𝐢𝐯. Ash

Ratte. Dreckige Straßengöre. Mutantenabschaum.

Frustriert biss sie die Zähne aufeinander. Sie würde es ihnen heimzahlen. Hätten diese Soldaten erlebt, was sie erlebt hatte, würden sie nicht so mit ihr sprechen. Wäre sie keine Mutantin, hätten die Menschen Mitleid mit ihr - nicht, dass sie das Mitleid wollte, aber der Hass, der ihr entgegen schlug, richtete sich ausschließlich gegen das Pentagramm zwischen ihren Schulterblättern.

Vor ihrer Zelle patroullierten Soldaten. Junge, unausgebildete Idioten, die sich etwas darauf einbildeten, aus welcher Familie sie stammten und welchen Abschluss sie an der Ausbildungsakademie gemacht hatten. Es mangelte ihnen an Erfahrung, und so stationierte man sie in den Polizeiwachen, wo sie Gefangene bewachten und so taten, als wäre ihre Positionierung sinnvoll.

Ash lag auf einer Pritsche in ihrer kleinen Zelle, die Beine senkrecht an eine Wand gelehnt. Ihr Kopf hing über die Matratzenkante, während sie kopfüber die Zellentür und die hin und her tigernden Soldaten beobachtete.

Drei Tage war sie nun hier. Vier Mal täglich wurden die Wachen ausgewechselt, meistens innerhalb eines Zeitfensters von zwei oder drei Minuten. Mittags dauerte es etwas länger.

Sie hatte sich in einem dieser Zeiträume einen kurzen Blick auf die Zellenverriegelung geworfen. Sie könnte das Schloss knacken, wenn sie wollte, doch das wäre in ihrer aktuellen Situation nicht nur ein Himmelfahrtskommando, sondern auch kontraproduktiv für ihr Ziel: Nicht in ein Ausbildungslager verfrachtet werden. Dafür hatte sie ihr größtes Geheimnis geopfert. Hatte preisgegeben, dass sie das Pentagramm trug, und sich in eine Zelle stecken lassen wie ein wildes Tier.

So lange sie nicht versuchte, auszubrechen, würde man sie noch eine Weile hierbehalten, ehe sie in ein Gefängnis verlegt würde, doch aktuell saßen die Wissenschaftler der Wache noch daran, an ihren Blutproben herum zu hantieren. Sie suchten verzweifelt nach den Markern in ihrer DNA, die ihnen sagen würde, welche Art von Fähigkeit Ash hatte.

Sie legte den Kopf schief. Langsam schoss ihr das Blut ins Gesicht, und sie richtete sich langsam auf, wobei sich alles um sie für einen kurzen Augenblick drehte.

Erst nach einem Blick auf die Uhr bemerkte sie, dass die Wachablösung vor ein paar Minuten fällig gewesen wäre. Vielleicht noch eine Minute, ehe die Soldaten wieder auftauchen würden - vermutlich weniger.

Ungeduldig tippte sie mit der Stiefelspitze gegen die Wand. Es sollte ihr egal sein, wann welche Wachen auftauchten, doch machte es sie nervös, wenn ein Ablauf nicht nach Plan lief. Nicht nach ihrem Plan lief. Sie konnte nicht von sich behaupten, dass sie allzu geduldig war.

Je länger es dauerte, desto fixierter klebte ihr Blick an den Zeigern. Zehn Minuten verstrichen, ohne dass Schritte auf dem Gang erklangen oder sich einer der Soldaten blicken ließ.

Ein Klirren brachte Ash zum Zusammenzucken. Sie musste in Gedanken abgeschweift sein, denn nach einer Viertelstunde stand nun jemand vor ihrer Zelltür und klimperte mit einem Schlüsselbund. Den Kopf verwirrt schief gelegt stand sie auf und machte einige Schritte auf die Tür zu. Die eisernen, mit Ketten verbundenen Reifen um ihre Handgelenke klackerten bei der plötzlichen Bewegung, und die ins Metall eingelassenen Bildschirme leuchteten blau auf. Der Kräftedämpfer wurde aktiviert - nicht, dass das einen Unterschied machen würde.

