merry christmas
Wie jeden Abend sitzt Baekhyun an seinem Computer und skypt mit seinem besten Freund, Park Chanyeol.
Beide haben sich das letzte mal in dem Alter von 12 Jahren gesehen, bis Chanyeol weggezogen ist. Und das an das andere Ende der Welt: Großbritannien. Um genauer zu sein in einem kleinen Städtchen, etwa eine halbe Stunden von der Hauptstadt Großbritanniens, London, entfernt.
Trotz den tausenden Kilometern Entfernung, halten sie den Kontakt aufrecht. Sogar bis heute. Und das zeigt wie stark deren Freundschaft selbst heute noch ist.
Heute sind beide 19 Jahre alt. Zwar haben sie schon mehrfach vorgehabt, nach 7 Jahren der Entfernung, sich wieder gegenüberstehen, doch bis heute wurde es nie in Angriff genommen. Und das frustriert beide Seiten komplett.
"Wann musst du nochmal zur Schule, Baek?", erkundigt sich der Größere der beiden und sieht auf das Abbild von Baekhyun. Der Angesprochen dreht sich um und schaut auf die Uhr die an der Wand hängt. Sein Blick lässt nichts Gutes erahnen.
"In einer Stunde muss ich los.", antwortet der Schwarzhaarige enttäuscht und stützt sich auf seinen Handballen ab.
Baekhyun will noch nicht in die Schule. Er möchte noch weiterhin mit Chanyeol reden. Aber durch die Zeitverschiebung können die Gespräche von ihnen nun mal nicht stundenlang dauern. Bei Chanyeol ist es 21:14 Uhr und bei Baekhyun bereits
6:14 Uhr.
"Schon wieder?", stellt der Blondschopf enttäuscht fest. Doch es klingt eher wie eine Frage, statt nach einer Feststellung. Ein Schweigen herrscht auf beiden Seiten. Wie immer, wenn sie wissen, dass Baekhyun schon wieder zur Schule muss und Chanyeol dann wohl oder übel ins Bett geht um zu schlafen. Doch in letzter Zeit quält sie immer die gleiche Frage: "Wann hat das alles ein Ende?"
Genervt lehnt sich der Jüngere in den Stuhl zurück und scheint zu überlegen.
Darüber was wäre, wenn sich beide gegenüberstehen, sich wiedersehen würden. Sich in die Arme nehmen und wieder herum albern könnten, wie sie es als Kinder taten - so wie damals.
Doch die Zeit scheint bis heute nicht still zu stehen. Beide wurden älter, erwachsener und reifer.
Manchmal scheint die Zeit einfach davon zu fliegen. Manchmal kommt sie einen vor, als würde sie nicht vergehen wollen. Aber dennoch bleibt die Zeit nie still stehen. Sie vergeht und das wussten beide. Auch jetzt wussten sie, dass es nur noch wenige Minuten waren bis sie vorerst auflegen müssten.
"Chanyeol, wir müssen uns wirklich treffen...", meint Baekhyun und schwenkt mit seinen Stuhl hin und her, so dass seine Haare sich durch die immer wieder umkehrende Drehung ein wenig abheben.
"Ja, irgendwann wird das schon klappen.", beantwortet der Riese die Aussage und das schon seit Wochen immer gleich. Er hat Angst ihn wieder gegenüber zu stehen. Doch er weiß wiederum nicht warum er diese Angst verspürt.
"Das sagst du jetzt schon seit Wochen, Chan.", protestiert der Kleinere und verschränkt seine Arme ineinander.
"Okay, ich verspreche dir, dass ich zu Weihnachten nach Korea zurückfliegen werde.", meint der Jüngere voreilig und hält sich vor Schreck seine Hände vor den Mund. Er selbst kann nicht glauben was er gerade gesagt hat. Er hat nicht wirklich überlegt gehabt und kann sich nur selbst dafür lynchen. Jetzt muss er nach Korea und sich seiner Angst stellen. Und zwar Baekhyun wieder gegenüber zu stehen.
"Wirklich?", fragt Baekhyun begeistert nach und springt im selben Moment von dem Stuhl. Er scheint zu träumen und kann nicht fassen, dass er seinen Kindheitsfreund schon bald wiedersehen wird.
Doch Chanyeol ist von seiner Aussage nicht begeistert. Am liebsten würde er alles abstreiten und meinen, dass er sich doch verhört hat. Doch er will den Älteren nicht enttäuschen.
"Ja, ich mein es ernst.", antwortet er leicht gereizt.
Augenblicklich hört Baekhyun auf sich zu freuen und schaut verwirrt zu Chanyeol auf den Bildschirm.
"Was ist denn? Hab ich was falsch gemacht?", erkundigt er sich erschrocken und seine Stimme fängt leicht an zu zittern. Der Ältere bekommt schlagartig das unwohle Gefühl, dass er etwas falsches gesagt hat. In letzter Zeit merkt er wie Chanyeol immer reizbar wurde, wenn er dieses Thema anspricht.
