𝐞𝐥𝐞𝐯𝐞𝐧
Schon den ganzen Tag über hatte Hyunjin ein mulmiges Gefühl, als er Felix den Raum betreten sah. Immer wieder kam in ihm dessen Frage auf und langsam wurde er wirklich besessen davon. Besessen von der Vorstellung, dass ihm etwas passiert war, was mit Felix zu tun hatte und dieser irgendetwas mit ihm gemacht hatte. Schließlich musste es einen Grund geben, wieso er eines Tages aus heiterem Himmel zu ihm nach Hause kam, ohne zu wissen wo er eigentlich wohnte. Wieso seine Eltern fein damit waren, dass er ihr Zuhause betrat, während seine Freunde nicht einmal in die Nähe des Gebäudes durften. Es war übertrieben und er hasste auch den Gedanken, Felix zu verurteilen, obwohl er nicht einmal Beweise besaß, um seine Vermutung zu bestätigen, dass der Australier einfach nur Dreck am Stecken hatte. Felix war nicht so unschuldig, da war sich sicher.
Nur beweisen konnte er es nicht und dementsprechend blieb all das, was er sich diese Nacht in seinem Kopf ausgemalt hatte, eine reine Spekulation.
Anstatt ihm, wie jeder andere vernünftige Menschen, aus dem Weg zu gehen, entschied er sich dafür sich von all dem nicht beirren zu lassen. Hyunjin wollte wissen, was Felix' Geheimnis war, obwohl sein gesunder Menschenverstand ihm klar und deutlich sagte, dass das es eine absolut dumme Idee war, weil er rein gar nichts einschätzen konnte. Weder in welche Gefahr er sich begab, noch ob sein Vorhaben ihn zu irgendeiner Erkenntnis bringen würde.
„Du solltest vorsichtig sein in dem, was du tust. Besonders solltest du auf deinen Körper hören, wenn es dir schon nicht gut geht." Zum krönenden Abschluss hatte er nun auch noch seine Finale-Moralpredigt von Jeongin erhalten, der wirklich große, kugelrunde und zugleich besorgte Augen machte. Der Gedanke, dass seinem Freund sowas passiert war, machte ihn nicht glücklich und irgendwie fühlte er sich auch nicht stolz, weil er eine Art Symptom hätte erkennen können, wäre er aufmerksam gewesen.
Nur leider war Hyunjin kerngesund und einen wirklichen Zusammenbruch hatte es nie gegeben, wie sie alle glaubten.
„Ist schon okay... Ich geh in den Klassenraum. Ihr könnt ja solang hier bleiben.", befahl Hyunjin unterschwellig, denn eigentlich war sein einziges Ziel mit Felix zu reden und eventuell fragen, was in der Nacht passiert war. Denn nach wie vor krallte er sich an seiner noch so absurden Theorie fest, die für viele nicht einmal ansatzweise logisch klang. Er wollte sich mit Felix anfreunden, ihn kennenlernen und etwas über ihn herausfinden. Eben wie ein neu gefundenes Buch, von welchem man immer mehr erfuhr, je weiter man las. Nur leider befand sich Hyunjin im Prolog, der seiner Meinung viel zu lang war und der Grund war, warum viele wohl die Finger von diesem lassen würden.
„Geht es dir wieder besser?", vernahm der Brünette, als er den Raum betreten hatte. Felix' Augen sahen ihn unschuldig, auch abwartend an. Ein Lächeln legte sich auf Hyunjins Lippen, als er sich hinsetzte und sich zum Jüngeren drehte. „Ich hab vorhin gehört, dass du zusammengebrochen bist... Ich weiß, man belauscht keine Gespräche, aber ihr redet ziemlich laut und-"
„Keine Sorge. Mir geht es wieder gut."
Beruhig atmete Felix wieder auf und schien wirklich froh darüber zu sein. In Hyunjins Augen vielleicht ein bisschen zu froh und dementsprechend wollte er wohl alles setzen. Entweder traf er ins Schwarze oder aber er würde für einen vollkommenen Idioten gehalten werden. Nur was hatte er zu verlieren?
„Mein Vater meinte nur, als ich zusammengebrochen bin, dass ich sowas gesagt habe wie warum Felix? ... Ich bin ein bisschen verunsichert, was das ausgerechnet mit dir zutun hat..." Hyunjin konnte ganz genau sehen, wie die Augen des Australiers starr wurden, beinahe ausdruckslos, als hätte er es nicht anders gewusst. „Aber vielleicht interpretierte ich einfach nur zu viel hinein. Aber findest du es nicht auch merkwürdig?"
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top