nineteen 🌊

Die Stimmung im Raum war wirklich angenehm. Die drei Jungen lachten ausgiebig, erzählten sich Witze und Dinge aus ihrer Vergangenheit. Gemeinsam schlugen sie die Zeit tot bis Felix den Raum betreten würde, damit sie etwas zu Viert machen konnten. Doch als besagter den Raum betrat, die Tür mit einem lauten Knallen ins Schloss fallen ließ und dieser sich einfach nur schwer atmend ins Bett rekelte, wurde ihnen allen bewusst, dass es wohl heute doch nichts mehr werden würde. Die Stimmung war augenblicklich zum Ersticken gekommen, sodass die Jungen sich einfach nur still musterten, Blicke austauschen.

Am Ende waren Hyunjin und Seungmin aufgestanden, sodass Chan sein Glück versuchen konnte. Vorsichtig stellte sich der Lockenkopf vor ihr Etagenbett und hatte seine Hände an die Stangen gelegt. Er erinnerte sich noch an das letzte Mal, als Felix so zusammengefahren war, als er ihn anfasste. Daher wollte er ihn nun erst recht nicht bedrängen. Wer wusste, was ihm widerfahren war.

"Möchtest du reden?"

Doch allein Schweigen hüllte den Raum, die von Felix' leisem Schluchzen durchdrungen wurden und Chan ein wenig unruhiger stimmten. So gern er ihm auch helfen wollte, wenn der Jüngere nicht mit ihm sprach, dann würde er es auch nicht können. Mit einem leisem Seufzen ging er ein paar Schritte rückwärts, nur um zu sehen, dass Felix in embryonal Stellung mit dem Rücken zu ihm war, sodass er ihm nicht einmal ins Gesicht sehen konnte, um ihm ins Gewissen reden zu können.

"Soll ich gehen?"

Erneut gab es keine Antwort, sodass Chan sich entschied nach draußen zu gehen, um festzustellen, dass Hyunjin vor der Tür stand, anscheinend alles mitgehört hatte, auch wenn es zu nichts geführt hatte. Aber anders als der Australier, hatte der Blonde eine leise Vorahnung. Auch wenn es in seinem Kopf mehrere Dinge sein konnten. Hyunjin führte einen kleinen Gewissenskampf mit sich, ob er sich einmischen sollte. Andererseits war er der Einzige von ihnen gewesen, der ein bisschen mehr wusste. Aber auch nur durch einen dummen Zufall.

"Was stehst du denn hier?" Chan musterte den Koreaner sichtlich verwirrt, hatte dabei seine Stirn in Falten gelegt und zuckte letztlich mit seinen Schultern, da es ihm auch egal sein konnte. Hyunjin hatte sowieso nichts spannendes gehört und gerade das brachte den Blonden dazu, dass er im Zimmer verschwand, die Tür hinter sich schloss. Ihm war durchaus bewusst, dass er genauso wenig erreichen konnte, wie es der Schwarzhaarige tat. Einen Versuch war es aber allemal Wert gewesen. Vielleicht würde er ihn auch dazu bringen können zu reden. Alles würde in so einem Moment besser sein, als ihn allein zu lassen. Jedenfalls war das seine Meinung.

"Ich weiß, dass ich zum Anfang ein ziemliches Arschloch gewesen bin und du keinen sonderlich guten, ersten Eindruck von mir hast sammeln können. Aber ich denke... Ich denke uns verbindet ein bisschen mehr, als du eigentlich denkst." Tatsächlich wurde Felix ein wenig hellhöriger, auch wenn seine Schluchzer nach wie vor den Raum erhellten. Aber seit gestern Abend hatten ihn Hyunjins Worte nicht wirklich losgelassen. Er wollte wissen, was er genau mit seinen Worten bezwecken wollte und was genau hinter ihnen steckte. "Falls du das dringende Bedürfnis haben solltest, mit jemanden zu reden, du kannst immer zu mir kommen... Egal, was dich belastet, es wird immer jemanden geben, der dir zuhören wird und ich bin mir sicher, dass es nicht ganz so falsch ist, dass du in unser Zimmer gekommen bist."

Gewisser Weise hatte Hyunjin recht, denn es ging ihm die letzten Tage nicht ganz so schlecht, wie heute. Das war ihm dem Nachmittag bewusst geworden. Hier wurde er in Ruhe gelassen. Anders als bei seinen Eltern, die ihn quasi kontrollierten, was er machte. Bei den Jungs fühlte er sich nicht ganz so allein, wie er sich Zuhause oftmals fühlte. Vor allem seine Mutter verabreichte ihm das ständige Gefühl der Leere und den ständigen Drang flüchten zu wollen. Flüchten vor seinen Eltern und auch vor sich selbst. Sie gab ihm jede Menge Gründe, dass er sich selbst immer mehr verlor und nicht einmal mehr wusste, wer er selbst war. Dabei redete sich Felix immer ein, dass sie es nur gut mit ihm meinte, aber am Ende erreichten sie das Gegenteil.

Felix begann sich zu hassen, aus mehreren Gründen.

"Und ich hab gelernt, dass nichts grundlos geschieht. Es sollte so kommen, dass wir drei dich eines Tages treffen werden und wir werden in den restlichen Tagen auch rausfinden aus welchem Grund, okay Felix?"

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