4| Fragen

~ 836 h

Gerade will ich mich mit einer Umarmung von Devran verabschieden, als ich jemanden aus den Augenwinkeln wahrnehme. Ich stocke in meiner Bewegung und kneife die Augen zusammen, um sicherzugehen, dass ich mich nicht täusche. Mr. Hamilton steht vor der Haustür des Jungen, der mich mit gerunzelter Stirn mustert. Er scheint auf jemanden zu warten. Abwechselnd lasse ich den Blick zwischen beiden hin und her wandern, unschlüssig, was ich dazu beitragen sollte. 

„Was willst du?" Die gedämpfte Stimme von Mrs. Smith beantwortet meine unausgesprochene Frage. Zögernd zupfe ich an Devrans Hemdsärmel und deute mit dem Kopf zu seinem Haus. Verwirrt sieht er mich an, bevor er den Kopf wendet. Etwas verändert sich in seiner Mimik, als er seine Mutter erblickt. Entschlossen presst er die Lippen zusammen, stellt das Rotieren seines Motorrads ab und klappt den Ständer aus, woraufhin er mich am Handgelenk mit sich zieht. Vor Überraschung weiten sich meine Augen, als ich realisiere, was er vorhat.

Zwischen unseren Grundstücken befindet sich außer der Garage von Devrans Familie auch noch ein kleiner Mauervorsatz. Das liegt daran, dass unser Haus ein Stück versetzt gebaut ist, was einem Fehler im Bauplan entsprang. Früher habe ich mich immer hier vor Deliar versteckt und obwohl das ein ziemlich offensichtliches Versteck ist, kam sie nie darauf, dass ich mich dort befinden könnte. Es ist der perfekte Ort zum Lauschen.

„ ... dich gerade jetzt für ihn interessieren?" Dagmar scheint sichtlich aufgebracht zu sein. Aus meiner Position kann ich sie zwar nicht erkennen, aber allein ihre Stimme verrät die Verzweiflung, die sie in in sich trägt. Ihr Gegenüber fährt sich unsicher durch die Haare und blickt sich ständig um, so als wäre ihr Gespräch ein verbotenes Geheimnis. Ich kann durch den weißen Stoff hindurch erkennen, dass sich Devran angespannt hat. Der jetzige Zeitpunkt wäre wohl ein schlechter, um ihm mein Unwohlsein mitzuteilen.

„Darüber kannst du nicht allein entscheiden. Du kannst es ihm schließlich nicht ewig verschweigen." Die Stimmlage von Mr. Hamilton klingt erstaunlich ruhig und fest. „Sie ist seine Schwester, die ihn mehr braucht als jemals zuvor."

„Das geht dich nichts an!", tobt Devrans Mutter, woraufhin ich unwillkürlich zusammenzucke. In all den Jahren unserer Bekanntschaft habe ich sie noch nie dermaßen außer Kontrolle erlebt. Devran dreht den Kopf zu mir und drückt beruhigend meine Hand, dann wendet er sich wieder dem Gespräch zu. Ich fühle mich ungewohnt fehl am Platz und würde am liebsten im Boden versinken.

„Tut es sehr wohl", fährt der Hausmeister fort, „schließlich ist er auch mein Sohn."

Es ist, als hätte jemand die Stopptaste in einem Film gedrückt. Sogar die Vögel schweigen, lauschen mit mir den ohrenbetäubenden Schlägen meines Herzens.

Devrans Hand verkrampft sich um meine und auch mich erreicht bald darauf der Schock. Ungläubig weiten sich meine Augen, ich schlage mir die freie Hand vor den Mund.

Devran ist ... er ist ... aber das kann nicht wahr sein ... oder doch?

