[ 0.4 ] THE FEELING OF YOUR SKIN ON MINE ── renhyuck

renhyuck
5.12.2021
3.200 words
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oh yeah, here we go, ich habe ihn lange genug bei mir behalten, because wie lange ist es her, dass ich was geschrieben habe, das so close an real dirty stuff war?? lang. ew. und schon das war manchmal uncomfy und weird, sORRY.
uuuhm, das ist probably auch das closeste, was in naher zukunft an sexy stuff ran kommt, aber ich hab zu viele ideen, die das requiren, so I NEED TO PRACTISE.

p. s.: to anyone reading this: leave a small 'peep', I could really, really need that right now 🥲
love to everyone out there ever reading this <3
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Die Luft in Renjuns winziger Einzimmerwohnung ist schwül-heiß, schwer von dem, was sie bis eben hier getrieben haben. Donghyucks Atem kommt in kurzen, flachen Zügen, er liegt neben Renjun auf dem Rücken, die Arme nach beiden Seiten ausgebreitet und den Blick an die Decke gerichtet.

Renjun hasst die Momente nach dem Sex mit Donghyuck genau so sehr, wie er den Sex mit Donghyuck liebt. Danach fühlt er sich meist erholter als nach einem heißen Bad und Hot Pot nach einer Runde Tanztraining mit Shotaro, aber immer wenn sie dann nebeneinander liegen und schweigen, bricht die ganze Wahrheit wieder über ihn herein. Die Tatsache, dass Donghyuck für ihn längst nicht mehr nur seine Freundschaft Plus ist und das so ziemlich gegen jede einzelne Abmachung verstößt, die sie zu Beginn dieser Beziehung getroffen haben; keine Gefühle steht ganz oben, dann keine Küsse (und Gott, wie gern würde Renjun ihn endlich küssen), kein Kuscheln nach dem Sex (obwohl Renjun gern länger liegen bleiben würde, in Donghyucks Armen, den Herzschlag des Anderen unter seinem Ohr), und keine Eifersucht, dabei passt es Renjun mittlerweile gar nicht mehr, dass Donghyuck dauernd mit Mark rumhängt und manchmal zu spät zum Filmeabend oder einer Lernsession kommt, immer mit zerwühltem Haar und angeschwollenen Lippen.

Die Chemie zwischen ihnen hat vom ersten Moment an gestimmt. Sie haben sich auf Anhieb verstanden, als die Einzigen, die sich in der Soziologie-Vorlesung in die erste Reihe gesetzt haben. Obwohl Renjun an seinem ersten Tag kaum mehr als ein Hi erwartet hat, hat Donghyuck beschlossen, dass nebeneinander sitzen auch bedeutet, zusammen zu lernen, sich zusammen über Dozenten aufzuregen, es bedeutete, gemeinsam auf Partys von fremden Kommilitonen aus höheren Semestern zu gehen (zumindest solange man noch niemanden kannte), und es bedeutete, mindestens einmal zusammen durchzufallen.

Gemeinsam durchgefallen sind sie im dritten Semester und der Tag, an dem sie ihre Ergebnisse bekommen haben war der, an dem sie deswegen dann zu viel getrunken haben. Betrunken und frustriert kam es zu ihrer Abmachung, die Liste mit Regeln in krakeliger Schrift mit viel zu vielen Rechtschreibfehlern liegt heute immer noch irgendwo in Renjuns Schreibtischschublade. Sich daran zu erinnern, wie sie sie gemeinsam verfasst haben, in einer albern betrunkenen Ernsthaftigkeit, könnte lustig sein, wenn er nicht längst alle Regeln von Eins bis Zehn gebrochen hätte.

Es war nie seltsam zwischen ihnen. Selbst am Tag danach nicht, eher vertiefte sich ihre Freundschaft damit. Sie haben normal weitergemacht, gemeinsam in der Bibliothek gelernt, freitags Filme bis zum Morgen geschaut, samstags zusammen weggegangen, dann kam Donghyuck mal nach dem Training vorbei oder Renjun nach seinem letzten Kurs in Bildender Kunst oder dem Tanztraining, das immer länger dauert als das Footballtraining.

