⋱「мαѕк ₀₇」⋰

»𝙰𝚖 𝙴𝚗𝚍𝚎 𝚠𝚒𝚛𝚍 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚜 𝚐𝚞𝚝.
𝙰𝚕𝚜𝚘 𝚠𝚒𝚛𝚍 𝚊𝚞𝚌𝚑 𝚖𝚒𝚝 𝚞𝚗𝚜 𝚊𝚕𝚕𝚎𝚜 𝚐𝚞𝚝
𝚘𝚍𝚎𝚛 𝚠𝚎𝚛𝚍𝚎𝚗 𝚠𝚒𝚛 𝚗𝚒𝚎 𝚎𝚒𝚗 𝙴𝚗𝚍𝚎 𝚑𝚊𝚋𝚎𝚗,
𝚜𝚘𝚗𝚍𝚎𝚛𝚗 𝚗𝚞𝚛 𝚊𝚖 𝙰𝚗𝚏𝚊𝚗𝚐 𝚜𝚝𝚎𝚑𝚎𝚗 𝚋𝚕𝚎𝚒𝚋𝚎𝚗?«

「𝗞𝗶𝗺 𝗦𝗲𝘂𝗻𝗴𝗺𝗶𝗻」

Es war waren einige Tage vergangen und ich hatte es tatsächlich geschafft Hyunjin zu schreiben. Einige Minuten hatte es gedauert, in denen ich überlegt hatte, was ich ihm schreiben sollte und was am besten nach mir klang. Dabei wusste ich nicht einmal, wer ich war und welche Art von Worten nach mir so wirklich klangen. Als würde ich mich nicht einmal selbst kennen. Recht schnell hatte sich dieses Gefühl aber verabschiedet und ich realisierte, dass schreiben teilweise einfacher war, als mit jemanden so persönlich zu reden. In vergangenen Tagen hatte ich zwar mit der ein oder anderen Person geschrieben, aber der Kontakt flachte eben auch sehr schnell wieder ab und ich war allein, war uninteressant geworden, obwohl ich das Beste tat, um dies nicht zu werden. Aber bei Hyunjin fühlte ich diese Anspannung nicht. Den Drang interessant bleiben zu müssen, wenn es diesen überhaupt gab. Vielleicht war ich auch die einzige Person, die dieses Gefühl mit sich trug. 

Doch mittlerweile hatte ich doch ein Grund zur Sorge. Hyunjin wirkte auf einmal wieder kühl, gab mir das Gefühl, als wäre ich ihm plötzlich egal geworden oder als hätte ich etwas Falsches getan, was er mir somit deutlich zeigen wollte. Vielleicht übertrieb ich auch. Aber allein der Fakt, dass er in der Pause nicht mehr zu mir kam, sich versuchte mit mir zu unterhalten, verstärkte diese Gefühlslage umso mehr. Gestern hatte ich mich zu ihm gesetzt, versucht mit ihm ein Gespräch zu führen. Doch in mir schrillten die Alarmglocken. Innerlich stauten sich derartig viele Gefühle an, dass ich nicht einmal wusste, was ich tun sollte. Der Gedanke, dass ich wieder alles versaut hatte mit meiner Art, kreiste nur noch umher und ich dachte, ich würde jeden Moment daran ersticken. Die Freude, dass ich mit dem Schwarzhaarigen mehr im Kontakt war, verflog und ich wusste nicht, wie mich retten sollte. 

Aber vielleicht war es auch Hyunjin selbst, der gerettet werden musste und es mit diesem Handeln ausdrücken wollte? 

Diese Frage geisterte immer in mir herum, zerfraß mich und ließ mich auch zu keiner Zeit allein. Alles schien wie vor ein paar Wochen zu sein, als ich mit ihm noch kein einziges Wort gesprochen hatte. Aber vielleicht sollte ich meine Angst zur Seite schieben, Mut fassen und versuchen für Hyunjin stark genug zu sein. Oder ich war auf dem besten Weg mich in etwas zu verrennen und mich somit zum vollkommenen Gespött machte. 

„H-Hyunjin, können w-wir kurz r-reden?" 

Mein Herz klopfte mir umso stärker gegen die Brust, als sich der Angesprochene zu mir umgedreht hatte, ich somit seine Aufmerksamkeit bekam. Ich würde am liebsten flüchten, denn es fühlte sich irgendwie falsch an hierzustehen, mit meiner vagen Vermutung, die vollkommen absurd sein konnte. Vielleicht war ich einfach nur sensibel, interpretierte in etwas zu sehr hinein, wo nichts einmal im Ansatz war. Doch ich hatte mitbekommen, dass Hyunjin selbst keinen wirklichen Anschluss in der Klasse hatte. Wenn andere mit ihm redeten, schien er mehr als nur schroff und desinteressiert zu sein. Und so ein Verhalten kam nicht von irgendwoher. 

