Götter/神々/Kamigami (K) (Teil 2)
Kuda-kitsune:
Kuda-kitsune (管狐; „Rohrfuchs") ist der Name eines fiktiven Wesens der japanischen Mythologie. Er gehört zur Gruppe der Kami (神; „Naturgeister") und Yūrei (幽霊; „Gespenster") und weist einen zwiespältigen Charakter auf.
Kuda-kitsune werden als ungewöhnlich kleine Fuchsgeister beschrieben, deren Größe wahlweise dem eines Wiesels oder eines Eichhörnchens entsprechen soll. Sie werden oft als semi-transparent und grünlich-bläulich schimmernd beschrieben. Meist soll aber nur ihr Beschwörer sie sehen können. Kuda-kitsune werden vorrangig von Yamabushi als Orakelgeister beschworen und in zurechtgeschnittene Bambusrohr-Stücke gebannt. Der Beschwörer kann sie so mit sich herumtragen. Es heißt, dass Kuda-kitsune treffsicher erspüren können, wenn ihr Beschwörer in Gefahr schwebt oder einer unehrlichen (und potentiell bösartigen) Person gegenüber steht. Dann flüstert der Fuchsgeist seinem Meister eine Warnung oder wichtige, vertrauliche Informationen über den Gegenüber zu. Kuda-kitsune sollen aber auch kurz bevorstehende Ereignisse, speziell Unglücke, vorhersagen können. Kuda-kitsune sollen aber auch dem Meister gefährlich werden können, wenn dieser unachtsam ist: sie neigen dazu, mit der Zeit einen eigenen Willen zu entwickeln, auszubüxen und ihren Meister an andere, magiebegabte Menschen zu verraten.
Als Yamabushi (山伏; „Bergbewohner") bezeichnet man in Japan einsiedlerisch lebende Priester und/oder Schamanen, die vorgeblich der Zauberei, speziell der Orakelkunde und Totenbeschwörung mächtig sind. Sie sind Anhänger der Shugendō-Religion und in Japan noch heute hoch geachtet. Als Kitsune (狐; „Fuchs") bezeichnet man in Japan wahlweise wild lebende Füchse oder Fuchsgeister.
Eine erste Überlieferung von Kuda-kitsune erscheint in dem Werk Kōshi Yāwā (甲子夜話; „Nachtgeschichten aus Kōshi") von Matsūra Seizan aus dem Jahr 1836. Darin erwähnt Matsūra, dass der Kuda-kitsune schon länger bekannt gewesen sei. Kuda-kitsune sind in Japan so populär, dass sie Eingang in Computerspiele, speziell Fantasy-Rollenspiele, gefunden haben, wo sie als Beschwörungen auftreten.
Kukunoshi:
Kukunoshi (japanisch ククノチ; „Baumstamm-Ältester"), auch Kukunoshi-no-kami (久久能智神; „Alter Baummstamm-Gott") genannt, ist ein fiktives Wesen der japanischen Folklore. Er gehört zur Gruppe der Kami (神; „Naturgeister") und ist dem Menschen allgemein wohlgesinnt.
Gemäß den sagenumwobenen Schriftwerken Kojiki und Nihonshoki wurde Kukunoshi als Sohn des Berggottes Ōyamatsumi (大山津見) und der Feldgöttin Kayanohime (カヤノヒメ) geboren. Andere Versionen behaupten, er sei der Sohn von Izanami und Izanagi und der Bruder von Ōyamatsumi, Shimatsuhiko und Watatsumi. Kayanohime sei seine Schwester. Er ist außerdem der Bruder des Gottes der Baumwipfel, Hamori-no-kami (葉守の神). Nach späteren Fassungen ist er hingegen der Sohn des Windgottes Shinatsuhiko (志那都比古神). Alle Nachkommen von Kukunoshi seien ebenfalls Baumgeister und würden ebenfalls „Kukunoshi" genannt.
