five

Chan schüttelte einfach nur seinen Kopf, als konnte er Jeongins Bitte nicht nachkommen. Egal, ob er wollte oder konnte. Er würde nicht aufgeben. Das hatte er ihm versprochen und er war keiner, der sie einfach so brechen würde. Egal, ob alles aussichtslos erschien. Er sah, dass es ihm nicht gut ging. Und er wollte ihm helfen, da auch wieder herauszukommen.

"Egal was es ist. Nichts zerstört mich mehr, als die Tatsache, dir dabei zu sehen zu müssen, wie deine Gedanken dich immer mehr auffressen." Genau das konnte Jeongin ihm nicht so ganz abkaufen. Damals hatte er ganz genau gehört, wie er sich über ihn lustig gemacht hatte, dass er Chan auf Schritt und Tritt verfolgt hatte. Bis heute bereute er es, dass er auf die Party mitgegangen war, nur weil der Ältere es unbedingt wollte. Es war ihm unangenehm gewesen auf eine Party zugehen, da alle ja Alkohol tranken und sich so damit betäubten, dass sie nicht einmal mehr wussten, was sie sagten. So wie es Chan tat. Jeongin war sich bewusst, dass alles, was Chan damals zu Changbin und Jisung gesagt hatte, in Vergessenheit geraten war. Das war zu einem Moment, zu welchen Jeongin ihn eigentlich gebraucht hatte, weil ihm alles zu viel wurde und am liebsten nur nach Hause wollte. Dass er aber ein Gespräch belauscht hatte, welches er niemals hören durfte, setzte ihm bis zum heutigen Tag zu. Das Versprechen, was Chan ihm also vor Wochen gegeben hatte, war für ihn hinfällig gewesen, weil er ja, wie Chan bei dieser Party gesagt hatte, viel zu anhänglich war und es ihm vorkam, dass er ein kleines Kind war, welches nicht ohne sein Lieblingsplüschtier konnte.

Und diese Aussage zerstörte Jeongin, zwang ihn umso mehr sich von allen zu distanzieren, je länger er daran dachte. Er schämte sich schon genügend, dass er in Ängste getaucht war und das Chan nicht einmal verstand, weswegen er so anhänglich war, machte die Sache nicht einfacher. Denn er war der Grund, warum Jeongin sich so fühlte und jedes Mal dachte er, dass Chan ihn für immer verließ, wenn er auch nur aus der Zimmertür ging. Er liebte ihn und das hasste er. Seine Gefühle machten ihn schwach. Sehr schwach sogar. Seitdem er merkte, dass er Gefühle für den Älteren hegte, dachte er, er sei nicht gut genug und er gäbe ihn auch zig Gründe, damit er verlassen werden würde.

"Du weißt nicht, wie es sich anfühlt immer mit dem Gleichem konfrontiert zu werden. Ich geh täglich durch dieselbe Hölle und mit jedem Mal wird es schlimmer und schlimmer." Tränen stießen Jeongin dabei in die Augen, rannen seine Wangen herunter. So gern er sich erklären würde, war er sich sicher, dass niemand ihn verstehen konnte. Kein Seungmin, kein Chan, gar keiner. Und auch keine Worte konnten beschreiben, wie sich diese Hölle anfühlte, die sich in ihm abspielte.

"Dann rede mit mir. Ich bin mir sicher, ich kann dir helfen, dass du dich besser fühlst! Bitte Jeongin, ich möchte nur das Beste für dich." Beide blieben an Ort und Stelle stehen, sahen sich nur an. Im Jüngeren hatte es etwas ausgelöst, was er nicht genau zu ordnen konnte, aber es ging in Hand mit seiner Angst, die ihn erneut forderte.

"Nein, das kannst du nicht."
"Wieso kann ich das nicht? Erklär es mir! Ich mach alles, Hauptsache du-"
"DU BIST DER GRUND."

Perplex stand Chan da und sah zu, wie Jeongin die Treppen nach oben flüchtete, um sich in sein Zimmer einzuschließen. Die Worte ließen ihn grübeln und er dachte darüber nach, was er in seiner Vergangenheit falsch gemacht hatte. Womit er Jeongin verletzte, was dieser ihm bis heute nicht verzeihen konnte. Gleichzeitig bekam er ein schlechtes Gewissen. Auch wenn er am liebsten versuchen würde an den Brünetten heranzukommen, wusste er, wenn er ihm noch weiter auf die Pelle rücken würde, war die Gefahr viel größer, dass er ihn verlor. So steuerte er die Wohnungstür an, öffnete diese. Noch einmal überlegte er, ob es nicht die bessere Entscheidung war, es nicht wenigstens zu probieren, um an ihn heranzukommen. Am Ende entschied er sich dagegen und ließ die Tür ins Schloss fallen.

Jeongin hatte sich jedoch insgeheim gewünscht, dass Chan wenigstens versuchte an ihn heranzukommen. Stattdessen brach ein Stück in ihm, was ihm wieder einmal die Kehle zu schnürte.

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