Theoretisch. 

„Was ist?" Hyunjins Stimme noch so kalt, dass ich fast schon verneinen wollte und ihm sagen wollte, dass doch nichts war. Es war gerade seine Freizeit, die ich ihm wegnahm und in mir wuchs das schlechte Gewissen derartig schnell an. 
„I-Ist alles in O-Ordnung?" Ich schluckte, als die Stirn des Älteren sich in Falten legte. Als würde er mich damit indirekt verurteilen wollen, was ich für eine dämliche Frage stellte. Doch recht schnell wurden seine Gesichtszüge weicher, nahmen meine Angst. Er begann zu lächeln. Ich erwog schon, dass für einen Moment alles so wie immer war. Dass Hyunjin nicht auf Zwang eine Distanz zwischen uns schaffen wollte mit seiner plötzlich kühlen, ruppigeren Art. 

„Wieso sollte etwas nicht in Ordnung sein?", stellte er mir sofort die passende Gegenfrage mit der ich regelrecht gerechnet hatte. Als wäre es offensichtlich gewesen. Aber was hatte ich auch anderes erwartet? Dass sich Hwang Hyunjin ausgerechnet mir bei sowas öffnen würde? Ich war schon fast naiv und deswegen schüttelte ich auch nur mit dem Kopf, zeigte, dass ich nichts mehr zu sagen hatte. Es war dumm von mir. Sehr dumm und ich wollte am liebsten weinen. 

„Mit mir ist alles gut. Mach dir um mich keine Sorgen.", ergänzte der Ältere schnell noch und ich nickte nur. Mir fiel nichts ein, was ich noch erwidern sollte. Worte rannen mir aus den Händen, wenn ich sie mir passend in meinem Kopf zusammengelegt hatte. Sie verblassten, wenn ich sie sagen wollte. Also blieb ich stumm, hoffte, dass ich nicht allzu dämlich herüberkam. Dabei war der Fliesenboden die Hauptattraktion, für die ich mich entschieden hatte anzusehen. In Hyunjins Augen zu sehen, würde einer Niederlage gleichen, obwohl es theoretisch das Gegenteil war. Es zeigte, wie stark ich war. „Aber ist alles okay mit dir? Du wirkst niedergeschlagen..." Ich schüttelte meinen Kopf. Mit mir war nichts okay. Nie war es das. Und ich war nicht einmal stark genug, um sowas einfach zurückzuhalten. 

„I-Ist e-egal..."

Doch war es das wirklich? War es wirklich so egal, wie ich es von mir behauptete? Oder wollte ich einfach nur Aufmerksamkeit von Hyunjin somit generieren? Ich war mir selbst nicht einmal mehr sicher, was ich genau wollte. Das Einzige, was ich machen wollte, war zu verschwinden. Nie wieder wollte ich unter Hyunjins Augen kommen und am besten aus seinem Leben verschwinden. 

„Ich glaube nicht, dass es egal ist, wenn es dich belastet. Ich sehe, dass deine Gedanken dich auffressen." Mein Kopf schellte nach oben, musterte Hyunjins ratloses, zugleich besorgtes Gesicht. Hatte ich wirklich verdient, so angesehen zu werden? So ganz war ich mir da nicht sicher. „Zwingen zu reden, will ich dich nicht. Aber wenn du möchtest, kannst du jederzeit mit mir darüber reden... oder schreiben. Du bist nicht allein."

Wieso war er auf einmal wie ausgewechselt? Es schien mir, als würde ich mit meinen Gedanken übertreiben. Es war wohl nicht einmal so, wie ich gedacht hatte. Hyunjin war nie kühl zu mir. Ich war einfach nur egoistisch, wollte mehr, als mir in Wirklichkeit zustehen würde. Da war ich mir ganz sicher. Denn der Ältere schien noch so freundlich zu sein, wie ich ihn kannte. 

„D-Danke..." 
Und dann wandte er sich von mir ab und alles schien wieder dunkel zu sein, als würde mir Hyunjin Helligkeit geben, wenn er mir seine Aufmerksamkeit gab und wenn ich sie nicht bekam, wurde es wieder dunkel und düster. Dabei brauchte ich Licht, welches mir zeigte, was ich tat.

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