🐶 siebenundzwanzig 🐰
Heute war der Tag gewesen, an welchem Seungmim zum Vorsingen gehen würde und obwohl er die ganze Zeit auf den Tag hingefiebert hatte, schien er nicht einmal ansatzweise so aufgeregt zu sein, wie er dachte. Er schien viel eher gelassen und selbst wenn er nicht bestehen würde, wäre es für ihn nicht unbedingt ein Weltuntergang. Zwar würde er die anfängliche Zeit traurig und niedergeschlagen sein, dass er es nicht geschafft hatte, aber niemand konnte ihn dabei aufhalten einfach weiterzumachen mit dem, was er liebte. Er mochte die Musik, schon als kleines Kind und auch wenn er nicht unbedingt vor seinen Freunden oder seinen Eltern sang, ließ er sich sein Hobby nicht nehmen.
Einmal hatte er bisher vor Changbin gesungen, weil dieser ihn darum gebeten hatte und war eben dann auch hin und weggewesen, als der Rothaarige eines seiner Lieblingslieder von Day6 sang. Es war dem Älteren bewusst, dass er singen konnte, denn selbst sein Summen klang melodisch und genauso, wenn er irgendwelche Lieder wahllos leise vor sich hin sang. Daher war Changbin sich auch sehr sicher, dass er es schaffen würde angenommen zu werden. Aber irgendwie stimmte dieser Gedanke ihn auch traurig, denn dann würden sie sich bestimmt weniger sehen und ihr Kontakt würde abflachen, sodass er wieder vollkommen allein war und alles so war, wie letztes Jahr.
Ja, das stimmte ihn doch ein bisschen wehleidiger, als es das eigentlich sollte und doch würde er Seungmin nur das Beste wünschen. Er sollte sein Leben so leben, ohne irgendwelche Kompromisse einzugehen, die er eigentlich gar nicht machen wollte. Er sollte glücklich werden, denn nur dann würde Changbin all das, was die Zukunft für sie mitbrachte, ebenso zufrieden werden. Denn in den Augen des Schwarzhaarigen hatte alles einen Sinn und man sollte die Chancen annehmen, welche man bekommen würde.
Und wenn sich ihre Leben wieder trennen sollten, dann sollte dies so sein.
„Denkst du, ich schaffe das?", warf irgendwann der Jüngere ein. Schon seit mehreren Minuten hatte sich um sie eine Stille gelegt und irgendwie schien er doch nervöser zu werden. Jedoch nicht, dass er jeden Moment aufgerufen werden konnte, sondern einfach, weil Changbin neben ihn saß und schwieg. Und mittlerweile war es kein allzu gutes Zeichen, wenn dieser nicht redete. Jedenfalls in einem solchen Ausmaß nicht. Heute hatte er wirklich nur das Nötigste von sich geben und das bereitete Seungmin ein kleines bisschen Kopfzerbrechen.
„Wieso solltest du es nicht schaffen? Ich wünsche es dir, dass du es schaffst, denn du hast wirklich sehr an dir gearbeitet und hast es dementsprechend sehr verdient." Doch die Antwort stimmte ihn nicht wirklich glücklich, denn er wusste einfach, dass etwas war, womit Changbin nicht herausrücken wollte. Es war jetzt nicht der perfekte Zeitpunkt dafür, um sich den Kopf derartig zu zerbrechen. Eigentlich.
„Und was wünschst du dir?"
„Was soll ich mir wünschen?", seufzte der Ältere und lehnte seinen Kopf hinter sich an die Wand, schien kurz mit einem schiefen Grinsen zu überlegen. Es war irgendwie eine seltsame Frage, denn er hatte schon lang aufgehört sich irgendetwas zu wünschen, sondern gekämpft, damit er seine Ziele erreichen würde. Klar, gab es auch so simple Dinge, dass seine Familie gesund und munter bleiben sollte. Das wünschte sich jedoch jeder und dementsprechend fiel dies für ihn außer Wertung.
„Dass du alles erreichst, was du möchtest und du deine Ziele immer im Blick behältst... Und dass wir weiterhin befreundet bleiben. Ansonsten wüsste ich nichts, was ich auf die Frage antworten sollte..." Ein leichtes Lächeln legte sich auf Seungmins Lippen und am liebsten hätte er ihn gern umarmt. Doch er spürte die vielen Blick der anderen, wodurch ihm das doch ein bisschen unangenehm war. „Wahrscheinlich werden wir weniger Kontakt haben, wenn du bestehst. Deswegen... Vergiss einfach nie, dass du mir wichtig bist."
„Vergiss du auch nicht, dass du mir genauso wichtig bist, Binnie!"
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