Der Mann vor der Tür hatte die Zelle aufgeschlossen, doch Ash hatte vor der Türschwelle Halt gemacht.

„Nun kommen Sie schon, Ash. Wir tun Ihnen nichts!", ertönte eine beinahe etwas höhnische Stimme, gemeinsam mit einem amüsierten, leisen Lachen. Der Soldat bewegte seine Lippen nicht, es musste jemand sprechen, den sie noch nicht sah. Suchend blickte Ash den Gang hinauf - die anderen Zellen waren nicht belegt, jedoch nahm sie leise Schritte wahr.

„Wer ist da?", zischte sie. „Mein Name ist James Shepperd", kam prompt die Erklärung und ein hochgewachsener Mann im Anzug trat in ihr Sichtfeld. Der Mann konnte nicht aus dem Vierten Viertel kommen, dann wüsste er, dass Namen Macht waren und er soeben die Macht an Ash abgegeben hatte. Sie schmunzelte.

„Wissen Sie, warum ich in dieser Zelle bin, James?", flötete Ash betont unbesorgt. Sie wartete keine Antwort ab.

„Weil ich nicht als Kanonenfutter enden will. Und das werde ich in dem Moment, in dem sich diese Tür hinter mir schließt", sie deutete auf die Zellentür

„Aber, aber, junge Diebin. Ash Mirrorbird nennt man dich, nicht wahr? Ich habe ein besseres Angebot für dich, eines, das weder ein Dasein als „Kanonenfutter", wie du es nennst, noch hinter Gittern beinhaltet. Du musst ihm nur zustimmen", lächelte Shepperd aufmunternd.

Ash setzte ebenfalls ein Lächeln auf. „Was beinhaltet dieses Angebot?"

Die traurige Wahrheit war: Es interessierte sie nicht. Aber sie wollte Shepperd noch ein Weilchen hier halten, denn seine leisen Schritte hatten sie aufmerksam gemacht. Kein bürokratischer Anzugträger ging so bedacht, bewegte sich beinahe katzenartig, und sprach zeitgleich wie jemand, der wusste wie man jemandem die richtigen Worte in den Mund legte. Ash wollte mehr wissen, ihn besser einschätzen können.

„Eine Mission, dann bist du frei, zu tun, was auch immer du willst. Du bekommst ein Haus im Dritten Viertel, könntest ein gutes Leben führen, eine Familie gründen", schlug Shepperd vor.

Ash verdrehte genervt die Augen. „Sie glauben doch nicht, dass ich Interesse an Familien und langweiligen Reihenhäusern habe. Dieses Leben, das Sie mir anbieten, wäre nichts als eine einfache Illusion, gestrickt für die, die nicht hinsehen wollen."

Etwas in Shepperds perfekt aufgesetzter Mimik bewegte sich, verrutschte wie eine Maske. Nicht Verwunderung war, was sich in seinen blaugrauen Augen spiegelte, sondern Verständnis.

„Was wünschst du dir stattdessen?", fragte Shepperd neugierig.

Ash wusste genau, was sie wollte, doch kein Mensch dieser Welt konnte diesen Wunsch je erfüllen, und so schwieg sie.

„Egal, was Sie mir anbieten wollen oder können, es wäre nicht von Interesse für mich. Ich habe bereits alles, was ich will." Eine Lüge, die ihr schwer von den Lippen ging, so fatal war sie. Es tat beinahe weh.

„Das ist bedauerlich, Miss Mirrorbird. Denn leider sind Sie unsere einzige Wahl für diese Aufgabe."

Und ehe Ash darüber nachdenken konnte, ob sich wirklich so etwas wie Bedauern in Shepperds Gesicht wiederspiegelte oder warum er nun plötzlich dazu übergangen war, sie zu Siezen, presste jemand hinter ihr ein seltsam duftendes Tuch unter ihre Nase und ihr wurde schwarz vor Augen.

Als sie aufwachte, war es neblig um ihre Gedanken, als würde sie durch unzählige Wolken auf sich selbst herabblicken. Müde blinzelte sie, in Erwartung, sich auf der Pritsche in ihrer Zelle wieder zu finden. Stattdessen saß sie aufrecht auf einer gepolsterten Bank, vor ihr zogen Schatten und kaum erkennbare, dunkle Umrisse vorbei. Die einzige Lichtquelle schien eine Art Neonlicht überhalb der Lehne zu sein.

