eighteen
Es waren einige Wochen vergangen, in denen sich vieles getan hatte. Nicht nur, dass Jeongin in eine Therapie ging, um seine Ängste, aber auch seine Gefühle verarbeiten zu können, welche sich angestaut hatten, sondern auch die Beziehung zu seinen Mitmenschen hatte sich grundlegend geändert. Zwar war er noch immer nicht der Alte gewesen, was er auch nicht sein wollte, aber es fühlte sich für ihn längst nicht mehr so an, als wäre er in seiner Entwicklung stehen geblieben. Dass sich alle änderten, außer er selbst. Das tat er nicht. Mit den Tagen hatte er auch verstanden, dass es vielleicht sogar nötig war, diese schwere Zeit durchgehen zu müssen, damit er sehen konnte, wie wertvoll das Leben eigentlich war und das man für dieses etwas tun musste. Man musste es sich so zurechtfeilen, damit man mit diesem zufrieden war. Oftmals wurde einem nichts geschenkt. Viel eher war man selbst dafür verantwortlich und alle Schwierigkeiten, die es gab, sollten dafür genutzt werden, dass man selbst die kleinsten Macken ausglich und zugleich wertschätzte. Nichts war perfekt. Kein Mensch, keine Sache und auch keine Beziehung. Und doch war in Jeongins Augen die Beziehung mit Chan die nahezu perfekte, die er gegen nichts in der Welt eintauschen wollte.
Der Sommer ging auf sein Ende zu und das war dem Brünetten ganz recht gewesen, obwohl der Herbst schon seit einigen Tagen begonnen haben sollte. Keine nervige Hitze mehr, die ihm Kopfschmerzen bereitete und die Tage wurden auch wieder kürzer, sodass er mit dem Australier den Abend so gern draußen verbrachte und der Sonne beim Untergehen zusah. Ihm gefiel das Farbspiel, welches den Himmel umspielte. Wie die rot, manchmal auch rosa Töne sich mit dem orange und blau vermischten. Und wenn dann auch noch die Wolken den Himmel zeichneten, kam es ihm so surreal vor, als wäre es nur ein Bild gewesen, welches jemand gemalt hatte.
"Du bist echt wunderschön, wenn du so verträumt in den Himmel siehst. Bleib am besten so.", holte ihn Chan aus seinen Gedanken, wodurch sein Kopf direkt zu ihm schellte und er ihn zuerst verwirrt musterte, seine Gesichtszüge direkt weicher wurden. In den letzten Tagen hatte der Blonde eine kleine Vorliebe dafür, dass er von seinem kleinen Fuchs Bilder machte. Denn er schien verträumt zu seinen, als wäre er manchmal in einer anderen Welt. Seine Augen schienen sorglos zu sein, auf seinen Lippen hatte sich ein Lächeln gelegt.
"Hör auf Bilder von mir zu machen!" Eingeschnappt versuchte er nach Chans Handy zu greifen, doch dieser hatte es bereits außer Reichweite getan, sodass der Jüngere nicht einmal ansatzweise dieses erwischen konnte und das frustrierte ihn zugleich. So gern er ihn auch hatte, manchmal war er echt nervig und hinterfragte sich, ob Chan nicht der war, der jünger war. Er hatte eine ziemlich kindische Art, die dem Koreaner einige Male schon die Nerven geraubt hatte und doch liebte er es, da er mit dieser ihn auch zum Lächeln bringen konnte.
"Gegen nichts im Leben könntest du mich dazu bringen, von dem schönsten Menschen nicht mehr die schönsten Bilder zu machen."
"Du bist manchmal so abnormal schmalzig, dass ich mich fast übergeben muss."
"Dafür liebst du mich, Baby~" Jeongin konnte nichts darauf erwidern, da er in einen Kuss gezogen wurde, der ihn ungewollt zum Schweigen brachte und doch war es ihm das Liebste, wenn Chan dies tat. So gern er ihm sauer sein wollte, konnte er es nicht, als wäre es ein Fluch und Segen zugleich, dass der Ältere seine Schwächen kannte.
"Und egal wie oft ich das mache, wirst du mir nie böse sein deswegen." Immer wieder gab der Blonde ihm kleine Küsse, die er über sein Gesicht verteilte. Beschämt verzog Jeongin sein Gesicht, musste jedoch anfangen zu lachen und versuchte seinen Freund auf Abstand zu halten. Chan war manchmal wirklich so anhänglich. Doch das war ihm recht. Er mochte das Gefühl geliebt zu werden und Zuneigung geschenkt zu bekommen, denn er wusste, wie sich die Einsamkeit anfühlte, die ihm zuwider war.
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