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Mit einem stark klopfenden Herzen öffnete Felix seine Haustür, erblickte zunächst ein etwas schüchtern lächelnden Chan vor sich. Nicht so ganz sicher, was er sagen oder tun sollte, versuchte Felix das Lächeln zu erwidern, ehe er die Tür hinter sich schloss. Es war noch immer beängstigend zu wissen, dass heute der Tag gekommen war, dass sie etwas zusammen verbringen würden und obwohl Jisung die letzten zwei Tage durchgehen versuchte hatte sein Selbstbewusstsein zu pushen und ihm jegliche Sorge aus den Segeln zu nehmen versuchte, schien sie jetzt endgültig wieder verpufft zu sein. Felix unsicher denn je, erwiderte nur ein ganz leises, mickriges Hey, als Chan ihn begrüßt hatte.
»Du brauchst dich nicht so versteifen. Das letzte Mal hast du auch mit mir reden können.«, murmelte der Ältere nicht wirklich angetan, wie sich Felix verhielt. Natürlich spürte er es sofort, was seine Anspannung verstärkte, der Jüngere sich nur noch mehr verkrampfte und es letztlich nur noch schlimmer machte. »So toll bin ich auch wieder nicht.« Und doch schien Chan noch so überzeugt von sich zu sein, dass der Orangehaarige sich noch so winzig vorkam und er am liebsten wieder nach Hause wollte. Zwar waren sie schon einige Meter von seinem Zuhause entfernt, aber ein Rückzug war nicht unmöglich.
»Sorry...« Doch Chan schien nicht wirklich verständnisvoll. Wenn er so ungedulig und kein wirkliches Interesse hatte für Felix, wieso traf er sich dann mit ihm? Hatte er gegen einen seiner Freunde eine Wette verloren? Gut möglich war es, denn am besten verstand er sich nämlich mit Hyunjin und es wäre eben auch nicht das erste Mal, dass sowas zwischen ihnen stattfand. Allein bei dem Gedanken wurde Felix übel und er wunderte sich selbst, dass er wirklich so naiv war, nicht eine Sekunde daran gedacht hatte, dass diese Möglichkeit auch noch bestand. Wieso hörte er nicht einmal auf sein Bauchgefühl?
»Wohin möchtest du? In ein Café? In die Bibliothek? Wir können auch einfach so herumlaufen. Ich hab nicht wirklich etwas geplant, weil ich nicht weiß, was du so magst und ich möchte dich auch nicht zu irgendwas zwingen, worauf du keine Lust hast.« Plötzlich schien Chan noch so aufmerksam, was den Jüngeren wiederum nur noch mehr verwirrte. Nie hatte er den Brünetten als jemanden launischen wahrgenommen, außer in diesem Moment. Oder aber er war sowas eben nicht gewohnt von Jisung, dass so ein Verhalten für ihn befremdlich war. Nicht sonderlich sicher, zuckte Felix zunächst mit den Schultern, fing an so wirklich darüber nachzudenken.
»Etwas, wo nicht so viele Menschen sind... Ich bin nicht so gern unter vielen...« Resigniert nickte Chan, bemerkte bereits jetzt schon die Unterschiede zwischen ihnen. Er redete gern mit anderen, war gern unter Menschen und fand recht schnell Gesprächsthemen, was man von Felix nicht immer behaupten konnte. Bei diesem war es nicht nur situationsabhängig, sondern auch tagesabhängig. An einem Tag konnte er noch so viel erzählen, während er am nächsten lieber zuhörte. Aber solche gesprächigen Tage wurden mit der Zeit auch weniger, als er sich zurückzog.
»Dann fällt wohl ins Café gehen flach... Wie sieht mit der Bibliothek aus?« Chan erhielt nur ein Kopfschütteln, weswegen er nicht sonderlich begeistert seufzte.
»Können wir nicht einfach rumlaufen und Sightseeing machen oder so? Ich hab mich schwer damit an einem Ort zu befinden...«
Damit schien Chan einverstanden und obwohl es weitere Dinge gab, die er hätte vorschlagen können, wollte er den Vorschlag auch nicht verneinen. Am Ende könnte man sich noch für etwas anderes entscheiden. Nur ob sie beide auf eine Wellenlänge waren, war fraglich. Eigentlich bereute es der Ältere, dass er Felix nicht angeboten hatte Jisung mitzunehmen, denn mit diesem hätte der Jüngere keinen Stock im Arsch. Jedoch war ihm genauso bewusst, dass dieser wohl auch nie mitgenommen wäre nach seiner kleinen, in Chan's Augen, harmlosen Stichelei, die ihn wohl doch ziemlich mitgenommen hatte. Jedoch war das eben auch nicht das Problem des brünetten Australiers, wenn sie alle Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein hatten und man sie derartig leicht verunsichern konnte.
»Aber sag mal, wie ist Jisung so als Freund?«
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