─ acht.

𝐄𝐕𝐄𝐑𝐘𝐓𝐇𝐈𝐍𝐆
kapitel acht; $80.000
Ich brauch den Fettsack ❞
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Zurück im Auto Richtung Hotel, schüttelt Sage den Kopf. Sid wird sie umbringen. Das Auto sieht schlimm aus. Wirklich schlimm.

»Alle sagen immer, Mike Tyson wär ein blöder Idiot, aber ich finde, der ist ein richtiges Schnuckelchen«, sagt Stu, der hinter dem Steuer sitzt. »Was sagst du, Sage? Immerhin hast du mehrere Stunden mit ihm verbracht.«

Sage schaut den Mann ausdruckslos an. »Nett« gibt sie schließlich wieder. Sie kann nicht klar denken, immer noch hängt ihr das Gespräch mit Mike und Phil tief in den Knochen.

»Alles klar. Ich glaube, es wird Zeit, Tracy anzurufen«, sagt Phil.

»Halleluja. Endlich sagt Phil mal was mit Verstand«, lacht Stu auf. »Ich meine, wir haben gar keine andere Wahl. Vielleicht hat sie, was von Doug gehört«, erklärt Phil.

Stu schüttelt den Kopf. »Davon rede ich ja die ganze Zeit.«

»Wir müssen einfach nur ehrlich sein, wir müssen ihr alles erzählen«, meint Phil. »Wir müssen ihr nicht alles erzählen«, beginnt Stu. »Wir könnten verschwiegen, dass ich verheiratet bin, und zwar mit einer Nutte. Konzentrier dich auf Doug.«

»Und was sag ich meinem Dad wegen der Karre?«, meldet sich Alan zu Wort. »Komm, Alan. Beruhige dich, es ist doch nur hier drin«, sagt Phil. »Komm schon. Ich kenn einen Kerl in L.A., der sich mit so was auskennt.«

Plötzlich rammt ein schwarzer SUV den Mercedes und rammt ihn in eine Straßenlaterne. Die vier schreien sich die Seele aus dem Leib, als sie gegen ein Hindernis stoßen. Dann fällt von oben ein LED-Licht ins Auto hinein und die vier zucken zusammen.

»Sage, bist du verletzt?«, fragt Phil von der Rückbank und legt ihr eine Hand auf die Schulter. »Nein, ich glaube nicht«, stöhnt sie und hält sich den Kopf. »Warte! Ich komme zu dir«, meint er und öffnet die Tür, um aus dem Auto zu kommen.

Doch Phil hält in seiner Bewegung inne, als er den Chinesen von vor einigen Stunden sieht. Dieses Mal Gottseidank mit Kleidung. Aber darauf kann er sich nicht konzentrieren. Er muss zu Sage kommen.

Er öffnet ihre Autotür und umfasst ihr Gesicht mit beiden Händen und mustert sie besorgt. »Hey, Sage«, flüstert er und sucht ihr Gesicht nach Wunden ab. Als er aber keine äußerlichen Wunden feststellen kann, atmet er erleichtert aus.

Sage schaut den Mann allerdings die ganze Zeit an. Wie warm und weich sich seine Hände auf ihrem Gesicht anfühlen. Wie er sich um sie sorgt und sich um sie kümmert.

Sie würde alles dafür tun, ihn hassen zu können. Das sie nichts fühlt, wenn er sie so ansieht, wie er es gerade macht.

»Den Typen kenn ich«, sagt Alan benommen, als der Chinese neben dem Auto stehen bleibt. »Das ist der Kerl aus dem Kofferraum.«

Phil drückt Sages Hand, als er den Mann neben sich sieht. »Steigt da sofort aus. Bitte«, sagt der Mann und deutet ihnen an auszusteigen. »Wartet«, meldet sich Alan wieder zu Wort. »Das sind die Kerle, die auf Eddie geschossen haben.«

Alan hat recht. Die beiden Schläger von heute Morgen vor der Kapelle steigen aus dem SUV aus und einer von ihnen greift nach Phil und zerrt ihn von Sage los. »Hey, was soll das?«

Sage hebt beide Hände über den Kopf und steigt freiwillig aus dem Auto. Alan und Stu folgen ihr. »Ich brauch den Fettsack«, sagt der Chinese und deutet dabei auf Alan. »Den Fettsack!«

Alan stellt sich zu den anderen und schubst die beiden Typen von sich weg. »Gebt mir sofort mein Handtäschchen wieder, ihr Arschlöcher!«, verlangt der fremde Mann.

