💭 twelve

»Könntest du bitte aufhören mich zu ignorieren«, maulte der Brünette herum. Schon am Samstag Abend hatte er mitbekommen, wie seine Nachrichten gelesen wurden, doch eine Antwort blieb aus. Am Sonntag genau das gleiche Spiel und obwohl sie sich am gestrigen Tag treffen wollten, wurde Jisung einfach stehen gelassen, ohne eine Erklärung oder Entschuldigung zu bekommen. Ihm war bewusst, dass es mit dem Treffen zu tun haben musste. Doch was genau geschehen war, konnte er sich nicht sonderlich ausmalen. Doch was es war, er hasste Chan dafür, dass er einen Keil zwischen ihre Freundschaft trieb.

»Es ist wirklich nicht nett mich seit Samstag zu ignorieren und ich keinen Grund genannt bekomme, dass du mich wie der letzte Vollidiot stehen lässt.«, wurde Jisung lauter und erhielt schon die ersten, verwirrten Blicke seiner Klassenkameraden. Doch auch dieses Mal schien Felix ihm keine Reaktion geben zu wollen. Außer, dass er aufstand und gehen wollte. Am besten auf Toilette, weil ihn der Ältere schließlich in keine Kabine verfolgen konnte und er wenigstens für die nächsten Minuten ein wenig seine Ruhe und Privatsphäre genießen konnte. Nur leider folgte ihm Jisung wie ein treuer Hund und es machte ihn innerlich wütend. Konnte er nicht einfach von Jisung in Ruhe gelassen werden? War das wirklich zu viel verlangt.

»Kannst du bitte aufhören, mich zu verfolgen?«, zischte der Australier, hätte sich zunächst zu seinem Freund umgedreht. Seine Worte viel lauter, als er es eigentlich vorhatte. Aber nur so würde es Jisung begreifen können und ihn in Frieden lassen. Zumindestens wünschte sich das Felix. Aber als er ein Kopfschütteln wahrnehmen konnte, biss er sich auf die Lippen und wollte schon kehrt machen. Doch dann spürte er, wie Jisung nach seinem Handgelenk griff und er zurückgezogen wurde, als er sein Weg fortzusetzen versuchte.

»Ich lass dich solang nicht gehen bis du mit mir Klartext redest. Du kannst mir zwar aus dem Weg gehen, aber du kannst mir nicht entkommen. Ich bin dein bester Freund und-«
»Nenn mich nicht so!«

Die Worte Taten verdammt weh zu hören und Jisungs Griff wurde erst einmal schwächer, ehe er sich gesammelt hatte. Es war lediglich ein Floh, der Felix ins Ohr gesetzt wurde und es hatte rein gar nichts mit seinem wahren Empfinden zu tun. Chan hatte ihn manipuliert und das erinnerte den Koreaner ein weiteres Mal an die Worte von letzter Woche. Er konnte doch nicht einfach zu lassen, dass Chan ihre Freundschaft zerstörte, nur weil dieser irgendwelche Unwahrheiten erzählte. Zu diesem Zeitpunkt war er sich aber nicht mehr ganz so sicher, ob er Felix noch vor Schlimmeren beschützen konnte, wie er es so gern wollte. Ob er ihm nur Beistehen konnte bis etwas Schlimmes passierte, um Felix dann wieder auf die Beine zu helfen, weil er seine Lektion gelernt hatte.

Es war wirklich besser, wenn Chan einfach aus ihren Leben wieder verschwand. Er brachte nur Unheil, aber ihm etwas anzutun, wäre auch der falsche Weg, um ans Ziel zu kommen.

»Rede doch einfach mit mir und verschließ dich nicht. Das bringt uns beide nicht weiter!« Felix hatte sich in derselben Sekunde aus dem Griff befreien können, lief direkt weg. Zu feige, um zu reden und Probleme aus der Welt zu schaffen. Doch genau dieses Verhalten verschlimmerte das Problem nur. Und mittlerweile wusste Jisung nicht mal mehr, wie er überhaupt an ihn herankommen sollte. Letzte Woche schien alles wieder in Ordnung zu sein und nun fraß Felix seine Probleme erneut in sich, sprach nicht darüber und tat so, als wären sie nicht schlimm. Er bereute es zutiefst, dass er Felix nicht ausgeredet hatte, nicht zu diesem Treffen mit Chan zu gehen. Denn dann wäre vieles nicht ein weiteres Mal kompliziert gewesen. Es würden keine Erklärungen offen im Raum sein, die ausgesprochen werden sollten.

»Es ist schon traurig, wenn sich der eigene Freund von einem abwendet und man nicht mehr an ihn rankommt, nicht wahr, Jisung?«

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