KAPITEL 27

𝟐𝟐. 𝐌Ä𝐑𝐙 𝟏𝟗𝟖𝟔, 𝐋𝐄𝐍𝐎𝐑𝐀 𝐇𝐈𝐋𝐋𝐒, 𝐂𝐀𝐋𝐈𝐅𝐎𝐑𝐍𝐈𝐀Müde wacht Sinika auf und setzt sich auf den Rand ihres Bettes.

Sie geht sich durch ihr Gesicht und reibt sich über die Augen. Schwach stützt sie ihren Kopf auf den Händen ab und schließt ihre Augen.

Aber dann kommt ihr ein Geistesblitz und sie reist ihre Augen wieder auf, springt von ihrem Bett auf und rennt schnell aus ihrem Zimmer und greift nach dem Telefon, welches in der Küche ist.

Hektisch wählt sie die Nummer ihres besten Freundes und drückt auf die grüne Taste. »Komm schon. Geh ran, geh ran, geh ran«, flüstert Sinika in das Telefon und dann hört sie am anderen Ende der Leitung ein Atmen.

»Kai?«, fragt sie in den Hörer hinein und sie bekommt als Antwort nur ein Gähnen. »Sinika?«, fragt der Junge dann müde und überrascht zugleich und das Mädchen nickt.

»Ja, hey«, sagt sie und der Junge am anderen Ende der Leitung geht sich mit einer Hand durch die Haare.

Dann schaut er auf die Uhr an der Wand und schüttelt leicht den Kopf. »Sinika, es ist noch früh. Wir haben gerade mal 05:25 Uhr. Was ist so wichtig, dass du um diese Uhrzeit anrufst?«, fragt er und lehnt sich gegen die Theke an der Küche.

Sinika macht es ebenfalls und schaut auf die Uhr. Sie hatte gar nicht bemerkt, wie früh es war. »Das tut mir leid, Kai. Ich habe nicht auf die Uhr geschaut. Mir kam gerade eben nur so eine dumme Idee, die ich mit dir teilen wollte«, erklärt sie und Kai schmunzelte.

»Na dann, hau raus.« Kai stößt sich von der Theke wieder ab und holt sich eine Tasse aus dem Schrank. Kai gibt einen Teelöffel Instantkaffee in seine Tasse und dann noch ein wenig Zucker.

Anschließend gießt er sich heißes Wasser vorsichtig in die Tasse und lässt dabei etwas Platz nach oben. Er rührt das Wasser gut um, damit sich der Kaffee und der Zucker vollständig auflösen. Zu guter Letzt gibt er noch was Milch hinzu.

Sinika hat sich währenddessen auf die Theke gesetzt und wartet, bis sich Kai seinen Kaffee fertiggemacht hat. »Fertig?«, fragt sie ihn mit schief gelegtem Kopf. Kai nimmt seinen ersten Schluck und grinst zufrieden.

»Ja«, antwortet er und Sinika schmunzelt. »Also Nika. Was ist dir vorhin so Spannendes eingefallen, was du mir jetzt unbedingt erzählen musst, um ...«, Kai schaut wieder auf die Uhr, »um mittlerweile 05:30 Uhr.«

»Steve kann mich ja nicht besuchen, da er arbeiten muss, und da dachte ich mir, ich könnte ihn besuchen«, überlegt die Dunkelhaarige.

»Nika. Du kannst doch nicht einfach während der Uni nach Indiana fliegen. Du verpasst eine Menge Stoff.«

Sinika verdreht über den Jungen die Augen und äfft ihn leise nach. »Hör auf mich nachzuäffen«, meint Kai und Sinika schmunzelt. »Habe ich gar nicht«, lacht sie und Kai steigt mit ein.

Dann schweigen die beiden und Sinika wird ernster. »Nein, Kai. Ich meine das Ernst. Ich habe Steve seitdem ich Hawkins verlassen habe nicht mehr gesehen. Ich vermisse ihn, Kai. Und wie ich ihn vermisse«, flüstert Sinika das letztere und schließt ihre Augen.

Kai atmet schwer ein und wieder aus, nimmt einen Schluck von seinem Kaffee und stellt die Tasse wieder beiseite. »Du solltest gehen«, sagt der Junge schließlich und Sinika öffnet die Augen wieder.

