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ใ€Œ๐—ž๐—ถ๐—บ ๐—ฆ๐—ฒ๐˜‚๐—ป๐—ด๐—บ๐—ถ๐—ปใ€

Es hatte einige Zeit gedauert, ehe Hyunjin wirklich verstanden hatte, was ich ihm zeigen wollte. Besser gesagt, was ich ihm sagen wollte, doch es mit eigenen Worten, die ich sagte, nicht hinbekam. Zugleich fรผhlte es sich befremdlich an zu wissen, dass da jetzt jemand in meinen Gedanken herumwรผhlte und ich mich somit eben auch verwundbar machte. Zwar hatte er noch lang nicht alle von ihnen gelesen, dafรผr hatte ich einfach viel zu viel geschrieben und ich hatte auch sonst irgendwo welche herumflattern, die ich bis heute nicht in die Kiste gepackt hatte. Die ganze Zeit รผber hatte ich extremes Herzklopfen, dass ich beinahe dachte, dass es der Schwarzhaarige es irgendwie durch irgendwelche Zufรคlle mitbekommen wรผrde. Das war jedoch noch so unwahrscheinlich gewesen, genauso wie, dass ich ab der ersten Sekunde an mich traute mit Menschen zu reden. Es wรผrde einfacherer werden, je lรคnger ich an diesem Problem arbeitete, aber verschwinden tat es wohl nie. AuรŸer ich machte eine hundertachtzig Gradwendung von der ich derartig weit entfernt war.

Abgesehen von der Zeit, die mir endlos lang erschien und ich einfach nur hoffte, dass das alles sehr bald sein Ende nehmen wรผrde, entging mir auch nicht die wechselnden Gesichtsausdrรผcke von Hyunjin. Erst schien er eine gewisse Zeit mehr als nur verwirrt zu sein, immerhin wusste er nicht wirklich, was im Moment vor sich ging. Mit jedem weiteren Papier, welches er las, wandelte sich seine Mimik. Sie wurde weicher. Manchmal musste er sogar leise kichern, was mir teilweise auch einen riesigen Schrecken einbrachte. - Mir ging nicht aus dem Kopf, dass er sich ebenso darรผber hรคtte lustig machen kรถnnen. - Ab einem gewissen Punkt lรคchelte er einfach durchgรคngig. Mal kamen seine Zรคhne zum Vorschein, aber oft war sein Mund geschlossen, doch seine Augen strahlten dennoch. Ob es Dankbarkeit war oder doch etwas anderes, konnte ich zu diesem Zeitpunkt nicht sagen.

โ€žDu bist echt niedlicher, als ich gedacht habe.", erhob Hyunjin endlich seine Stimme. Sein Augen waren jedoch noch immer auf die Zettelchen fokussiert, anstatt auf mich. Damit hatte ich auch keinerlei Probleme, denn es war oft ein seltsames Gefรผhl angesehen zu werden. Fรผr einen kurzen Moment war es vollkommen in Ordnung, aber ab einem bestimmten Punkt fรผhlte ich mich unwohl. Vor allem bei Menschen, die ich nicht kannte, aber meinen mussten, gaffen zu mรผssen. Deren Augen an mir klebten, als hรคtten sie sich an mir festgeleimt und man wรผrde sie nur schwer wieder los bekommen. Hyunjin war nie wirklich so. Zwar sah er mich mal etwas lรคnger an, aber sobald es unangenehm wurde, brach er den Blickkontakt und alles schien fรผr mich wieder in Ordnung zu sein. Als hรคtte er ein Gefรผhl, wann mir etwas zu viel wurde oder was er tat, um das Richtige zu tun. Als wรผrde er mich besser kennen, als die meisten anderen. - Wobei die Anzahl eine sehr geringe war, denn wirklich Freunde hatte ich nie gehabt. - โ€žAber so toll, wie du denkst, bin ich absolut nicht." Am liebsten hรคtte ich widersprochen. Aber wenn ich in seiner Haut stecken wรผrde, wรผrde ich wohl genau das Gleiche sagen. Ich wรผrde mich auch schlechter reden, als ich in Wirklichkeit war und das war eine Eigenschaft, die viele mit uns teilten.

