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Hyunjin war umso mehr verwirrt. Er verstand nicht, was das zu bedeuten hatte und was das mit Felix zu tun hatte. Sie kannten sich nicht wirklich und irgendwie kam in ihm der Gedanke auf, dass dieser etwas mit ihm getan hatte, woran er sich nicht mehr erinnern konnte. Oder aber er war verrückt geworden und interpretierte in die Erzählung seines Vaters zu viel rein, was absolut nicht gut war. Nur was sollte er machen? Sollte er diesen Vorfall ignorieren oder sollte er Felix darauf ansprechen? Und was war, wenn dieser absolut nichts davon wusste und ihn dann für vollkommen verrückt hielt?
Nachmittags kam Seungmin vorbei, der zunächst viel zu aufgeregt war. Immerhin hatte er ihm mehrfach geschrieben und keines seiner Nachrichten kam bei Hyunjin an. Er wusste schließlich nichts vom gestrigen Vorfall und somit auch nichts, dass das Handy des Älteren sich im Jenseits befand. Also war die Angst groß, was die Abwesenheit seines Freundes zu bedeuten hatte und fühlte sich dazu gezwungen, bei ihm vorbeizusehen, damit sich sein Gewissen endlich beruhigen konnte. Immer wieder hatte ihm Jeongin gesagt, dass alles in Ordnung war, nur leider bewirkten die Worte nichts. Seungmin konnte einfach viel zu schnell im Panik verfallen, zu solch einer Zeit, wie sie jetzt war. Und nach einigem Hin und Her hatte der Brünette es auch seinen Eltern schmackhaft machen können, dass seine Freunde das gleiche Recht besaßen ihn zu besuchen, wie Felix, der Hyunjin nur zu einem geringfügigen Teil kannte und somit eine viel größere Gefahr darstellte.
„Wieso antwortest du mir nicht?", war das Erste, womit Seungmin den Brünetten begrüßte. Etwas unwohl bei der ganzen Sachen, kratzte sich Hyunjin durch die Haare und versuchte sich eine glaubwürdige Ausrede einfallen zu lassen. Wahrscheinlich würde man ihm nicht einmal Glauben schenken, wenn er die Wahrheit sagte, dass er einen vollkommenen Filmriss hatte vom gestrigen Abend, ohne dass der Jüngere in Panik verfiel und zu fragen, wieso er nicht zum Arzt gegangen war. Dass es fahrlässig war, wie seine Eltern mit der ganzen Sache umgingen. Denn auch Hyunjin ging es nicht aus dem Sinn, dass seine Eltern nicht einmal ansatzweise darauf bestanden ihn einem Arzt vorzustellen und ihn abchecken zu lassen. Es hätte ja sonst etwas mit ihm sein können. Sonst waren sie ja auch so unnötig vorsichtig.
„Wenn ich nur wüsste, wo mein Handy ist...", grummelte Hyunjin, der den Tag damit beschäftigt war, sein Handy wiederzufinden. Nicht, dass es das Lebensnotwendigste in seinem Leben war, aber er wollte seinen Freunden eben auch keine Sorgen bereiten und ihnen wenigstens Bescheid geben. „Allgemein weiß ich nicht, was gestern passiert ist. Ich bin heute mit extremen Kopfschmerzen aufgewacht und hab keinen blassen Schimmer von gestern."
„Warst du beim Arzt?"
Hyunjin blies nur seine Wangen auf, wusste nicht so recht, was er antworten sollte, obwohl sein Verhalten seinem Freund die nötige Antwort gab. Allein an dem entsetzten Blick von Seungmin konnte er erkennen, dass es eine dumme Idee war, ehrlich zu sein. Er hätte von Anfang an lügen sollen, aber er konnte nicht einfach so einen seiner Freunde anlügen. Das war falsch und wahrscheinlich würde man es an seiner Nasenspitze ablesen, dass er die Unwahrheit sagte.
„Was ist, wenn es etwas ernsthaftes ist? Deine Eltern können doch in dieser Hinsicht nicht so unverantwortungslos mit dir umgehen!"
„Mir geht es wieder gut. Wirklich! Ich geh morgen in die Schule." Doch Seungmin zog nur eine Augenbraue hoch, schien nicht wirklich begeistert von dem zu sein. Ganz und gar nicht. Nur was sollte er tun? Hyunjin war alt genug, um die Entscheidung selbst zu fällen, zum Arzt zu gehen oder eben nicht.
„Und was ist mit deinem Handy? Hast du es in der Toilette versenkt oder wieso findest du es nicht mehr?"
„Wie gesagt, ich kann mich an nichts mehr erinnern."
Daraufhin wurde es still und der Schwarzhaarige hatte es sich auf dem Bett neben Hyunjin bequem gemacht. Vielleicht war er im Moment ein wenig schroffer, als er es sein sollte. Nur er war eben auch etwas überfordert für die ersten Minuten. Schließlich wollte er nicht, dass Hyunjin etwas passierte. Somit nahm er ihn einfach nur in den Arm, schenkte ihm somit Kraft und das Gefühl, dass er nicht allein war. Wobei der Ältere nach wie vor nicht wusste, was er überhaupt denken sollte.
Vielleicht gab es ja doch Übernatürliches?
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Ich weiß nicht, ob es jetzt schon klug ist nach Spekulationen zu fragen. Aber, was denkt ihr, was passieren wird und wie die Story endet? :D
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