»Wirklich?«, fragt sie ihn überrascht und Kai nickt. »Ja, Nika. Du vermisst ihn, und die anderen natürlich auch. Ich kann verstehen, dass du zurück möchtest«, meint Kai und Sinika nickt.

Wieder schweigen sie und Sinika geht Richtung Wohnzimmer.

Sie ist überglücklich darüber, das die Telefone keine Kabel mehr haben und setzt sich im Schneidersitz auf die Couch. »Denkst du, er wird sich über meinen Besuch freuen?«, fragt sie ihn leise und Kai nickt.

»Natürlich wird er das. Nika, du bist die wunderbarste Person auf der Welt. Steve kann sich glücklich schätzen, dich seine Freundin nennen zu dürfen. Und er wird vor Freude aus dem Häuschen sein, wenn er dich sieht«, meint Kai und Sinika lächelt dankend.

»Sinika?« Die Angesprochene sieht auf und erkennt Joyce im Wohnzimmer stehen. »Hey, Kai. Ich mache jetzt Schluss. Gibst du Christine Bescheid?«, fragt sie ihn und Kai nickt. »Natürlich. Pass auf dich auf, Nika. Ich hab dich lieb«, flüstert er.

Das dunkelhaarige Mädchen lächelt. »Ich dich auch«, antwortet sie und drückt auf den roten Hörer. Joyce setzt sich neben das Mädchen und nimmt Sinikas Hand in ihre. Sie streichelt darüber und sieht sie fragend an.

»Was ist los?«, fragt die Mutter und Sinika sieht sie mit einem Lächeln an. »Ich habe überlegt, Steve zu besuchen«, erklärt Sinika und Joyce nickt. »Das solltest du tun«, lächelt Joyce und legt ihre Hand jetzt auf das Bein des Mädchens.

Sinika schaut Joyce überrascht an. »Wirklich? Du wärst nicht sauer? Ich verpasse einiges an Stoff«, erklärt die 18-Jährige und Joyce nickt. »Das weiß ich, Liebes. Und das halte ich auch nicht für gut, aber ich denke, du brauchst ein wenig Zeit«, lächelt Joyce.

»Danke, Joyce.« Sinika umarmt die Mutter und Joyce streichelt ihr über den Rücken. »Ich fliege dann noch heute«, erklärt sie und Joyce nickt. »Mach das.« Joyce überlegt, ob sie ihr von Jim erzählen soll, entscheidet sich aber dagegen und lächelt sie an.

»Pass auf dich auf«, fügt sie noch hinzu und Sinika nickt. Joyce drückt ihr einen Kuss auf die Wange und geht dann zurück in ihr Zimmer. Sinika verschwindet ebenfalls in ihres und packt ihn Koffer für ihren spontanen Trip nach Hawkins.

Gegen 08:00 Uhr trifft sich die Familie zum Frühstück und Sinika macht frische Waffeln. Sie stellt jedem einen Teller auf den Platz und setzt sich dann auch. »Ich wollte mit euch reden«, meint Sinika und Jonathan schaut das Mädchen überrascht an.

»Muss du nicht in die Uni?«, fragt er und Sinika legt den Kopf schief. »Das fällt dir ja früh auf«, schmunzelt sie.

Sie wollte Jonathan jetzt nicht vor Joyce auf seine speziellen Pflanzen ansprechen, weshalb sie nur einen Schluck Orangensaft nimmt.

»Na ja, egal. Was ich sagen wollte ist, das ich heute nach Hawkins fliegen werde«, meint sie dann und Elfie schaut ihre Schwester überrascht an. »Oh, wirklich?«, fragt Will und schaut Sinika betroffen an.

»Ja. Ich vermisse sie alle. Außerdem kommt Mike doch heute. Ihr werdet alle viel Zeit miteinander verbringen und dann dachte ich mir, ich könnte Nancy, Robin und auch Steve Wiedersehen«, erklärt Sinika und Elfie und Will nicken.

Sie alle frühstücken zu Ende, zumindest Sinika isst einwenig mehr als die anderen, da Elfi mit Mike Burritos essen gehen wollte.

Sinika packt ihre letzten Sachen in ihren Koffer und sieht dann das eingepackte Geschenk für Will in ihrem Zimmer.

Schnell greift sie danach und geht hinauf zu Wills Zimmer. Sie klopft und wartet, bis der Jüngere die Tür öffnet.

