Sie sagten

Sie sagten,

ich sei ein Mensch mit sehr viel Fantasie.

Sie sagten,

ich könnte mich in fiktive und sowohl in reale Charaktere gut hineinversetzen.

Sie sagten,

mein Talent wäre es, mit Wörtern umzugehen.

Sie sagten,

meine Gabe sei das Schreiben.

Sie sagten,

ich könnte meine Gefühle super ausdrücken.

Sie sagten all diese schönen Dinge,

doch dabei wussten sie nicht,

dass ich mich nicht kreativ fand.


Sie sagten all diese schönen Dinge,

doch dabei wussten sie nicht,

dass ich durch meine Eigenschaft, mich gut in fiktive und reale Charaktere hineinversetzen zu können,

mich dazu brachte,

mich lieber um die Probleme

anderer zu kümmern,

als um meine eigenen.


Sie sagten all diese schönen Dinge

doch dabei wussten sie nicht,

dass in mir eine unsichere Person steckte,

der es schwerfiel,

Komplimente anzunehmen

und die oftmals in einem normalen Gespräch

nicht sagen konnte,

was sie in Wirklichkeit äußern wollte,

weil ihr die Gefühle anderen wichtiger waren

und weil sie oftmals die eigenen Gefühle

nicht richtig benennen konnte,

wenn sie kein Papier zur Hand hatte,

auf dem sie diese

ungefiltert

aufschreiben konnte.


Sie sagten all diese schönen Dinge,

doch dabei wussten sie nicht,

dass ich bei jedem neuen Gedicht,

das ich schreib

oder bei jeder neuen Geschichte,

die ich aufs Papier brachte,

den Drang verspürte,

den geschriebenen Text in den Papierkorb

zu werfen

weil ich fand,

das ich nicht kreativ genug geschrieben hatte,

unzufrieden mit meinem Schreibstil war

oder weil ich fand,

dass es Leute gab,

die sich allemal besser im Schreiben ausdrücken konnten als ich.


Sie sagten all diese schönen Dinge

die sie glauben,

die ich gut kann

und sahen nicht

hinter die Fassade

die erst in den Zwischenzeilen

meiner Worte

fiel.

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