𝐭𝐡𝐢𝐫𝐭𝐲 𝐟𝐨𝐮𝐫

"Du hast nicht wirklich..." Felix' Stimme brach ab. Sein Herz sackte zu Boden. Es zerschmetterte in tausend Einzelteile. Das konnte nur ein schlechter Traum sein. Ein Traum, aus dem er gleich aufwachen sollte, wenn die Worte ausgesprochen waren. Doch allein daran, dass seine Augen sich mit Tränen füllten, sein Herz derartig schmerzte, ließ ihn in der Annahme, dass all das nicht passieren würde. Er würde nicht aufwachen, weil das die Realität war, die sich im Moment abspielte. 

„Du kannst nicht..."
„Aber jetzt kann er dir nicht mehr wehtun, weil er dir nicht mehr Hyunjin wegnehmen kann!" Dabei wirkte sie noch so selbstsicher, dass sie das Richtige getan hatte, obwohl es in Felix' Augen das absolut Falsche war. Es hatte so viele andere Methoden gegeben, um dem Ganzen zu entgehen und dabei konnte er seiner Mutter nicht einmal Vorwürfe machen. Sie tat das, wofür sie lebte und Spaß empfand. 

„Du hast nicht wirklich Jeongin umgebracht..." 
„Felix..." 
„Nein, Mama! Es ist falsch! Denkst du, ich kann damit leben, dass du einen meiner Freunde getötet hast?" Felix wurde laut, hatte seine Emotionen nicht im Griff und hätte ihr am liebsten auch etwas angetan. Sie verletzt, obwohl es das Ganze nicht besser gemacht hätte. Viel eher hätte es das alles schlimmer gemacht. Wie sollte er jemals wieder in die Augen seiner Freunde sehen, ohne sich derartig schlecht zu fühlen? Wie konnte er es mit seinem Gewissen vereinbaren, dass Jeongin theoretisch wegen ihm gestorben war, obwohl er an dem Tod nicht einmal beteiligt war? 

Alles zerfiel gerade wie ein Kartenhaus. Alles, was Felix versucht hatte sich aufzubauen, zerbrach, stürzte in sich ein. Ein normales Leben schien für ihn wieder noch so fern zu sein, wie am Anfang und es würde wohl wieder zur alten Routine kommen. Er würde sich von Seungmin und Hyunjin abwenden müssen. Ein weiterer Schulwechsel und das tat ihm gerade zum ersten Mal derartig weh, dass er damit nicht umgehen konnte. Er wusste nicht, was zu so einer Situation überhaupt angebracht war.

„Ich will dieses Leben nicht? Wieso hättest du mich nicht einfach töten können? Es würde mir so viel Leid ersparen! Aber nein, ich fang an glücklich zu sein, weil ich meine menschliche Seite anfange wertzuschätzen und du trittst es mit Füßen." Somit verschwand Felix in seinem Zimmer. Der laute Knall vibriert durch alle Wände und ließ die Frau ahnungslos im Raum zurück. Nach wie vor dachte sie, sie war im Recht, aber irgendwie war das eben nicht der Fall und dadurch zuckte sie einfach nur mit den Schultern, schien nur verwirrt von dem Gefühlsausbruch zu sein.

Felix' Kopf schmerzte bereits jetzt schon, obwohl er nicht einmal sonderlich lang Tränen vergossen hatte. Allein das Grübeln hatte seine Wunder getan. Aber nun weinte er, kauerte sich auf seinem Bett zusammen. Felix war einfach nicht dafür bestimmt glücklich zu sein. Egal was er versuchte, endete darin wieder mit vollkommener Traurigkeit überschüttet zu werden. 

Wie sollte er das überhaupt seinen Freunden erklären? Sollte er überhaupt davon erzählen?

Es ist schließlich nicht einfach. Er konnte zu Hyunjin nicht einfach so sagen, dass seine Mutter Jeongin umgebracht hatte, nur weil er verdammt nochmal eifersüchtig auf ihn war. Und nun schwanden die Chancen vollkommen, dass der Ältere überhaupt jemals etwas von seinen Gefühlen erwidern konnte. Viel eher würde Felix gehasst werden für das, was er war. Dabei hatte er nicht einmal etwas getan und das war das große Problem. Seine Mutter war schuld daran, aber auch Felix selbst, weil er ihr eben vieles anvertraute. 

Also war es am Ende doch Felix' Schuld, die auf ihn zurückfiel. 

Noch nie hatte er sich so elendig gefühlt, wie in diesen Minuten. So schuldig und dreckig, gelenkt von seinen Gefühlen, die er nicht mehr ertragen konnte. Im Moment empfand Felix nur negative Gefühle. Viel schlimmer, als während seiner ständigen Isolation, wo er nur Einsamkeit empfand. Aber nun war er an einem Tod eines Freundes schuld. Und das konnte er sich wohl niemals verzeihen. 

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