KAPITEL 30
𝟐𝟑. 𝐌Ä𝐑𝐙 𝟏𝟗𝟖𝟔 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀 – Sinika fällt ihrem Freund glücklich in die Arme.
Als ihr Blick aber auf Max fällt, löst sie sich von Steve und geht auf Max zu. »Max«, flüstert sie und legt dem Mädchen die Hände an die Wangen.
Die Rothaarige lächelt schwach und legt dann ihre Arme um Sinika. Beruhigend streichelt sie der Jüngeren über den Rücken.
»Es wird alles gut«, flüstert Sinika und drückt ihr einen leichten Kuss auf den Scheitel. »Wir sollten uns schlafen legen. Wir haben einen langen Tag hinter uns«, schlägt Nancy vor und alle nicken zustimmend.
Max hat ihre Kopfhörer aufgesetzt und hört in Dauerschleife Runnig up that Hill von Kate Bush. Sinika hat vorgeschlagen, dass immer einer wach bleibt und ein Auge auf Max wirft.
Den Anfang macht direkt die Brünette und lässt Max nicht aus den Augen. Sinika liegt in den Armen von Steve und das Mädchen kann den Herzschlag des Jungen in ihren Rücken spüren.
Durch den gleichmäßigen Herzschlag ihres Freundes schläft Sinika schließlich ein und Steve übernimmt die nächste Nachtschicht.
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𝟐𝟒. 𝐌Ä𝐑𝐙 𝟏𝟗𝟖𝟔 𝐇𝐀𝐖𝐊𝐈𝐍𝐒, 𝐈𝐍𝐃𝐈𝐀𝐍𝐀 – Schläfrig wacht Sinika auf und reibt sich verschlafen über die Augen.
Noch immer liegt Sinika in den Armen von Steve, welcher die Augen noch geschlossen hat. Zufrieden dreht sich das Mädchen dem Jungen zu und beobachtet ihn eine Weile.
Dann setzt sie schließlich auf und streckt sich. Als ihr Blick auf das leere Bett von Max fällt, steht sie schnell auf und ihr Herz fängt an zu rasen.
Doch im nächsten Augenblick kommen Nancy, Max und Dustin die Treppen herab und wecken die anderen. »Was ist los?«, fragt Sinika besorgt und mustert die Drei.
»Wir müssen zum Creel-Haus«, erklärt Nancy und Sinika schaut verwirrt. »Wieso?«, fragt Sinika weiter und zieht sich ihre Schuhe währenddessen an.
»Das erklären wir, wenn wir unterwegs sind«, mischt sich Dustin ein und Sinika nickt. Sie dreht sich zu Steve um und rüttelt an seiner Schulter.
»Was ist?«, fragt er müde und öffnet seine Augen. »Wir müssen los. Komm, zieh dich an«, meint sie und weckt dann anschließend Robin.
Als schließlich alle wach sind, frühstücken sie schnell zusammen und machen sich fertig. Nancy und Robin warten bereits draußen im Auto, während sich Sinika die Haare macht.
Komplett fertig, frisch gemacht, geht Sinika nach unten, wo Steve steht und auf seine Freundin wartet. Die beiden Lächeln sich an und Steve öffnet die Haustür.
»Steve, warte.« Sinika hält ihren Freund an der Hand auf und fragend schaut der Junge die Brünette an. »Alles in Ordnung?«, fragt er sie besorgt und nimmt ihr Gesicht in seine Hände.
Sinika nickt. »Ja, es ist alles gut. Mach dir keine Sorgen. Ich wollte dir nur was sagen ... für den Fall der Fälle«, meint sie und lächelt schief.
Steve zieht die Augenbrauen kraus und mustert seine Freundin. »Nika, du machst mir Angst. Was ist los?«, fragt er panisch und streicht ihr einige Haare aus dem Gesicht.
»Ich wollte dir nur mein Lieblingslied sagen. Du weißt schon, falls ... falls Vecna ...« Sinika bricht mitten im Satz ab und Steve schüttelt den Kopf.
»Sag so was nicht. Es wird dir nichts passieren, Nika. Keinem von uns. Dafür sorge ich.« Steve küsst Sinika auf die Stirn und zieht sie in seine Arme.
Beruhigend legt Sinika ihre Arme um den Körper des jungen Mannes und atmet seinen Duft ein. »Satisfaction.« Sinika schaut zu ihrem Freund auf. »Von den Rolling Stones«, flüstert Sinika und Steve nickt.
»Lass uns gehen. Die anderen warten schon auf uns.« Zustimmend nickt Sinika und die beiden gehen Hand in Hand nach draußen.
