𝐭𝐰𝐞𝐥𝐯𝐞
Fest biss Felix seine Zähne aufeinander, fühlte sich auf frischer Tat ertappt. Ihm war durchaus bewusst, dass er mit seinen Kräften nicht richtig umgehen, noch dass er sie ansatzweise steuern konnte. Dementsprechend war sowas sehr wahrscheinlich, dass er Hyunjins Erinnerungen nicht vollständig gelöscht hatte, noch dass seine Eltern sich daran erinnerten, wie Felix ihn wieder in seine Wohnung geschleppt hatte und auch die Erinnerungen von ihnen manipulierte, sodass sie dachten, dass ihr Sohn zusammengebrochen war. Es war falsch und trotzdem konnte er all das nicht offen und ehrlich sagen. Es würde Konsequenzen haben, die er sich nicht ausmalen konnte. Es war also Felix' Pflicht, dass er alles geheim hielt.
„Ich weiß nicht, was passiert ist. Vielleicht hat dein Vater einfach etwas missverstanden. Das kann ja auch passieren.", wirkte Felix sicherer, doch allein an den Gedanken des Brünetten verstand er, dass er keine sonderliche Überzeugungsarbeit leistete. Dieser war nach wie vor skeptisch und schien von seiner Idee überzeugt. Der Blonde konnte hören, dass er glaubte, Felix hatte übernatürliche Kräfte. - Das war auch keineswegs falsch. - Nur er wusste eben nicht, wie er ihn vom Gegenteil überzeugen konnte, dies nicht zu denken.
„Oder aber du machst mir was vor und hast mir etwas angetan, wovon ich nichts mehr weiß." Es wäre klüger gewesen, auch dieses Mal Hyunjins Gedanken zu manipulieren, doch es war zugleich viel zu offensichtlich, denn dann war auch das Gleiche bei Jeongin und Seungmin notwendig. Und was dann passieren würde, machte ihm viel eher Angst, als die Tatsache, dass der Koreaner dachte, er sein ein blutrünstiges Monster. Das Naheliegendste war eben die Vorstellung eines Vampirs. Jeder wusste ungefähr, wie sie aussahen, dass sie Menschen umbringen konnten und je nach Fantasie hatten sie auch besondere Fähigkeiten. Doch wer wusste schon etwas über Sirenen und hatte eine genaue Vorstellung über sie?
„Am Ende hast du dafür keine Beweise...", grummelte Felix ein wenig beleidigt und versuchte sich sein Schmollen zu verkneifen. Indirekt bereute er es, Hyunjins Leben gerettet zu haben. Denn wäre er nicht in der Nähe gewesen, würde er wohl heute nicht diese, für ihn, unnötige Diskussion führen müssen. „Und wenn ich etwas getan haben sollte... Was wäre es deiner Meinung nach?"
„Du hast mich wahrscheinlich nicht ohne Grund vor ein paar Tagen gefragt, ob ich an Übernatürliches glaube. Ist es nicht wahrscheinlich, dass du dich damit selbst verraten hast?" Hyunjins Umgangston wurde immer spitzer und das gefiel dem Jüngeren so gar nicht. Er hatte nur das Gute für ihn gewollt und jetzt fühlte er sich wie jemand, der das reine Gegenteil gemacht hatte.
„Und selbst wenn ich es wäre, was ich nicht bin, was bin ich deiner Meinung nach?"
Auf die Frage hatte Hyunjin jedoch keine Antwort. Zwar hatte er immer wieder vorgehabt, etwas zu erwidern, nur kam eben nichts aus seinem Mund heraus und somit schloss er ihn auch jedes Mal aufs Neue. Vielleicht war es doch eine dumme Idee seine Vermutung Felix unterschwellig mitzuteilen. Wie dieser bereits gesagt hatte, Hyunjin hatte keinerlei Beweise und somit würde er eben auch nie freiwillig zugeben wollen, dass er richtig lag. Wer gab schon freiwillig sein Geheimnis preis?
„Siehst du! Ich bin eben auch ein ganz normaler Junge wie du. Ab und an komme ich ein bisschen merkwürdig herüber, aber ich würde kaum jemanden etwas antun wollen." - Außer wenn er eben seine dunkle Seite nicht so sehr im Griff hatte, wie er es eigentlich tun sollte. - „Außerdem wärst du wohl der Letzte, dem ich etwas antun wollen würde, weil es sich richtig anfühlt, mit dir zu reden." Felix' Lächeln wurde immer breiter und er konnte es dann doch nicht lassen Hyunjins Gedanken dahingehend zu manipulieren, dass er ihn glaubte und er auf seine Worte vertraute.
„Na gut... Ich glaube, ich war wohl doch ein bisschen zu vorlaut."
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