Das Werk Kojiki (古事記; „Aufzeichnung alter Geschehnisse") wurde im Jahr 712 unter Kaiserin Gemmei (元明天皇) von dem kaiserlichen Hofgelehrten Ō no Yasumaro verfasst und gilt als das älteste Geschichtsbuch Japans. Es beschreibt die Mythologie und Frühgeschichte Japans vom mystischen Zeitalter der Götter bis zur Zeit der Kaiserin Suiko. Das Werk Nihonshoki (日本書紀; „Chronik Japans in einzelnen Schriften") wurde 720 unter Kaiserin Genshō (元正天皇) vollendet. Herausgeber war sehr wahrscheinlich ihr Sohn, Prinz Toneri-shinnō (舎人親王).
Kukunoshi sind eine selten erwähnte Gottheit der Wildnis, des Waldes und des Bauens. Noch bis zur Heian-Zeit im 8. Jahrhundert waren die Kukunoshi weithin bekannt. Wenn ein Haus neu gegründet wurde, war es Tradition, zum Kukunoshi zu beten und seine Gnade zu erbitten. Die Zeremonie zu Ehren der Gottheit hieß Jōtō-shiki (上棟式; „Errichtungsfeier"). Ab der Muromachi-Zeit im 14. Jahrhundert aber gerieten die Kukunoshi mehr und mehr in Vergessenheit. Heute gibt es nur wenige ihnen geweihte Shintō-Schreine in Japan. Dazu zählen unter anderem der Kukuchi-Schrein (公智神社; Kukuchi-jinja) in der Präfektur Hyōgo, der Tarumae-yama-Schrein (樽前山神社; Tarumaeyama-jinja) in der Präfektur Hokkaidō und der Shitomi-Schrein (志等美神社; Shitomi-jinja) in der Präfektur Mie.
Kuraokami:
Kuraokami (jap. クラオカミ; Kojiki: 闇淤加美〔神〕, Nihonshoki: 闇龗〔神〕, auch: Kura-okami-no-kami; Karl Florenz vermutet als treffende Übersetzung „dunkler großer Gott" oder „Großer Gott der Talschluchten") ist in der Mythologie des Shintō einer der Kami, die aus dem Blut geboren wurden, das vom Schwert des Izanagi auf den Boden tropfte, nachdem dieser damit seinen Sohn, den Feuer-Kami Kagutsuchi aus Zorn darüber, dass dieser bei seiner Geburt seine Mutter und Izanagis Schwester sowie Frau Izanami tödlich verbrannt hatte, erschlagen hatte.
Seine Tochter, Hi-kaha-hime (日河比売), wurde später die Frau von Fuha-no-moji-ku-nu-su-nu (布波能母遅久奴須奴神), Sohn von Kono-hana-chiru-hime (Tochter des Ō-yama-tsu-mi) und Ya-shima-ji-nu-mi (Sohn von Kushi-nada-hime und Susanoo). Sie begründeten zusammen die Erblinie, die schließlich zur Geburt von Hime-tatara-isuke-yori-hime führte, die mit Jimmu zusammen das Geschlecht der Tennō begründete.
Wie schon im Man'yōshū ausgeführt, kommt Kuraokami neben Takaokami die Funktion eines Regen-Kamis zu. Er ist der „große Regenmacher auf den Höhen" bzw. der „dunkle Regen-Gott", der auch für den Schneefall verantwortlich ist.
Hauptsächliche Shintō-Schreine für Kuraokami sind der Nibukawakami-Schrein im Landkreis Yoshino der Präfektur Nara sowie hunderte von Kifune-Schreinen. Im ursprünglichen Kifune-jinja-no-honsha in Kyōto war der Name des Hauptkamis bis zum Zweiten Weltkrieg Kura-okami-no-kami, wurde dann aber später in Taka-okami-no-kami geändert.
Kushinadahime:
Kushinadahime (jap. クシナダヒメ; Kojiki: 櫛名田比売, Nihonshoki: 奇稲田姫, Kushiinadahime) ist eine weibliche Kami in der Mythologie des Shintō und die Frau des Susanoo. Der Name ist ein Wortspiel und kann sowohl Prinzessin (benutzt als) Kamm (für) den Kopf als auch Wunderherrliche Inada-Prinzessin (Inada meint Reisfeld und ist hier ein Ortsname, der auch später wieder vorkommt) bedeuten. Nach ihr ist auch der 1997 von Yoshisada Shimizu und Takeshi Urata im Nachi-Katsuura-Observatorium entdeckte Hauptgürtelasteroid 10613 benannt worden.