»Was ist dein Lieblingslied? Für den Fall der Fälle«, fragt Sinika und Steve schaut sie mit einem breiten Lächeln an.
»Total Eclipse of the Heart«, erzählt er und Sinika nickt. »Erinnerst du dich noch an den Schneeball? Da haben wir draußen gemeinsam getanzt. Ich habe zwar gesagt, dass wir keine Musik brauchen, und das taten wir auch nicht. Aber die Musik aus der Sporthalle konnte man bis draußen hören, und da lief Total Eclipse of the Heart von Bonnie Tyler. Es erinnert mich immer wieder an den Moment, wo ich mich unsterblich in dich verliebt habe.«
Mit Tränen in den Augen lächelt Sinika ihren Freund an. »Ich wusste gar nicht, das du so süß sein kannst«, nuschelt sie und drückt ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
Schließlich gehen die zwei nach draußen und setzen sich zu den anderen in das Auto.
Es ist längst nach Mittag, als sich die Gruppe auf den Weg zum Creel-Haus macht. Sie fahren nicht lange, doch Sinika ist ungeduldig, weshalb ihr das wie eine Zehn-stündige Autofahrt vorkommt.
Vor dem Haus bleibt Nancy mit dem Auto stehen und alle steigen aus. Ein kalter Schauer läuft Sinika den Rücken runter und sie greift instinktiv nach Steves Hand.
Mit einem Lächeln auf den Lippen umschließt Steve die Hand seiner Freundin und streichelt mit dem Daumen in beruhigende kreisende Bewegungen über ihren Handrücken.
Sinika schaut von ihrer Hand auf und direkt auf das alte Creel-Haus. Es ist alt, vermodert und zerfällt in seine Einzelteile.
Die Fenster und Türen sind mit Holzbrettern zugenagelt, überall klebt vertrockneter Efeu, der an den Wänden des Hauses wuchert.
»Ja. Gar nicht unheimlich ...«, seufzt Steve und spricht damit die Gedanken von Sinika aus.
Als die sieben vor dem Haus zum Stehen kommen und das Creel Haus kritisch musterten, lässt Sinika die Hand ihres Freundes plötzlich los und geht auf die Haustüre zu.
»Na los, brechen wir die verdammte Türe auf«, murmelt sie und schaut ihren Freund abwartend an. Steve kramt aus Dustins Rucksack zwei Hammer und überreicht davon einen Sinika.
Die beiden hebeln nacheinander alle Nägel aus dem Holz vor der Eingangstür.
»Ok. Wonach sollen wir in diesem Drecksloch suchen?«, fragt Steve in die Runde, schaut dabei aber eigentlich nur Sinika an.
»Wir sind nicht sicher. Wir wissen nur, dass Vecna dieses Haus wichtig ist«, antwortet Nancy ihm.
»Weil Max es in dieser roter Hirnsuppen-Welt gesehen hat?«, fragt Steve sie verwirrt. Nancy nickt. »So ungefähr«, meint sie zustimmend. »Klar«, sagt Steve, als würde das Sinn machen.
»Vielleicht finden wir einen Hinweis, wo Vecna ist. Wieso er zurück ist, warum er die Creels tötete und wie wir ihn stoppen, bevor er zu Max zurückkommt«, mischt sich Dustin ein, ehe Lucas was sagt: »Wir glauben doch nicht, dass er da drin ist, oder?«
»Finden wir es raus«, antwortet Max, da niemand sonst ihm antwortet. »Bereit?«, fragt Steve seine Freundin und Sinika legt den Hammer beiseite.
Im nächsten Moment fällt die morsche Holzwand hinunter und enthüllt die Haustür mit einer Rose auf dem Glasfenster.
Diese war wahrscheinlich mal rot und strahlte, wenn die Sonne drauf schien. Aber jetzt ist dieses Glasfenster ausgeblichen und sieht alles andere als schön aus.
»Abgeschlossen.« Es ist die Stimme von Steve, die Sinika aus ihren Gedanken zurückholt. »Soll ich anklopfen? Vielleicht ist ja jemand zu Hause«, scherzt der Ehemalige High School King.
»Brauchst du nicht.« Robin zieht die Aufmerksamkeit der anderen auf sich und hält bereits einen Ziegelstein in ihrer Hand. »Ich hab hier einen Schlüssel.«
Sinika schmunzelt und überlässt Robin den Vortritt und im nächsten Moment hört man, wie das Glas in Tausende Einzelteile zersplittert.
