KAPITEL 9

𝟐𝟗. 𝐎𝐊𝐓𝐎𝐁𝐄𝐑 𝟏𝟗𝟖𝟒, 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀Sinika ist überhaupt nicht in der Stimmung Halloween zu feiern.

Und während die gesamte Stadt, und sogar Elfie in heller Aufruhr sind, würde sich die Schülerin am liebsten irgendwo verschanzen und erst dann wieder aus ihrem Versteck kommen, wenn alles vorbei ist.

Oder an Thanksgiving.

Deswegen verbringt Sinika die meiste freie Zeit in der Spielhalle. Dort hat sie sogar vor kurzem Maxine kennengelernt.

Maxine – welche aber lieber Max genannt werden möchte –, ist neu in der Stadt und kommt ursprünglich auch aus Kalifornien.

Nach der Scheidung ihrer Eltern und der Wiederverheiratung ihrer Mutter zog sie zusammen mit ihrem Stiefbruder Billy nach Hawkins.

Die beiden haben sich auf anhieb super verstanden und treffen sich jetzt regelmäßig in der Spielhalle.

Unter dem Namen Mad Max hat Maxine bereits die Rekorde von Dustin in dem Spiel Dig Dug geknackt. Heute allerdings ist Max nicht dort, weshalb sie alleine unterwegs ist und Keith versucht aus dem Weg zu gehen.

Und Will, Lucas, Dustin und vor allem Mike.

Er ist noch immer sauer und enttäuscht auf Sinika, dass er sie, wenn er sie sieht, boshaft anschaut und mit seinen Blicken am liebsten umbringen möchte.

Am liebsten würde die Schülerin Mike erzählen, dass Elf am Leben ist, aber ihr Vater weigert sich strikt dagegen, dass es überhaupt jemand weiß.

Sie kann sich nur zu gut an den Abend erinnern, wo sie ihrem Vater in den Wald gefolgt ist.

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𝟑𝟎. 𝐃𝐄𝐙𝐄𝐌𝐁𝐄𝐑 𝟏𝟗𝟖𝟑, 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀 Hungrig beißt Sinika in ihre Pizza und wartet darauf, dass ihr Vater von der Arbeit wiederkommt.

Doch aus Erfahrung, weiß die Schülerin, dass ihr Vater es nicht so mit Pünktlichkeit hat.

Schon seit einigen Tagen kommt er nach der Arbeit nicht direkt nach Hause und auf seine Ausreden fällt Sinika nicht mehr rein.

Dann öffnet sich die Haustüre und Jim betritt den Trailer. »Hey«, meint er müde und hängt seinen Hut auf. Als er von seiner Tochter keine Antwort bekommt, schüttelt er kurz den Kopf und dreht sich wieder zur Tür um.

»Ich wollte dir nur Bescheid geben, dass ich heute länger arbeiten muss. Mein Fall liegt nur auf dem Weg«, erklärt er und Sinika nickt verstehend.

»Du wirst wahrscheinlich schon schlafen, wenn ich wieder nach Hause komme, deshalb wollte ich dir schon mal eine gute Nacht wünschen.«

Sinika schaut ihrem Vater in die Augen und nickt schließlich. »Ich hab dich lieb.« Wieder nickt das Mädchen und widmet sich erneut der Pizza.

Als Sinika hört, wie die Tür ins Schloss fällt, schaut sie auf und wartet bis ihr Vater nicht mehr zu sehen ist.

Aufgebracht entscheidet sich die Schülerin schließlich die Pizza beiseite zu legen, sich eine Jacke überzuziehen und in ihre Schuhe zu schlüpfen.

Anschließend verlässt sie den Trailer, steigt in ihr Auto und folgt den Reifenspuren des Autos von ihrem Vater. Das Scheinwerferlicht lässt sie aus und fährt extrem vorsichtig, da die Straßen gefroren sind.

Sinika hat ihren Führerschein seit knapp einer Woche und Jim hat ihr einen Opel Manta A zur bestehenden Prüfung geschenkt.