»Was denn für ein Handtäschchen?«, fragt Phil. »Das ist eine Umhängetasche und kein Handtäschchen«, ruft Alan dem Mann zu.

»Für mich ist das ein Handtäschchen. Und das habt ihr dem falschen geklaut«, sagt der Mann. »Können wir bitte aufhören Handtäschchen zu sagen?«, fragt Sege benommen und fasst sich wieder an den Kopf.

»Warten Sie, was erzählen Sie da? Wir haben es Ihnen geklaut?«, fragt Phil und hält sich die Rippen. »Ok, hören Sie mal zu!«, mischt sich Stu ein. »Wir wissen überhaupt nicht mehr, was letzte Nacht so passiert ist. Also helfen Sie uns ein bisschen, ok?«

»Also, anscheinend habt ihr euch beim Würfeln kennengelernt«, sagt einer der Handlanger. »Ja, und du hattest 'nen richtigen Lauf«, dabei deutet er auf Alan, »und er sich bei dir eingeklinkt. Am Ende hat er fast 80.000 gewonnen.«

»Oh, Scheiße, 80.000? Nicht schlecht«, sagt Phil beeindruckend. »Ok, das ist gut«, sagt Stu. »Er hat die Chips in seine Tasche gepackt«, erzählt der Handlanger weiter. »Und dann seid ihr damit abgehauen.«

Stu schüttelt den Kopf. »Nein, so was würden wir nie tun.«

»In meiner waren $80.000. Und in der hier gar nichts«, sagt der zuvor nackte Chinese sauer, wirft sie zu Boden und tritt drauf. »Hey, da sind Bonbons drin«, sagt Alan erbost, geht auf den Mann zu, wird allerdings von einem der Handlanger in den Magen geschlagen.

»Oh, kommt schon, Jungs«, murrt Stu. »Lassen Sie sich von dem Bart nicht täuschen. Er ist noch ein Kind.«

Der Chinese lacht. »Das ist nur so witzig, weil er so fett ist.« Sage sieht besorgt zu Phil, der nach ihrer Hand greift und beruhigende Kreise mit seinem Daumen auf ihrem Handrücken malt.

»Hey, das war doch ganz offensichtlich einfach nur ein Missverständnis«, versucht Stu die Situation unter Kontrolle zu bringen. »Alan hat sich die falsche Tasche gegriffen, ist doch halb so wild.«

»Ok, wenn das alles halb so wild ist, wieso hat er dann, als ich rauskam, angefangen zu schreien wie ein Verrückter und mich in den Kofferraum gesteckt?« Der Mann wird immer lauter, als er dabei auf Phil deutet.

Phil deutet mit dem Finger auf sich. »Ich hab das getan?«

»Ja, du hast gesagt, er wär dein Glücksbringer«, erklärt der Handlanger. »Und dass du ihn mit nach Hause nehmen willst.«

Phil fängt an zu lachen, wofür er von Sage einen Schlag gegen den Oberarm kassiert. »Falscher Zeitpunkt«, murmelt sie, als er zu ihr fragend runtersieht.

»Die Kleine versteht es«, sagt der Chinese. »Wenn ihr euren Freund wiedersehen wollt, dann gebt mir gefälligst meine 80.000 zurück.«

»Was?«, fragt Stu. »Unseren Freund?«, fragt auch Phil verdutzt. »Ihr habt meinen Bruder?« Sages Augen werden groß.

Der Handlanger klopft gegen den SUV. Ein Mann, dessen Kopf unter einem Beutel versteckt ist und scheinbar was im Mund hat, schreit panisch auf.

»Doug!«, rufen die vier erleichtert und panisch zu gleich auf und wollen ihren Freund befreien, doch halten die Handlanger sie auf und in Schacht. »Ok, ok, schon gut. Ist gut«, gibt Phil sich geschlagen.

