~0.6.0~

Das Geräusch von Schuhsohlen, die beim Gehen über den Boden schaben, ertönt hinter ihm. Unbeirrt legt er zwei neue Batterien in ein kastenförmiges Gerät.

„Schicke Bude hast du hier", grölt der breitschultrige Mann mit spöttisch verzogenen Mundwinkeln. Er geht nicht auf dessen Kommentar ein.

„Zu spät wie immer", bemerkt er stattdessen schnippisch und schließt das geöffnete Fach.

„Du weißt doch", scherzt sein Gast und stützt den Arm auf seiner Schulter ab. „Der Verkehr in Cambridge hält einen immer ziemlich auf."

Augenverdrehend weicht er einen Schritt zur Seite aus, sodass Jordan fast stolpert.

„Whoa, chill, Kumpel."

Er unterdrückt seinen Groll, denn er weiß, er würde es ihm nie abgewöhnen können. Seine Zeit ist ihm zu wertvoll, um sie für ein überflüssiges Wortgefecht mit dem Drogendealer zu verschwenden.

„Hast du diesmal getan, was ich von dir verlangt habe?"

„Pünktlich und verpackt", lautet die Antwort.

„Ich hoffe für dich, du hast ihn nicht wirklich verpackt." Er dreht sich um und schenkt seinem Gegenüber einen abschätzigen Blick. „Du weißt, dass er noch nützlich sein kann."

„Was denkst du denn von mir?" Ein Schnauben. „Immerhin hab ich keinen Bock, das gute Zeug umsonst vertickt zu haben."

„Du schuldest mir zu viel, um Geld von mir verlangen zu können."

„Und genau hier ist der Unterschied zwischen uns", grummelt der Mann und verschränkt seine tätowierten Arme vor der Brust. Er ignoriert es.

„Sag mal, hörst du auch Sirenen?"

Er runzelt die Stirn. Die Frage kommt ihm zu plötzlich, um sie zu überhören.

„Was meinst du?" Konzentriert nimmt er einen Metalldraht mit der Pinzette auf und führt diesen in eine kleine Lücke des Geräts in seiner Hand. „Ich höre gar nichts."

„Doch, da ist was! Ein surrendes Geräusch ... es kommt immer näher ... und näher ... und näher ..."

Erst als er den warmen Atem seines Partners in seinem Nacken spürt, wendet er den Kopf mit einem Ruck ab. Aus zornig zusammengekniffenen Augen starrt er ihn an.

„Ich glaube, da ist wirklich ein surrendes Geräusch. Und weißt du, wo?"

Jordan blinzelt unwissend und grinst schief. „Nee, wo denn?"

„In deinem voll gekifften Hirn! Und jetzt geh weg von mir!"

Er verpasst ihm einen kräftigen Stoß und der Dealer stolpert einige Schritte zurück, obwohl dieser einen ganzen Kopf größer ist.

„Gar nicht wahr, ich hab nicht gekifft! Vielleicht ein bisschen ..."

Andelan schnaubt nur gehässig, bevor er die Zähne bleckt.

„Statt dich den ganzen Tag zuzudröhnen und dabei meine unmissverständliche Anweisung zu übergehen, solltest du dich besser deinen Aufgaben zuwenden. Ich kann dein erbärmliches Spatzenhirn schneller wegpusten, als du dir Drogen reinziehen kannst. Haben wir uns verstanden?!"

Sein wütender Unterton verbirgt das leichte Zittern seiner Stimme. Er spürt, wie ein Wutanfall aus ihm herauszubrechen droht.

„Jetzt beweg' dein hohes Gesäß wieder vom Podest runter, Kumpel." Lässig lehnt sich der Mittdreißiger gegen seinen Schreibtisch und stützt zu seinem Missfallen die Beine daran ab. „Ich bin doch schon dabei."

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