𝗜𝗫 | like a nightmare

Die nächsten Wochen waren ein Albtraum, und Scorpius wünschte sich nichts sehnlicher, als aufzuwachen.

Seine Beliebtheit stieg an, seit er viel Zeit mit Ellen und Rose verbrachte. Alle wollten wissen, was passiert war, das Scorpius Malfoy und Albus Potter nun offenbar getrennte Wege gingen, aber nur wenige wussten es wirklich. Weil Albus es ihnen erzählt hatte.

Scorpius konnte es ihm nicht verübeln, aber er kannte trotzdem angenehmere Dinge als die verachtenden Blicke von Lorcan, Roxanne und sogar James in den Korridoren.

Rose war wie ausgewechselt. Sie war still gewesen, aber jetzt, wo Scorpius und sie offiziell waren, war sie viel aufgeschlossener und fröhlicher. Dass Albus' Hass auf sie stärker war als je zuvor schien sie nicht zu interessieren.

Ellen veränderte sich kein Stück. Nur musste Scorpius ihr Gerede jetzt auf täglicher Basis ertragen und es war ein Wunder, dass er sie noch nicht erstochen hatte oder zumindest geschlagen. Ihr einziges Hobby schien es zu sein über andere Menschen herzuziehen, und zwar auf die unmoralischsten Weisen überhaupt.

Tristan, Garrick und Lysander überraschten Scorpius am meisten. Er war wegen ihnen in den Krankenflügel eingewiesen worden, aber jetzt auf einmal waren sie nett zu ihm. Die drei malten sich wahrscheinlich nur Chancen bei Ellen aus; soweit Scorpius wusste, hatte diese jedoch bis jetzt noch keine einzige Beziehung gehabt.

"Oh mein Gott, ihr glaubt nicht was ich gerade gehört hab." Ellen ließ sich zwischen Rose und Scorpius fallen, die am schwarzen See saßen und ihre Hausaufgaben gemacht hatten. Der Malfoy fühlte sich immer wohler in Roses Gesellschaft, sie war eine alles in allem nette Person und er war sich sicher, dass sie gute Freunde sein könnten, wären die Umstände anders.

"Was denn?", fragte Rose. Scorpius hatte seine "Freundin" in dem Monat, den sie nun "zusammen" waren, immer besser kennengelernt, und so kannte er auch ihre verschiedenen Reaktionen auf andere, hauptsächlich Ellen. Manchmal reagierte sie ehrlich erfreut, dass ihre beste Freundin da war, manchmal klang sie irgendwie ängstlich und an manchen Tagen, so wie heute, hatte Scorpius den Eindruck, Rose sei angenervt von Ellen.

"James Potter geht jetzt mit Alice Longbottom." Die Muggelgeborene schien sich aus irgendeinem Grund diebisch über diese Information zu freuen.

"Wirklich?", fragte Rose nach. Scorpius unterdrückte das Bedürfnis, seine Augen zu verdrehen, und wandte sich wieder seinem Aufsatz zu.

"Wahrscheinlich hat er alle gut aussehenden Mädchen schon durchgevögelt - außer mich, ich hab meine Würde noch - und gibt sich jetzt mit den Skletten ab." Scorpius war eigentlich ein gutherziger Mensch, aber im Moment wünschte er sich einfach nur, dass irgendjemand Ellen ins Gesicht schlug.

Rose lachte, aber es war kein ehrliches Lachen; mittlerweile war Scorpius ganz gut darin, solche Dinge zu bemerken, immerhin verbrachte er so gut wie jede freie Minute mit Rose, nicht nur, weil die beiden zusammen waren, sondern auch, weil Scorpius sonst keine Freunde hatte.

Der Gedanke klang harsch, aber es war die Wahrheit - Albus wollte sich verständlicherweise nicht mehr mit ihm abgegeben und das gleiche galt für Lorcan, Roxanne hatte er eh nur über Albus gekannt und wieso er die Gesellschaft von Rose der von seinen anderen drei Zimmerkameraden vorzug, sollte wohl offensichtlich sein.

"Dein Cousin hat echt keinen Geschmack. Nichts gegen dich, Rose, aber zuerst Phoebe und jetzt Alice? Naja, er wird die Longbottom eh nach zwei Wochen wieder mit irgendwem anders betrügen, also was interessiert es mich?" Diese Frage sollte sich Ellen vielleicht öfter stellen, dachte Scorpius.