Sie blinzelte erneut und drehte suchend den Kopf. Sie saß in einem Zugabteil, anscheinend allein. Vermutlich waren die Türen zu den anderen Abteilen abgeschlossen, anders konnte sie sich nicht erklären, dass man sich nicht die Mühe gemacht hatte, sie weiterhin anzuketten wie ein Tier.

Diese Vermutung wurde allerdings über den Haufen geworfen, als Shepperd mit zwei Tassen dampfenden Kaffees sorglos durch eine der Türen spazierte.

„Arschloch", zischte sie. „Was bei den Wissenschaften wird hier gespielt?"

„Keine Sorge, Miss Mirrorbird, es ist nicht das, wonach es aussieht", erklärte Shepperd langsam, als wolle er ihren noch in Watte gepackten Verstand schonen.

„Du kannst mich mal mit deinem „Miss Mirrorbird". Das ist nicht mein verdammter Name!", fluchte sie und biss die Zähne aufeinander, als sie aufstand. Shepperd zuckte nicht einmal mit der Wimper, als er den heißen Kaffee vor ihr auf den Tisch stellte und sich dann umdrehte, um zu gehen.

„Ash ist es aber auch nicht", erwiderte er mit einem Schulterzucken. Ash atmete zischend ein. „Woher-"

„Meine Quellen gehen Sie nichts an, Ash", er betonte ihren Namen mit einem süffisanten Tonfall, als wolle er sehen, wie weit er sie provozieren konnte.

Sie weigerte sich, darauf einzugehen und atmete tief ein. Ein, und aus. Ein, und aus.

Shepperd war mittlerweile wieder an der Tür angekommen. „Warten Sie einfach hier auf die anderen beiden, die werden Ihnen schon alles wichtige erklären. Und stellen Sie nichts Dummes an - ich vertraue Ihnen", meinte er mit einem kaum merklichen Nicken in Richtung ihrer Handgelenke. Sie sah hinunter - und stellte fest, dass die zwei Reifen mit Kräftedämpfern immer noch an ihren Armen saßen. Nur die Ketten waren verschwunden.

Ash schnaubte frustriert, entgegnete jedoch nichts, während sie wartete, dass dieser schmierige Bürokrat endlich verschwand und sie alleinließ.

Es gab nicht viel in dem Raum, das ihr behilflich sein könnte, denn selbst wenn sie einfach das Abteil verlassen könnte, würde sie immer noch in diesem Zug festsitzen. Umso interessanter war es, wo er sie hinbringen würde - sie hielt die Station vor der Kuppel für am wahrscheinlichsten. Dort war auch das Ausbildungslager.

Bei dem Gedanken an die Einrichtung, die sie nun schon seit ihre Familie starb fürchtete, lief ein Schauer über ihren Rücken. Die Arme vor ihrem Körper verschränkt begann sie, den Flur hin und her zu laufen. Kaum einer ging freiwillig zur Armee, doch die meisten akzeptierten ihr Schicksal, schließlich kamen die jungen Soldaten nach fünf Jahren wieder nach Hause, mit Prestige und Ansehen für die Familie im Gepäck.

Doch das war der große Unterschied zwischen jenen normalen Bürgern und den Menschen aus dem Vierten Viertel. Dort lebte man auf einem schmalen Grat zwischen Wahnsinn und Tod, immer mit der Gefahr, eines Morgens nicht mehr aufzuwachen. Loyalität gegenüber der Führungsriege und dem Kuppelsystem war dort nicht anzutreffen, und somit verloren die Einwohner ihren Wert im Krieg. Ein Soldat, der desertierte, sobald er die Möglichkeit hatte, war sinnlos.

Also hatte man angefangen, potenziell illoyale Rekruten mit einem Test auszusortieren und an die Front zu schicken.

Als Kanonenfutter.

