~0.2.0~
Eine schlanke Gestalt lehnt wartend an seinem Schreibtisch, als er eintritt. Die lauernde Stille wird von seinen dumpfen Schritten durchbrochen. Das Licht des Mondes wirft einen hellen Strahl in den dunklen Raum und beleuchtet die Fotoreihe, die neben der Treppe platziert wurde. Vom hallenden Lärm geweckt, dreht sich die Silhouette um, wobei sie die verschränkten Arme fallen lässt.
„Ich hoffe, du hast mir meine Programme nicht verstellt."
Bei seinen drohenden Worten bildet sich ein Grinsen auf ihren Lippen.
„Andelan." Sie schnalzt locker mit der Zunge und nickt ihm zu. „Lange nicht gesehen."
„Gleichfalls."
Geschmeidig wie eine Raubkatze lässt er sich auf den Stuhl vor dem riesigen Bildschirm fallen und fährt den Computer hoch. Die kleine Neonleuchte neben ihm fängt an zu flackern, wodurch das Profil seines Gastes im unregelmäßigen Takt angestrahlt wird.
„Wie kommt du mit der Planung voran?", fragt er monoton, ohne die Augen vom Bildschirm abzuwenden. Einzelnes Klicken ertönt, bevor ein rotierender Plan der Stadt vor ihnen auftaucht.
„Ziemlich gut, würde ich sagen", lautet ihre Antwort. Ein leichter Akzent schleicht sich in ihre Stimme.
„Gut." Zufrieden nickt er, während er einige rote Punkte fixiert. „Wenigstens einer, der seine Arbeit zuverlässig erledigt."
Ein amüsierter Zug huscht um ihre Mundwinkel. Ihr Haar breitet sich auf seiner Schulter aus, als sie sich vor beugt. „Hat dich Jordan etwa verärgert?"
Er schnaubt abfällig.
„Wann tut er das nicht?"
Heiseres Lachen ertönt, gefolgt von ihrem typischen Schnalzen. Eine Weile ist nur das Rauschen aus den Lautsprechern zu hören. Versteckte Kameras übertragen Ausschnitte der Stadt auf den Bildschirm und informieren ihn über die Tätigkeiten der Polizei.
„Wieso hast du mich heute hergerufen?", fragt sie in das Schweigen hinein. Ein Schmunzeln zupft an seinen Lippen, während seine Finger über die Tastatur fliegen.
„Ganz einfach." Bald verharren seine Hände und er dreht sich zu ihr um. Ein paar Haarsträhnen lugen unter seiner Kapuze hervor und fallen ihm störrisch in die Stirn.
„Ich will, dass du etwas für mich tust."
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