»Was wollt ihr?«, fragt Stu aufgebracht. »Sieht jetzt gar nicht so gut aus. Wie du mir, so ich dir, du Weichei«, macht sich der Mann über sie lustig.

»Hey, es tut uns wahnsinnig leid. Das lässt sich schnell regeln«, erklärt Phil. »Alan, wo ist deine Handtasche?«

Alan zuckt mit den Schultern. »Keine Ahnung.«

»Was? Es ist im Hotelzimmer, oder?«, fragt Stu panisch nach. »Ja, wir können es holen«, sagt Sage zustimmend. »Wir holen Ihnen die blöde Handtasche. Wir können auch einen Scheck ausstellen«, sagt Stu.

»Keine Schecks. Ich will nur Bargeld«, erklärt der Mann. »Da sitzt ein Mensch in der Karre!«, ruft Stu sauer. »Langweilig« sagt der Mann und tut so, als würde er gähnen. »Ich schlaf gleich ein. Kommt mit.«

»Warten Sie! Entschuldigung, dass wir Sie langweilen«, ruft Stu ihm nach. Er und Phil versuchen das Auto aufzuhalten, während Sage nur dasteht und verarbeitet, dass ihr Bruder in Fängen eines Irren ist.

»Ich will morgen früh in Big Rock in der Mohave-Wüste das Geld sehen«, sagt der Mann, als die Autoscheibe unten ist. »Was?«, fragt Phil nach. »Tideli-tideli, blöder Wichser!« Und dann fährt der SUV davon.

Zurück auf dem Zimmer suchen die vier das gesamte Zimmer ab, können aber Alans blöde Handtasche nicht finden.

»Wie gesagt, ich habe heute Morgen schon gesucht, bevor wir gegangen sind. Sie ist nicht hier«. sagt Alan, der aus seinem Zimmer kommt.

»Fuck!«, flucht Phil. Dann ändert sich sein Gesichtsausdruck. »Stu, wie viel hast du auf der Bank?«

»Ungefähr 10.000, vielleicht mehr«, erzählt er. »Davon wollte ich die Hochzeit bezahlen.«

»Du bist schon verheiratet, dafür brauchst du's nicht«, winkt Phil ab. »Außerdem ist Melissa wirklich das Letzte.«

»Ja, Doug hat mir erzählt, sie hat mit einem Piloten oder so geschlafen«, mischt sich Alan ein. »Er war Barkeeper auf einem Kreuzfahrtschiff. Was ist los mit euch?«, fragt Stu fassungslos.

Phil massiert sie die Schläfen. »Was sollen wir tun? Wir sind total am Arsch.«

»Hey, Leute«, sagt Alan. »Hast du sie gefunden?«, fragt Sage glücklich. »Nein.« Alan hebt das Buch hoch, was er auf der Hinfahrt nach Vegas gelesen hat. Das beste Blackjack-Buch der Welt. »Aber seht euch das an.«

Eine knappe Stunde später und Sage trägt ein Kleid, das Jade ihr zur Verfügung gestellt hat.

Es ist ein bodenlanges Satinkleid, Champagnerfarben, riesiger Rückenausschnitt, mit Perlendetails am Rücken. »Du siehst umwerfend aus, Sage. Elegant und Sexy.«

Sage wird rot im Gesicht. »Ist das nicht ein bisschen zu übertrieben? Außerdem muss das Kleid doch unglaublich teuer gewesen sein, oder?«

Aber Jade winkt nur ab. »Das Kleid hat mir mal irgendein reicher Kunde geschenkt. Mach dir da keine Gedanken. Außerdem wird Phil nur Augen für dich haben, wenn er dich sieht. Aber das ist ja nichts neues.«

»Was meinst du?«, fragt Sage verwundert nach. »Hallo? Lebst du etwa hinter dem Mond?«, fragt Jade und lacht. »Phil kann die Augen gar nicht von dir nehmen. Du bist das Einzige, was er sieht, wenn du mit ihm in einem Raum bist.«

Sage denkt darüber nach. »Jade«, beginnt sie leise und die Frau dreht sich mit einem Lächeln zu ihr um. »Hm?«

»Ist zwischen mir und Phil irgendwas auf der Hochzeit passiert?« Sage hält die Luft an, nachdem sie die Frage gestellt hat und hofft inständig, dass die Frau nein sagen wird.