"Wenn du nicht willst, dann brauchen wir uns nicht treffen. Ich meine... wir wollten uns schon treffen, seitdem du in Großbritannien wohnst und wir uns dann nicht mehr so gesehen haben.", fügt er nur enttäuscht hinzu und lässt seine Schultern hängen.
"Nein nein... Ich komm dich in Korea besuchen.", widerspricht Chanyeol dem Älteren und schüttelt dabei seinen Kopf. Ihm ist nicht wohl bei der ganzen Sache. Einerseits will er seinen besten Freund nach 7 Jahren wiedersehen. Aber dennoch ist da dieses andere Gefühl, welches Chanyeol nicht einschätzen kann was es ist.
Er bezeichnet es immer selbst als Angst. Doch er weiß, dass sich Angst nicht so anfühlt. Besser gesagt, er hat vor diesem unbekannten Gefühl Angst und bezeichnet es daher als Angst. Auch wenn es für einige eigenartig klingen mag, auch für den Riesen klingt es sehr seltsam.
Angst ist ein Zustand in dem man sich vor jemanden oder vor etwas fürchtet. Und er fürchtet sich keineswegs vor Baekhyun. Er fürchtet sich nur vor dem Treffen mit ihm. Das ist ihm bereits bewusst.
"Wieso bist du immer so seltsam, wenn ich auf das Thema zu sprechen komme?", will Baekhyun wissen und wirft nochmals ein Blick auf die Uhr. Sie haben nurnoch 23 Minuten bis sie auflegen müssen. Der Jüngere dagegen zuckt nur mit den Schultern und schaut betrübt auf den Monitor. Er selbst hat keine Ahnung warum er sich immer so verhält.
"Chanyeol, irgendwas ist doch!", hört der Riese durch seine Kopfhörer schallen. Sein Blick wendet er von dem Monitor wieder ab und betrachtet die kahle weiße Wand. Langsam steigen ihm Tränen in die Augen. Doch er versucht gegen die aufkommenden Tränen anzukommen und unterdrückt sie.
"Chanyeol..."
"Ich weiß doch selber nicht was mit mir los ist. Baekhyun... wir sollten auflegen. Man hört sich."
Ohne zögern drückt er auf den roten Button und Baekhyun war auch schon von dem Bildschirm verschwunden.
Baekhyun stattdessen schaut nun komplett verwirrt auf den Monitor und kann das alles nicht realisieren. Chanyeol hat ohne weiteres aufgelegt.
"Das hat er doch noch nie gemacht...", flüstert er ungläubig und fährt sich durch seine schwarzen Haare. Immer noch verwirrt steht auf und geht er aus seinem Zimmer und macht sich auf den Weg zur Schule. Und das eigentlich früher, als er es gewohnt ist.
Chanyeol im Gegenzug sitzt immer noch auf seinem Stuhl und hat bereits angefangen zu weinen. Er kann sein Handeln eben selbst nicht wirklich erklären. Es wurde ihm gerade nur alles zu viel.
Er hatte noch nie vor Baekhyun geweint, seitdem er in Britannien lebt. Und das soll eigentlich auch so bleiben.
Baekhyun soll nie etwas davon erfahren, dass er immer weint nachdem sie ihre Gespräche beendet haben.
Das er sich sogar einige Male in den Schlaf geweint hat, weil er den Älteren so vermisst. Und am wenigsten soll er etwas davon erfahren, dass er einige Schulstunden, sogar ein oder zwei Schultage geschwänzt hat, weil er das alles nicht mehr ausgehalten hat und nur noch weg wollte.
Er will den Älteren wiedersehen, dennoch hat er dieses komisch Gefühl, dass er als Angst bezeichnet. Aber es ist nunmal keine Angst. Er hat schon des öfteren seine Eltern gefragt, was dieses Gefühl sein mag, dass er da verspürt. Aber auch seine Eltern haben keinen leisesten Schimmer gehabt, was dieses Gefühl auf sich hat.
Einmal haben seine Eltern mit 'Aufregung' oder 'Verzweiflung' geantwortet. Aber einmal ist auch das Wort 'Liebeskummer' gefallen. Der Riese hat darauf nur lachend mit dem Kopf geschüttelt und gemeint: "Sehr unwahrscheinlich, dass ich mich in meinen besten Freund verliebt habe!"
Und hat danach das Zimmer verlassen.
Aber jetzt kann er sich doch vorstellen, dass er sich in seinen besten Freund verliebt habe und er daher todunglücklich ist. Er weiß, dass aus so einer Beziehung nie etwas werden kann, und daher hat er wahrscheinlich immer seine Gefühle unterdrückt. Es muss ein Wunder geschehen damit diese Beziehung eine Chance hat.
"Und wenn du etwas für Baekhyun empfindest, solltest du niemals deine Gefühle unterdrücken, Chanyeol!", äfft der Blondschopf seine Mutter nach und lässt sich ernergielos auf sein Bett fallen.
Eine Träne nach der anderen fließt ihm über die Wangen. Er will Baekhyun wiedersehen. Doch er hat Angst.
Angst davor, dass er sich verändert hat.
Angst davor, dass der Ältere nichts für ihn empfindet.