Sinika ist ihrem Vater vor Freude um den Hals gefallen, aber gesprochen hat sie dennoch nicht. Obwohl sich Jim eigentlich mehr erhofft hatte, ist er stolz auf seine Tochter.

Als die Schülerin sieht, wie das Auto von ihrem Vater stehen bleibt, wird auch Sinika langsamer und bleibt mit Abstand stehen.

In Gedanken zieht sie den Zündschlüssel raus, verlässt das Auto und folgt ihrem Vater tiefer in den Wald. Mit sehr viel Abstand und auf Zehenspitzen schleicht Sinika durch die Wälder und hofft inständig, dass Jim sie noch nicht bemerkt hat. Doch im nächsten Augenblick ist der Chief verschwunden und Sinika schaut sich verwirrt um.

Rückwärts geht sie einen Schritt zurück und stolpert im nächsten Moment über einen Stolperdraht. Kreischend fällt die Schülerin rücklings zu Boden und knallt hart mit dem Kopf auf.

Da öffnet sich eine Tür und Jim kommt mit seiner Waffe in der Hand aus einer kleinen Hütte. »Bleib drinnen!«, hört Sinika ihn sagen und die Tochter setzt sich auf.

Schemenhaft sieht sie ihren Vater auf sich zu laufen und erkennt hinter ihm noch eine weitere Person. »Sinika?«, fragt Jim überrascht von dem nächtlichen Besuch.

Er hockt sich vor seine Tochter hin und mustert sie kritisch. »Geht es dir gut?«, fragt er besorgt und begutachtet den Kopf seiner Tochter.

Doch Sinika interessieren die Schmerzen nicht. Denn als sie die Person hinter ihn erkennt, sammeln sich Tränen in ihren Augen.

»Elfie«, flüstert Sinika überrascht und Jim schaut hinter sich. »Ich habe dir gesagt, du sollst im Haus bleiben!«, sagt Jim sauer und schüttelt den Kopf.

»Nika«, haucht Elf, verlässt das Haus und rennt auf die ältere zu. Bevor Sinika jedoch aufstehen kann, wirft sich die jüngere auf die ältere und lachend fallen sie sich in die Arme.

»Du lebst«, haucht Sinika glücklich und streicht über Elfe Gesicht. »Du lebst«, weint sie jetzt los und drückt die jüngere fester an sich.

Als sich die beiden voneinander lösen, setzen sich die beiden auf den Boden und schauen zu einem rot angelaufenen Chief. »Rein mit euch. Sofort!« Die beiden Mädchen stehen kichernd auf und verschwinden nach drinnen.

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𝟐𝟗. 𝐎𝐊𝐓𝐎𝐁𝐄𝐑 𝟏𝟗𝟖𝟒, 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀Gähnend setzt sich die Schülerin auf eine Bank und schaut in ihrer Handtasche nach, ob sie noch ein wenig Kleingeld dabei hat.

Doch weder in der hintersten Ecke, noch im Portemonnaie findet sie was. Seufzend steht die Blondine auf und möchte die Spielhalle verlassen, als sie gegen jemanden läuft.

»Das tut mir schrecklich leid, ich-«, entschuldigt sie sich sofort, hält aber inne, als sie erkennt, wer da vor ihr steht. Doch Mike interessiert die Entschuldigung nicht und geht einfach weiter.

Will folgt ihm sofort und Dustin und Lucas schenken Sinika noch ein leichtes Lächeln, bevor sie ihrem Kumpel ebenfalls folgen.

Mit schlechtem Gewissen verlässt Sinika die Spielhalle und steigt in ihr Auto ein. Um sich wach zu halten, hält sie noch bei einem Diner und kauft sich einen Kaffee und fährt weiter zu Jim und Elf.

Normalerweise besucht Sinika ihren Vater und Elf nur an den Wochenenden, aber Elf hat Sinika gebeten, dieses Mal auch in der Woche vorbeizuschauen.

Im Wald vor dem Haus kommt Sinika zum Stehen und geht zum Haus. Elf lässt Sinika rein, nachdem sie das geheime Klopfzeichen gemacht hat.

