⋱「мαѕк ₀₆」⋰
»𝙸𝚌𝚑 𝚕𝚊𝚐 𝚠𝚒𝚎𝚍𝚎𝚛 𝚍𝚒𝚎 𝚐𝚊𝚗𝚣𝚎 𝙽𝚊𝚌𝚑𝚝 𝚠𝚊𝚌𝚑.
𝙼𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙶𝚎𝚍𝚊𝚗𝚔𝚎𝚗 𝚗𝚘𝚌𝚑 𝚜𝚘 𝚟𝚘𝚕𝚕,
𝚗𝚘𝚌𝚑 𝚜𝚘 𝚕𝚊𝚞𝚝 𝚞𝚗𝚍 𝚍𝚒𝚎 𝙰𝚗𝚐𝚜𝚝 𝚜𝚝𝚒𝚎𝚐.
𝚂𝚘 𝚜𝚎𝚑𝚛, 𝚍𝚊𝚜𝚜 𝚒𝚌𝚑 𝚍𝚊𝚌𝚑𝚝𝚎,
𝚒𝚌𝚑 𝚠𝚞𝚎𝚛𝚍𝚎 𝚍𝚊𝚛𝚊𝚗 𝚎𝚛𝚜𝚝𝚒𝚌𝚔𝚎𝚗.
𝙳𝚊𝚛𝚊𝚗 𝚜𝚝𝚎𝚛𝚋𝚎𝚗,
𝚠𝚎𝚒𝚕 𝚒𝚌𝚑 𝚖𝚎𝚒𝚗𝚎 𝙶𝚎𝚏𝚞𝚎𝚑𝚕𝚎 𝚣𝚞 𝚍𝚒𝚛
𝚗𝚒𝚌𝚑𝚝 𝚖𝚎𝚑𝚛 𝚎𝚛𝚝𝚛𝚊𝚐𝚎𝚗 𝚔𝚘𝚗𝚗𝚝𝚎.«
「𝗞𝗶𝗺 𝗦𝗲𝘂𝗻𝗴𝗺𝗶𝗻」
Tatsächlich hatte ich es irgendwie hinbekommen diesen Vortrag über die Bühne zu bringen. Ganz davon abgesehen, dass ich nur gestottert hatte, dachte, man würde mich jederzeit gleich auslachen und selbst als er vorbei war, hatte ich das Gefühl, dass wir eine schlechte Note allein wegen mir bekommen würden. Somit wuchs auch das schlechte Gewissen recht schnell in mir, zwang mich mit Selbstvorwürfen zu bewerfen und hatte bereits damit abgeschlossen, dass Hyunjin jemals wieder ein Wort mit mir sprechen wollte. Es war ein beklemmendes Gefühl, obwohl ich zufrieden sein sollte. Glücklich darüber, dass ich mich meiner Angst gestellt hatte und doch zwang sie mich wieder in die Knie, gab mir einen erneuten Grund mich selbst zu hassen. Egal, was ich machte, ich würde nie auch nur ansatzweise glücklich sein können.
„Sei stolz auf dich!", munterte mich der Junge auf, weswegen ich mich so fühlte. Nicht, dass es seine Schuld war, aber wegen ihm machte ich mir einfach einen zu großen Kopf.
In mein Sichtfeld huschte eine kleine Flasche Wasser, die Hyunjin zu mir geschoben hatte. Ich hatte ihm niedergeschlagen erzählt, dass ich etwas zu trinken, dank der Aufregung, vergessen hatte und somit dachte ich auch, dass ich jeden Moment umkippen würde. Zwar war das nur wieder dieses Denken gewesen, was sich nicht bewahrheitete, aber ich hatte Kopfschmerzen bekommen, welche sich langsam aufbauten und somit immer stärker gegen meine Schläfen drückten. „Das ist für dich. Du solltest wirklich etwas trinken. Dein Haut ist blasser als sonst, als würde es dir nicht gut gehen." Dabei würde Wasser wohl nicht sonderlich viel bringen. Es lag an dem Schlafmangel. Einerseits, weil ich mir Horrorszenarien des heutigen Vortrags ausmalte, andererseits war es, wie es immer der Fall war, meine Gefühle zu Hyunjin. Ich würde lügen, wenn ich sagte, dass es nicht schlimmer wurde, seitdem ich mit ihm sprach. Genießen tat ich es dennoch. Wer wusste schon, wie es in ein paar Tagen aussah?
„D-Das h-h-hättest du n-nicht tun m-müssen.", gab ich leise murmelnd von mir. Dabei sah ich Hyunjin für einen Sekundenbruchteil in die Augen und spürte sofort, dass dieser ein Nein nicht akzeptieren würde. Wohl eher würde er solang bei mir verbleiben bis ich auch nur den kleinsten Schluck getrunken hatte. Es war aufmerksam, aber ich fühlte mich schlecht, dass er sich um so jemanden wie mich Mühe gab. Ich würde ihm niemals das zurückgeben können, was er bisher für mich getan hatte. Man konnte es sich wie ein Weg vorstellen. Während Hyunjin drei Schritte auf einmal tat, war ich gerade einmal dabei einen Einzigen zutun, weil ich dreimal nachdachte, was ich tat. Und wenn ich zum Entschluss kam, dass ich einen Schritt setzte, überlegte es ein weiteres Mal, ob es wirklich richtig war diesen Schritt zu setzen.