Tausend Hypothesen wirbeln durch meinen Kopf. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie es Devran in diesem Augenblick ergehen muss. Besorgt mustere ich ihn. Sein Gesicht ist von mir abgewandt, als hätte er Angst, meinem Blick zu begegnen. Abrupt lässt er mich los und tritt einen Schritt zurück. Ich mache ihm verständnisvoll nach, spüre allerdings den Ast unter meiner Sohle zu spät. Ein vernehmbares Knacken ertönt und es kommt mir so vor, als würde die Welt die Luft anhalten. Nichts ist zu hören, für einen Moment bleibt die Zeit stehen.

Dagmar reagiert zuerst, indem sie den Kopf dreht und ruft: „Wer ist da?"

Devran atmet gestresst durch, ich kann es durch das Heben und Senken seiner Schultern ausmachen. Er wirft mir einen knappen Blick darüber hinweg zu. Das Grün seiner Augen hat eine Härte angenommen, die mich frösteln lässt. Unsicher spiele ich mit dem Gurt meines Rucksacks.

„Geh ins Haus, Estella." Estella. Er hat nicht wie sonst den seltsamen Spitznamen verwendet, den er mir eines Tages grundlos gegeben hat. Er spricht es aus wie ein Befehl, mit so viel Kälte verbunden, dass ich nicht zu widersprechen wage. Stumm drehe ich mich um und kann nur noch seine letzten Worte hören.

„Ich bin es, Mum. Oder kann ich dich überhaupt so nennen?"

Die Bitterkeit in seinem Satz ruft zugleich Mitgefühl und Schuld in mir hervor. Dann habe ich die Tür hinter mir geschlossen und mich der Stille des Flurs übergeben.

Wie gewohnt ist noch niemand hier, aber meine Eltern sollten schon bald zurückkehren. Die Gedanken kursieren wild in meinem Kopf, während ich mein Zimmer betrete. Nach kurzem Zögern öffne ich das Fenster einen Spalt, damit ich es mitbekomme, falls Devran wieder seine Lieder laufen lässt. Nicht sicher was ich tun soll, stehe ich eine Weile untätig im Zimmer. In der Nähe des River Cam bewegen sich bunte Schatten, die am Fluss vorbeiziehen wie der Pinselstrich über die Leinwand. Wenn sie verdeckt werden, sind sie nicht mehr zu erkennen. Das überspielt jedoch nicht die Tatsache, dass sie existieren.

Ich lasse mich nach einem letzten Blick auf den leeren Garten am Schreibtisch nieder, schlage eine wahllose Seite im Buch auf, das geöffnet vor mir liegt. Vergeblich versuche ich mich auf die Zeilen zu konzentrieren, dabei habe ich mir sogar Stift und Block zurechtgelegt, um mir Notizen heraus zu schreiben. Ständig wandern meine Gedanken zu Devran und das, was vor unseren Haustüren passiert ist. Diese neue Nachricht überrumpelt mich. Dagmar ist, seit ich sie kenne, eine organisierte und vertrauenswürdige Person. Nun zu erfahren, dass der Bruder meiner besten Freundin nicht ihr eheliche Sohn ist, fällt mir schwer zu glauben.

Ein plötzliches Klirren lässt mich zusammenzucken und der Stift in meiner Hand kommt klackernd auf dem Tisch auf. Reflexartig wirbele ich in Richtung des Fensters herum. Kurz kämpfe ich mit mir, entscheide mich anschließend dafür, aufzustehen und einen Blick auf das Nachbarhaus zu erhaschen.

„Fass mich nicht an!", brüllt Devran in seinem Zimmer, ein vasenähnlicher Gegenstand fliegt in meine Richtung. Seine Stimme klingt gedämpft, vermutlich, weil uns sein geschlossenes Fenster voneinander trennt.

Ich kann ihn wild gestikulieren sehen, wie er sich aus dem Griff seiner Mutter windet und vor Zorn eine Porzellanfigur über sie hinweg wirft.

„Du bist eine verdammte Verräterin!" Der gebrochene Unterton versetzt mir einen Stich ins Herz. Bedrückt umschließe ich den Griff am Rahmen, versuche gleichzeitig verkrampft, mich davon zu lösen. Es erscheint mir nahezu unmöglich.

