen hatten. Er schlug es auf und begann, vorzulesen.

"Wenn du das liest, bist du wahrscheinlich Scorpius und unser Deal ist geplatzt. Denkst du wirklich, ich wurde gestern Nacht geboren und verstecke Dinge in meinem Schlafsaal, wo jedes Opfer rein kann, weil meine zurückgebliebenen Mitbewohnerinnen ständig vergessen, die Türe abzuschließen? (und selbst wenn sie es nicht vergessen würden; wir sind Zauberer) Vermutlich kollabiert momentan die ganze Schule, weil ich das Tagebuch von deinem Vater an Rita Kimmkorn geschickt habe. Behalte das im Hinterkopf, wenn du das nächste Mal einen Deal mit Ellen McVay platzen lassen willst, Zwinkersmiley." Albus starrte ein paar Sekunden auf die Seiten, während Scorpius nun hellwach war und ihm entgeistert der Mund aufgeklappt war.

"Und- jetzt? Hat sie es veröffentlicht?", fragte der Malfoy mit dünner Stimme. Sein Freund antwortete nicht, sondern hob den Tagespropheten von heute auf und hielt ihn ihm entgegen. Die Schlagzeile sprang ihm ins Auge wie ein Todesurteil. "Alte Gefühle neu aufgewühlt - Geheime Liebe zwischen Potter und Malfoy?!", las er ungläubig vor.

"Ich dachte zuerst, es sei über uns, aber... Na ja, kannst du dir wahrscheinlich denken. Das war es also, was in dem Tagebuch stand.", murmelte Albus, aber Scorpius antwortete ihm nicht, sondern las sich lediglich den Artikel durch.

Der Auserwählte und ein Todesser - Die altbekannten Gerüchte über Harry Potters Affären zu seiner Schulzeit wurden nun neu aufgegriffen und mit Beweisen untermauert. Unsere Sonderkorrespondentin Rita Kimmkorn erhielt gestern von jemandem, der es vorzieht, anonym zu bleiben, nichts anderes als die Originalausgabe von Draco Malfoys Tagebuch aus seiner Schulzeit. Wir ließen diese von unseren Experten selbstverständlich auf Echtheit überprüfen, und wir waren geschockt, als wir erfuhren, dass es sich bei diesen pikanten Details tatsächlich um die Wahrheit handelte. Denn Draco Malfoy hatte eine eimjährige Liebesbeziehungen mit niemand anderem als dem Retter der Zaubererwelt, Harry James Potter. Zu diesen Neuigkeiten hat bisher noch keine der beiden involvierten Parteien ein Statement abgegeben. Intime Einblicke auf Seite zwei.

"Was zum- Oh Gott, ich will gar nicht wissen, was die bei intime Einblicke alles dazugedichtet haben.", sagte der Malfoy dann und legte den Tagespropheten auf sein Bett. Albus nickte nur.

"Und was sollen wir jetzt machen?", fragte der Blonde den Potter, der immer noch auf dem Boden vor Scorpius' Koffer saß.

"Ich habe mir schon gedacht, dass du das fragst, und habe deshalb einen 1A-Masterplan entwickelt." Scorpius bezweifelte irgendwie, dass der Plan wirklich so meisterhaft war, hauptsächlich, weil Al's Ideen die beiden mehr als einmal in Schwierigkeiten gebracht hatten.

"Erzähl.", sagte Scorpius, während er begann, sich umzuziehen.

"Wir hauen ab." Der Blonde erstarrte in der Bewegung und drehte sich zu seinem Freund um.

"Wie 'wir hauen ab'?", fragte er nach.

"Wir hauen nicht ganz ab. Nur für einen Tag, bis sich die Wogen ein wenig geglättet haben. Ich bin ein Profi darin, vor meinen Problemen wegzulaufen, und außerdem wollte ich immer schon einmal nach London." Jetzt grinste Albus wieder, und wie konnte Scorpius dabei nein sagen?

"Okay. Aber wie kommen wir dahin?", sagte er und knöpfte das Hemd seiner Schuluniform erneut auf. In der Muggelwelt würden die beiden wahrscheinlich mit Schuluniformen nicht ganz so unauffällig wirken, anstatt dessen warf sich Scorpius einen grauen Strickpullover mit Rollkragen über und zog eine hellblaue Jeans an.

"Das regel ich schon. Du kennst mich, meine Pläne sind perfekt ausgearbeitet und klappen zu 200%."

Scorpius schnaubte. "Naja, ich sitze trotzdem tausendmal lieber mit dir verirrt in irgendeinem Wald, anstatt mich mit den Idioten hier abzugeben."

