Kapitel 10
Ich verkroch mich in mein langes T-Shirt um dem Regen zu entkommen. Es regnete in Strรถmen, wรคhrend ich nach einem Ort suchen konnte, bei dem ich unter einem Dach sitzen kรถnnte. Es war schon dunkel, nur die Straรenlaternen beleuchteten alles.
Mein Oberteil war schon durchnรคsst, als ich einen Platz fand und mich zitternd hinsetzte. Ich konnte nur hoffen, dass ich nicht krank wurde.
Nachdem ich einige Zeit zitternd auf dem Boden saร und meine Beine eng an mich gezogen hatte, wurde mir plรถtzlich eine Decke hingehalten. Mein Kopf war gesunken, daher ich nicht erkannte, wer es war, was mir aber egal war, sodass ich mir ohne zu zรถgern die Decke schnappte und mich zitternd darin eindeckte.
,,Komm mit mir zurรผck nach Hause, da ist dir wรคrmer."
Meine Augen weiteten sich, ich hielt inne.
Sekunden vergingen, in denen ich nicht glauben wollte, wen und was ich da gerade gehรถrt hatte. Minuten zogen rum, in denen ich hoffte, mir das eingebildet zu haben und dass da doch niemand war.
Doch als ich meinen Kopf hob, war ich mir mehr als sicher, dass das echt ist. Dass er da war.
Soras Blick bohrte sich in mich. Ich sah die Wut in seinen Augen und wie er sich anspannte. So ruhig wie mรถglich sagte er:,,Du hast mich in Probleme gebracht, Yoko. Komm jetzt mit und wir vergessen das Ganze. Wir werden weit weg gehen."
Ich sah ihn unglรคubig an, zitterte am ganzen Leib, jetzt sogar mehr als zuvor, denn die Kรคlte hatte ich vollkommen vergessen.
Ich stand dann aber auf, sah zu Boden und streckte die Hand nach seiner aus. Doch als er gerade meine Hand nehmen wollte, trat ich ihm in die Eier - so stark es eben ging, was in meiner kรถrperlichen Situation nicht gerade leicht war - und rannte weg.ย
,,Argh, fuck... Du kleine Missgeburt!" , hรถrte ich Sora noch rufen.
Ich rannte, doch ich wusste nicht wohin. Mir war das aber egal. Ich musste nur weg hier.
Er durfte mich nicht finden. Ich wollte das nicht mehr. Ich war doch jetzt endlich frei! Mir egal ob obdachlos oder nicht, ich wollte das nicht!!!
Doch wie es das Schicksal wollte fand er mich. Er war schneller als ich. Kรถrperlich auch noch รผberlegen.
Und nun stand er vor mir und wollte mich am Arm packen, als ich zurรผck wich.ย
,,L...lass mich...", flehte ich und sah ihn mit Trรคnen in den Augen an. ,,I...ich hasse dich...!"
,,Yoko... Komm jetzt gefรคlligst mit mir." Seine Stimme klang hart. Als wenn man ihn nicht รผberreden kรถnnte.
Ich schรผttelte verzweifelt den Kopf und drehte mich um, um wegzulaufen, da rannte ich gegen jemanden. Ich sah erschrocken hoch und sah ein Gesicht, dass ich schon einmal gesehen hatte. Nach kurzem รberlegen fiel es mir ein. Der Junge, welcher mir etwas zu essen gegeben hatte...
,,Was ist los?", fragte er verwirrt und sah mich fragend an.
Ich sah schnell hinter mir, doch Sora war verschwunden. Keine Spur von ihm.
War das vielleicht doch nur Einbildung? Nein. Ich war mir sicher, dass er da war.
Ich klammerte mich mit Trรคnen in den Augen an den Jungen und schluchzte. Ich war zu aufgebracht um was zu sagen, oder รผberhaupt klar denken zu kรถnnen.
Das einzige, dass ich sagte, war:,,L-lass mich nicht alleine..."
Der Blonde sah mich kurz nachdenklich an und nahm dann meine Hand. ,,Komm. Du bleibst fรผrs erste bei mir zuhause. Da versorgen wir dich."
Kaum hatte er das gesagt, schon gingen wir los, ich noch vรถllig durcheinander.
Bei ihm zuhause lieร er mich in seinem Bett schlafen und hatte mir es gemรผtlich gemacht. Danach gab er mir auch eine leckere Suppe zu essen, doch ich sagte die ganze Zeit รผber kein Wort, auch wenn ich mich so gerne bei ihm bedankt hรคtte.
Wรคhrend ich meine Suppe schlรผrfte und รผberlegte, ob er mir weh tun wรผrde, fragte er mich zรถgernd:,,Wer war dieser Typ, der da bei dir war?"
Ich atmete kurz erleichtert ein. Ich hatte ihn mir doch nicht eingebildet. Er war da.
Doch jetzt stellte sich die Frage, ob ich meinem Gastgeber erzรคhlen sollte, wer Sora war und was hinter ihm steckte. Ich wusste nicht, ob ich ihm vertrauen sollte und ich wollte es nicht, doch irgendwas in mir sagte, ich solle es tun.
Also nahm ich all meine Mut zusammen und antwortete ihm leise:,,Mein Entfรผhrer..."
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