Sofort entledigt sie sich ihrer Jacke und setzt sich zu der jüngeren auf das Sofa. »Hier, das habe ich dir mitgebracht. Aber nicht Jim erzählen«, flüstert sie ihr zu und reicht ihr ein Stück Kuchen vom Diner.

»Ah, nein. Du kennst die Regel, Elf. Und du solltest die Regel auch kennen, Sinika.« Jim kommt aus seinem Zimmer hervor und nimmt Elf das Kuchenstück aus der Hand.

Sauer schaut Elf dem Chief nach und fixiert ihn mit ihren Augen. »Nicht«, flüstert Sinika ihr zu und legt ihr eine Hand auf den Unterarm. »Dann wird er sauer.«

Elf sinkt ihren Blick und schaut mit einem leichten Lächeln zu Sinika auf. »Kommt ihr essen?«, hört man Jim fragen und die beiden Mädchen stürmen zum Esstisch.

»Guten Appetit«, sagt Jim und schaut glücklich zu den beiden Mädchen. »Guten Appetit«, grinst Elf und Sinika nickt zustimmend. »Guten Appetit.«

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𝟑𝟎. 𝐎𝐊𝐓𝐎𝐁𝐄𝐑, 𝟏𝟗𝟖𝟒, 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀»Sinika«, flüstert eine bekannte Stimme und die Schülerin öffnet ihre Augen. »Elf«, gähnt die ältere und dreht ihr den Rücken zu.

»Sinika«, wiederholt Elf ihren Namen, dieses Mal aber mit mehr Nachdruck. »Was ist?«, fragt die Schülerin müde und hebt im nächsten Moment ihre Decke an.

Elf schlüpft zu Sinika ins Bett und die ältere dreht sich zu der jüngeren. »Was ist los?«, fragt Sinika wieder und Elf grinst spitzbübisch. »Machst du mir Waffeln?«, fragt sie liebevoll und Sinika muss laut auflachen.

»Natürlich«, bejaht sie lächelnd und die beiden verlassen das Bett. Während sich die Blondine umzieht, verschwindet Elf in der Küche und bereitet alles vor.

Hopper scheint schon unterwegs zu sein und Sinika ist eigentlich auch spät dran. Aber seitdem Elf wieder da ist und bei Jim wohnt, ist es ein Ritual geworden, dass wenn Sinika zu Besuch ist und über Nacht bleibt, sie zum Frühstück Waffeln macht.

Nach dem Frühstück räumen die beiden den Tisch ab und Sinika macht sich für die Schule fertig.

»Bis nachher«, meint Sinika, drückt der jüngeren einen Kuss auf die Wange und geht zu ihrem Auto. Sofort setzt sie sich in Bewegung, schaltet das Radio ein und Radio Ga Ga von Queen wird abgespielt.

Mit den Fingerspitzen trommelt die Blondine auf dem Lenkrad und fährt auf den Parkplatz der Hawkins High School. Als sie das Auto von Steve sieht und erkennt, dass Nancy auf dem Beifahrersitz sitzt, geht Sinika zu den beiden rüber.

»Hey, ihr zwei Turteltauben. Kommt ihr?« Sinika klopft gegen die Scheibe von Steves BMW und das Paar unterbricht den Kuss sofort. Die Blondine wackelt mit den Augenbrauen und die beiden steigen aus.

»Guten Morgen, Nika«, begrüßt Nancy ihre beste Freundin und die beiden umarmen sich. Steve schenkt Sinika nur ein leichtes Lächeln und das Mädchen erwidert es schwach.

Dann hören die drei ein lautes Motorengeräusch und verwirrt schauen sie sich um. Ein 1970s Chevrolet Camaro kommt angefahren und fährt auf den Parkplatz der Hawkins High School.

Sinika hat Max sofort erkannt, die auf dem Beifahrersitz sitzt und kann nur erahnen, dass der Fahrer ihr rachsüchtiger Stiefbruder Billy Hargrove sein muss.

Ihre Vermutung bestätigt sich, als ein Junge in ihrem Alter aus dem Auto steigt und seine Zigarette wegschnipst.