»Sinika?«, fragt Will überrascht von dem Beischlaf der älteren und Sinika überreicht ihm mit einem strahlenden Lächeln sein Geschenk.

»Für mich?«, fragt Will und Sinika lächelt. »Natürlich«, lächelt sie und sieht ihn aufgeregt an. »Na los, mach schon auf«, fordert sie ihn glücklich auf und Will reist ungeduldig das Papier auf.

Zum Vorschein kommt ein Malkasten und Pinsel.

Glücklich schaut Will das Mädchen vor sich an. »Danke«, lacht er und umarmt Sinika glücklich. »Die sind super. Wirklich, danke, Nika.« Sinika erwidert die Umarmung und sieht den Jungen mit einem breiten Lächeln an.

»Hab heute einen schönen Tag. Lass dich nicht ärgern«, meint die 18-Jährige und wuschelt den Jungen durch die Haare.

Argyle holt die Vier mit dem Van ab und fährt sie zum Lenora Hills Flughafen. Am Flughafen angekommen sitzen die Fünf wie die Hühner auf der Stange am Ausgang und warten dort auf Mike.

Sinika hat ihren Koffer vor sich und trinkt einen Smoothie, während sie ungeduldig wartet.

Sie hat bereits ein Last Minute Ticket nach Indianapolis gekauft und kann es kaum erwarten zu Steve zu fliegen.

Als die Dunkelhaarige wieder aufschaut, erkennt sie Mike mit einer Sonnenbrille auf der Nase und einem echt lächerlichen Hut auf den Kopf.

Elf springt begeistert auf und rennt auf den Jungen zu. Die beiden fallen sich in die Arme und küssen sich kurz.

Dann überreicht Mike seiner Freundin einen selbstgepflückten Blumenstrauß und dann umarmt Mike Jonathan und dann steht Sinika bei einer unbehaglichen Umarmung zwischen Mike und Will zu.

Jonathan und Sinika umarmen sich zum Abschied, ehe die fünf den Flughafen verlassen und Sinika alleine zurückbleibt. Sie schaut ihren Freunden nach, ehe sie zum Check-in geht und sich in den Wartebereich setzt und darauf wartet, bis ihr Flug aufgerufen wird.

»Flug 661 nach Indianapolis bereit zum Boarding.« Als Sinika ihre Flugnummer hört, steht das Mädchen auf und macht sich auf den Weg zum Einlass. Im Flugzeug sitzt Sinika am Fenster und wartet geduldig, bis der Vogel abhebt.

Eine ältere Dame setzt sich neben Sinika und die beiden lächeln sich leicht an. »Was führt Sie nach Indianapolis?«, fragt Sinika höflich und die Dame schmunzelt.

»Ich besuche meine Familie. Meine Tochter und meine Enkelkinder. Und Sie?«, fragt sie liebevoll nach.

»Meine Freunde«, erzählt Sinika ihr und die Dame nickt. Die beiden unterhalten sich den gesamten Flug lang, tauschen Geschichten aus und verabschieden sich schließlich, als das Flugzeug gelandet ist.

Sinika holt sich noch ihren Koffer vom Gepäckband ab und etwas zu essen und verlässt dann voller Vorfreude den Flughafen und steigt sofort in ein freies Taxi ein. »Nach Hawkins bitte«, meint sie und der Taxifahrer nickt.

Mit dem Taxi ist Sinika noch knapp eine halbe Stunde unterwegs und bezahlt schließlich 78,34 $ und bedankt sich. Da heute Samstag ist, hat sich Sinika gedacht, dass Steve arbeiten ist, weshalb sie direkt zu seiner Arbeit gefahren ist.

Mit ihrem Koffer geht Sinika auf die Videothek zu und stößt die Tür zu dem Laden auf. »Überraschung!« Mit einem breiten Lächeln auf den Lippen steht Sinika in Family Video und sieht ihre Freunde überglücklich an.

»Nika?«, fragt Robin überrascht nach und die Dunkelhaarige nickt. »Ah!« Robin legt das Telefon beiseite und umarmt das Mädchen feste. »Oh Gott. Ich liebe deine neue Haarfarbe. Du siehst heiß aus«, lacht sie und dreht sich zu Steve um.

Nun folgt Sinika ihren Blick und lächelt den Jungen schief an. »Hey«, murmelt sie und wird sofort rot im Gesicht. »Hey«, erwidert Steve und wird genauso rot wie das Mädchen.