Mittlerweile war sie einige Male auf und ab gelaufen. Aus ihrem Abteil heraus gab es zwei Türen - beide führten, nach dem, was sie durch das kleine vergitterte Fenster in den Türen sehen konnte, in ein jeweils anderes Abteil. Sie könnte vielleicht die Türen öffnen, doch das machte keinen Unterschied, wenn sie nicht wusste, wie sie den Zug verlassen konnte. Oder wo der Zug überhaupt hinfuhr.

Irgendwann setzte sie sich wieder, bemüht, die Ruhe zu bewahren. Würde man sie in ein Ausbildungslager bringen, hätte man sie nicht auf diese Art aus dem Gefängnis geholt.

Als die Tür aufschwang, war sie froh um die Entscheidung, sich zu setzen. Shepperd kam herein und diskutierte mit jemandem, einem jungen Mann mit militärischem Haarschnitt und einem schlichten, beigen Oberteil. Ein Soldat.

„- müssen mich mit einbeziehen, nur so kann es wirklich funktionieren",

Ihnen folgte eine Gestalt im dunkelgrauen Umhang und einer weiten Kapuze, die den Großteil ihres Gesichts verdeckte. Nur schmale, feminine Lippen waren zu sehen, die Ash vermuten ließen, dass die Gestalt weiblich war.

Ihr Blick schweifte zurück zu Shepperd und dem Soldaten, deren Gespräch in dem Moment verstummt war, in dem letzterer Ashs Anwesenheit bemerkt hatte.

„Du bist die Mutantin", stellte er fest.

„Und du bist der Soldat", entgegnete sie, obwohl sie nicht wusste, um was es ging. Doch die Antwort zeigte ihre Wirkung, denn der Mann zischte Shepperd zu: „Ich dachte, ich wäre der einzige, der eingeweiht wurde."

Ash verzog die Lippen zu einem wissenden Grinsen.

Shepperd antwortete nicht auf die Frage des Soldaten, stattdessen stellte er sich zwischen die Beiden und begann mit einer Vorstellung. Die Frau im Umhang hatte sich am unverschlossenen Ausgang positioniert, wie eine Art Wache.

„Kilian, das ist Ash Mirrorbird. Ash, das ist Kilian Vyn-", ehe er den kompletten Namen aussprechen konnte, bedeutete der Soldat - Kilian - ihm, inne zu halten. Ashs Grinsen verbreiterte sich, als sie feststellte, warum: Der Soldat wollte nicht, dass sie seinen Namen kannte. Kluger Junge.

„Freut mich, dich kennenzulernen, Kilian", lächelte sie.

„Du bist eine diebische Mutantin, eine Ratte aus der Gosse, die nicht einmal versucht hat, ihrem Leben zu entkommen. Ich bin froh, wenn wir hier fertig sind", presste der Soldat hinter zusammengekniffenen Zähnen hervor. Shepperd schien sein rauer Umgangston nicht zu gefallen, er machte einen Schritt hinüber zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Kilians Gesichtsausdruck entspannte sich.

Ash derweil hatte die Füße auf den Tisch vor ihr hochgelegt und betrachtete die metallischen Reifen an ihren Handgelenken. Ihre Bildschirme leuchteten in einem bestimmten Abstand blau auf, das Zeichen, das die Dämpfer noch aktiv waren.

„Also, was sollen wir hier?", fragte Ash, sich gelangweilt gebend. Innerlich jedoch zog ihr Magen sich vor Neugierde zusammen.

„Sie Beide sind Teil einer großen Aufgabe, einem übergeordneten Ziel. Wir brauchen Sie, um unsere Realität zu retten", erklärte die am Eingang wachende Frau mit einer rauchigen Stimme, die Ash zum Schaudern brachte.

Shepperd grätschte mit einem leisen Hüsteln dazwischen: „Nun, wissen Sie, Nemesis ist manchmal etwas melodramatisch. Was sie eigentlich sagen wollte: Man hat uns beauftragt, ein Team für eine Mission zusammenzustellen, die den Krieg entscheiden könnte. Unsere Wahl ist auf Sie gefallen, und eine dritte Person, die sie noch früh genug kennenlernen werden."

„Und was, wenn ich mich weigere?", flüsterte Ash misstrauisch, nun auch nach außen hin absolut aufmerksam. Ihre Haltung war zu der eines Raubtiers geworden - abwartend, und bereit, es mit jedem aufzunehmen.