Dann hat Renjun bemerkt, dass es ihm nicht passt, wenn Donghyuck so viel mit Mark aus seiner Mannschaft rumhängt. Dass er es nicht mag, wenn Donghyuck lieber mit Jeno lernt und ihn versetzt (das passiert nicht oft, aber es passiert!). Er mag es nicht, wenn Donghyuck allein auf Partys geht und ihm danach alle neuen Nummern in seinem Speicher zeigt. Renjun will Donghyucks Nummer Eins sein, er will mit ihm seine ganze Zeit verbringen, und er will derjenige sein, den Donghyuck küsst, nur er, er, er.

Renjun will das nicht länger durchstehen müssen, aber wenn er es aufgibt, dann hat er nichts mehr von Donghyuck, vielleicht nur noch seine Freundschaft, und es würde für immer weh tun. Er könnte nie wieder seine Haut an Stellen berühren, wo ihn sonst keiner berührt (dabei war er immer stolz darauf, den anderen wenigstens das im Vorteil zu haben). Könnte nie wieder so eng mit ihm zusammen sein und die Finger nie mehr in sein Haar krallen, wenn es sonst nichts gibt, woran er sich festhalten könnte, wenn Donghyuck ihm die Sterne zeigt.

Er ist dazu übergegangen, nach dem Sex nicht mehr mit Donghyuck zu reden, aus Angst, ihm könnte etwas rausrutschen, das lieber drin bleiben sollte. Er will auch nicht, dass Donghyuck etwas in diesem tiefen, rauen Ton sagt, den er nach dem Sex immer drauf hat. Angefangen hat es vor ein paar Wochen, als Renjun bei Donghyuck war. Seine Lippen waren danach wie versiegelt, und als Donghyuck kurz darauf ins Bad verschwunden ist, hat er sich angezogen und ist gegangen. Sie haben nicht darüber gesprochen, aber seitdem machen sie es immer so; verschwinden, wenn der Andere nicht hinsieht, als würden sie vor etwas weglaufen.

Heute ist es nicht anders. Sie schweigen, bis sie wieder normal atmen können, und die Dunstflecken an den Fenstern langsam verschwinden. Renjun tastet nach seiner Unterhose und stöhnt beinahe laut vor Schmerzen, als er sich aufsetzt. Sein ganzer Körper fühlt sich an, als wäre er mit einem Fleischklopfer weich geklopft worden. Seine Schenkel brennen wie Feuer, ebenso wie seine Bauchmuskeln, und als er aufsteht bemerkt er, dass auch seine Knie ganz wackelig sind, während er zur Tür geht. Und das alles nur, weil Donghyucks Training heute ausgefallen ist und er mehr Zeit und Energie hatte, um Renjun Stück für Stück auseinander zu nehmen. So ein Scheiß, dass er der Einzige ist, der genau weiß was er tun muss, damit Renjun seinen Namen schreit. Und zu dumm, dass sie sich in Sachen von "Wer hält länger durch" schon immer gemessen haben.

Ein kleines Seufzen kommt über seine Lippen, als Renjun unter den heißen Wasserstrahl in der Dusche tritt und die Tür hinter sich zu schiebt. Für eine Weile steht er einfach nur da und lässt sich von dem heißen Wasser die Verspannungen in seinen Muskeln lösen. Als er schließlich nach der Shampooflasche greifen will, hört er, wie die Tür aufgeht und dann sagt Donghyuck: „Injun ... kann ich reinkommen?" Er erstarrt in der Bewegung und öffnet den Mund, um irgendwas richtig Dummes und unüberlegtes zu sagen, doch bevor er einen ganzen Satz formulieren kann, spürt er einen kalten Luftzug an seinem Rücken.

Donghyucks Hände kommen zuerst, streichen kühl über seine Haut, und er starrt darauf hinab, als wären es irgendwelche Fremdkörper. „Woah, kommst du aus der Hölle oder so?" Donghyuck zuckt vor dem heißen Wasserstrahl zurück und zischt vor Schmerzen, doch bevor er die Stimmung noch weiter ruinieren kann, kippt Renjun gegen ihn. Er spürt Donghyucks Hände an seinen Seiten, die Berührung ist so ungewohnt sanft, dass ihm beinahe die Tränen kommen. Donghyuck ist nie weich, er ist immer grob und stark, aber nur weil er weiß, dass Renjun das gefällt.