Gespielt beleidigt sah Al auf. "Wie kommst du darauf, dass wir uns verirren werden?"

Es war ihm noch nicht aufgefallen, aber Albus trug bereits seit er Scorpius geweckt hatte Muggelklamotten. Er hatte sich noch nie besonders spektakulär snziehen wollen, und auch heute trug er lediglich einen grauen Polo Sweater, der ihm um einiges zu groß war, schwarze, gerade geschnittene Jeans und einen braunen Gürtel. Das Outfit mochte noch so unspektakulär sein, aber Albus wäre selbst in einem Müllsack der verdammt nochmal schönste Mensch der Welt.

"Keine Ahnung.", sagte Scorpius sarkastisch. Albus war mittlerweile aufgestanden und stand an der Tür.

"Sicher, dass die Jacke warm genug ist? Ich weiß, wie schnell dir kalt wird.", sagte er dann mit einem Blick auf Scorpius. "Und zieh dir eine Mütze an, es hat über Nacht gefroren." Scorpius starb innerlich an einem puren Zuckerschock, einfach nur weil Al sich um ihn sorgte.

"In Ordnung, Dad.", erwiderte er jedoch nur und suchte aus seinem Koffer, der von Albus komplett durcheinander gebracht im Gang lag, eine graue Mütze hervor.

"Ich bevorzuge Daddy." Scorpius' Gesicht nahm einen knallroten Ton an, während Al sein bestes Tat, um nicht in Lachen auszubrechen. Es war einfach, Scorpius in Verlegenheit zu bringen, und das Ergebnis war süß.

Nachdem sich der Slytherin wieder gefasst hatte, folgte er seinem Freund, der bereits im Türrahmen lehnte. "Woah, lad mich erstmal zum Essen ein oder so."

"Essen wird überbewertet, lass uns Kakao trinken gehen."

Scorpius lächelte. "Klar." Er legte eine kurze Pause ein. "Hey, uns werden doch gleich Leute sehen, oder?" Albus schüttelte den Kopf und zog ein Stück Stoff hinter seinem Rücken hervor: Der Umhang flimmerte geheimnisvoll und war aus weichem Stoff, der angenehm durch die Finger glitt.

"Misstraue niemals Albus Severus Potter wenn er sagt, dass er einen Masterplan hat."

"Merkwürdig, in den letzten vier Jahren hab ich das genaue Gegenteil gelernt." Auf diese Aussage erhielt er ungläubiges Kopfschütteln.

"Sei leise Malfoy, oder du kannst dir deinen Kakao selber finanzieren."

"Ein schwerer finanzieller Rückschlag also."

"Du sagst es!"

Dann versuchte Al, den Umhang zu entwirren: Das ganze Unterfangen stellte sich als schwierig heraus, vor allem da Scorpius ein gutes Stück größer war als der andere. Schließlich jedoch hatten sie es geschafft, beide unter darunter zu passen, und schafften es ohne besondere Vorfälle in die Eingangshalle. Zu einer so frühen Stunde war es hier noch leer, sodass Albus den Tarnumhang herunterzog und in dem schwarzen Rucksack verstaute, den er vorsorglich mitgenommen hatte.

"Und jetzt spazieren wir einfach raus?", fragte Scorpius. Al nickte nur.

"Niemand erwartet, dass sich Schüler morgens um sieben aus dem Schloss schleichen, und generell sind die Sicherheitsmaßnahmen nicht besonders streng.", sagte er gleichgültig.

Der Malfoy war überrascht, dass es wirklich so einfach war, wie Albus sagte. Die beiden standen ohne weiteres auf dem Pfad, der nach Hogsmeade führte, und niemand schien sich dafür zu interessieren.

"Siehst du, meine Pläne funktionieren. Und nein, darauf sollst du nicht antworten.", sagte Albus, als er begann, den Weg zu gehen, den die beiden bereits von den Hogsmeadewochenenden gewohnt waren.

Scorpius kam in den Sinn, dass er vielleicht Handschuhe hätte mitnehmen sollen. "Ist dir kalt?", fragte Albus in genau dem selben Moment, so als könne er die Gedanken des anderen lesen, und verschränkte seine Hand mit der von Scorpius.