»Nein«, sagt Jade schließlich und schüttelt den Kopf. Erleichtert atmet die Rothaarige aus. »Aber ihr habt andauernd gekichert, geredet und herumgeturtelt«, erzählt Jade mit einem Lächeln auf den Lippen. »Man hat gesehen, dass ihr verliebt seid.«

Sage bringt nur ein schwaches Lachen zustande. »Schade, dass ihr nicht auch geheiratet habt«, sagt Jade dann noch in Gedanken. »Was meinst du?«, fragt Sage irritiert nach.

»Seid ihr fertig?«, unterbricht Stu, welcher an der Tür klopft und eine Hand vor die Augen hält. »Du kannst die Augen aufmachen, Stu«, sagt Sage und setzt sich von ihrem Bett auf und stellt sich neben Jade.

»Wow«, sagt Stu mit großen Augen, schaut dabei aber nur seine Frau an. Das klingt so komisch, denkt sich Sage und geht mit einem Lächeln an den beiden vorbei nach draußen, wo sie in Phil läuft.

»Uff«, schmunzelt Phil und umfasst ihre Arme, damit sie nicht aus dem Gleichgewicht kommt. »Du hast es aber eilig.« Phil lächelt sein unverschämtes Lächeln, was Sage auf einmal völlig aus der Bahn wirft.

»Wow, Sage. Du siehst unglaublich ... Habe ich schon wow gesagt?«, fragt er und lacht hysterisch und kratzt sich verlegen im Nacken. Sage bringt ein leichtes Schmunzeln zu Stande. »Danke.«

Und dann sieht sie Phil an. Er trägt einen schwarzen Anzug und darunter ein schwarzes Hemd. »Du siehst auch wow aus«, grinst sie und sieht zu ihm auf.

»Läuft da eigentlich etwas zwischen euch beiden?«, durchbricht Stu die Stille, der mit Jade im Arm vor den beiden steht. »Nein«, sagt Sage leise, mit einem Hauch Enttäuschung in der Stimme und schüttelt den Kopf. Sage räuspert sich. »Nein«, wiederholt sie mit Nachdruck.

Sage sieht zu Jade, als sie sich von Phil entfernt und nach ihrer Tasche greift und auf Alan zugeht, der aus seinem Zimmer kommt. »Schicker Anzug, Alan.«

In Phils Arm eingeharkt, betritt Sage das Kasino. Sie kann die Schmetterlinge in ihrem Bauch nicht mehr leugnen. Aber fürs erste beiseitedrängen. $80.000 und Doug haben jetzt Vorrang.

Sie treffen Alan am Blackjack-Tisch an und bestellen sich was zu trinken. Nach wenigen Minuten setzt sich Alan schließlich an den Tisch und legt $10.000 auf den Tisch.

Sage sieht unsicher zu Phil, der ihr beruhigend über den Rücken streicht und sich zu ihr runter beugt. »Es wird alles gut, Foxie. Das verspreche ich dir.« Und dann drückt er ihr einen Kuss auf die Stirn.

Wie vom Blitz getroffen sieht Sage den Mann an, aber auch Phil hält in seiner Bewegung inne und schaut zwischen ihren grünen Augen und ihren vollen Lippen hin und her. Zu gern würde er seine Lippen auf ihre legen.

»Einsatz 10.000«, gibt der Blackjack-Dealer weiter und reißt somit Sage und Phil aus ihrer ganz eigenen Welt. Er schiebt Alan die Chips rüber.

»Hey, sitzt hier schon einer?«, fragt Stu, der Jade im Arm hat und sich an den Tisch stellt. »Nein, bitte sehr«, sagt der Dealer und deutet auf die freien Plätze am Tisch, wo sich Jade und Stu hinsetzen.

»Na, gut, dann spielen wir Blackjack«, ruft Stu euphorisch aus.

Und dann geht's los. In den nächsten Minuten ziehen Alan und Stu ihre Nummer ab. Und nicht nur das. Sie ziehen alle ab. Runde für Runde gewinnen sie und der Stapel von Alan Chips wird immer größer.

