𝐧𝐢𝐧𝐞𝐭𝐞𝐞𝐧
„Das war eine dumme Idee, findest du nicht auch?"
Allein der Satz schnürte Felix die Kehle zu und am liebsten wäre er einfach in sein Zimmer geflüchtet. Wieso auch hatte er seine Mutter davon erzählt? Ihre kalte Stimme machte es nicht wirklich einfacher den Fakt einfach zu ignorieren und obwohl sie es ihm nicht übelnehmen würde, fühlte der Blonde sich elendig. Nur, weil er Hyunjin von so gut wie allem erzählt hatte. Dabei erzählte er ihr von sonst allem auch.
„Du weißt, ich werde es dir nicht böse nehmen. Nur ich möchte nicht, dass du das Gleiche durchmachst, wie ich. Zwar war der Tod deines Vater für mich nicht schlimm und es wäre vieles auch anders gekommen, hätte ich ihn nicht angelockt, aber für dich würde es traumatischer sein.", fügte sie ihren Worten hinzu und striff sich einzelne Haarsträhnen hinter das Ohr. Geduldig wartete sie auf eine Antwort.
„Ich hab meine Bedenken."
„Die solltest du auch haben, Felix."
Leise brummend lehnte sich der Blonde gegen die Wand und sah ihr geradewegs ins Gesicht. Obwohl seine Mutter langsam auf die vierzig zu ging, schien sie nicht ansatzweise so auszusehen. Viel eher schien sie jung geblieben zu sein, als würde sie sich noch in ihren Zwanzigern befinden. Zwar gab es auch Menschen, die äußerlich kaum alterten, aber bei Sirenen war dies normal. Ab einem bestimmten Alter würde ihr Aussehen so verbleiben oder sie alterten derartig langsam. Daher war es auch nicht verwunderlich, dass sie noch so jung ausschaute. Wie sollten Sirenen die Menschen sonst anlocken?
„Aber ich denke, du bist alt genug. Solang du nicht singst, wirst du diesem Hyunjin schon nicht schaden können." Eine Sache, die er wohl dem Brünetten verheimlicht hatte, war der Gesang, mit denen Sirenen einen ganz einfach anlocken konnten. Es war kein Geheimnis und das würde Hyunjin auch sehr schnell herausfinden, wenn er recherchierte, aber er wollte ihm fürs erste keine Angst bereiten. Felix würde für jeden zur großen Gefahr werden, wenn er sang. Auch ein Summen reichte schon, damit er sich nicht mehr im Griff hatte. Aus diesem Grund hatte er auch den Großteil der Musik aus seinem Leben verband. Einfach um sicher zu gehen, dass er nicht in Versuchung zu kam, der Melodie folgen zu können. Oder im schlimmsten Fall einen Ohrwurm zu bekommen.
„Und was, wenn ich ihm schade?" Daraufhin zuckten nur die Schultern seiner Mutter. Ihr Gesichtsausdruck wurde plötzlich genauso kühl, wie ihre Stimme es war. Ab diesem Punkt wusste Felix, dass er wohl nicht mehr über dieses Thema reden sollte. Oft machte ihm die Art, wie sie sprach nichts aus, - Er war immerhin nichts anderes gewohnt. - nur manchmal wünschte er sich ein bisschen mehr Einfühlsamkeit, die eine Sirene nicht besaß. Außer sie spielte es vor und das wollte Felix erst recht nicht. Zumal seine Mutter darin absolut versagte.
„Dann ist es nicht dein Problem." Indirekt war es ja schon sein Problem und nicht nur Hyunjins. Wenn der Brünette tot war, dann war es sozusagen nicht sein Problem. Das stimme schon. Dafür hatte Felix aber mit dem schlechten Gewissen zu leben, was seine menschliche Seite nun einmal besaß. Deswegen hatte er, im Vergleich zu seine Mutter, so wenige Menschen auf dem Gewissen. Die Bilder von den leblosen und nach Hilfe wimmernden Personen, ging ihm nicht aus dem Kopf. Daher zügelte er sich auch und isolierte sich, steckte verschiedene Dinge weg, die ihm zur Gefahr werden könnten, wieder in Versuchung zu kommen.
„In deinen Augen ist es nicht dein Problem, weil es dir egal ist, was mit den Menschen wird. Aber ich hasse den Anblick, die Erinnerungen daran, wie mich die Menschen angesehen haben. Menschen würden dich egoistisch nennen, weil du nur tötest aus Spaß. Du hast Spaß daran und dir ist es egal, was aus anderen wird!", wurde Felix lauter. Selten erhob er das Wort gegen seine Mutter. Aber gerade hatte sie einen wunden Punkt getroffen und dementsprechend schoss er eben zurück. Eigentlich wusste er, dass sie nichts für ihre Worte konnte. Mitgefühl, also Empathie besaßen sie nicht und somit konnte sich die Frau auch nicht vorstellen, wie sich Felix bei ihren Worten fühlte.
„Bestimmt hast du Papa auch umgebracht und lügst mich an, weil du mich nicht verletzen willst!"
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