Allerdings war es wie ein Zwiespalt: Wรผrde man darauf das Gegenteil antworten, hieรŸ es oft, man wรคre arrogant und verzogen oder aber es war wie in diesem Fall. Man wรผrde gesagt bekommen, dass das nicht der Fall war und man an sich arbeiten sollte, um das Selbstbewusstsein steigern zu kรถnnen. Was es auch war, Menschen meinten immer sich in alles einmischen zu mรผssen und ihren Senf dazuzugeben, anstatt einen zu akzeptieren, wie diejenige Person war. Ich hasste es, denn ich wurde viel zu voreilig in einen Topf geworfen. Andere setzten viel zu frรผh einen Haken an mich, ohne auch nur mir die Chance gegeben zu haben, mich zeigen zu kรถnnen, wie ich wirklich war. Es gab Ausnahmen und eine davon war Hyunjin, aber der GroรŸteil wollte lieber Freundschaften, die schnell gehen, weil die Zeit sowieso schon knapp war, als sich mit jemanden wie mir zu beschรคftigen. Doch ich konnte es niemanden verรผbeln. Wahrscheinlich wรผrde ich es nicht anders machen, wรคre ich nicht ich.

โ€žAber ich danke dir, dass du dich getraut hast, mir das zu zeigen.", sprach er weiter, โ€žUnd wie es aussieht, willst du mir damit zeigen, dass du dich in mich verliebt hast, richtig?" Mein Puls verdreifachte sich, obwohl es noch so absurd klang, weil mein Herz schon die ganze Zeit schnell schlug und ich durch seine Frage eher daran erinnert wurde, dass das der Fall war. Zรถgernd nickte ich, spรผrte die Anspannung in mir aufkommen. Mir war bewusst, dass ich eher eine fifty-fifty Chance hatte und ich bei meinem Glรผck lediglich die schlechteren fรผnfzig Prozent bekommen wรผrde. Zugegeben war es fรผr mich nicht primรคr schlimm, wenn dem der Fall war. Sonderlich begeistert schien ich vorerst nicht zu sein, was mich jedoch nicht dazu brachte, einfach die Freundschaft zu ihm zu beenden. Besonders nicht jetzt, wo ich merkte, dass wir uns sehr gut verstanden und dementsprechend auch ergรคnzten.

Diese dummen Gefรผhle durften also nicht zwischen uns stehen, was sie am Ende dennoch taten.

โ€žBisher kann ich deine Gefรผhle noch nicht erwidern... Und ich weiรŸ, dass sowas nicht sonderlich einfach ist und du dir was anderes gewรผnscht hast." Meine Brust zog in dem Moment. Aber ich war nicht einmal so sehr verletzt, wie ich immer dachte zu sein. Ich spรผrte nicht einmal, wie mir die Trรคnen aufkamen, denn sie blieben aus, lediglich der Stich ins Herz erfolgte. Ich war รผberrascht รผber mich selbst, รผber die Tatsache, dass ich nicht allzu sehr mitgenommen wurde. โ€žAber vielleicht kann sich da noch etwas entwickeln. Wir kennen uns zwar nun ein paar Monate, aber manche brauchen eben lรคnger..." Vielleicht lag es auch an dem Fakt, dass mir Hyunjin keine endgรผltige Abfuhr erteilt hatte, sodass es noch Grund zur Hoffnung gab. Ja, auch die anhaltende Hoffnung konnte einen zerstรถren, aber nicht unbedingt mehr, als die Gefรผhle fรผr jemanden stillschweigend ertragen zu mรผssen und der Person niemals davon zu erzรคhlen.

Ich hatte im Moment das Richtige getan. Da war ich mir sehr sich und bestimmt wรผrde sich mein Mut eines Tages auszahlen.

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