Max steigt währenddessen auf ihr Skateboard und fährt Richtung Middle School. Billy geht stattdessen zur High School und zieht dabei die Blicke der weiblichen Schüler auf sich.

»Was ein Angeber«, hören die Mädchen Steve sagen und Sinika kichert. »Das ist Billy. Er ist vor kurzem mit seiner Stiefschwester aus Kalifornien hergezogen«, erklärt die Blondine und handelt sich von den Nancy fragende Blicke ein, während Steve eher sauer drein blickt.

»Ich kenne seine Schwester«, fügt sie hinzu und setzt sich in Bewegung. »Wollen wir?«, fragt sie ihre Freunde und die beiden folgen ihr.

In der ersten Stunde hat Sinika Unterricht zusammen mit Steve und die beiden verabschieden sich von Nancy. Schweigend laufen die beiden nebeneinander her, als ein Schüler unbeabsichtigt gegen Sinika läuft und diese zum Stolpern kommt.

Steve legt ihr sofort eine Hand an den Rücken und mit der anderen umfasst er ihr Handgelenk.

»Alles gut?«, fragt Steve besorgt und Sinika nickt bestätigend. »Ja, danke. Es geht schon«, meint die Schülerin und entzieht ihren Arm aus Steves Hand.

»Alles in Ordnung?«, fragt Sinika ihren Kumpel, als diese bemerkt, dass er sie komisch anschaut, aber Steve nickt abwesend. Die plötzliche Berührung zu dem Mädchen hat ihn kalt erwischt.

Das ist ihm schon letztes Jahr aufgefallen, während des Kampfes gegen den Demogorgon bei Jonathan zu Hause. Deswegen ist Steve ihr auch aus dem Weg gegangen, um seine Gefühle zu ordnen.

Sinika war zu dem Zeitpunkt gerade mal eine Woche in Hawkins und die Beziehung zwischen ihm und Nancy lief gerade gut.

Und er war mehr als froh darüber, dass Sinika die Einladung zu Weihnachten abgelehnt hat. Er ist glücklich mit Nancy und hofft, dass das Gefühl, wenn er in der Nähe der blonden Schülerin ist, bald nachlässt.

Den restlichen Weg zum Raum verbringen die beiden schweigend und jeder geht seinen Gedanken nach.

Nach dem Unterricht verschwindet Sinika schnellstmöglich aus dem Klassenraum. Permanent hat sie den Blick von Steve auf ihrem Rücken gespürt und fühlt sich jetzt mehr als unbehaglich in seiner Nähe.

Gerade packt Sinika ihre Bücher in ihren Spind, da taucht Tina auf einmal neben ihr auf und grinst sie vielsagend an.

»Hey, Sinika«, sagt sie aufgeregt und reicht ihr ohne Vorwarnung einen orangen Zettel. Tinas Halloween-Sause, steht dort in Großbuchstaben und Sinika lächelt dankend.

»Danke für die Einladung, Tina. Aber ich habe schon was vor«, lügt die Blondine und Tina schüttelt energisch ihren Kopf.

»Dann musst du deine Pläne wohl absagen. Du musst auf diese Party kommen, Sinika«, schwärmt die Brünette und sieht Sinika dabei vielsagend an.

»Ich meine das ernst«, fügt sie noch nachdrücklich hinzu und dreht sich dann grinsend um. »Wir sehen uns«, kichert sie und verschwindet in der Schülermenge.

Kopfschüttelnd sieht Sinika ihr nach, steckt dann aber die Einladung in ihren Rucksack und schließt ihren Spind.

»Ah!«, kreischt Sinika überrascht, als sie Billy neben sich stehend sieht.

»Normalerweise schreien die Mädchen meinen Namen«, grinst der junge Mann spitzbübisch und wackelt mit den Augenbrauen.

Sinika verdreht die Augen und schüttelt dann lachend den Kopf. »Das war der schlechteste Anmachspruch, den ich je gehört habe«, schmunzelt sie.

»Hattest du damit jemals Erfolg?«, fragt sie weiter und dreht ihm den Rücken zu. Perplex folgt der Neue der Schülerin durch die Gänge und geht dann neben ihr her.