„Mein ganzes Leben war eine Lüge. Ich wurde angelogen – du hast mich belogen!" Ein weiteres Klirren ertönt, so nah, als würde er neben mir stehen. Tränen schießen mir in die Augen, während ich das Szenario beobachte. Dagmar redet leise auf ihn ein, sie sieht verzweifelt aus. Ihre Stimme erhebt sie nicht, denn im Gegensatz zu ihrem Sohn kann ich sie nicht verstehen. Vermutlich ist das auch besser so.

Fest kneife ich die Augen zusammen und schließe dabei ruckartig das Fenster. Devrans Schreie hallen dumpf in meinen Ohren wider, Dinge zerbrechen an den Wänden zu unzähligen Scherben. Unwillkürlich denke ich an den zweiten Zettel, der bei seinem Vorgänger in meiner Rocktasche verweilt. Fest umfasse ich das Stück Papier.

„Wenn ein Vater und sein Geheimnis ... oder doch nicht? 1101000110;H. C. H. h-A"

Ob der Inhalt diesen Vorfall andeutet? Der Gedanke an mögliche Stalker jagt mir einen kalten Schauer über den Rücken. Als ich mich kopfschüttelnd umdrehen will, höre ich die Haustür ins Schloss fallen.

„Stella", ruft meine Mutter, „ich bin wieder da!"

Eilig bemühe ich mich um ein Lächeln und wische mir die entflohenen Tränen von den Wangen, bevor ich die verschlungene Treppe hinabsteige. Ein frustrierter Aufschrei lässt mich fast stolpern.

Stirnrunzelnd blickt meine Mutter aus dem Flur zu mir auf.

„Was war das denn?", fragt sie unwissend. Die Lippen zusammen pressend überlege ich, ob ich ihr vom Geschehen berichten soll. Letztendlich deute ich mit der Hand in die wage Richtung unserer Nachbarn. Sofort macht sich ein alarmierter Ausdruck auf ihrem Gesicht breit.

„Komm, lasst uns in die Küche gehen. Dann erzählst du mir ganz genau, was passiert ist."

Etwas unwillig nicke ich und laufe voraus. Der dicke Teppich schmiegt sich um meine nackten Füße und dämpft meine Schritte. Sonnenlicht dringt durch die Glastür unserer Terrasse und blendet mich beim Eintreten.

Besorgt mustert mich meine Mutter, während ich mir ein leeres Blatt und den kleinen Bleistift schnappe, die auf dem Küchentresen gelegen haben. Tief atme ich noch einmal durch und überlege, wie ich das Vorgefallene möglichst knapp und zentriert aufschreiben kann. Erst danach setze ich die Miene auf das makellose Papier, um es mit einer enttäuschenden Aussage zu verunstalten.

„Nach dem Unterricht hat mich Devran mitgenommen. Vor der Haustür haben wir ein Gespräch mitbekommen und dadurch erfahren, dass er nicht Dagmars eheliches Kind ist."

Für einen kurzen Moment halte ich inne, meine Hand schwebt regungslos über der Theke.

„Jetzt tobt er nebenan."

Eine Falte der Sorge bildet sich auf der Stirn meiner Mutter. Sie hat den Blick längst abgewandt, als ich zu ihr aufsehe.

„Ach du meine Güte", murmelt sie schockiert. Sie sieht so aus, wie ich mich die ganze Zeit über fühle. Ungläubig, überrumpelt, enttäuscht.

„Das arme Kind ... und Elijah. Erst die Tochter, und dann auch noch der Sohn ..." Meine Mutter schüttelt den Kopf, als würde sie die Neuigkeiten für absurd halten. Ich kann sie gut verstehen, immerhin führt sie eine jahrelange Freundschaft mit dem Ehepaar. Im Nachhinein so etwas zu erfahren, ist bestimmt nicht leicht. Wenn ich allein an die Möglichkeit denke, auf dieselbe Art von Deliar hintergangen zu werden, überkommt mich ein Schauer.