„Was machst du da?", murmelt er ins Wasserrauschen hinein. Er fürchtet sich davor, die Augen zu öffnen.

„Duschen, wonach sieht's denn aus?" Selbst Donghyucks Stimme ist so sanft wie noch nie. Er verschränkt die Hände vor Renjuns Bauch und bettet das Kinn auf seiner Schulter. Er ist so nah. Renjuns Herz klopft mittlerweile so heftig gegen seinen Brustkorb, dass er das Gefühl hat, es könnte jeden Moment rausspringen. Seine Knie fühlen sich noch mehr an wie Pudding als vorhin, und er wünscht sich, dass Donghyuck ihn nie wieder loslässt. Nicht in diesem Leben.

„Die Dusche ist besetzt", sagt er trotzdem mit bebender Stimme. Beinahe verliert er den Bezug zur Realität, als ein Schwarm Schmetterlinge in seinem Bauch abhebt, während Donghyucks Finger federleicht über seine Seiten streichen. Der Andere greift schweigend an ihm vorbei nach dem Duschgel, und dann wäscht er Renjun, als wäre es selbstverständlich. Renjun erwacht aus seinem Delirium, als Donghyuck seine empfindlichste Stelle berührt, löst sich mit einem unangenehmen Gefühl von ihm und dreht sich endlich um.

In Donghyucks Schulter und an seinem Schlüsselbein sind die Abdrücke von Renjuns Zähnen zu sehen. Dort, wo er sich an Donghyucks Oberarm festgehalten sind, sind die dunklen Schatten seiner Finger übrig geblieben. Donghyucks Haare sind noch trocken, ein silbernes Durcheinander aus Strähnen, weil Renjun nie die Finger davon lassen kann. Er sieht so wunderschön aus, dass es wirklich weh tut zu wissen, dass er niemals ganz Renjuns sein wird. Nicht, wenn er sein Herz jemand anderem schenkt, bevor Renjun mutig genug ist.

Es liegt nicht am Wasser in der Dusche, dass er plötzlich vor Renjuns Augen verschwimmt, zuerst sein Gesicht und dann der Rest von ihm, als Renjun den Blick senkt. „Hyuck ... was machst du da?", wagt er es zu fragen, seine Stimme bebt noch mehr als gerade eben.

„Ich dusche ... mit dir", sagt Donghyuck.

„Warum?" Renjun blinzelt gegen die Tränen an, als würde es jetzt noch etwas bringen. Nicht, wenn nur eine einzige davon nötig war, um den Topf zum Überlaufen zu bringen.

„Weil ich ..." Donghyuck seufzt und fährt sich mit der nassen Hand durchs Haar. „Naja, du hast vorhin so ausgesehen als hättest du Schmerzen und ... ich dachte ich war vielleicht zu hart zu dir. Deswegen ..."

„Keine Gefühle, Donghyuck", sagt Renjun fast tonlos, dabei kann Donghyuck seine eigenen Tränen sowas von sehen.

„Injun, ich-"

„Was?" Renjun presst seine Handflächen gegen die kühlen Fliesen in seinem Rücken. Es wird langsam wirklich unangenehm, so nackt vor Donghyuck zu stehen, obwohl sie schon alles gesehen haben. Jetzt ist es anders. Intimer, obwohl sie einander nicht berühren, verletzlicher, offener.

„Ich ... Ich ...", stottert Donghyuck nutzlos.

