[ 0.2 ] TODAY, TOMORROW, ALWAYS ── markren
MARKREN
30.10.2021
1.286 words
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uhm, that never happened before but I thought it was cute??
guess I'm just a simp.
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Die Uhr auf Renjuns Handy zeigt kurz vor zehn, als er als einer der letzten hinter Jeno und vor Jisung den Trainingsraum verlässt, die Augenlider schwer und die Schritte schleppend von Müdigkeit und Überanstrengung. Seine Freunde sehen ähnlich ausgelaugt aus wie er; Jaemin lehnt schwer und mit geschlossenen Augen an der Wand im Fahrstuhl und Donghyuck hat seinen Kopf auf Chenles Schulter gebettet. Dem Jüngsten fällt sein schweißfeuchtes Haar so weit in die Stirn, dass seine Augen kaum noch zu sehen sind.
Erst als sie draußen sind, fällt es ihnen auf. Die frische Abendluft macht sie wieder wacher und Donghyuck fragt zuerst, dann dreht Jeno sich zu Renjun um, der eben als Letzter durch die gläsernen Doppeltüren auf den Gehweg tritt. „Wo ist Mark?", fragt er und streicht sich ein paar dunkle Haarsträhnen aus der Stirn.
„Keine Ahnung, war er nicht ...?" Renjun dreht sich einmal um sich selbst, als wollte er sich vergewissern, dass ihm kein Streich gespielt wird. „Jisung, wo ist Mark?"
„Ich weiß nicht, ich dachte er wäre bei dir?"
„Ich dachte er wäre bei dir." Renjun stöhnt und lässt den Kopf in den Nacken fallen.
„Vielleicht hat er was vergessen", sagt Jisung und zuckt mit den Schultern.
„Ja, sein Selbstbewusstsein", sagt Renjun patzig. Es war so klar. Er hat es in Marks Augen gesehen, diese Unsicherheit und das falsche Lächeln, wenn wieder ein Schritt in die falsche Richtung ging. Die Tatsache, dass er sich keine Pause gegönnt hat und seine Schritte nie langsamer wurden. „Ich gehe ihn holen." Renjun seufzt und reicht Jeno seine Tasche. „Fahrt schon mal vor." Gott, er ist so müde, am liebsten würde er heulen.
„Bist du sicher?", sagt Donghyuck. Seine müden Augen und die Tatsache, dass seine Stimme eigenartig schleppend und monoton klingt, sprechen Bände. Renjun nickt und winkt ab, dann dreht er sich um und kehrt zurück an den Ort, von dem er sich zumindest für die nächsten neun Stunden fernhalten wollte.
Mark hat die Musik leiser gemacht und die Lichter gedimmt, aber seine Bewegungen hinter der gläsernen Scheibe in der Tür verraten ihn trotzdem. Renjun muss sich zusammenreißen, um die schwere Tür aufzustemmen, und als er es schließlich schafft, stolpert er ein wenig ungeschickt in den Raum. Mark erkennt ihn durch den Spiegel und hält in seinem nächsten Schritt inne. „Hey. Was machst du denn noch hier?", sagt er mit kratziger Stimme.
„Dich von deinem Egotrip runter holen und nach Hause bringen", meint Renjun kühl. „Was, glaubst du, machst du da gerade?" Er verschränkt die Arme vor der Brust und hebt eine Augenbraue. Wahrscheinlich sieht der Andere das gar nicht, weil seine Haare zu lang sind. Außerdem trägt er seine Brille nicht einmal. Sie liegt neben einer fast leeren Wasserflasche neben seinem Rucksack in der Ecke.
„Ähm ... tanzen?" Mark winkt mit seinem Handy, als wäre es seine plausibelste Erklärung.
„Und warum genau versuchst du gerade, deine sowieso schon perfekten Schritte noch weiter zu perfektionieren?" Kann dieser Junge einmal aufhören? Gibt es denn gar nichts, mit dem er sich irgendwann zufrieden gibt, wenn es ihn selbst betrifft?
„Ach komm schon, ich bin alles andere als perfekt. Und außerdem-"
„Hör auf damit." Renjun geht weiter in den Raum hinein. Er weiß genau, weswegen der Andere gerade eine Panik schiebt und so sehr er das bis zu einem gewissen Grad nachvollziehen kann, muss Mark lernen, irgendwo einen Schlussstrich zu ziehen. Er schafft das doch auch irgendwie. „Boom und Ridin' waren unsere Comebacks ohne dich. Natürlich lagen uns diese Schritte noch besser als dir bevor wir heute morgen angefangen haben." Er greift nach Marks Handy und nimmt es ihm aus der Hand. Es verschwindet in seiner Hosentasche. „Aber man merkt jetzt nicht einmal mehr, dass du am Anfang kein Teil davon warst. Es ist, als wärst du immer dabei gewesen." Er blickt durchdringend zu dem Älteren auf.