Und seine allergrößte Angst ist es, dass er Baekhyun verlieren wird, wenn sie sich sehen.
Doch ein Großteil dieser Ängste sind absurd. Er weiß, dass Baekhyun sich nicht verändert hat und dass er ihn durch das Wiedersehen auch nicht verlieren wird. Aber über all das macht er sich Gedanken. Und die 'Was-wäre-wenn"-Gedanken sind für ihn die Schlimmsten.
Daher flüchtet er sich immer in die Vergangenheit und erinnert sich liebend gern an die vergangen Tage mit Baekhyun. So kann er wenigstens für einen kleinen Moment abschalten, auch wenn die Erinnerungen schmerzen mögen. Aber sie sind wesentlich erträglicher, als diese Gedanken die ihn in letzter Zeit nur noch quälen.
• • •
Einige Wochen sind bereits durch das Land gezogen. Um genau zu sein bereits schon zwei Wochen.
Zwei Wochen in denen sich Baekhyun und Chanyeol nicht mehr unterhalten haben. Sie haben, seitdem letzten Skypetelefonat, kein einziges Wort mehr mit einander gesprochen. Ab und an haben sie sich geschrieben, aber die Stimme des jeweils anderen haben sie seitdem nicht mehr gehört.
Baekhyun macht sich Sorgen um Chanyeol, denn er blockt jedes Mal ab, wenn er mit ihm skypen will. Er versteht einfach seine plötzliche Ablehnung ihm gegenüber nicht. Hat es etwa was damit zu tun, dass sie sich treffen wollen, er aber in Wirklichkeit dagegen ist?
"Das muss es sein!", denkt sich Baekhyun und lässt den Stift auf den Tisch fallen. Auf den Unterricht kann er sich schon länger nicht mehr konzentrieren. Immer wieder beschäftigen ihn die gleichen Fragen wie:
"Hab ich was falsch gemacht?"
"Wieso ist Channie so abweisend zu mir?"
"Warum haben wir uns bisher noch nie wieder getroffen?"
Und für ihn die bedrückenste Frage: "Hat er auch die gleichen Gefühle, wie ich für ihn?"
Der Kleinere hegt schon seit langem Gefühle für den Riesen, doch er hat sich nie getraut es ihm zu sagen. Geschweige denn überhaupt dieses Thema anzusprechen. Es ist ihm peinlich darüber zu sprechen, dass er nicht auf das andere Geschlecht steht. Sondern das er auf Männer steht, und dass er sich ausgerechnet in seinen besten Freund verliebt habe, ist ihm selbst noch eine Schippe peinlicher.
Er kann ja schlecht zu Chanyeol sagen: "Hey, ich steh schon seit ziemlich langer Zeit auf dich. Ich weiß zwar nicht ob du das gleiche für mich empfindest. Aber ich wollte nur sicher gehen, dass du das jetzt auch mal weißt."
Das ist nicht nur ein Liebesgeständnis. Es ist ein Liebesgeständnis und ein Outing zugleich. Und das ist dem Ältern zu peinlich. Er kann sich doch nicht dem Löwen zum fraß vorwerfen! Er kann sich dadurch seine Jahre lange Freundschaft mit Chanyeol ruinieren. Nein, das kann er nicht zu lassen. Auf keinen Fall.
"Baekhyun, könntest du den Unterricht nun endlich mit verfolgen?", vernimmt er die genervte Stimme seiner Lehrerin. Genau einer dieser Lehrerinnen, mit der man es sich lieber nicht verscherzen soll. Sonst würde sie dir deine Schullaufbahn zur Hölle machen. Jeder hat doch so eine auf der Schule.
"Tut mir leid.", entschuldigt sich Baekhyun und wendet sich wieder dem Mathematikunterricht zu. Er mag das Fach, aber ihm fehlt in letzter Zeit die nötige Konzentration die er eigentlich braucht. Und so schreibt er in den letzten Arbeiten nur noch miserable Noten.
Seine Eltern sind besorgt wegen seinem plötzlichen Notenabsturz. Nicht nur in Mathe sackt er ab, sondern auch in allen anderen erdenklichen Fächern. Sie wollten ihn schon zur Nachhilfe zwingen, aber Baekhyun hat sich geweigert.
Er verspricht immer wieder, dass er sich das nächste Mal mehr anstrengen wird. Denn er weiß, wenn er in die Nachhilfe geht, dass ihm noch weniger Zeit mit Chanyeol bleibt. Also hat er den Kürzeren gezogen und hat die Schule an die zweite Stelle gestellt. An erste Stelle ist, für ihn, Chanyeol. Wenn es seine Eltern wissen würden, was mit ihrem Sohn los ist, dann würden sie ihm den Kontakt mit Chanyeol verbieten. Auch das kann er nicht zu lassen.
• • •
Es sind gerade mal 5 Tage bis Weihnachten und Chanyeol hat Baekhyun nicht mehr geantwortet. Die letzte Nachricht die er von dem Jüngeren erhalten hat ist ein "Es tut mir leid." gewesen.
Doch was tut ihm leid?
Das er sich nicht meldet?
