𝗧𝗘𝗜𝗟 𝗜𝗜𝗜
»Doch, du hast Angst. Ich kann es fühlen«, entgegnete der Oberste Anführer der Ersten Ordnung kühl. Sein faltige, vernarbte Haut wirkte in dem fahlen Licht noch älter und rissiger als sie ohnehin schon war. Sein goldfarben besetzter Mantel flatterte bei jeder Windböe unregelmäßig hin und her.
Rens Augen hingegen musterten starr den Sith. Hätten Blicke töten können, so wäre Snoke augenblicklich tot umgefallen, jedoch besaß der junge Sith noch nicht genügend Kontrolle über die Macht, dass er diese mithilfe seiner Gedanken beherrschen konnte. Stattdessen hob Ren erneut sein Lichtschwert, wodurch eine Hälfte seiner dunklen Robe von einem leichten, roten Schein überzogen wurde. »Bist du wirklich davon überzeugt, mich aufhalten zu können? Dann bist du ein Narr.« Amüsiert zog Snoke die Mundwinkel hoch.
In Rens Augen spiegelte sich das Licht der Klinge wieder, entzündeten den Funken und ließen sie im Feuer erstrahlen. Nun war er das Raubtier, das bereit zum Angriff war. Snoke beachtete die Waffe nicht, trat stattdessen einen Schritt auf den jungen Schüler zu und hob im nächsten Augenblick seine Hand. Erneut bekräftigte Ren: »Ich habe keine Angst!«
»Du solltest aber Angst haben, Kylo Ren!«, riet Snoke und mit einem kurzen Wink seiner von sich gestreckten Hand katapultierte er Ren so leicht wie eine Feder ohne Vorwarnung unter dem Vorhang hervor in die Luft. Dem überraschten Schüler entglitt dabei der Schwertgriff seines krampfhaften Halts und fiel mit einem platschenden Laut zu Boden, wo es in einer Pfütze eintauchte, das Wasser rot färbte und an eine Lache aus Blut erinnerte.
Kylo Ren hing nun machtlos kopfüber in der windigen Luft, sein Puls beschleunigte sich und er spürte, wie ihm allmählich das Blut in den Kopf schoss. Er versuchte verzweifelt sich zu befreien, doch seine halbherzigen Versuche hatten keine Chance, irgendeinen Einfluss auf die Macht von Snoke zu nehmen. Der Regen prasselte ihm unsanft ins Gesicht. In wenigen Sekunden war sein Mantel durchnässt und eisige Kälte kroch auf ihn zu. Der Wind pfiff ihm dazu verbittert um die Ohren, spielte mit seinem rabenschwarzen Haar. Erneut versuchte er sich zu befreien, zappelte wie ein Fisch, doch vergebens.
Sein Herz raste mittlerweile so schnell, als wolle es gleich mit Lichtgeschwindigkeit im All verschwinden. Seine Angst verwandelte sich in Wut und ließ ihn blind gegenüber der Macht werden, während Snokes Machtgriff fest an seinen Füßen klammerte, bis er meinte, dass er ihm die Knochen brechen würde. »Ich empfinde wirklich keine Angst, Meister!«, beteuerte Ren krächzend seine vorherige Aussage. Allerdings fiel ihm selbst das leichte Zittern in seiner Stimme auf, obwohl er um einen festen Tonfall bemüht war.
Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top