„Donghyuck, verdammte Scheiße-" Er kommt nicht weiter, denn im nächsten Moment küsst Donghyuck ihn und nimmt mit seiner Zunge alle Worte aus seinem Mund. Er umfasst Renjuns Gesicht so vorsichtig mit den Händen, als könnte es sonst zerbrechen. Seine Zungenspitze stößt gegen Renjuns Lippen und obwohl der sich im ersten Moment nicht bewegen kann, öffnet er dann bereitwillig den Mund und nimmt alles, was Donghyuck ihm gibt. Sein Kuss ist voll unausgesprochener Sehnsucht, einem stummen Verlangen, das sie beide teilen. „H-Hyuck, das- Was-"

„Ich hab's nicht mehr ausgehalten", murmelt Donghyuck. Bei jedem Wort prallen seine Lippen gegen Renjuns. „Ich wollte warten bis du endlich was sagst, aber du bist so stur, Injun, es ist unglaublich." Er streicht Renjun die nassen Strähnen aus der Stirn. „Willst du uns lieber kaputt machen?"

Er weint wieder, aber er bemerkt es erst, als er das salzige Nass auf seiner Zunge schmeckt und Donghyucks Lippen über seine Wangen streichen. Mit einem Schluchzen zieht er den Anderen wieder an sich, küsst ihn nochmal, tiefer und sehnsuchtsvoller als davor. Donghyuck erwidert alles davon, drückt ihn gegen die Wand in seinem Rücken, presst seinen Körper der Länge nach an ihn.

Dieses Mal ist anders und es klappt, obwohl Renjun dachte er kann nicht mehr. Es ist sanfter, weicher, zarter und neu. Das Aufblühen neuer Gefühle in einer fremden Dimension, in die sie sich in diesem Moment zum ersten Mal begeben. Renjuns Seufzen prallt gegen die feuchten Wände und er presst das Gesicht an Donghyucks Hals, während der Andere ihm süße Worte zuflüstert, bei denen sein Herz zergeht wie Eis in der Sonne.

Donghyuck wickelt Renjun in ein großes, weiches Handtuch ein. Er bemerkt es kaum, denn jetzt ist er so müde, dass ihm beinahe im Stehen die Augen zufallen. „Ich hab Sachen von dir genommen, okay?", sagt Donghyuck, als er ihm hilft, das T-Shirt überzuziehen. „Ich weiß nicht, ob mir das Zeug passt, aber du magst ja eh alles immer größer, also-"

„Du tust immer so, als wärst du zwei Köpfe größer als ich." Er schafft es sogar, die Augen zu verdrehen, aber da ist trotzdem ein feines Lächeln in seinen Mundwinkeln. „Drei Zentimeter sind kein halber Meter, Hyuck."

„Und was ist dann das?" Donghyuck schlingt von hinten die Arme um ihn und starrt ihn durch die angelaufene Scheibe des Spiegels hindurch herausfordernd an, als er das Kinn auf seinem Kopf bettet. Okay, Renjun hat eine Schwäche dafür, wenn andere größer und breiter sind als er, und durch das viele Footballtraining ist Donghyuck perfekt. Er starrt ihr Spiegelbild vielleicht zu lange an, denn schließlich wird er rot und muss den Blick von Donghyucks weichem, warmen Blick abwenden. Der Andere atmet ihm immer noch ins Ohr und schließlich dreht er sich zu ihm um, schlingt die Arme um seine Mitte und sieht ihn einfach nur an, bevor seine Wange gegen Donghyucks Brust sinkt und er die Augen schließt. „Es tut mir leid, dass ich es nicht früher bemerkt habe", sagt Donghyuck leise in die Stille hinein.

„Dass du größer bist als ich?"

„Dass ... es nicht mehr nur Sex ist."

Renjun löst sich abrupt von ihm und sieht ihn erschrocken an. „Hyuck, ich-"

„Nein, ist schon gut." Donghyucks Augen sind ein bisschen wie flüssiger Honig. Renjun will darin ertrinken, aber wenn er das tut, dann bleibt er wahrscheinlich für immer darin stecken. Er öffnet den Mund, will etwas sagen, aber da kommen keine Worte. Stattdessen löst er sich zögerlich von Donghyuck und streicht sich ein paar feuchte Haarsträhnen aus dem Gesicht, weicht dem Blick des Anderen aus und sucht krampfhaft nach etwas, das ihm diese peinlichen Momente erspart. Mit seinem besten Freund, den er gerade geküsst hat und für den er so viel mehr empfindet als für einen besten Freund.