Das er zu Weihnachten doch nicht kommt?
Das er sich womöglich etwas angetan hat?
Der Ältere hat Angst. Angst davor, dass er den Kontakt einfach so abgebrochen hat. Doch es ergibt für ihn keinen Sinn. Wieso soll es ihm dann leid tun, wenn er mit Absicht der Kontakt abbricht?
"Das ist doch totaler Unsinn!", flucht der Schwarzhaarige und lässt sich vor seinen Computer nieder.
Auch heute ist Chanyeol auf Skype online. Soll Baekhyun diesmal sein Glück versuchen? Schließlich kann der Größere nur Annehmen oder Ablehnen. So klickt er auf den Anrufbutton und hofft.
"Was ist?", fragt Chanyeol verschlafen und reibt sich die Augen. Erleichterung macht sich in Baekhyun breit und ein kleines Lächlen ziert seine Lippen.
"Wieso hast du mich immer ignoriert?", wirft er dem Größeren vor.
"Baekhyun?", bekommt er nur verwirrt als Antwort und danach herrscht wieder komplette Stille.
"Baekhyun, dein eigentlich bester Freund. Aber anscheinend hast du von selbst die Freundschaft gekündigt ohne das ich was davon weiß.", entgegnet er ihm schnippig und seine Stimme macht eine Berg und Talfahrt.
Mal geht sie hoch.
Mal geht sie runter.
Baekhyun vernimmt nur ein Ausatmen.
"Es ist alles recht schwierig zur Zeit...", gibt Chanyeol nur als Antwort. Doch das reicht dem Älteren nicht, er verlangt eine Erklärung. Und das sofort.
"Sag mir doch was los ist!"
"Würde ich ja liebend gern. Aber ich kann nicht."
Baekhyun muss anfangen mit lachen, denn er kann es nicht glauben. Hat er kein Vertrauen zu seinem besten Freund? Der bisher immer für ihn da gewesen ist, wenn etwas passiert ist?
"Vertraust du mir etwa nicht?", unterstellt er ihm.
In seinen Augen sammeln sich Tränen. Es schmerzt, dass ihm sein bester Freund anscheinend nicht mehr vertraut. Denn sein Gesprächspartner zeigt keinerlei Anzeichen, dass er um ein Erklärung bemüht ist.
"CHANYEOL! REDE MIT MIR, BITTE!", fleht er ihn an und wischt sich die Tränen von den Wangen.
"Hör auf zu weinen.", sagt Chanyeol nur und ist bereit schon wieder aufzulegen. Doch er kann nicht. Er will es Baekhyun irgendwie erklären. Doch dafür muss er mit offenen Karten spielen. Und das heißt auch, dass er seine Gefühle für ihn kundtun muss. Und das kann ihm die Freundschaft kosten.
Schließlich weiß Chanyeol nicht was Baekhyun für ihn empfindet. Und auch Baekhyun weiß nicht was Chanyeol für ihn empfindet. So muss jemand das Risiko eingehen. Auch wenn die Angst des Verlassenwerdens in beiden schlummern mag.
"Du warst bisher immer für mich da. Wir haben viel durch gemacht, schöne Zeiten. Aber auch die schlechten Zeiten haben wir durchgestanden. Und dennoch sind wir durch dick und dünn gegangen. [...]", beginnt Chanyeol sein Geständnis. Außenstehende würden denken, dass er alles von einem Blatt ablesen würde. Das macht er aber keineswegs. Er hat einige Tage davor überlegt wie er es sagen würde. Aber im Endeffekt kommt es dazu, dass er den Großteil improvierisert.
"Chanyeol...", flüstert der Ältere und schaut vollkommen verwirrt auf den Monitor. Er versteht nicht wieso Chanyeol ihm das erzählt. Das weiß er alles selbst. Dennoch macht sich in ihm ein unwohles Gefühl breit.
"Ich weiß zwar nicht wirklich viel über das Leben. Ich bin noch jung und muss noch viel lernen. Es kann auch naiv klingen, aber ich will das du es endlich weißt... Ich habe dich wirklich sehr gern. Und das mehr als es mir eigentlich lieb ist."
Ungläubig schaut der Ältere auf den Bildschirm und kann nicht glauben was er da gerade gehört hat.
Chanyeol hat ihn 'wirklich sehr gern und das mehr als ihn lieb ist'. Täuscht er sich gerade oder ist das für ihn wahr?
"Du... liebst mich?", schlussfolgert er aus Chanyeols Geständnis. Jedoch ist er sich unsicher. Unsicher was das alles nun bedeuten mag.
"Ja...", antwortet Chanyeol und schaut sichtlich nervös auf den Bildschirm. Er kann nicht glauben, dass er seinem besten Freund hier und jetzt ein Liebesgeständnis gemacht hat. Sein Herz rast vor Aufregung. Und auch er ist sich genauso unsicher wie Baekhyun.
"Ich empfinde für dich auch mehr als nur Freundschaft.", hört er den Älteren reden und sofort setzt sein Herz für einen kurzen Moment aus. Hat er sich da gerade verhört?