Schließlich greift Steve mit seiner Hand durch das Loch und öffnet die Tür zum Creel-Haus.
Die Kids haben alle eine Taschenlampe in der Hand, mit der sie das dunkle Haus erkundigen wollen. Überall hängen Spinnenweben, es stinkt nach alter, gammliger Luft und es ist staubig und kalt.
»Hatschi!« Es ist Sinika, die Niesen muss und alle anwesenden in kurze Panik versetzt. »Gesundheit«, schmunzelt Nancy und die beiden gehen weiter in das Haus hinein.
»Da hat wohl jemand seine Stromrechnung nicht bezahlt«, schmunzelt Lucas, als er versucht, die Lampe im Flur einzuschalten.
Dustin grinst ein wenig und hebt seine Taschenlampe hoch, ehe er sie mit einem Klick anschaltet. Steve sieht die Kids verwirrt an. »Wo habt ihr die alle her?«, fragt er, als Dustin ihn verständnislos ansieht.
»Muss man dir wirklich alles sagen? Du bist kein Kind«, meint er und Sinika kichert. »Dankeschön«, erwidert Steve ironisch und Dustin nickt. »Hm.«
Dann reicht er ihm seinen Rucksack. »Hintere Tasche«, sagt er lediglich und Steve holt eine Taschenlampe hervor und lässt den Rucksack des Jungen zu Boden fallen.
»Hey, Leute!«, meint Max, was lauter und alle im Haus drehen sich zu ihr um. Mit ihrer Taschenlampe beleuchtet sie eine alte Standuhr.
»Ihr könnt das alle sehen, oder?« Die anderen kommen zu ihr herüber und erblicken ebenfalls die große Standuhr, die an der Flurwand steht.
Jeder bejaht ihre Frage und erleichtert atmet Max aus. »Hast du ... das gesehen? In deinen Visionen?«, fragt Sinika vorsichtig nach, ehe sie mit ihrer Taschenlampe auf das Zifferblatt leuchtet.
Max nickt. »Ich meine, es ... ist nur eine Uhr. Oder?«, fragt Robin nach und hofft inständig, dass sie alle jetzt nicht auch verflucht sind.
Dann geht sie an die Uhr heran und wischt mit ihren Händen den Staub vom Zifferblatt weg. »Nur eine normale, alte Uhr.«
»Wieso ist dieser Hexer so besessen von Uhren?«, fragt Steve in die Runde und Sinika legt den Kopf leicht schief und kneift die Augen fest zusammen, als würde sie sich was wünschen.
Sag jetzt bitte nicht Blödes. Sag jetzt bitte nichts Blödes. Sag jetzt bitte nichts ...
»Vielleicht ist er ein Uhrmacher oder so was«, überlegt er laut und Sinika klatscht sich mit der flachen Hand gegen die Stirn.
»Steve, ich glaub, du hast den Fall gelöst«, antwortet Dustin sarkastisch, ehe Steve seinen Kumpel nichtssagend anschaut.
Liebevoll legt Sinika ihrem Freund eine Hand auf die Schulter. »Ich liebe dich trotzdem«, flüstert sie ihm in sein Ohr und Steve wird leicht rot um die Nase.
»Ich weiß nur, die Antwort ist hier. Irgendwo«, meint Nancy. »Teilt euch in Zweiergruppen auf. Robin, nach oben«, kommandiert Nancy und Robin salutiert schnell und folgt ihr schließlich.
Die anderen teilen sich ebenfalls in Zweiergruppen auf. Max und Lucas. Und Dustin klingt sich bei Steve und Sinika ein.
Steve seufzt, da er sich endlich Zeit mit seiner Freundin alleine erhofft hat. »War das ein Seufzer?«, fragt Dustin beleidigt.
»Ich hab nicht geseufzt«, verteidigt sich Steve und Sinika muss schmunzeln. »Wieso seufzt du?«, fragt Dustin noch mal nach und die Brünette folgt den beiden nach oben. »Ich hab nicht geseufzt. Komm schon«, murrt Steve.
»Ich hab es gesehen«, beharrt Dustin weiter Steve verdreht die Augen. »Wir sind einfach immer Partner, ok?«, antwortet Steve ihm. »Hast du damit ein Problem?«, fragt Dustin und tut so, als wäre er verletzt.
»Es wäre halt auch mal cool, etwas Abwechslung zu haben«, erklärt Steve. »Außerdem habe ich gehofft, alleine mit Sinika zu sein«, fügt er noch hinzu.
Sinika wird ein wenig rot um die Nase und Dustin dreht sich zu dem Mädchen um.