„Tut mir leid, ich ... wusste nicht, dass es so auffällig war, ich-"

„Injun." Donghyuck greift nach seinen Händen. Seine sind warm und sanft und ein bisschen rau. Selbst seine Hände sind etwas größer als Renjuns, und dunkler, weil Donghyuck mehr draußen ist als er. Donghyuck zieht ihn wieder an sich, als könnte er es selbst kaum ertragen, so weit entfernt von ihm zu sein. „Injun, mir geht es genauso."

„W-Was ...?" Renjun hebt den Kopf und begegnet Donghyucks Blick. Er ist weich und erleichtert, es sieht aus, als hätte auch er dieses Gewicht schon eine halbe Ewigkeit mit sich herumgetragen. „Du ... Ich ... Wir ..." Er wird langsam rot, weil sich dieses Gestottere scheiße anfühlt, aber er weiß auch nicht, was er dazu sagen soll. Donghyuck grinst ihn an und nickt, und bevor Renjun doch noch einen ganzen Satz zusammenfassen kann, küsst Donghyuck ihn wieder mitten auf den Mund. Dieses Mal fühlt es sich ganz normal an, als hätten sie das schon oft gemacht, wobei bei dem Gefühl seiner Lippen trotzdem ein Vulkan mit einer Glitzerfontäne in Renjuns Innerem explodiert. Donghyucks Hände wandern an seinen Seiten entlang bis zu seinem Po, und Renjun will schon protestieren und ihn aufhalten, aber Donghyuck hebt ihn lediglich hoch und schenkt ihm ein sanftes Lächeln. Renjun schlingt Arme und Beine um ihn und drückt sein Gesicht wieder gegen den Hals des Anderen, riecht sein eigenes Duschgel und wünscht sich, die Zeit würde stehen bleiben.

Donghyuck trägt ihn zurück zum Bett und platziert ihn so vorsichtig darauf, als wäre er aus feinstem Porzellan. Während Renjun allein im Bad war, hat er das Fenster aufgemacht und das Laken gewechselt, und diese kleinen Gesten machen etwas mit Renjuns Herzen und seinen Gefühlen. Im nächsten Moment spürt er etwas Nasses auf seiner Wange, dann stockt ihm der Atem. „Hey. Hey." Donghyuck berührt seine Schulter und wischt mit den Daumen über Renjuns feuchte Wangen. „Nicht weinen, es ist alles gut." Er drückt ihn in die Kissen und deckt ihn zu, aber das hat nur zur Folge, dass Renjun noch mehr weinen muss. Das hier ist alles, was er sich so lange gewünscht hat, und es fühlt sich so surreal echt an. Besser als in seinen Träumen, besser als allein in der Dunkelheit. Donghyuck kriecht von der anderen Seite unter die Decke und zieht ihn an sich. „Shh", macht er. „Wir können morgen darüber reden." Er bleibt über Nacht. Renjun presst das Gesicht an Donghyucks Brust und krallt die Finger in das T-Shirt, das eigentlich ihm selbst gehört. „Schlaf jetzt, Jun, heute war ein langer Tag, okay?"

„E-Es tut mir leid, dass ich ... dass ich alle unsere Regeln gebrochen habe", presst Renjun rau hervor.

„Wäre ich noch hier, wenn ich was dagegen hätte?", fragt Donghyuck. Er schiebt die Hände unter Renjuns Oberteil und streicht wie elektrisierend über seine bloße Haut. „Jetzt gerade ist es noch richtig komisch", gibt er zu. „Du bist mein bester Freund und wir haben uns geküsst, deswegen bist du eigentlich nicht mehr mein bester Freund, sondern-"

„Ich bin immer noch dein bester Freund!", wirft Renjun ein. Er hat Angst vor Donghyucks nächsten Worten. Er ist nicht mehr sein bester Freund, sie sind jetzt Vergangenheit. Es ist vorbei. „Ich kann immer dein bester Freund sein, aber bitte-"

„Halt einmal die Klappe und hör mir zu." Obwohl er es nicht sehen kann, weiß Renjun, dass Donghyuck die Augen verdreht. Er seufzt leise. „Du bist immer noch mein bester Freund. Aber nicht mehr nur mein bester Freund, verstehst du? Wir haben die Regeln gebrochen, aber das war das Beste, was wir hätten tun können. Es fühlt sich richtig an, Renjun." Unbeirrt streicht er mit den Fingerspitzen über Renjuns Rippenbogen. „Jetzt ist es vielleicht noch zu früh und ein bisschen weird, weil wir vorher nur Freunde waren. Aber weißt du, auf was ich mich jetzt am meisten freue?"