Dann kommt Dustin mit geweiteten Armen auf das Mädchen zu und Sinika schließt den Jungen in ihre Arme. Doch kann sie nicht den Blick von Steve nehmen und schaut ihn verträumt an.

Dustin löst sich wieder von Sinika und schaut sie glücklich an. »Super, das du hier bist. Du kannst uns helfen, Eddie zu finden«, meint der Junge und geht zurück an die Theke. »Eddie? Meinst du etwa Eddie Munson?«, fragt sie ihn und Dustin nickt.

»Woher kennst du ihn?«, fragt Steve verwirrt nach und Sinika schaut ihren Liebsten mit einem Lächeln auf den Lippen an. »Eddie und ich hatten im letzten Jahr zusammen Geschichte bei Mrs. Click«, erklärt sie ihm und Steve nickt abwesend.

Er ist eifersüchtig und dreht sich auch wieder der Theke zu. Betroffen sieht Sinika den Jungen an und Max schenkt ihrer Freundin ein halbherziges Lächeln. Sinika erwidert es und geht näher an die Theke heran, wo ein Haufen Dokumente verstreut herum liegen.

»Wieso, was ist denn mit Eddie?«, fragt sie in die Runde und Steve schaut Sinika von der Seite an. Keiner möchte ihr erklären, was vorgefallen ist, weil jeder das gleiche über die Situation denkt.

Schließlich ist es Dustin, welcher ihr erklärt, was passiert ist und Sinika ist leichenblass und speiübel. »Ihr wollt mich doch verarschen, oder?«, fragt sie in die Runde hinein und alle Anwesenden schweigen.

»Bitte sagt mir, dass das ein schlechter Scherz ist? Ich bin nach Hawkins gekommen, um euch zu sehen, und nicht um wieder gegen ein Monster zu kämpfen.« Frustriert lehnt sich Sinika gegen die Theke.

»Ich will ja nicht stören«, meint Max und legt den Hörer beiseite, »aber, ich denke, ich bin da an etwas dran«, erklärt sie und alle drehen sich zu ihr um. »Echt jetzt?«, fragt Dustin glücklich nach und Max nickt.

Doch Sinika kann sich nicht darauf konzentrieren. Sie schaut zu Steve und deutet mit dem Kopf nach draußen. Der Junge nickt und die beiden verschwinden nach draußen.

An der frischen Luft schweigen sich die beiden an und Sinika lehnt sich gegen Steves Auto.

»Ich dachte, du würdest dich mehr freuen, mich zu sehen«, lächelt Sinika schwach und Steve schaut seine Freundin mit großen Augen an. »Ich freue mich, dich zu sehen, Nika«, meint er und geht auf das Mädchen zu.

»Und, wie ich mich freue, dich zu sehen. Ich habe seit Wochen an nichts anderes gedacht.« Er stellt sich vor sie hin und nimmt ihr Gesicht in seine Hände.

»Ich habe dich vermisst, Nika. Jeden einzelnen Tag habe ich mich nach dir gesehnt.« Steve steht jetzt genau vor Sinika und schaut auf ihre Lippen hinab.

»Ich habe mir vorgestellt, wie es ist, deine Lippen wieder auf meinen zu spüren, dich anzufassen, dich einfach nur wiederzusehen«, haucht er gegen ihre Lippen und Sinika überbrückt die letzten Zentimeter und drückt ihre Lippen gegen seine.

Zufrieden erwidert Steve den Kuss und vergräbt seine Hand in ihren Haaren und drückt sie näher an sich heran. Als die beiden sich voneinander lösen, lehnt Steve seine Stirn gegen ihre und drückt ihr einen zarten Kuss auf die Nasenspitze.

»Ich liebe dich«, haucht er und Sinika grinst über beide Ohren. »Ich weiß«, lächelt sie und Steve lacht auf. Sinika legt ihre Hände an seine Wangen und sieht ihn liebevoll an. »Ich liebe dich auch«, erwidert sie schließlich, und jetzt grinst Steve. »Ich weiß.«

Die beiden küssen sich noch mal flüchtig, als Steve sich von seiner Freundin löst und sie genauer betrachtet. »Robin hat übrigens recht, du siehst verdammt heiß aus«, haucht er und Sinika wird im gesamten Gesicht rot vor Scham.