"Aber ich glaub nicht, dass aus dieser Beziehung etwas wird. Es tut mir leid.", erzählt Baekhyun weiter und für den Blondschopf bricht eine Welt zusammen. Genau davor hat Chanyeol Angst. Genau vor dieser Ablehnung.
Eine Träne läuft ihm die Wange herunter.
"Hör auf zu weinen. ... Nicht deswegen, Channie"
Auch Baekhyuns Stimme beginnt zu wackeln. Er will keineswegs seinem besten Freund einen Korb geben. Aber er ist einfach zu verunsichert. Er will dieses Risiko des Verlassenwerdens und die Sehnsucht nicht eingehen.
Es würde ihn nur weiter kaputt machen.
Nicht nur ihn, auch Chanyeol.
"Du hast es nicht mal probiert.", wirft ihm nun der Jüngere vor. Und er hat auch recht. Das weiß auch Baekhyun.
"Macht dir die ganze Situation nichts aus? Die ständige Entfernung? Wir werden uns selten im Jahr sehen. Das weißt du.", entgegnet Baekhyun und schnieft mit der Nase.
"Nein, denn das ist ab dem nächsten Jahr endlich Geschichte.", gibt Chanyeol stolz bekannt und wartet auf Baekhyuns Reaktion ab.
Dieser scheint jedenfalls um einiges mehr überfordert zu sein als davor.
"Wie das ist Geschichte?", erkundigt sich der Ältere nochmal.
"Mein Vater wurde zurück nach Korea versetzt, zwei Jahre früher als eigentlich vereinbart waren."
"Seit wann weißt du das?", hakt der Kleinere nach. Er fängt gerade an sich immer mehr zu freuen. Bald sieht er seinen besten Freund wieder. Er kann es kaum glauben.
"Seit... ungefähr zwei Wochen oder so.", gibt Chanyeol zu und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. Auch wenn Baekhyun ihn gerade nicht sieht, fängt er an zu lächeln.
"Ich hätte gedacht, dass sich meine Eltern schon mit deinen Eltern verständigt hätten. ", fügt der Jüngere dem ganzen noch hinzu und schaut verwirrt auf den Bildschirm.
Baekhyun zuckt jedoch nur mit seinen Schultern und stützt seinen Kopf auf seiner Hand ab.
Es ist wieder ruhig auf beiden Seiten. Keiner weiß was er sagen soll. Jedoch steht immer noch eine Frage im Raum. Was sind sie jetzt?
Sind sie jetzt zusammen?
Sind sie noch immer beste Freunde?
Keiner von ihnen weiß es.
Beide sind sich unsicher, wollen aber das Thema nicht nochmal ansprechen.
"Ich freu mich schon, wenn du wieder in Korea bist.", meint Baekhyun aufgeregt und fängt anzulächeln. Auch auf Chanyeols Lippen schleicht sich ein kleines Lächeln.
"Und ich mich erst."
• • •
Voller Vorfreude steht Baekhyun in der riesigen Halle des Flughafens Seoul Incheon. Er ist sichtlich nervös und kann sich nur schwer beruhigen. Heute ist der Tag an dem sich Chanyeol und er, das erste mal seit 7 Jahren, wieder sehen würden.
Seit 20 Minuten steht er schon hier am Flughafen. Einerseits ist er um die 10 Minuten zu früh dran, denn das Flugzeug ist so eben erst gelandet. Andererseits ist der Flughafen zu riesig um innerhalb weniger Minuten wieder rauszukommen.
Je mehr Zeit verstreicht, desto hippeliger wird Baekhyun. Um seine Aufregung zu unterdrücken summt er leise einige seiner Lieblingslied. Jedoch verfliegt seine Aufregung kein bisschen. Im Gegenteil. Sie wird immer schlimmer.
Und das nervt ihn.
"Beeil dich doch", flucht er und setzt sich auf eine Bank. Er beobachtet die Leute die an ihm vorbei gehen. Das tut er immer, wenn er die Zeit herumkriegen muss.
Dutzende Menschen laufen an ihm in Eile vorbei. Andere wiederum halten Schilder hoch.
Und einige unterhalten sich während sie warten.
Alle außer Baekhyun. Er sitzt einfach nur halbwegs seelenruhig da und wartet.
Aber er hasst das Warten. Es kommt ihm immer so endlos vor. Dazu verstreicht immer so viel nutzvolle Zeit dabei.
Und dann steigt der Lärmpegel etwas höher. Menschen, mit Koffern bewaffnet, stürmen aus der Richtung der Gates. Die Hoffnung steigt in Baekhyun, dass Chanyeol unter ihnen ist. Aber als auch der Letzte unter ihnen herausläuft, ist seine Hoffnung wie weggeblasen. Sie hat sich einfach wieder in Luft aufgelöst. Sie ist wie eine Seifenblase im Wind zerplatzt.
"Ach man.. ", gibt er nur enttäuscht von sich und schaut auf den Boden.
Mehrmals atmet er tief aus und knetet seine Hände.
Hat er sich am Tag geirrt?
Oder doch an der Uhrzeit?
