seventeen

Der Brünette glich einer Tomate, als sie ihren Kuss lösten. Seine Wangen glühten und auch sein Körper schien durch die plötzliche, unerwartete Nähe erhitzen worden zu sein. Erst auf die letzte Sekunde hatte Jeongin den Kuss erwidern können, den er sich bis vor einigen Minuten nur erträumen konnte und so ganz konnte er es immer noch nicht realisieren, dass Chan ihn geküsst hatte. Ihm seine Liebe schenkte und keinem anderen. Für einen kurzen Moment hatte er auch seine Ängste vergessen können, so als wären sie nie da gewesen. Als wäre alles noch wie vor ein paar Monaten, in denen sie sich gerade erst kennengelernt hatten und Jeongin das Bedürfnis hatte, den Älteren näher kennenlernen zu wollen. Dass er sich dadurch mit der Zeit in ihn verliebt hatte, hatte er erst viel zu spät bemerkt und hatte seine Gefühle als eine enge Freundschaft abgestempelt. Eine Freundschaft, die er zu sonst keinem hatte und irgendwie war sie nach wie vor die Gleiche. Jeongin konnte diese nicht mit der von Seungmin vergleichen. Natürlich mochte er den Schwarzhaarigen, aber nie würde er Angst haben, dass er von ihm verlassen werden würde. Dafür war dieser zu anhänglich. Selbst, als er ihn von sich stoßen wollte, hatte Seungmin ihn nicht losgelassen, sondern hat seine Hand nach wie vor ausgestreckt, um nach seiner greifen zu können, damit Jeongin nicht in den Abgrund fiel. Und dafür war er dankbar.

"Ich liebe dich, Innie. Egal, was deine Probleme sind und was du gehört haben solltest, komm zu mir. Ich werde dir immer zuhören und finden eine Lösung, okay? Es wird alles gut werden." Chans Stimme klang sanft in den Ohren des Jüngeren, sodass er nur leise seufzte und versuchte seinen Worten Glauben zu schenken. Stückweise verstand er, dass die Welt doch nicht ganz so gegen ihn war, wie er glaubte. Dass seine wahren Freunde nur wollten, dass es ihm gut ging und er sich keine Sorgen machen brauchte. In ihm hatte sich zwar keine vollkommene Wendung abgespielt und es würde Tage geben, an denen es ihm nach wie vor dreckig erging. Aber an diesen würde er versuchen wenigsten Chan an sich heranzulassen, auch wenn es die ersten Mal nicht so klappen würde, wie er es sich wünschte.

Still lauschte Jeongin Chans ruhigen Herzschlag, denn seinen Kopf hatte gegen dessen Brust gelegt, umarmte ihn, um ihn somit zu zeigen, dass er ihn nicht gehen lassen würde. Dass er nun sein Eigentum war, was er mit keinem teilte. Genau das machte den Australier so glücklich und so musste leise aufkichern. "Du bist einfach zu süß." Vorsichtig hauchte er dann noch einen kleinen Kuss auf das braune Haare, ehe er dann anfing mit seinen Fingern durch sie zu streicheln.

"Ich habe dich nicht verdient.", murmelte Jeongin kaum hörbar. So ganz konnte er es nicht wahrhaben, dass das alles im Moment passierte und dass Chan ihm kein einziges Mal sauer war, wie er ihn behandelte. Das war nicht selbst verständlich und dass er sich aus einem solchen Missverständnis derartig verändert hatte, war ihm fast schon peinlich irgendwem in die Augen zu sehen.

"Wenn es danach geht, haben wir niemanden verdient. Ich hätte dich nicht verdient. Du hättest Seungmin und mich nicht verdient. Wir hätten unsere Freunde nicht verdient, sie hätten uns nicht verdient. Verstehst du? Sag also sowas nicht. Sei dankbar, für das, was du hast und lass dir das durch deine Gedanken nicht kaputt machen, ganz egal, wie schwer es dir fällt. Das Leben ist zu kurz, um sich von allem herunterziehen zu lassen." Somit zwang Chan seinen Freund in sein Gesicht zu blicken, schob Jeongins Mundwinkel nach oben, als er sah, dass er schmollen wollte. Somit fing der Ältere an zu lachen und auch Jeongin hatte begonnen mit lachen. Das erste Mal seit einer sehr langen Zeit zeigte der Brünette sein wahres Lächeln, welches er viel zu lang nicht mehr gezeigt hatte. Sofort erwärmte es Chans Herz und irgendwie war ein bisschen stolz darauf, dass er durch so eine simple Sache Jeongin zum Lächeln brachte und es kam ihm so vor, als wäre er die ganze Zeit lang auf Entzug gewesen.

"Dann bin ich dankbar, dass du bei mir bist, Channie~"

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