𝐭𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲 𝐭𝐰𝐨
Eine leichte Röte konnte Hyunjin auf den Wangen des Australiers feststellen und doch konnte er es sich nicht verkneifen, sein schiefes Grinsen zu unterdrücken. Es war nicht einmal mit purer Absicht gewesen, nur so wie es den Anschein erweckte, hatte Felix mit dieser Frage nicht so ganz gerechnet und fühlte sich auf frischer Tat ertappt. Nicht wissend, was er darauf antworten sollte. Es war ihm sogar ziemlich peinlich gewesen, sodass er starr aus dem Fenster sah, damit er seine Gedanken wieder ordnen konnte.
„Es hat mich einfach nur interessiert...", murmelte Felix leise vor sich hin. Seine Unterlippe stieß immer mehr hervor, sodass er recht schnell begann zu schmollen. Die Augen wanderten jedoch immer noch nicht zu dem Koreaner. Erst als dieser ein leises Kichern hervorbrachte, huschte Hyunjin auch wieder in seinen Fokus und gewann seine vollkommene Aufmerksamkeit. Leise schluckte er und für einen Augenblick dachte er, dass sich der Ältere über ihn lustig machte. Als er aber realisierte, dass Hyunjin ihn in seinen Gedanken als süß und putzig deklarierte, verflog diese Angst, aber nicht seine rotes Gesicht. Nein, es wurde nur noch röter und er verfluchte sich, dass er gerade wirklich seine Fähigkeit für so etwas Dummes missbrauchte hatte.
Felix brachte sich wirklich noch selbst in riesengroße Schwierigkeiten und er wusste sich nicht einmal selbst zu helfen.
„Ist schon okay. Du kannst ja fragen.", entkam es dem Koreaner schlussendlich, verstummte anschließen vollkommen. Nur ein leises Zischen konnte er von Felix wahrnehmen, der bedrückt auf seine eigenen Hände schaute, um seinem Freund nicht ins Gesicht zu sehen.
„V-V-Vielleicht sollte ich wieder gehen?" Felix biss sich auf die Lippe, seinen Blick noch immer auf seinen Händen liegend. Für einen kurzen Augenblick kam Hyunjin die Aussagen seiner Freunde in den Kopf, dass der Australier selbstbewusst schien. Davon sah Hyunjin im Moment rein gar nichts. Viel eher würde er ihn als den Zurückhaltendsten und Unsichersten unter ihnen Vier beschrieben. Immerhin kam es ihnen damals so vor, weil Felix eine vollkommene andere Ausstrahlung besaß, die sie noch nicht kannten. - Seungmin und Jeongin wussten von dieser noch immer nichts.
Unschuldig und vollkommen gefährlich zugleich. Ein Paradox. Felix würde das einfache Wort Widerspruch am besten beschreiben. Und nur sie beide würden wissen, was damit gemeint war.
„Ist alles okay?" Leicht überfordert nickte Felix einfach nur und war aufgestanden. Am liebsten wollte er flüchten. Flüchten vor seinem seltsamen Verhalten. Flüchten vor seinen Gefühlen und Gedanken mit denen er nichts anfangen konnte. Vielleicht war das ja der Grund, warum es solche Kreuzung, wie der Australier es war, nicht existieren durften? Sirenen waren nicht dafür gemacht jegliche Art von solchen Emotionen zu spüren und somit ging Felix auch impulsiv mit seinem Fähigkeiten um, die er sonst bei klarem Verstand nicht benutzte.
Wie lang würde es also dauern bis er etwas schlimmeres anstellte und jemand dabei zu schaden kam?
Er war doch gerade einmal siebzehn Jahre und verstand noch nicht alles. Auch mit den Jahren würde er nicht alles verstehen können. Aber diese Gefühle waren falsch. Sie durften nicht existieren. Jedenfalls nicht nach einer solch kurzen Zeit, die sie sich kannten. Mittlerweile waren drei Monate vergangenen, als Felix in die neue Klasse kam und somit auch Hyunjin kannte. Noch nicht einmal war er sich darüber bewusst, ob diese Gefühle auf eine reine Freundschaft hinwiesen oder ob es mehr war und es somit auch Felix' Verhängnis sein würde.
„J-Ja. Ich hab noch einen kleinen Einkauf vor mir, den mir meine Mutter aufgebrummt hat." Und somit war Felix auch schon beinahe aus der Tür. So schnell, das Hyunjin verwirrt war von dem plötzlichen Gefühlsumschwung seines Freundes. Hatte er etwas Falsches gesagt? Hätte er einfach nicht auf Felix' Frage reagieren sollen?
„Soll ich dich begleiten?" Doch der Australier schüttelte einfach nur den Kopf, lächelte verschmolzen. Es war süß, wie Hyunjin mit ihm mitkommen wollte. Das war aber absolut nicht notwendig. Zumal sich der Koreaner nur unnötig in Gefahr bringen würde, als er es ohnehin schon tat.
„Ist nicht nötig. Guck mal nach draußen. Es ist schon dunkel. Du solltest besser drinnen bleiben" Ein letzter Blick zu Hyunjin, ehe er still, ohne auf eine weitere Antwort zu warten, die Tür hinter sich schloss und beruhig aufatmen konnte. Jedenfalls für den restlichen Tag.
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