Sage kann nicht glauben, dass das wirklich funktioniert und wirft sich glücklich in Phils Arme, als Alan ein weiteres Mal gewinnt. Er kann nicht verhindern, dass er sich vorbeugt und auch Sage sich vorlehnt.

Doch im nächsten Moment wirft sich Jade auf den Boden, vor den Chef des Kasinos und schreit auf. »Ich bin so ungeschickt. Ich werde so nervös, wenn ich spiele. Das ist so doof«, lässt sie ihren Charm spielen, sodass die Anderen Zeit haben unbemerkt zu verschwinden.

Phil greift nach Sages Hand und zieht sie vom Tisch weg und durch die Menschenmenge hindurch ins Freie.

Als alle schließlich zusammenkommen, Stu sich von Jade verabschiedet hat, sitzen sie im Mercedes auf den Weg zu Übergabeort mit dem irren Chinesen.

»Und 100, 200, 300, 400«, zählt Stu von der Rückbank. »Oh, damit sind es insgesamt $82.400.«

»Oh ja, verdammt!«, lacht Phil und schlägt auf das Lenkrad. »Ich glaube das einfach nicht! Alan, du bist der Größte!«

Ein Lächeln legt sich auf Alans Lippen. »Ja, du auch, Phil.«

»Wir sollten nächste Woche noch mal herkommen. Dann machen wir alle fertig«, überlegt Phil laut. »Ich habe nächste Woche Zeit«, meldet sich Alan zu Wort.

»Oder wir konzentrieren uns einfach darauf, Doug wiederzukriegen, und zwar jetzt«, sagt Stu. »Wisst ihr was?«, fragt Alan. »Nächste Woche ist doch blöd. Da sind die Jonas Brothers in der Stadt. Aber in den Wochen danach sieht es hervorragend aus.«

»Ich glaube, wir können behaupten, dass sich unser Blatt gewendet hat«, grinst Phil zufrieden. »Wir sind wieder im Spiel. Wir sind verdammt noch mal, wieder im Spiel.«

»Wir sind wieder im Spiel!«, lacht auch Stu und umgreift Sages Schultern von hinten, was die Jüngste auflachen lässt.

Phil hält dann schließlich den Wagen eine gute Stunde später vor dem schwarzen SUV an. »Und was jetzt?«

»Gib ihm ein Signal«, flüstert Alan. »Wieso flüsterst du?«, fragt Sage ihn und dreht sich zu ihm um. »Was für ein Signal?«, fragt Phil. »Mach 'ne Lichthupe dann weiß er, dass es losgeht«, erklärt Alan ihm.

»Was geht los?«, fragt Sage verwundert. »Der Deal«, antwortet Alan ihr noch immer flüsternd. »Natürlich, geht der Deal los, Alan«, meint Sage. »Wir sind 50 km weit in die Wüste gefahren. Er weiß, dass es losgeht.«

»Phil, jetzt mach irgendwas!«, ruft Stu vor Aufregung. »Na, schön«, seufzt der Mann und macht, wie Alan es gesagt hat eine Lichthupe.

Die Türen des SUVs öffnen sich, die Gangster steigen aus, was die anderen ihnen gleich machen. Vor ihren jeweiligen Autos bleiben sie stehen. »Also gut, wir haben das Geld. 80.000 in bar«, sagt Phil.

»Wirf es rüber. Dann gebe ich euch Doug«, sagt der Chinese. Aber Stu schüttelt den Kopf. »Ähm ... Verzeihung. Zunächst einmal guten Morgen. Wir wissen immer noch nicht, wie Sie heißen.«

»Mr. Chow. Leslie Chow«, stellt der Mann sich vor. »Mr. Chow, es freut mich sehr. Mein Name ist Stu«, stellt sich Stu ihm vor. Sage sieht nur zu Phil, der ihren Blick auffängt und den Kopf schüttelt.