Nach seiner Verbannung aus den Himmelsgefilden (Takamanohara) stieg Susanoo nach Tori-kami hinab. Dort sah er Essstäbchen den Oberlauf des Flusses Hi hinabschwimmen. Susanoo machte sich daraufhin auf die Suche nach denjenigen, denen sie gehörten. So traf er ein altes, weinendes Ehepaar mit einem Kind zwischen sich. Der alte Mann stellte sich als Sohn des Ōyamatsumi vor, Ashinazuchi mit Namen. Seine Frau hieße Tenazuchi und das Kind Kushinadahime.
Auf die Frage nach dem Grund ihrer Trauer erzählte Tenazuchi Susanoo, dass er ursprünglich acht Töchter gehabt habe. Aber die achtgablige Riesenschlange (Yamata-no-orochi) sei jedes Jahr gekommen und habe eine von ihnen gefressen. Da nun die Zeit gekommen sei, dass die Schlange wiederkäme, würden sie weinen.
Nachdem Susanoo sich das Aussehen der Schlange beschreiben ließ, fragte er den alten Mann, ob er ihm seine Tochter geben wolle. Tenazuchi fragte ihn darauf nach seinem Namen. Susanoo stellte sich als Himmels-Kami vor, log dabei aber, indem er sich als der älter Bruder von Amaterasu ausgab (in Wahrheit ist er der jüngere). Voller Ehrfurcht übergab das Ehepaar Susanoo ihre Tochter.
Dieser verwandelte die junge Kushinadahime in einen viel-engzähnigen Kamm (yutsu tsuma kushi) und steckte sie in seinen erlauchten Haarschopf (mizura).
Dann heckte er einen Plan aus, um die Schlange betrunken zu machen und ließ diesen das alte Ehepaar ausführen. Als die Schlange dann tatsächlich betrunken und wehrlos war, erschlug er sie mit seinem Schwert (ein tsurugi), wonach er im Inneren des Körpers das Grasmähe-Schwert (Kusa-nagi-no-tachi, später eines der drei Throninsignien Japans) fand.
Hiernach suchte Susanoo einen Platz, um einen Palast (miya, Karl Florenz übersetzt dies mit „Vermählungshütte", es kann aber auch „Schrein" bedeuten) zu bauen und fand diesen im Orte Suga (須賀), wo sein Herz heiter wurde (suga sashi). Als er mit dem Bau des Palastes anfing, stiegen Wolken aus dem Ort auf, worauf Susanoo eine Weise (uta) in Form eines Tanka machte.
Kushinadahime wird in einigen Schreinen als mit ihrem Gatten assoziiert verehrt, so zum Beispiel im Yasaka-Schrein in Kyōto, im Nakono-Schrein in Nagoya (gegründet von Daigo-tennō) und im Yaegaki-Schrein (Präfektur Shimane). Zusammen mit ihren Nachkommen Ō-namuchi und Koto-shiro-nushi wird sie im Imamiya-Schrein in Kyōto verehrt.
Als Hauptschrein für Kushinadahime und ihre Eltern gilt der esoterische Ōmiya Hikawa-Schrein in Saitama, obwohl dessen Haupt-Kami Susanoo ist und die Prinzessin sowie Ōkuninushi nur als Gast-Kami (aidono-no-kami) residieren. Unter dem Namen Ō-kushi-inada-hime-no-mikoto wird ihr hier am 15. April jeden Jahres ein Matsuri ausgerichtet.
Eines der größten Feste mit ihrer Teilnahme ist das Gion-Matsuri in Kyōto. In drei Mikoshi werden sie, Susanoo und Yasaka-no-sume-no-kami (Gion-san) während des heiligsten Teil des Festes durch die Straßen getragen.
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Das wars mit Teil 2, es ist doch nicht so viel geworden. Weil es nur eine Gottheit mit M gibt, mache ich die Gottheiten mit M und N zusammen. Es sind dann vier Stück. (1456 Wörter)
~Yoru
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