Ich wollte Hyunjin nicht unterstellen, dass ein schlechter Mensch war. Ich war einfach nur sehr sensibel, was das anging. Ich wollte nicht verletzt werden, im eisigen, noch so dünnen Eis einbrechen und daran ersticken, wenn ich jemanden an mich heranließ.
„Du hast es verdient, also sind wir quitt."
Somit schraubte ich etwas widerwillig den Plastikverschluss auf, sah noch einmal unsicher zu Hyunjin, der mich auffordernd anlächelte, ehe ich tatsächlich ansetzte und einige, kleine Schlücke zu mir nahm. Zugegebenermaßen hatte ich wirklich Durst, was mir in diesem Moment bewusst wurde.
„W-Wieso?", fragte ich. Ich hatte nichts für ihn getan, dass er sich revanchieren musste, noch etwas anderes. Viel eher war ich so wie immer. Zurückhaltend. Nicht gesprächig. Langweilig für andere. Es hatte sich nicht viel verändert. In meinen eigenen Augen jedenfalls.
„Du hast dich versucht zu öffnen." Doch ich ließ seine Worte eher unkommentiert, legte meine Stirn dafür in Falten. Mein Herz machte einen Hüpfer, welches dann sofort schneller und fester gegen meine Brust schlug. Es tat fast weh, wenn ich mich zu sehr auf meinen Herzschlag konzentrieren würde. „Es kann gut sein, dass ich es übertrieben sehe, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass es für dich ein paar anstrengende Tage waren... Deswegen bin ich mir nicht sicher, ob du überhaupt weiter mit mir zutun haben möchtest."
In mir schrie alles. Glück. Angst. Unsicherheit. Eine Mischung aus verschiedenen Dingen, die ich nicht bei genauem Namen kennen konnte, weil sie ineinander übergingen. Lediglich mein Lächeln wurde breiter, aber ich war unfähig zu reden. Ich wusste nicht, was ich darauf erwidern sollte. Es fühlte sich an, als wäre es ein Traum, welchen ich schon drei oder viermal geträumt hatte. Aber nicht wie die Realität, die sich vor meinem eigenen Auge abspielte.
„Ich schätze, dass ist wohl ein Ja.", kicherte Hyunjin, weswegen ich mir auf die Lippe biss. Vielleicht lachte er mich aus und meinte es nicht einmal ernst mit mir? Die positiven Gefühle rückten in den Hintergrund, mein Lächeln erstickte. Die Unsicherheit kehrte in mir zurück. Ich konnte mich jedoch zu einem Nicken zwingen. Eines, welches wohl nicht sonderlich bemerkbar war und ich somit ebenso wenig sicher war, ob es nur eine Bewegung war, die ich mir selbst einbildet oder ob Hyunjin diese zumindest im geringsten wahrgenommen hatte.
„Wenn dir danach ist, du kannst mir jederzeit schreiben, wenn es für dich in Ordnung ist!", meinte er noch, ehe es klingelte und somit auch die Mittagspause für beendet erklärt wurde. Es wurde lauter, der Raum füllte sich und meine Kopfschmerzen schienen ab diesem Zeitpunkt ihren Höhepunkt erreicht zu haben. Wenn ich welche hatte, dann war ich derartig geräuschempfindlich, dass regelrecht alles diese Schmerzen verstärken konnte. Ein einzelnes Gespräch war davon oft nicht betroffen, aber so, wie die Situation jetzt war, dass alle wieder in den Raum kamen und wirr umherredeten, ließ alles schlimmer werden. Für einige Minuten war es sogar so schlimmer, dass ich meine Augen schließen musste, weil ich nicht mehr ganz so scharf sehen konnte, was in mir wiederum Panik aufkommen ließ, weil mein Körper auf einmal nicht so richtig mehr funktionierte.
Meine Existenz war einfach eine reine Zumutung.
Als ich meine Augen wieder öffnete, der Großteil wieder ruhig war, saß Hyunjin schon wieder auf seinem Platz im anderen Ende des Raumes. Mir fiel auf, das ich ihm nicht einmal mehr auf seine Aussage geantwortet hatte, besser gesagt ich hatte nicht einmal etwas erwidern können. Doch ich wollte ehrlich zu mir selbst sein, es würde viel zu lang dauern, ehe ich Hyunjin schreiben würde und somit hätte ich das Interesse, welches er für mich noch hatte, vollends verspielt.
Also erlischt auch der letzte Funken an Freude.
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