»Wir würden es schätzen, wenn Sie uns die Möglichkeit geben, Doug zu sehen, bevor wir das Geld rüber werfen. Nur um sicher zu sein, dass es ihm gut geht«, erklärt Stu weiter. »Wenn das in Ordnung ist.«

»Natürlich, Stu. Das ist in Ordnung«, sagt Mr. Chow nickend. Dann klatscht er zweimal in die Hände. »Hol ihn.«

Der eine Handlanger öffnet die hintere Tür vom SUV und zieht den entführten raus. Erleichtert atmet Sage aus. »Gott sei Dank.«

»Seht ihr, es geht ihm gut. Und jetzt gib mir mein Geld«, verlangt Mr. Chow. »Oder ich knalle ihn ab. »Und dann knall ich euch alle ab, ihr Wichser! Und dann holen wir es uns. Eure Entscheidung!«

Sage dreht sich Stu zu. »Gib ihm das verdammte Geld, Stu.«

Stu nickt und wirft die Tasche mit dem Geld zum Handlanger, der die ohne Probleme fängt. Er kontrolliert den Inhalt und nickt dann schließlich. »Es ist alles da.«

»Lasst ihn frei«, befielt Chow schließlich und der Handlanger mit Doug geleitet ihn zu den vier Freunden rüber.

»Alles klar«, meint Phil. »Ganz ruhig. Ganz vorsichtig.« Und dann zieht der Handlanger Doug den Sack vom Kopf und zum Vorschein kommt ... kein Doug.

»Was soll denn der Schieß?«, fragt Sage aufgebracht. »Das ist doch nicht mein Bruder! Sieht der etwa wie mein Bruder aus?« Der Mann ihr gegenüber sieht sie verletzt an. »So war das nicht gemeint. Sorry.«

Seufzend fährt sie sich durch die Haare und geht zum Mercedes, wo sie sauer gegen den Reifen tritt. »Das ist nicht Doug«, sagt nun auch Stu.

»Was redet ihr da für 'nen Müll? Das ist euer Kumpel«, sagt Chow. »Nein, tut mir leid, Mr. Chow. Das ist nicht unser Freund. Das ist ...«, murmelt Stu.

»Nicht der Doug, den wir suchen, ist weiß«, unterbricht Alan ihn. Der Handlanger reißt ihm das Klebeband vom Mund ab. »Ich hab doch gesagt, ihr habt den Falschen, du Zwerg!«, ruft der Mann Mr. Chow zu. Dann dreht er sich zu Alan. »Verdammt, Alan, wo, zum Teufel, hast du mich da reingezogen?«

»Was, du kennst den Typen?«, fragt Phil verwundert. »Ja, das ist der Kerl mit den falschen Drogen«, sagt Alan und scheint sich an den Mann zu erinnern. »Hey, wie geht's dir?«

»Ich hab dir keine falschen Drogen verkauft«, meint der Dealer. »Warte«, mischt sich Sage ein und geht auf den Mann zu. »Du hast ihm das Rohypnol verkauft?« Dabei deutet sie auf Alan.

»Rohypnol?«, fragt er. »Ich hab kein Rohypnol.«

»Wen interessiert der Scheiß?«, ruft Phil aufgebracht. »Wo ist Doug?«

»Ich bin Doug«, sagt der Dealer. »Dein Name ist Doug?«, fragt Alan. »Ja, ja, ich bin Doug.« Der Mann nickt. »Er heißt auch Doug«, lacht Alan.

Sage seufzt frustriert und sieht hilfesuchend zu Phil, der ihren Blick auffängt. Dann sieht sie, wie Chow sich vom Acker machen will. »Hey!«, ruft sie ihm zu. »Du hast uns den falschen Doug geliefert!«

»Nicht mein Problem«, antwortet er nur, was Sage verzweifelt, aufschreien lässt. »Nein, vergiss den Scheiß«, meldet sich Phil zu Wort. »Gib uns die 80.000 wieder und nimm den Kerl hier mit.«

»Nein, nein, komm schon. Lass mich euer Doug sein«, bittet er. »Oh ja, ok. Oh, ich nehme ihn wieder mit«, meint Chow und verwundert sieht Sage ihn an. »Sobald sie an diesen kleinen chinesischen Eiern gelutscht hat.« Chow deutet auf Sage.

»Igitt!«, würgt Sage und schüttelt den Kopf. »Whoa!«, geht auch Phil dazwischen und will auf den Mann losgehen, doch geht einer der Handlanger dazwischen. Phil hebt die Hände und geht auf Abstand.

Und dann fährt der SUV weg. »Scheiße!« 

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