"Stimmt.", sagte Rose nur und schrieb weiter an ihrem Aufsatz.

Ellen grinste. "Störe ich euch bei eurer Zweisamkeit?", fragte sie und wackelte mit den dunkelbraunen Augenbrauen. Rose grinste nur und boxte sie leicht gegen den Oberarm.

"Du störst doch nie." Doch, tust du. Scorpius war zwar nicht besonders versessen auf "Zweisamkeit", wie Ellen es nannte, aber er saß lieber komplett still mit Rose im Gras, als McVay zuzuhören.

Ellen lachte. "Naja, ich werde jetzt trotzdem gehen. Ich hab noch zutun."

Manchmal fragte sich Scorpius, wie viele Menschen in der gleichen Situation waren wie er. Wie viele Leute außer ihm hatte Ellen noch unter Kontrolle, was war den Leuten so wichtig, dass sie Ellen gehorchten? Er bezweifelte, dass es an dieser Schule noch jemanden wie Al gab, der sich freiwillig mit ihr anlegte. Sie konnte durchaus angsteinflößend sein, und der Durchschnittschüler, der sich für seinen Ruf interessierte, wusste, dass McVay zu provozieren sozialer Selbstmord war.

Vielleicht konfrontierte sie in dieser Sekunde Roxanne. Oder Lorcan. Mit irgendeinem Geheimnis, dass die beiden für sich behalten wollten, nur um Albus noch ein Stückchen mehr zu verletzen. Vielleicht war sie aber auch noch nicht so weit und spionierte die beiden aus auf der Suche nach Erpressungsmaterial.

Jedes Mal, wenn er daran dachte, wie abgekartet die ganze Situation war, lief es Scorpius eiskalt den Rücken herunter. Es war aussichtslos: Ellen war intelligent, und sie war gut in dem Spiel, das sie spielte.

Manchmal fragte er sich ernsthaft, wieso Ellen nicht in Slytherin gelandet war. Sie entsprach genau den Idealen: Cleverness, Intelligenz, List. Aber nein, wahrscheinlich hatte sie den sprechenden Hut genau so manipuliert wie alle anderen und war deshalb in Gryffindor. Darüber wollte sich Scorpius jedoch nicht beschweren: Er müsste Ellen viel mehr sehen, wären sie im gleichen Haus. Und je weniger er Ellen sah, umso besser war sein Tag.

"Verstehst du das mit dem ersten Koboldaufstand?", fragte Rose dann. Seit dem Monat, in dem er und Rose nun zusammen waren, hätten sich Scorpius' schulische Leistungen eigentlich verbessern sollen: immerhin taten die beiden nichts weiter, außer herumzusitzen und zu lernen. Aber die Informationen blieben nicht in Scorpius' Gedächtnis verankert, sondern schienen ihm wieder zu entfallen, und jedes Mal, wenn er versuchte, sie abzurufen, war Albus alles, an das er denken konnte.

Trotzdem versuchte Scorpius, es ihr zu erklären. Und sie versuchte es zu verstehen, das tat sie wirklich. Er hatte noch nie jemanden kennengelernt, der sich in der Schule so sehr anstrengte wie Rose, aber um fair zu sein, er hatte noch nicht wirklich viele Menschen näher kennengelernt. Trotzdem war sie ehrgeizig, und auch wenn sie es nicht mehr so stark zeigte wie zuvor, merkte man es trotzdem noch an der Art, wie sie mit fast schon grimmiger Entschlossenheit den Unterricht verfolgte oder an ihrer Gewohnheit, Hausaufgaben direkt an dem Tag zu machen, an dem sie aufgegeben wurden.

Scorpius wusste, dass es gute Gewohnheiten waren, die auf ihn abfärbten. Aber es verging kein Tag, an dem er nicht die Sonntagabende mit Albus vermisste, wenn sie beide an den Hausaufgaben scheiterten, die sie eine Woche lang aufgeschoben hatten.

Ist iwie ein bisschen kurz aber joaa

ich hab heute den ganzen Tag geheult wegen Scorbus oneshots und dann Musik gehört anstatt irgendwas produktives zu machen, ihr so? (btw ich hab jetzt eine Spotify playlist für dieses buch und hab den ganzen Charakteren im ersten Kapitel Theme Songs gegeben HAHAH)

scorpius is literally too precious for this world, byeee

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