Eine Weile stehen wir schweigend da. Sie hängt ihren Gedanken nach, spielt mit ihrem dunkelbraunen Haar, und ich beobachte sie dabei. Meiner Mutter besitzt ein äußerst lebensfrohes Gemüt und kommt unter anderem deshalb mit den meisten Menschen aus. Seltenst habe ich sie ratlos oder traurig erlebt, abgesehen vom Tag der Beerdigung meiner Schwester hatte sie an keinem anderen die Trübe in ihren Augen zugelassen. Bis heute.

„Weißt du was", unterbricht sie die unangenehm geräuschlose Atmosphäre. „Wir warten einfach, bis dein Vater wiederkommt, und schauen dann, was wir tun sollen. Mach dir keine Sorgen."

Sie schenkt mir ein schmallippiges Lächeln und wuschelt mir durch die Haare, als wäre ich ein fünfjährigen Kind. Ohne einen weiteren Blick zurück zu werfen läuft sie in den Flur und verschwindet im gemeinsamen Arbeitszimmer meiner Eltern, was ich durch die Schließung einer Tür festgestellt habe.

Ehrlich gesagt weiß ich nicht, was ich erwartet hätte. Vielleicht, dass mir Devran wieder vor seiner Garage begegnet, um mir eine Mitfahrgelegenheit anzubieten, oder dass er mir zumindest während der ersten Pause in den Gängen begegnet. Aber ich habe ihn weder gesehen noch davon gehört, dass er überhaupt in der Schule war.

Das einzige Produktive an diesem Tag war die Doppelstunde bei Mr. Carter. Weil wir noch kein eigenes Treffen ausgemacht haben, hat er uns die Aufgabe während der Stunde aufgegeben. Am Ende des Unterrichts haben wir tatsächlich ein paar Notizen zusammengetragen, wovon die Meisten von Cameron stammen. Dieser trägt seinen Namen als Streber wohl nicht umsonst.

„Übrigens", fängt Kaden an und zeigt beim Vorbeilaufen auf das schwarze Brett. „Habt ihr schon vom Casting der Theater-Gruppe gehört?"

Yasmin schüttelt den Kopf und reckt den Hals, um einen Blick auf das digital gestaltete Plakat zu erhaschen. Dana hingegen nickt knapp, während sie uns ein Grinsen schenkt.

„Jap. Sie hatten zwei Termine angelegt, deswegen habe ich schon letzte Woche teilgenommen."

„Warum hast du uns davon nichts erzählt?", äußert sich Yasmin etwas empört, „Ich würde nämlich auch gerne dort hin."

Dana zuckt nur mit den Schultern.

„Tut mir leid, aber ich wusste nicht, dass du auch Theater spielst."

„Wir sind seit Jahren befreundet, Dana!", wird ihr entgegengehalten. „Da müsstest du das eigentlich wissen."

Genannte senkt zerknirscht den Kopf.

„Ist ja jetzt egal", mischt sich Dawson ein und legt jedem von beiden einen Arm um die Schulter. „Dann geht Yassie eben beim nächsten Termin zu diesem Casting. Ich hab sowieso keine Ahnung, was ihr daran findet."

„Genau", stimmt ihm Avy zu, bevor sie einen Blick zu meinem besten Freund und mir wirft. „Dafür müssen wir uns jetzt nicht zerstreiten."

Yasmin verdreht schmunzelnd die Augen, als sie den Spitznamen hört, und Dana windet sich aus dem Griff unseres rothaarigen Kumpels.

„Sorry", entschuldigt sie sich knapp. Dawson übergeht es kommentarlos.

„Welches Stück wird eigentlich aufgeführt?", fragt Yasmin, was Dana bereitwillig preisgibt.

„Alice im Wunderland."

Ein angeregtes Gespräch über bekannte Figuren wie das Kaninchen, die Grinsekatze oder Herzkönigin aus der Geschichte bahnt sich an. Stumm lausche ich den aufgeregten Vorträgen meiner Freundinnen und den zusammenhangslosen Kommentaren der Jungs. Die Meinungsverschiedenheit von gerade eben ist vergessen.