»Ich habe eine großartige Erfolgsbilanz«, erklärt er überheblich stolz. Wieder verdreht die Blondine ihre Augen und lacht. »Man sieht sich, Billy«, sagt Sinika schmunzelnd und verschwindet zwischen den Schülern.

Wer ist sie?, fragt sich Billy Hargrove, schaut dem Mädchen beeindruckend nach und macht sich dann auch auf den Weg zum nächsten Raum.

Sofort stößt sie in jemand anderen hinein. »Entschuldigung«, schmunzelt sie und schaut hinauf in die Person, in die sie hineingelaufen ist. »Schon in Ordnung.«

Jetzt erkennt sie ihn. Eddie Munson. Sie schaut auf sein Oberteil mit der "Hellfire Club" Aufschrift und legt den Kopf schief. »Alles klar, Eddie?«, fragt sie ihn.

Der Junge nickt. »Bestens, Sinika. Sag mal, hast du vielleicht Lust an einem unserer Abende teilzunehmen? Das wird lustig«, lädt er das Mädchen ein, doch Sinika schüttelt den Kopf.

»Nein, danke Eddie. Dungeon and Dragons ist nicht mein Ding«, erklärt sie ihm. »Das kannst du nicht wissen, wenn du es nicht ausprobierst«, lächelt er verschmilzt und Sinika kichert.

»Touché.« Die beiden lächeln sich an. »Ich muss jetzt in den Unterricht. Vielleicht sieht man sich wieder.« Sie winkt ihm zu, quetscht sich an ihm vorbei in den Raum und setzt sich auf ihren Platz.

Eddie schaut ihr nach, ehe er den Raum verlässt und auf den Flur verschwindet.

Nach der Schule fährt Sinika in die Spielhalle und läuft direkt in Keith. »Oh, hey, Sinika«, begrüßt der Junge das Mädchen und Sinika presst ihre Lippen zu einem schmalen Strich. »Keith, hey«, murmelt die Blondine weniger begeistert.

»Schön dich hier zu sehen. Wie geht's dir?«, fragt er und lehnt sich eher weniger galant an einen Automaten.

»Super. Ich muss jetzt. Ich sehe dort jemanden«, meint Sinika und deutet in eine Ecke der Spielhalle. »Man sieht sich.« Und schon verschwindet die Blondine.

»Hey, Max« Sinika lehnt sich an den Automaten an und schaut dem Mädchen mit den roten Haaren dabei zu, wie sie punktet. »Oh, hey, Nika«, grüßt Max zurück und jubelt im nächsten Moment.

»Hast du das gesehen?«, fragt sie die ältere glücklich und Sinika nickt. »Ja, habe ich. Das war mega«, lacht die Blondine und die beiden Mädchen klatschen miteinander ein.

»Du hast mich übrigens gerade gerettet. Noch ein wenig länger und Keith hätte mich bestimmt auf ein Date eingeladen«, lacht die ältere und Max stimmt mit ein. »Nicht wahr?«, kichert sie und die beiden gehen zum nächsten Automaten.

»Du hast bei meinem Bruder übrigens Eindruck hinterlassen«, schmunzelt das Mädchen mit den roten Haaren und wackelt dabei mit den Augenbrauen.

Sinika wird rot und schüttelt den Kopf. »Oh Gott, war er schon immer so ein Idiot?«

Max zuckt mit den Achseln und wirft eine Münze ein. »Schon immer. Seit ich ihn kenne. Sag mal, kennst du die Jungs dort eigentlich?«, fragt sie und deutet mit einem Kopfnicken hinter die beiden.

Dort stehen Lucas und Dustin und als die beiden Jungs bemerken, dass Sinika sie entdeckt hat, verstecken sie sich hinter einem Automaten.

»Das sind Lucas und Dustin. Wir haben nicht viel miteinander zu tun. Als ich letztes Jahr hergezogen bin, sind wir uns einige Male über den Weg gelaufen. Die sind harmlos.«

Max nickt und jubelt im nächsten Moment. »Das ist total mein Tag«, lacht sie und umarmt Sinika. Die ältere nickt und löst sich von Max.