Die simple Berührung ließ einen Schub von Wärme durch den Körper des Malfoys fahren. Schon verrückt, was dieser geringe Kontakt alles ausrichten konnte. Dementsprechend war es wie eine andere Welt, wenn er ihn küsste. Das Nirvana, der Himmel, eine Mischung aus beidem, auch wenn Scorpius eigentlich an keins davon glaubte. Aber er wusste nicht, wie er sonst das unbeschreibliche Hochgefühl in Worte fassen sollte, das die Lippen des Potters auf seinen in ihm auslösten.

"Nein, ist okay.", erwiderte Scorpius nur. Den Rest des Weges nach Hogsmeade verbrachten sie mit nichtssagenden Gesprächen über Gott und die Welt, sodass sie nicht einmal merkten, wie sie an den drei Besen, Germanias und dem Eberkopf vorbeigingen und fast schon das Ende der kleinen Stadt erreichten. Dann blieb Albus plötzlich stehen.

Vor den beiden lag das, was hinter Hogsmeade war. Es waren Weiden, die aussahen, als hätte sie jahrelang kein Mensch mehr betreten. Seltsam, dass sich so nah an der Zivilisation derart unberührte Natur befand.

"Und jetzt?", fragte Scorpius Albus, der eine ruckartige Bewegung mit seinem Zauberstab ausführte.

Ein paar Minuten geschah gar nichts, und der Malfoy begann, die geistige Gesundheit seines Freundes anzuzweifeln, der fest davon überzeugt schien, dass gleich irgendetwas passieren würde.

Entgegen Scorpius Erwartungen schien er Recht zu haben.

Ein lila Bus kam in Höchstgeschwindigkeit auf die beiden Zauberer zugerast und fuhr dabei fast eine Kuh um. Geschockt starrte der Blonde das Fahrzeug an, während Albus gänzlich unbeeindruckt schien. "Was zum-"

Al lächelte darüber, wie verdutzt Scorpius aussah. Erneut nahm er seine Hand und zog ihn mit sich.

"Solltet ihr beiden nicht in der Schule sein?", war das erste, das der Schaffner sagte. "Und bist du nicht der Sohn von-" Albus unterbrach den Mann, indem er ihm zwei goldene Galleonen hinhielt.

"Behalt den Rest, wenn du die Klappe hältst."

Der Schaffner nickte. "Verstehe, ihr haut ab. Alles klar, wohin solls gehen?" Fasziniert betrachtete er die beiden Goldstücke in seiner Hand, als wolle er sie auf Echtheit überprüfen.

"London.", erwiderte Albus. Er wartete nicht auf eine Antwort, sondern zog Scorpius einfach mit sich in den hinteren Bereich des Busses, der unordentlich mit allerlei Sesseln und Sofas eingerichtet worden war.

"Hast du überhaupt Muggelgeld?", fragte Scorpius, nachdem die beiden sich auf zwei blaue Sessel gesetzt hatten, die direkt vor dem Ende des Busses standen.

"Hör auf, meinen Plan infrage zu stellen, und ja, habe ich. Irgendwann hat mir mein Vater mal einen Haufen Muggelgeld einfach so geschenkt, er hat es vom Muggelminister bekommen und hatte keine Zeit, nach Gringotts zu gehen und es einzutauschen.", erklärte Al. "Hey, wusstest du, dass die Muggel in England ein Gesetz haben, das es verbietet, im Parlamentshaus zu sterben?"

Scorpius lachte. "Was zum Teufel, Al?"

"Es stimmt! Aber im Ernst, verbring du mal zwei Monate mit Lorcan und seinen Freunden. Keine Ahnung auf was für einem Trip die sind, aber die kennen eine Millarde solcher Fakten. In Dänemark ist es Tradition, dass man Freunde und Familie zu deren 25. Geburtstag mit Zimt überschüttet, wenn sie bis dahin noch nicht verheiratet sind."

Den Rest der Fahrt verbrachten die beiden damit, dass Albus Scorpius mit weiteren Fakten zum Lachen brachte, über die Lorcan mit seinen Freunden diskutiert hatte.

Das nächste Kapitel könnte etwas länger dauern, weil es wird echt lang aber LONDON-FLUFF yess ich freu mich das zu schreiben

Können wir mal darüber reden, dass diese Story fast siebenhundert Reads, 200 Votes und 600 Kommentare hat? 😂😂 Holy shit freunde ihr seid amazing und eure Kommentare retten mir immer komplett den Tag, ich liebe es 🥺❤️

wENN MEINE NACHBARN WEITER BOHEMIAN RHAPSODIE SINGEN LAUFE ICH AMOK

naja ciao (können wir nochmal kurz darüber reden dass ich meine Hausaufgaben so sehr verdränge dass ich fast täglich ein neues Kapitel veröffentliche?)

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