„Nein", wispert Renjun.

„Dass ich deine Hand immer halten kann, egal wann und auch vor den anderen, damit sie es sehen können. Ich kann dich länger umarmen als sonst, ich kann dich küssen ... wow." Er erbebt selbst bei dem Gedanken daran, und Renjun lächelt in sich hinein.

„Ich freue mich darauf, deine Hand vor Mark halten zu können", sagt er leise und hofft, Donghyuck hört er nicht. Doch der Andere hebt die Hände prompt an sein Gesicht und hebt es an, um ihn im Halbdunkel anzusehen.

„Was hast du gesagt? Bist du etwa eifersüchtig auf Mark?"

„Also, es ... ich habe nur ..." Renjun unterbricht sich selbst mit einem Seufzen. „Ja, ich bin eifersüchtig auf Mark. Ich war es schon immer. Du bist meins, okay? M-E-I-N-S." Wie um es zu verdeutlichen schlingt er ein Bein um Donghyucks Mitte.

Donghyuck lacht leise. „Du bist so süß", sagt er und berührt Renjuns Nasenspitze mit seiner. „Und so wunderschön und perfekt und einfach ... wundervoll." Renjun wird feuerrot im Gesicht. „Aber Mark ist der Letzte, auf den du eifersüchtig sein musst. Der hat gerade wirklich ganz andere Probleme."

„Sah für mich nicht so aus, wenn du zu spät zur Vorlesung gekommen bist und ausgesehen hast, als hättest du gerade ... was weiß ich." Ironischerweise spürt Renjun, wie er dabei rot wird, obwohl die Dinge, die Donghyuck und er schon getan haben, wahrscheinlich weitaus schlimmer sind.

„Oh nein, das war nur ... dreimal oder so", sagt Donghyuck. Dreimal zu oft. „Mark steht auf Ältere. Und ... Größere. Ich war nur ... sowas wie sein Gay Awakening? Jedenfalls müsstest du dir das mal anhören, wenn er mir wieder die Ohren vollheult, weil Johnny-"

„Okay, okay." Renjun gibt einen gequälten Laut von sich.

„Ich bin nur Deins, Renjun", sagt Donghyuck anzüglich.

„Ich trete dir gleich in die Eier."

„Danke, ich verzichte." Donghyuck kichert und drückt ihn, dann drückt er einen Kuss auf Renjuns Stirn. „Du solltest jetzt schlafen, wir haben es heute wirklich übertrieben."

„Du siehst doch, dass ich es ausgehalten habe." Renjun schmiegt den Kopf in Donghyucks Halsbeuge. „Auch wenn ich mir sicher bin, dass ich morgen nicht aufstehen kann."

„Morgen ist Samstag, das ist in Ordnung", sagt Donghyuck.

„Aber wir wollten doch in dieses Café gehen ..." Renjun spürt, wie er langsam weg dämmert, Donghyucks Puls an seinen Lippen.

„Das hat am Sonntag auch offen", flüstert Donghyuck. Dann: „Hey, das wäre unser erstes Date."

„Hmm, Date", murmelt Renjun. Die Schmetterlinge flattern kribbelnd gegen seine Bauchdecke. Date. Hört sich gut an. Er schiebt seine Hand unter Donghyucks Oberteil und presst die kalten Finger gegen seine warme Haut. „Date", flüstert er, und Donghyuck sagt noch etwas, aber er kann ihn nicht mehr verstehen.

In seinem Traum halten sie Händchen, und alle um sie herum lächeln. Renjun fragt sich noch, warum er nicht früher etwas gesagt hat, aber letztendlich war es zum Glück noch nicht zu spät. Sie haben immer noch Jetzt.

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