»Ich muss los. Mein Vater macht heute früher Schluss«, murmelt Sinika und weicht Max' Blicken aus.

»Klar. Viel Spaß. Wir sehen uns«, grinst Max, winkt Sinika zu und die ältere geht zum Ausgang, wo sie Lucas und Dustin trifft. »Wieso spioniert ihr Max nach?«, harkt sie nach und verschränkt die Arme vor der Brust.

»Das tun wir gar nicht. Wir sind zufällig hier«, lügt Lucas und Sinika schmunzelt. »Ist klar«, grinst sie.

»Sprecht sie doch einfach an. Was soll schon passieren?«, fragt sie und wackelt mit den Augenbrauen.

Doch bevor sie gehen kann, hält Dustin sie auf. »Ist sie MAD MAX?«, fragt der Lockenkopf und Sinika zuckt mit den Schultern.

»Keine Ahnung«, lügt sie und verschwindet nach draußen. Sofort steigt sie in ihr Auto und fährt zu Elf.

»Wollen wir ein Brettspiel spielen?«, fragt Sinika und geht zu dem offenen Schrank und dreht sich zu Elf um.

»Mensch ärgere dich nicht?«, schlägt die Jüngere vor und Sinika nickt. »Na gut.« Die beiden setzen sich auf den Boden und bauen das Spiel auf.

»Ich bin gelb«, sagt Elfie laut und greift nach der gelben Spielfigur. »Na gut. Dann bin ich blau«, meint Sinika und stellt die blauen Spielfiguren auf das Brett.

Das Spiel verläuft soweit gut, bis Elfie mithilfe ihrer Kräfte den Würfel manipuliert.

»Hey! Das ist gemein. Das darfst du nicht!«, beschwert sich die Blondine und sieht Elfie sauer und empört an. »Ich habe nichts gemacht«, sagt sie und zuckt mit den Schultern.

»Na warte«, grinst Sinika heimtückisch und schmeißt sich auf Elfie. Sie fängt an Elfie zu kitzeln, die sich vor Lachen nicht mehr einkriegt.

»Nein, hör auf«, kreischt Elfie und muss weiter lachen. Auch Sinika kriegt sich nicht mehr ein und lässt von Elf ab. »Aber nur, weil du mich so lieb darum gebeten hast«, sagt Sinika sarkastisch.

Elf schaut die ältere sauer an, muss dann aber wieder sofort anfangen zu lachen. Dann klopft es plötzlich an der Tür und die beiden Mädchen warten einen Augenblick.

Durch das geheime Anklopfzeichen, wissen die beiden, dass es sich um Hopper handelt. Elf entriegelt die Tür und verschwindet in ihrem Zimmer.

Sinika schaut ihr hinterher und setzt sich dann an den kleinen Tisch. Jim betretet das kleine Häuschen und schaltet sofort den Fernseher aus.

Als er die angebissene Waffel auf dem Tisch sieht, schaut er seine Tochter aus müden Augen an und setzt sich dann zu ihr.

»Du bist zu spät«, flüstert sie ihrem Vater zu, welcher zustimmend nickt. »Ich verlor die Zeit aus den Augen. Nächstes Mal gebe ich Bescheid«, sagt Jim lauter, damit Elfie seine Entschuldigung durch die geschlossene Zimmertür hört. Dann öffnet sich dir Tür und Elfie setzt sich zu den beiden an den Tisch.

»Was hatten wir vereinbart?«, fragt Jim und deutet auf die Waffel. »Zuerst Abendessen, dann Nachtisch. Immer«, fügt er noch väterlich hinzu und Sinika verdreht grinsend die Augen.

»Ich habe es ihr erlaubt«, sagt Sinika und verschränkt ihre Arme vor der Brust. »Aber das ist die Regel«, erklärt er den beiden. »Regeln sind dafür da, um gebrochen zu werden«, nuschelt Sinika, als aus ihrem Glas trinkt.

Sie fängt sich einen strafenden Blick von ihrem Vater ein und die Blondine muss kichern.

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