Plötzlich rennen Max, Dustin und Robin aus dem Geschäft. Robin schließt noch schnell die Videothek ab und Sinika und Steve schauen die drei verwirrt an. »Was ist? Worauf wartet ihr noch?«, fragt Dustin und steigt in das Auto von Steve ein.

Das Pärchen schaut sich mit einem Lächeln an, ehe Steve nach ihrer Hand greift und die beiden in sein Auto steigen. »Wir wissen, wo dieser Rick wohnt«, erklärt Dustin schließlich und Steve nickt. »Lovers Lake«, meint Max und Steve nickt.

Steve steckt den Schlüssel ins Zündschloss, drückt aufs Gas und fährt vom Parkplatz runter. »Dann auf zu Lovers Lake«, meint er und Sinika schmunzelt.

Glücklich wieder in Hawkins bei ihren Freunden und liebsten zu sein, lächelt sie zufrieden und schaut aus dem Fenster.

Max hat sich ihre Kopfhörer aufgesetzt und Dustin schaut gedankenverloren aus dem Fenster und hört dem folgenden Gespräch nur mit einem Ohr zu.

»Erzähl mal, Sinika. Wie läuft das College?«, fragt Robin vom Rücksitz und Sinika dreht sich zu ihrer Freundin um. »Soweit ganz gut. Aber einige Professoren merken sich einfach nicht meinen Namen«, beschwert sie sich.

Robin muss schmunzeln und auch Steve kann sich ein Lächeln nicht verkneifen. »Dabei bin ich eine sehr gute Studentin. Meine Kommilitoninnen und Kommilitonen mögen mich und auch einige Professoren loben meine Hausarbeiten.«

»Das wird noch«, meint Dustin zuversichtlich. »Ich sitze seit fünf Monaten bei Professor Armstrong im Unterricht. Ich komme nie zu spät zum Unterricht, gebe meine Arbeiten immer überpünktlich ab. Ich weiß nicht, was ich noch machen soll«, meint sie.

»Vielleicht sollest du nicht einfach in das erstbeste Flugzeug steigen und deinen Freund besuchen und den Unterricht ausfallen lassen«, lacht Robin und Sinika schmunzelt.

»Dem fällt das doch nicht auf«, meint sie und zuckt mit den Schultern.

»Aber wie sieht es bei dir aus, Robin? Läuft es gut mit, du weißt schon wem«, kichert sie und zwinkert verstohlen.

Robin wird sofort rot und Steve lacht. Robin hat Sinika vor einigen Monaten am Telefon erzählt, das sie auf das andere Geschlecht steht und Sinika hat sich für ihre Freundin gefreut.

Es ist bereits dunkel, als das Auto von Steve vor einer Hütte am Lovers Lake ankommt. Steve bleibt neben dem Haus stehen und die fünf machen sich auf den Weg zum Haus. Dustin klingelt einige Male, doch macht keiner auf.

»Ok. Na, das wäre geklärt. Er ist wohl nicht hier«, meint Steve. »Eddie! Hier ist Dustin!«, schreit der Kleine nun Steve schüttelt über seinen Freund verzweifelt den Kopf.

»Hör zur, wir wollen nur reden, ok?«, fragt er jetzt und Robin und Sinika leuchten mit den Taschenlampen ins Haus.

»Keine Bullen, das schwöre ich. Wir wollen nur helfen«, meint Dustin. Dann klopft der Junge gegen die Tür und schreit wieder den Namen seines Freundes und klingelt wieder wie ein Irrer an der Tür. »Rick!«, schreit er nun und Sinika verdreht entnervt die Augen.

»Hast du das auch vermisst?«, fragt Max und Sinika schmunzelt. »Irgendwie schon«, murmelt sie, zuckt mit den Schultern und leuchtet weiter in das Haus hinein. Max geht ein wenig um das Haus herum und Sinika schaut ihr verwirrt nach.

»Hey, Leute?«, fragt Max und macht auf sich aufmerksam. Die Angesprochenen stellen sich zu der Rothaarigen und schauen in die Richtung, in die das Licht von Max' Taschenlampe zeigt.

Dort steht eine kleine Bootshütte, wo die Eingangstür leicht beleuchtet wird. Leise gehen sie auf die rostige Hütte zu und Robin macht vorsichtig die Türe auf.