„Nun, dann werden wir Sie davon überzeugen, Miss Mirrorbird", meinte Shepperd lächelnd.

Sie verstand die Drohung, begriff sie zu gut. Doch etwas in ihr brachte sie dazu, dennoch anzumerken: „Mein Nachname lautet nicht Mirrorbird. Mirrorbird war ein Spitzname, den man mir gegeben hat, kein Nachname."

Kilian ignorierte sie einfach, und Shepperd erlaubte sich bloß ein abschätziges Schmunzeln, doch Nemesis, die Frau im Umhang, fragte mit einem beinahe sanften Tonfall: „So, und wie glaubst du, lautet dein Name?"

Ash verfluchte sich für einen kurzen Moment, ehe sie antwortete: „Das geht sie einen feuchten Dreck an."

Nun verzogen sich auch Nemesis' Lippen zu einem Schmunzeln, und Ash wurde klar, dass sie ebenfalls eine Mutantin sein musste. Nur eine Mutantin konnte diese seltsame Ausstrahlung haben.

„Du hast meine verdammte Frage nicht beantwortet", erinnerte sie Shepperd.

Dieser erwiderte: „Sie werden die feindlichen Linien infiltrieren, wenn Sie es so genau wissen wollen, und dort etwas stehlen. Sollte doch ein Kinderspiel für Sie werden, nicht wahr?"

Ash schüttelte den Kopf. „Warum genau wollen Sie dafür mich? Es gibt bessere Diebe-", mit einem Blick zu dem Soldaten ergänzte sie, „nicht mutierte Diebe."

„Wie ich bereits sagte, Ash, meine Quellen und Beweggründe gehen Sie nichts an", meinte Shepperd gleichgültig.

Damit war es still im Zug, und Ash ließ sich in den Sitz sinken, die Arme hinter dem Kopf verschränkt. Der Soldat blieb stehen, lehnte sich jedoch gegen die Lehne der Bank ihr gegenüber und beobachtete sie argwöhnisch.

Schließlich setzte Shepperd sich auf eine der Bänke zu ihrer Linken, wo er aus dem Augenwinkel Blick auf sie beide hatte, während er Nemesis zugewandt war.

Die Stille war erdrückend unangenehm, beinahe, als lägen die Geheimnisse und das Misstrauen zwischen ihnen schwer in der Luft. Ash begnügte sich vorerst damit, die anderen still zu beobachten - sie konnte immer noch nicht einschätzen, wie sie und Nemesis in diese seltsame Mission hineinpassten.

Sie konnte sich vorstellen, dass man sie ausgewählt hatte, weil sie eine Mutantin war, und zudem nicht wie die meisten Diebe des Vierten Viertels einst eine normale Kindheit hatte. Als sie noch Lazarus hatte, und davor, als ihre Eltern und ihr Bruder noch lebten. Als alles noch gut und heil war, nicht kaputt.

Und Kilian, der Soldat, er war dazu da, sie und die ominöse dritte Person in Schach zu halten. Wenn sie außer Kontrolle geriet, würde er da sein und sie ausschalten, darauf würde sie wetten.

Viel mehr Interesse hatte sie daran, wer diese mysteriöse Person war. Sie wusste nicht, welche Rolle noch in dieser Mission gebraucht wurde. Ein weiterer Soldat? Ein Spezialist für Mutanten, jemand, der im Gegensatz zu ihr sein Wissen bereitwillig teilte.

Jemand, der die Chimärenkrieger studiert hatte, das könnte sie sich zumindest vorstellen, denn Kilian wirkte nicht wie jemand, der irgendetwas Gutes von Mutanten hielt.

Der Zug stockte plötzlich, ehe ein Quietschen ertönte und sie komplett anhielten. Sie nahm an, dass sie am Ziel waren - denn das Zischen einer sich öffnenden Tür verkündete, dass jemand anderes eingestiegen war - das dritte Teammitglied.

„Prometheus", flüsterte Kilian, die Mimik unergründlich und mit einem Tonfall, den Ash einfach nicht deuten konnte.

Irgendwie bin ich nicht sonderlich stolz auf das Kapitel, was denkt ihr?

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