Fragen quälen ihn und lassen ihn nur noch mehr unschlüssiger werden. Dennoch bleibt er still sitzen. Auch wenn er jetzt lieber aufstehen wollen und verschwinden würde. Aber im tiefen Inneren weiß er, dass Chanyeol kommen wird.
"Er muss kommen."
Eine weitere Menschenmenge läuft durch die Halle und wieder schaut der Kleine auf. Und diesmal macht sein Herz einen Sprung. Dort ist er. Er sticht förmlich aus der Menge heraus. Und das schon allein schon durch seine Größe.
Sofort springt der Kleine auf und rennt zu ihm um ihn zu umarmen. Freudentränen schießen ihn in die Augen und er sagt: "Willkommen Zuhause, Chan."
Perplex guckt Chanyeol zu dem Älteren und taumelt einige Schritte zurück. Damit hat er keineswegs gerechnet. Er weiß zwar, dass er von Baekhyun abgeholt werden würde. Das ihm der Ältere aber so stürmisch empfangen würde, lässt ihn nur schmunzeln.
"Da freut sich aber jemand.", meint der Jüngere umd erwidert letztendlich die Umarmung. Darauf fängt der Kleinere nur an zu kichern.
"Du hast mich ja schließlich 7 lange Jahre warten lassen.", entgegnet Baekhyun ihm und atmet erleichtert aus, "Aber jetzt bist du ja wieder da."
Beide lassen nach einigen Minuten von einander ab und musterten sich ein Stück genauer. Bis beide schließlich nur ein "Wow" rausbringen. Kurz herrscht wieder Stille, aber im nächsten Moment wird sie durch das Gelächter beider Parteien unterbrochen.
"Lass uns zum Auto gehen.", bestimmt Baekhyun und läuft stumm neben Chanyeol her. Auch er redet nicht. Beide schweigen, wie bei ihren unzähligen Skypeanrufen, wenn sie nicht mehr wussten was sie noch einander sagen sollen. Aber sie haben jetzt noch eine Menge was sie einander erzählen können. Nur wissen sie es nicht.
"Irgendwie bin ich gespannt wie die Stadt jetzt aussiehst. Wahrscheinlich werde ich sie gar nicht mehr wieder erkennen.", meint Chanyeol aufgeregt und setzt sich gerade in den Wagen als er den Koffer verstaut hat. Nervös sieht er auf seine Hände.
Baekhyun, der gerade den Motor gestartet hat, sagt darauf nichts. Lediglich grinst er etwas.
"OH GOTT!", kam es von dem Riesen plötzlich. Verwirrt schaut ihn Baekhyun an.
"Was denn?"
"Ich bin es gewohnt, dass nur englische Musik im Radio läuft. Und keine koreanische Musik!", er fängt über seine eigene Verpeiltheit an zu lachen und hält sich die Hände vor das Gesicht. Ihm wird das alles ein wenig zu peinlich. Und wendet seinen Blick aus dem Fenster.
Er verfolgt die vorbeiziehenden Häuser genauestens. Ihm fällt jedoch auf, dass sich kaum etwas verändert hat. Klar gibt es damals hier und da die ein oder anderen Hochhäuser noch nicht. Aber die Stadt hat sich in seiner Abwesenheit kaum verändert. Genauso voll und belebt wie damals. So wie er seine Heimatstadt in Erinnerung hat.
"Es hat sich nichts verändert.", verkündet er seine Feststellung und sieht zu Baekhyun, der gebannt auf den Verkehr achtet.
"Das kommt dir erstmal nur so vor. Aber mit der Zeit fallen dir immer mehr Veränderungen hier auf.", versichert ihm der Kleinere, der gerade vor einem Familienhaus parkt.
"Wie jetzt... ", fügt er noch hinzu und steigt aus dem Wagen.
Verwirrt schaut der Jüngere sich um. Er weiß nicht genau was der Ältere damit meint. Bis es ihm wie ein Geistesblitz einfällt.
"Seid ihr umgezogen?"
"Bingo", leicht fängt Baekhyun an zu grinsen und geht auf das Haus zu.
"Du kriegst eines der Gästebetten. ", meint er noch schnell, als er die Haustür aufschließt. Aber kurz hält er inne und fügt noch hinzu: "Ach, und meine Eltern warten auch noch sehnsüchtig auf dich.. "
Und dann dreht er den Schlüssel mit einem Dreh um und die Tür öffnet sich mit einem Klacken.
Alles scheint ruhig zu sein. Viel zu ruhig Baekhyuns Meinung nach. Schließlich ist sonst hier immer das Chaos los, vorallem an Weihnachten. Irritiert läuft er durch die Räume und hört leises Getuschel, dass nur aus der Küche kommen kann.
Vorsichtig wirft er einen Blick hinein. Und sieht seine Eltern, auch sein Bruder war da. Sogar einige frühere Schulfreunde von ihnen befinden sich in der Küche. Ein kleines Schmunzeln stiehlt sich auf seine Lippen.
"Was grinst du so?", fragt der Riese und fängt an auch zu lächeln. Es macht ihn einfach nur glücklich, hier wieder bei Baekhyun zu sein.