Er schaut sie mit verengten Augen an. »Das ist alles deine Schuld«, murrt er und geht weiter die Treppen hinauf. »Bitte?«, fragt sie ihn verwirrt nach. »Ja. Jetzt, wo ihr zusammen seid und du wieder hier bist, will Steve andauernd bei dir sein.«
»Steve und ich sind auch ein Paar, Dustin. Da ist es normal, dass wir beide Zeit für uns haben wollen. Außerdem hast du gesagt, ich solle Steve von meinen Gefühlen erzählen. Also bist du schuld«, murrt sie und verschränkt die Arme vor der Brust.
Sie geht an ihm vorbei, rempelt ihn an der Schulter an und greift nach Steves Hand. Demonstrativ verschränkt sie ihre Finger mit seinen und drückt ihm einen flüchtigen Kuss auf die Lippen.
Dustin verzieht das Gesicht und macht ein Würgegeräusch, was Steve mit einem Schmunzeln quittiert.
»Hey, äh, Henderson?«, fragt Steve nach ein paar Minuten, als sie eines der oberen Zimmer erreicht haben.
»Ja?«, fragt Dustin und sucht den Raum wieder ab. »Könntest du vielleicht, äh ... präzisieren, nach was für Hinweisen wir eigentlich suchen sollen?«, fragt Steve und beleuchtet mit seiner Taschenlampe den Jüngsten im Raum.
»Tja, "die Welt ist voll von offensichtlichen Tatsachen, die niemand jemals bemerkt."«, zitiert Dustin, und es wird still. »Sherlock Holmes«, murmelt Sinika gelangweilt und setzt ihren Weg weiter fort.
»Das ist toll. Danke, das ist toll. Wirklich hilfreich«, ruft Steve ihm hinterher. »Und nach eurem Streit vorhin habt ihr euch also wieder gegen mich verbündet, oder was?«, fragt Steve murrend und Sinika sieht Dustin über ihre Schulter hinweg an.
Dieser zuckt mit den Schultern und Sinika tut es ihm gleich. »Wow«, haucht Steve fassungslos und schüttelt den Kopf. Dann sucht er den Raum weiter ab, bis ihm etwas Interessantes ins Auge sticht.
Er hockt sich hin und öffnet im Boden ein Lüftungsschacht. Dort drinnen befinden sich mehrere Einmachgläser, umhüllt von Spinnweben.
Er hebt eines der Gläser hoch und leuchtet mit seiner Taschenlampe hinein, nur um darin eine tote Spinne zu erkennen.
Plötzlich lässt er das Glas auf den Boden fallen, als er bemerkt, das eine Spinne auf seiner Schulter krabbelt. Er rennt panisch zurück und stößt dabei gegen Nancy, die ihn fragend anschaut.
»Was ist los?«, fragt Nancy den Jungen besorgt. »Da war 'ne Spinne«, erklärt er, schließt die Türe zum Zimmer und dreht sich wieder Nancy zu.
»Ok.« Nancy nickt. »Geh da nicht rein«, meint Steve und wieder nickt das Mädchen.
»Oh, oh. Ok, warte, ich ...«, stammelt sie und hebt ihre Arme an. Sie möchte nach seinen Haaren greifen, doch Steve geht zum Spiegel, welcher im Flur hängt und schaut sich an.
»Warte, warte. Bleib stehen! Ich hab's gleich«, meint Nancy und folgt dem Jungen.
Sie nimmt ihm die oberflächlichen Spinnweben von den Haaren. »Ja, ja, hier«, murmelt sie und die beiden bekommen nicht mit, wie Sinika hinter der Wand steht und die beiden beobachtet.
Kritisch mustert sie die beiden und zieht die Augenbrauen kraus. »Wenn 'ne Spinne ihr Nest da drin hat, findest du sie nie, bis sie ihre Eier gelegt hat und die Babys geschlüpft sind«, lacht Robin.
Das Mädchen steht hinter Nancy und Steve und lacht schadenfroh über ihren besten Freund. »Was ist falsch bei dir?«, fragt Steve sie und schüttelt in Gedanken den Kopf.
Robin lacht nur weiter und geht weiter und erkennt Sinika, die den beiden weiterhin nachspioniert. »Robin, ernsthaft!«, ruft er ihr nach.
Robin mustert Sinika und sieht sie fragend an. Die Brünette deutet auf die beiden und dann Robin an, leise zu sein. Verstehend nickt das Mädchen mit den kurzen Haaren.