Der Gong trennt uns schließlich und fordert uns dazu, in unterschiedliche Klassen zu gehen. Ich umarme meine Freunde jeweils kurz, bevor ich mit Yasmin den Chemieraum betrete.

Die ganze Doppelstunde lang bin ich unkonzentriert und bekomme von dem Vortrag, der Organische Chemie thematisiert, kaum etwas mit. Meine Gedanken kreisen um die letzten Tage, in denen sich gleichzeitig so viel und doch nichts verändert hat. Ich mache mir Sorgen um Devran, den ich bereits den ganzen Tag nicht mehr gesehen habe. Hoffentlich geht es ihm gut und er baut keinen Mist, den er hinterher bereut. Als es läutet, kann ich es kaum erwarten, den Raum zu verlassen. Eilig packe ich meine Sachen zusammen, um sie anschließend im Spind zu verstauen.

Weil mich Devran heute nicht gefahren hat, muss ich meiner Gewohnheit nachgehen und gemeinsam mit Kaden den Bus nehmen, der sich unweit vom schuleigenen Parkplatz befindet. Mehrmals ertappe ich mich dabei, nach einem schwarzen Motorrad Ausschau zuhalten, obgleich ich weiß, dass ich keines finden werde.

Kaden redet unerlässlich neben mir, erwähnt die banalsten Kleinigkeiten. Von der trüben Stimmung letztens ist keine Spur mehr. Seine Stimmungsschwankungen verwirren mich, dennoch nicke ich an den passenden Stellen oder gebe einen empörten Laut von mir, während ich in Gedanken nicht wirklich bei der Sache bin.

„Kaden!" Jemand ruft plötzlich seinen Namen, die helle Stimme lässt mich meinen Kopf drehen. Ein blondes Mädchen steht winkend am Straßenrand und sieht aus wie Kaden aus dem Gesicht geschnitten. Obwohl ich sie noch nie gesehen habe, bekomme ich das Gefühl, dass ihr Lächeln eigenartig wirkt.

„Hey!", grüßt der Junge neben mir, während er zurück winkt. „Das ist meine Cousine", wendet er sich schließlich an mich. „Die, die am Wochenende zu Besuch war. Wir sehen uns morgen?"

Seine Frage klingt eher nach einer Feststellung und bevor er mein Einverständnis erhalten hat, läuft er dem Mädchen auch schon entgegen, um sie in eine kurze Umarmung zu ziehen. Es ist nicht außergewöhnlich, dass er nicht auf meine Antworten wartet, was mich aber vielmehr verwirrt ist seine soeben vollbrachte Handlung, die überhaupt nicht mit seinen Aussagen zusammenhängt. Ich glaube mich daran zu erinnern, dass er gemeint hat, vor allem die Familie seiner Tante nicht ausstehen zu können.

Womöglich hat er einfach kurzfristig seine Meinung geändert.

Allein setze ich meinen Weg fort. Ich brauche nicht lange zu warten, bis der Bus einfährt. Beim Einsteigen höre ich Gekicher und Tuscheln hinter vorgehaltenen Händen, was ich nicht begreifen kann. Einige Mitfahrer sind so dreist, um auf meinen Rock zu zeigen. Empört starre ich zurück, wobei sie direkt den Kopf abwenden. Unsicher stelle ich mich gegen die Schiebetür, darauf bedacht, möglichst unauffällig den Stoffzipfel hervorzuziehen. Sofort lasse ich ihn beschämt fallen und tue so, als hätte ich nichts bemerkt. Während der gesamten Fahrt winde ich mich unter den spöttischen Blicken der anderen und frage mich zugleich, wie ich mich auf einen Kaugummi setzen konnte, ohne dessen Existenz im Geringsten zu bemerken.

Als meine Station erreicht wurde, stürze ich als Erste hinaus auf den Bürgersteig.

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