"Ach nichts.. Komm mit ich zeig dir dein Zimmer. ", meint der Kleinere und hastet die Treppe hoch. Er öffnet eine Tür nach der Anderen, da sich zur Weihnachtszeit noch andere Familienmitglieder in dem Haus der Byuns einnisten. Es sind zwar nicht viele Gästezimmer, dennoch genügend um eine weitere Familie unterzubringen.
Das einzige Zimmer was noch nicht besetzt ist, ist das Hinterste. Genau neben dem Zimmer von Baekhyun. Es kann beiden nur recht sein, so müssen sie nicht den langen Flur entlang laufen um in das Zimmer des jeweils anderen zu kommen.
"Wann kommen eigentlich deine Eltern?", erkundigt sich der Ältere nochmals. Er hat es mal wieder vergessen, so wie immer.
"In etwa 15 Tagen"
Baekhyun nickt nur und beobachtet den Riesen dabei wie er sich in seinem Zimmer umschaut, nachdem er seine Tasche auf das Bett geschmissen hat. Erst jetzt fällt ihm auf, dass er viel größer ist als er eigentlich gedacht hat. Und ganz zu schweigen davon, dass er auch noch viel besser aussieht als wie bei den ganzen Skypecalls die sie immer geführt haben.
"Was starrst du so?", flachst der Jüngere und lächelt dabei schelmisch.
Baekhyun dagegen schaut sich plötzlich überall im Raum um, nur um ihn nicht anzusehen. Er fühlt sich ertappt und möchte keineswegs erneut ertappt werden, da er gerade die Farbe einer Tomate annimmt. Und das ist ihm wiederum durchaus peinlich.
Er dreht sich um und nuschelt noch ein: "Ich starr doch gar nicht!" ehe er aus dem Raum verschwindet. Gefolgt von Chanyeol.
Baekhyun ist auf dem Weg in die Küche, da er sich etwas zu trinken holen will. Was aber Baekhyun wieder vergessen hat, ist, dass seine Familie immer noch in der Küche steht und auf die beiden warten.
So läuft der Ältere schnurstracks in die Küche und wird mit lautem Jubel empfangen. Verwirrt schaut er erst seine Eltern und dann seine damaligen Schulfreunde an. Auch Chanyeol ist erst verwirrt, aber auch überrascht zu gleich. Damit hat er keineswegs gerechnet.
"Willkommen zurück, Chanyeol!" rufen alle gemeinsam als der Riese in die Küche eintritt. Das Lächeln von Chanyeol wird von Sekunde zu Sekunde breiter. Und auch Tränen steigen ihm in die Augen. Er ist einfach nur noch geflasht von dem Empfang den er gerade bekommt.
"Oh mein Gott... Dankeschön", bekommt er nur heraus. Zu sehr freut er sich gerade. Er nimmt jeden einmal in den Arm. Angefangen von Baekhyuns Eltern, zu seinem Bruder über seine alten Schulfreunde: Chen, Kai und Sehun. Zu ihnen hat er kaum noch Kontakt gehabt. Umso mehr freut es ihn sie wieder zu sehen.
• • •
Heute ist Weihnachten.
Weihnachten das Fest der Liebe, wie es doch so schön heißt.
Aber von Liebe zwischen den Beiden ist bis heute nichts zu spüren.
Jedenfalls noch nicht.
Dennoch haben sich beide versprochen, dass sie die Zeit an Weihnachten gemeinsam verbringen werden. Und dem ist auch so. Sie sind in einem der Parks, wo sie auch damals als Kinder gewesen sind. Und immer wieder holt sie die Vergangenheit ein, und sie erzählen sich die gemeinsamen Stories und lachen darüber.
Auch wenn die gemeinsamen Erlebnisse über 7 Jahre her sind, verbindet es sie trotzdem miteinander und sie können gemeinsam darüber lachen.
"Und dann bist du doch in die Pfütze gestolpert! Ich weiß noch ganz genau den Gesichtsausdruck deiner Mutter! ", lacht Chanyeol und setzt sich auf eine leere Bank. Auch Baekhyun stimmt wieder in sein Lachen ein. Genießt diesen Moment.
Er hat immer noch die Angst, dass man ihm alles wieder wegnehmen könnte.
Und das will er keinesfalls. Es soll für immer so sein.
Es soll so bleiben wie es jetzt gerade ist.
"Willst du dich nicht setzen?", fragt der Riese nach und deutet auf die immer noch fast leere Bank.
Doch der Kleinere schüttelt nur mit seinen Kopf und meint: "Ich will noch ein bisschen stehen. Mir wird schnell kalt..."
Darauf entsteht wieder eine Stille, die beiden dieses Mal etwas unangenehm wird. Doch beide wissen nicht über was sie jetzt gerade reden sollen.
"Channie, das war damals nicht so gemeint..", näselt Baekhyun vor sich hin und schaut auf seine Schuhe. Er muss das alles jetzt los werden, das ihn die letzten Tage bedrückt hat. Denn er fühlt sich schuldig. Mehr als das. Es ist so gesehen seine Schuld.