»Sie hat Probleme«, meint Steve und Nancy nickt zustimmend. »Wem sagst du das?«, fragt sie. »Echt cool, dass ihr jetzt befreundet seid. Wenn wir Vesna getötet und gefunden haben, also die Welt gerettet ist, können wir alle mal ausgehen«, meint Steve.
Nancy schmunzelt. »Du weißt schon. Du, ich, Robin, Nika, Jonathan, wenn er wieder da ist«, erklärt er. Sinika stößt sich von der Wand ab.
»Sag mal Robin, ist da irgendwas zwischen den beiden vorgefallen? Also in den letzten Wochen oder Monaten?«, fragt Sinika besorgt nach.
Doch Robin schüttelt den Kopf. »Er liebt dich, Nika. Du bist für ihn das Wichtigste auf der Welt«, meint Robin und Sinika nickt leicht.
»Es ist nur so ... Ich ... Ich war eine lange Zeit weg und ich werde wieder gehen müssen«, erklärt sie und lehnt sich mit verschränkten Armen an die Wand.
»Und er wird dich dann auch noch lieben, Nika. Glaub mir, wenn ich sage, dass zwischen den beiden nichts läuft.« Sinika nickt und stößt sich von der Wand ab, als Nancy und Steve zu ihnen stoßen.
Da rufen auch schon Max und Lucas nach den anderen und die sieben stehen unter dem Kronleuchter im Esszimmer.
Immer wieder flackert das Licht und Sinika bekommt wider eine Gänsehaut. »Genau wie die Lichterketten«, haucht Nancy.
»Lichterketten?«, fragt Robin sie leise und Sinika nickt. »Ja, als Will in der Schattenwelt war, da blinkten ... die Lichter«, erklärt Sinika ihrer Freundin.
»Vecna ist hier«, meint Lucas. »In diesem Haus. Auf der anderen Seite.« Plötzlich erloschen die Lichter im Kronleuchter. »Hat er grad den Raum verlassen?«, fragt Robin mit erstickter Stimme und schluckt. »Hat er uns gehört?«, fragt Max besorgt.
»Kann er uns sehen?«, fragt Steve die Rothaarige. »Kopfhörer«, erinnert Lucas das Mädchen und sofort setzt Max die Kopfhörer über die Ohren und schaltet die Musik ein.
»Wartet, Moment«, meint Nancy. »Macht die Taschenlampen aus und verteilt euch«, weist sie die anderen an und alle verteilen sich im Raum.
»Aber wir sehen nichts, wenn wir die Taschenlampen aus ... machen«, meint er und wird zum Ende hin immer lauter.
»Ich glaub's echt nicht«, murmelte er fassungslos und schaut den anderen dabei zu, wie sie sich verteilen.
»Ich hab ihn! Ich hab ihn!«, ruft Robin plötzlich und alle laufen zu ihr. »Ich hab ihn! Ich ... Ich hatte ihn«, sagt sie, als das Licht erlischt.
Doch dann leuchtet Steves Taschenlampe und flackert. »Ich glaub, er bewegt sich. Er bewegt sich«, ruft er hektisch und lässt sich vom Licht leiten.
Sie folgen Steve und gehen die Treppen hinauf, gehen an der großen Standuhr vorbei, und als sie schließlich oben ankommen, erlischt das Licht wieder. »Shit. Ich hab ihn verloren«, meint Steve.
»Nein, hast du nicht«, sagt Max und geht die Treppen weiter hinauf und öffnet an der Wand eine Geheimtür. Die sieben gehen langsam und voller furcht nach oben. »Ein gruseliger Dachboden. Natürlich«, seufzt Robin.
»Leute wartet!«, ruft Dustin ihnen nach. »Was, wenn das 'ne Falle ist? Leute!« Doch keiner hört auf den Jungen. »Leute. Scheiße, Scheiße, Scheiße«, flucht er und folgt seinen Freunden schließlich.
In der Mitte des Dachbodens befindet sich eine einzelne Glühbirne, die immer wieder aufflackert.
Und genau wie diese Glühbirne spielen die Taschenlampen nun alle verrückt. Jede von ihnen schaltet sich auf einmal an und flackert wild drauf los.
»Ok, was passiert hier?«, fragt Steve panisch nach, doch niemand der Anwesenden wagt es, ein Ton von sich zu geben.
Dann zerspringt nacheinander das Glas der Taschenlampen und auch die Glühbirne geht kaputt und das Glas rasselt auf die Kinder herab.
Sie alle wissen es.
Er ist hier.
Hier bei ihnen.
Auf der anderen Seite.
Und er hat gerade wieder jemanden umgebracht.
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