𝐟𝐢𝐯𝐞

Am nächsten Tag tauchte Felix in der Schule nicht auf und irgendwie fand es der Koreaner mehr als merkwürdig. Immerhin hatte er gemeint, dass sie sich morgen wiedersehen würden. Das konnte ihm aber auch egal sein. Abgesehen davon hatten seine Eltern vollkommen verrückt gespielt, denn heute morgen waren zwei dutzend Menschen ums Leben gekommen und von dem Täter war jegliche Spur verschwunden, was Hyunjin beinahe nicht mal glauben konnte. Wie konnten zig unschuldige Personen, die eigentlich noch ihr ganzes Leben vor sich hatten, ums Leben kommen und niemand hat die Tat bemerkt? Ganz schlüssig war ihm das nicht und irgendwie bereitete es ihn auch Sorge, dass Felix unter ihnen war.

Dieser war schließlich am Abend vorbeigekommen und es war bereits dunkel geworden, als dieser wieder nach Hause ging.

„Worüber zerbricht sich unser Hyunjin denn den Kopf?", nahm Jeongin wieder neben ihm Platz, nachdem er den so gut wie leeren Raum betreten hatte. Den ganzen Tag lang hatte er schon gemerkt, dass etwas nicht stimmte und wirklich glücklich schien der Brünette ja auch nicht zu sein. Wenn man ihn ins Gespräch mit einbeziehen wollte, wirkte er recht abwesend, was für den sonst so aufmerksamen Jungen untypisch war.

„Felix..." Er strich sich ein paar Strähnen aus dem Gesicht, biss daraufhin für einen kurzen Augenblick seine Zähne fest zusammen, ehe er weitersprach. „Er hat mich gestern besucht, um mir meine Bücher wiederzugeben, die er unabsichtlich eingesteckt hat und heute ist er nicht da. Ist das nicht merkwürdig?"
„Denkst du, ihm ist etwas passiert?"
„Wäre das so abwegig? Immerhin sind gestern vierundzwanzig Menschen umgebracht worden und es war dunkel, als er gegangen war. Vielleicht hätte ich meine Eltern fragen sollen, ob sie ihn fahren..." Innerlich machte sich Hyunjin Vorwürfe, obwohl nicht einmal feststand, dass Felix davon betroffen war. - Das war er durchaus nicht. - Und wenn er davon zuhören bekommen würde, könnte er sich sein dummes Verhalten nie verzeihen.

„Das muss nichts heißen. Seoul ist groß und nur weil er draußen war, muss er nicht dran gestorben sein. Er wird bestimmt die nächsten Tage in die Schule kommen und wenn du auf Nummer sicher gehen willst, frag ihn doch nach seiner Nummer!" Hyunjin schwieg daraufhin, schnaubte laut und deutlich und fühlte sich zu einem gewissen Teil nicht ernst genommen. Bisher war er derjenige, der die ganze Sache heruntergespielt hatte und nun hatte er Angst. Angst um jemanden, den er nicht wirklich kannte und doch fühlte er sich zu einem gewissen Teil für ihn verantwortlich. Und nun fühlte er sich auch noch von Jeongin nicht hundertprozentig ernstgenommen, obwohl dies nicht einmal die Intuition des Jungen war. Viel eher wollte dieser ihm nämlich seine Bedenken nehmen.

Es war einfach absurd.

„Das wird schon wieder Jinnie." Vorsichtig strich der Jüngere Hyunjins Rücken hinab, versuchte ihn noch immer aufzumuntern. Ein aufbauendes Lächeln durfte immerhin nicht fehlen, wodurch direkt seine Grübchen zum Vorschein kamen.

Keine zwei Sekunden später betrat dann auch Seungmin den Raum, der seine Freunde etwas irritiert musterte, zunächst wie angewurzelt stehen blieb, sich aber dafür entschied nichts zu sagen und auf seinen Platz zuzugehen. Auch er hatte das Verhalten von Hyunjin bemerkt, aber hatte es nicht weiter hinterfragt. Ab und an konnte der Älteste ziemlich launisch sein und er würde abwarten, bis dieser zu ihm kam, um mit ihm zu reden. Das wusste Hyunjin.

„Weißt du, was mit Felix ist?", fragte Jeongin, sah hinter zu ihm und hatte seine Augen interessiert, zugleich auffordernd aufgerissen. Erst verstand Seungmin nicht, was diese Frage sollte, schüttelte dann jedoch seinen Kopf und sah dann zu Hyunjin, der seinen Kopf einfach auf den Tisch gelegt hatte. Augenblicklich kam ihm der Gedanke, dass etwas passiert sein musste. Nur leider wollte er dieses Gefühl nicht zu nahe an sich heranlassen.
„Wieso?"

„Hyunjin hat die Befürchtung, dass ihm etwas passiert ist, weil er ihn gestern Abend besucht hat."

___

Well, ich hab sehr viel Spaß daran die Geschichte gerade zu schreiben, weil es mal etwas vollkommen anderes ist als sonst. Und anscheinend habt ihr auch Spaß daran.  Deswegen freut euch über regelmäßige Updates, haha
Vielleicht schaffe ich ja einen neuen Rekord, was das Schreiben einer Geschichte angeht. :D

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top