»Hallo?«, fragt sie und leuchtet mit dem Licht der Taschenlampe in die Hütte hinein. »Ist jemand zu Hause?«

Die anderen folgen ihr und sehen sich um. »Was für ein Drecksloch«, meckert Steve und Sinika verdreht wieder die Augen. »Kann nicht jeder von sich behaupten, wohlhabende Eltern zu haben«, meint sie und zuckt mit den Schultern.

Steve geht nicht weiter auf den Kommentar seiner Freundin ein und geht stattdessen weiter in die Hütte hinein. Dann greift er nach einem Paddel und sticht damit in eine Plane auf einem Boot ein.

»Was zum Teufel machst du da?«, fragt Sinika ihren Freund aufgebracht und legt ihre Hände auf seine Schultern.

»Vielleicht ist er hier drin«, erklärt Steve sein vorhaben und Sinika nimmt ihre Hände wieder weg und schüttelt fassungslos den Kopf.

»Zieh doch einfach die Plane weg«, mischt sich Dustin ein. »Mach es selbst, wenn du den Mut hast«, zickt Steve und Sinika gesellt sich zu Robin und Max. »Hey, seht euch das an«, meint Max und zieht die Aufmerksamkeit der Jungs auf sich.

Das Licht ihrer Taschenlampe beleuchtet leere Bierflaschen und die Reste von Schokoriegeln. »Jemand war hier«, schlussfolgert Sinika und Robin nickt leicht. »Vielleicht hat er uns gehört und ist vor Panik weggerannt«, meint sie dann.

»Er wird, wenn dann nur Dustin gehört haben«, schmunzelt Sinika und der Junge sieht das Mädchen fassungslos an.

»Hey!«, beschwert er sich. Plötzlich springt etwas unter einer Plane hervor, packt sich Steve und drückt ihn gegen die Wand.

Alle anderen schrecken vor Panik auf und richten ihre Taschenlampe auf Steve. »Warte, warte, warte, warte! Eddie!«, geht Dustin dazwischen und stellt sich neben die beiden. »Ich will dir nichts tun«, verspricht Steve dem Jungen und voller Panik eilt Sinika auf die beiden zu.

Immer wieder wiederholt Dustin den Namen des gesuchten Jungens und Eddie sieht den Jungen ängstlich an. »Ich bin es. Sieh hin, Dustin. Das ist Steve.« Dabei deutet Dustin erst auf sich und dann auf den Jungen in Eddies Gewalt.

»Das ist Steve. Er will dir nichts tun. Ist doch so, oder, Steve?«, fragt Dustin seinen Kumpel und Steve nickt leicht. »Ja, ja«, verspricht Steve.

»Steve, lass bitte das Ruder fallen«, bittet Sinika ihren Freund und Steve lässt sofort das Ruder aus der Hand.

Doch als das Ruder auf dem Boden aufkommt, spannt sich die Stimmung wieder an und Eddie richtet die scharfe Kante der zerbrochenen Bierflasche an Steves Kehle.

»Bitte, Eddie«, bittet jetzt Sinika und Dustin eilt dem Mädchen zur Hilfe. »Sie hat recht, Mann. Er ist cool«, meint Dustin.

»Ich bin cool. Ich bin cool«, wiederholt Steve Dustins Worte. »Was tut ihr hier?«, fragt Eddie in die Runde, lässt dabei Steve aber nicht aus den Augen. »Wir haben nach dir gesucht«, erklärt Dustin. »Wir sind hier, um dir zu helfen«, fügt Sinika mit ruhiger Stimme hinzu.

»Eddie, das sind meine Freunde. Du kennst Robin. Von der Band«, meint Dustin und Robin macht mit ihrem Mund Trompetengeräusche. »Und das ist meine Freundin Max. Die, die überhaupt nicht auf D&D steht«, stellt er seine Freunde vor.

Dann geht Sinika ein wenig näher auf den Jungen zu. »Hey, Eddie. Erinnerst du dich noch an mich?«, fragt sie ihn und Eddie schaut Sinika nur kurz an. »Du hast mich auf ein Date eingeladen, weißt du noch?«, fragt sie und Eddie nickt.

Verwundert schaut Steve seine Freundin an und kann sich nicht vorstellen, was sie jetzt mit diesem Gespräch bezwecken will.