"Was?", verwirrt sieht der Riese ihn an und hat keinen blassesten Schimmer von was er hier gerade redet.
"Na.. weil.. I-ich hätte nie gedacht, dass du jemals wieder nach Korea zurückziehst.. "
Chanyeols Fragezeichen über dem Kopf wird immer größer. Stattdessen das sich die Sache aufklärt, wird die Sache für ihn immer komplizierter.
"D-das ich dir einen Korb gegeben habe..", nuschelt Baekhyun noch dazu und sieht jetzt zu dem Riesen. Dieser schaut ihn anfangs immer noch verwirrt an. Doch schon im nächsten Moment bildet sich ein kleines zierliches Lächeln auf seinen Lippen.
"Und die letzten Tage wurde mir wieder richtig bewusst, was ich doch für dich empfinde."
Baekhyuns Stimme war nur ein leichtes Säuseln im Wind. Zwar hört man es, aber es ist nur schwer verständlich. Er ist sich immer noch unsicher was er sagen, und wie er das alles sagen soll.
Das Lächeln des Riesen wird mit jedem Wort das Baekhyun spricht größer und größer. Es macht ihn mehr als nur glücklich, dass sich der Ältere einen Kopf macht, die Initiative ergreift und das Thema erneut anspricht.
Schließlich hat Chanyeol auch vorgehabt wieder darüber zu reden. Aber er weiß nicht wie er es ansprechen hätte sollen. Alle Situationen sind für ihn ungelegen gewesen.
"YAH, CHANYEOL! HÖR AUF MICH SO ANZUSTARREN!", kommt es von dem Kleineren empört und er hält sich die Hände vor sein rotes Gesicht.
Aber genau diese Reaktion lässt Chanyeol auflachen und kommt auf den Kleineren zu. Einen Moment hält er inne. Doch dann nimmt er seine Hände von seinem Gesicht und hält sie fest, als würde Baekhyun jeden Moment abhauen können. Doch das tut er keineswegs.
Perplex sieht der Ältere in die Augen des Größeren. Er weiß nicht genau was gerade geschieht. Schließlich pocht sein Herz wie wild und seine Wangen sind glühend heiß. Seine Hände kribbeln und die Zeit scheint für ihn still zu stehen.
"Wieso versteckst du dein Gesicht?", fragt ihn Chanyeol neckend.
Auf seiner Haut breitet sich eine Gänsehaut aus und sein Herz macht einen kurzen Aussetzer.
Doch der Ältere bringt keinen einzigen Satz aus seinem Mund. Er ist nur noch sprachlos. Das Einzige was er machen kann, ist in Chanyeols strahlende Augen zu sehen.
Sie versprühen Geborgenheit.
Hoffnung.
Und auch Liebe.
Er würde am liebsten nur dahin schmelzen.
"Weißt du, dass du süß aussiehst, wenn du starrst?", schwärmt der Jüngere und schlenkert die Hände der beiden ein wenig.
"Was?"
"Hast mich schon richtig verstanden.", lächelt er ihn an.
Baekhyun stattdessen wendet seinen Blick wieder ab und sieht nun auf die Brust des Größeren.
Vorsichtig atmet er einmal tief aus und denkt sich: "Ruhig bleiben, Baek. Es ist doch nur Chanyeol. Sonst bist du ja auch nie so aufgeregt."
Im nächsten Augenblick ist der Ältere wieder gezwungen Chanyeol in die Augen zu sehen. Denn der Jüngere hat sein Kinn angehoben. Sofort steigt ihm wieder die Röte in die Wangen und versucht sich aus den Griff von des Größeren zu befreien. Doch der Druck der umschlossen Hand wird stärker, und auch seinen Kopf kann er nur bedingt bewegen. Also kann Baekhyun nicht anders als ihm in die Augen zu schauen. Auch wenn er in diesem Moment genau das Gegenteil machen wollen würde.
"Ich liebe dich", flüstert der Jüngere bevor er seine Lippen auf die von Baekhyun legt.
Für den ersten Augenblick kann er gar nicht fassen was sich jetzt abspielt.
Chanyeols Lippen sind auf seinen.
Im zweiten Augenblick spürt er wieder seinen beschleunigten und viel zu sehr pochenden Herzschlag.
Es fühlt sich förmlich an als würde sein Herz aus seiner Brust springen.
Und im dritten Augenblick schließt er einfach seine Augen und erwidert den Kuss.
Er genießt den Moment. Das hier und jetzt. Denn er weiß, dass der Kuss nicht ewig anhalten wird.
Ehe er richtig angefangen hat, ist er schon wieder zu Ende. Der Kuss war nicht sonderlich lang, dennoch scheint er für die Beiden voller Gefühle zu sein. Denn beide grinsten sich nur an. So sehr freuten sie sich gerade über diesen einzigen Kuss.
Freudestrahlend sieht Baekhyun den Jüngeren und haucht ein: "Ich liebe dich auch. Frohe Weihnachten"
"Frohe Weihnachten, Kleiner"
Und beide fangen an zu kichern, als Baekhyun ihm gegen die Brust schlägt.
E N D E
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