„Das ist nicht wahr", murmelt Mark halbherzig und weicht seinem Blick aus. „Was, wenn es allen auffällt und sie bemerken, dass sie nie wollten, dass ich wiederkomme?" Er beißt sich auf die trockene Unterlippe und Renjun fällt auf, dass er das heute schon öfter getan haben muss; an manchen hat er sie sogar blutig gebissen.
„Mark-Hyung, schau mich an." Oh Gott, er ist schlecht in so was. Furchtbar schlecht. Er hätte Nana schicken sollen, oder Jeno. „Du weißt genau, wozu du fähig bist. Wie viele Fans sich das gewünscht haben und es jetzt bekommen. Wie glücklich du alle machen wirst und wie schön es wird, wenn du wieder dabei bist, weil wir dich alle so vermisst haben. Ohne dich waren wir nie ganz wir, verstehst du?" Er hätte nicht gedacht, dass er trotz dem Übermaß an Müdigkeit in seinen Gliedern trotzdem noch so nervös sein kann wie an ihrem ersten Tag zusammen, als er nach Marks Hand greift und seinen hilfesuchenden Blick mit dem eigenen auffängt. „Du sagst doch selbst immer, ich soll mehr an mich glauben." Renjun lächelt schwach, als der Ältere seinen Händedruck entgegnet. „Warum tust du es dann nicht auch selbst?"
„Es ist nicht so einfach", sagt Mark leise.
„Ich weiß", sagt Renjun. „Ich weiß. Aber manchmal schaffe ich es sogar, das weißt du doch. Und wenn ich das schaffe, dann schaffst du es erst recht." Er lächelt sanft und schlingt die Arme um Marks Mitte. „Sir, wir haben morgen den ganzen Tag Zeit, alles noch einmal genau so intensiv zu üben wie heute."
„Aber was, wenn ich bis morgen wieder alles vergessen habe?"
Renjun seufzt schwer und lässt die Stirn gegen Marks Schulter sinken. Er riecht nach Schweiß und Deo, und ein ganz kleines Bisschen nach Zuhause. „Du wirst ganz sicher wieder alles vergessen haben, wenn du die ganze Nacht nicht schläfst, nur weil du versuchst es nicht zu vergessen." Seine Worte ertrinken beinahe in Marks T-Shirt. „Also bitte, bitte komm jetzt."
„Aber-"
„Maaark." Renjun schiebt die Finger zwischen Marks und löst sich von ihm. „Ich bin müde und habe Hunger, und außerdem will ich kuscheln, also komm jetzt endlich. Bitte." Er zerrt an Marks Hand. Der Andere zögert noch einen Moment, doch dann gibt er nach und Renjuns Herz macht einen Satz. „Siehst du. Geht doch."
„Haha. Nur weil du mich so nett darum gebeten hast." Mark verdreht die Augen. Er nimmt seinen Rucksack vom Boden auf und schlingt ihn über die Schulter, während Renjun das Licht löscht. „Ist in deinem Bett heute Nacht noch ein Platz frei oder macht Hyuck mir den wieder streitig?", fragt der Ältere, als sie den Fahrstuhl betreten. „Ich hab heute nämlich echt keine Lust mehr, mich mit ihm zu streiten."
Renjun lacht leise und hebt den Blick, um ihn anzusehen. „In meinem Bett ist immer ein Platz für dich frei, das weißt du genau", sagt er. Als die Türen sich schließen, lehnt er sich wieder gegen Mark und schiebt die Hände unter das Oberteil des Anderen.
„Lass das, deine Finger sind ja eisig!" Mark krümmt sich und piekt ihn in die Seite.
„Nur weil du nicht früher Schluss gemacht hast", schmollt Renjun. „Sie könnten schon längst warm sein. Und wir könnten schon längst zu Hause im Bett sein, Pizza essen und kuscheln." Anklagend sieht er Mark an.
„Okay, okay, ich habe es jetzt verstanden." Mark will nach ihm greifen, aber da öffnen sich vor ihnen die Türen des Fahrstuhls, und Renjun weicht ihm grinsend aus. „Yah!"
„Komm schon, du bist doch der, der nie müde wird." Er weicht dem Älteren noch einmal aus, aber spätestens als sie endlich ins Auto steigen, schlingt Mark seine Arme wieder um ihn und zieht ihn ganz nah zu sich.
Ein Kuss landet an Renjuns Schläfe, dann flüstert Mark leise I love you, baby, und Renjun presst sein heißes Gesicht gegen seinen Hals, während die Schmetterlinge in seinem Bauch wie wild mit den Flügeln schlagen.
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