»Ich mich auch. Und ich habe Nein gesagt, weil ich bereits in einen anderen verliebt war. In Steve.« Dabei schaut Sinika ihren Freund verliebt an.

»Also, Eddie, lässt du meinen Freund bitte los?«, fragt sie ihn und Eddie lässt den Jungen endlich los.

»Scheiße«, flucht Eddie direkt und Sinika eilt auf Steve zu und mustert ihn besorgt. »Mir geht es gut«, beteuert Steve und zieht Sinika in seine Arme.

Dann lösen sich die beiden voneinander und Steve und Eddie lassen sich beide zu Boden sinken.

»Eddie ...«, fängt Dustin an, auf seinen Freund los zu reden und kniet sich vor ihn hin. Noch immer besorgt um Steve kniet sich Sinika vor ihren Freund und streichelt ihm beruhigend durch die Haare. »Wir wollen einfach ... Wollen nur reden«, erklärt Dustin schließlich.

Robin und Max knien sich schließlich auch zu Eddie und der Junge schaut die Eindringlinge noch immer verängstigt an. »Wir wollen wissen, was passiert ist«, meint Robin sanft. »Ihr werdet es mir nicht glauben«, weint Eddie und sieht Robin kopfschüttelnd an.

»Versuch es«, verlangt Max und es wird still um sie herum. »Ihr Körper ...«, fing er an zu erzählen und eine Gänsehaut legt sich über Sinikas Haut, »wurde in die Luft gehoben, und, äh ... dann hing sie einfach da«, schluchzte der Junge.

»In der Luft. Und ihre Knochen, die ... Sie begannen, Stück für Stück durchzubrechen. Ihre Augen, Mann. Es wäre, als wäre etwas in ihr drinnen und, äh, würde ziehen«, erklärt er. »Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Also, ich ich ... Ich bin weggerannt. Ich hab sie zurückgelassen.«

Keiner sagt ein Wort und aller versuchen das Gesagte von Eddie zu verarbeiten. »Ihr denkt alle, ich bin verrückt, oder?«, fragt er die anderen. »Nein. Du bist nicht verrückt«, verspricht Dustin ihm. »Jetzt verarsch mich doch nicht! Ich weiß, wie das klingt«, weint Eddie aufgebracht.

»Wir verarschen dich nicht«, verspricht Max dem älteren Jungen. »Wir glauben dir«, sagt Sinika mitfühlend. »Hör mal. Was ich dir jetzt sage, ist vielleicht etwas schwer ... zu verkraften. Verstehst du?«, fragt Dustin seinen Kumpel.

Eddie nickt leicht. »Ok.«

»Du weißt doch, was die Leute sagen. Hawkins sei ... verflucht. Sie haben ... nicht völlig unrecht. Es gibt eine andere Welt. Einer Welt, versteckt unter Hawkins. Manchmal, da ... bricht sie in unsere hinein«, erklärt Steve.

»Wie Geister oder so ein Scheiß?«, fragt Eddie ihn und Dustin schüttelt den Kopf. »Es gibt Schlimmere ...«, fängt Max an, »Dinge als Geister.«

»Diese Monster aus der anderen Welt ... Wir dachten, sie wären verschwunden«, meint nun Sinika. »Aber sie sind schon mal zurückgekommen.«

»Und, deshalb mussten wir dich finden«, erklärt Dustin weiter. »Wenn sie wieder da sind, müssen wir das wissen«, verlangt Max.

»In dieser Nacht hast du da etwas gesehen?«, fragt Robin. »Dunkle Partikel zum Beispiel?«, fragt Max weiter.

Doch Eddie schüttelt den Kopf. »Es sieht fast wie Staub aus, aufgewirbelter Staub«, erklärt Dustin. »Nein, Mann, da war nichts, was man sehen ... oder anfassen konnte«, sagt Eddie.

»Ich habe versucht, sie aufzuwecken, Mann. Sie konnte sich nicht bewegen. Es war, als wär sie ... wär sie in Trance oder so.«

»Oder unter einem Bann«, fügt Dustin hinzu. »Ein Fluch«, stimmt Eddie ihm zu. »Vecnas Fluch«, meint Dustin. »Wer ist Vecna?«, fragt Steve seinen Kumpel. »Ein untotes Wesen von ... großer Macht«, erklärt Dustin ihm.

»Ein Zauberer«, flüstert Eddie und Dustin nickt. »Ein dunkler Zauberer.«

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