Chapter Fourteen

Julian
04.04.2021, London

Die Sonne strahlte durch die Fenster und langsam bemerkte ich, wie die Sonnenstrahlen meinen Körper erhitzten und ich langsam und vorsichtig meine Augen aufschlug. Ich drehte meinen Körper zur Seite und wollte mich näher an meinen Freund neben mich heran kuscheln, allerdings war die Matratze leer und kalt neben mir.

Verwirrt öffnete ich meine Augen nun komplett und ich sah mich richtig in dem Zimmer um. Es sah aus wie immer und die Sonne hatte tatsächlich das Zimmer in ein wunderschönes gelb-orange getaucht und alles in allem wäre es ein wunderschönes Aufwachen gewesen — wenn Kai neben mir anwesend sein würde. Aber dieser ist nirgends zu finden. Im ganzen Zimmer nicht und auch nach kurzer Zeit des Wartens kam er nicht wieder. Anfangs hatte ich gedacht, dass er vielleicht noch auf Klo sein würde und deswegen gleich zurückkommen würde, aber Kai kam nicht.

Meine Hand lag an meinem noch flachen Bauch und ich strich ein paar letzte Male über diesen, bevor ich nun endgültig aufstehen würde. Ich schwung meine Beine über die Bettkante und musste erstmal kurz nachdenken. Kurz wartete ich, ob mich die Übelkeit überkommen würde, allerdings passierte rein gar nichts und mir ging es tatsächlich sehr gut. In der letzten Zeit hatte ich tatsächlich immer seltener diese morgendlichen Beschwerden, aber das hatte uns der Arzt beim letzten Mal auch schon gesagt und so hätte ich es mir auch denken können. Nichtsdestotrotz war es wirklich sehr schön und ich konnte irgendwie befreiter in den Tag starten.

Mit ein paar wenigen Schritten lief ich zum Kleiderschrank und schnappte mir einen Pullover von Kai heraus. Es war auch tatsächlich so, dass es in den letzten Tagen wieder sehr warm geworden war und es ein schönes Wetter zeigte. Es war wieder richtig angenehm rauszugehen und wenn ich aus den Fenstern blickte und dort direkt den hellen und klaren Himmel mit der Sonne sah, freute ich mich schon richtig auf diesen Tag.

Zudem hatte ich nur eine kurze Hose an und ein paar Socken. Langsam schlich ich mich aus dem Zimmer und ging durch den Flur im ersten Stock bis zur Treppe. Diese ging ich anschließend runter, hielt mich dabei extra fest fest, da ich neulich fast die Treppe heruntergefallen war. Natürlich hätte Kai in diesem Moment beinahe einen Herzinfarkt bekommen und war natürlich unfassbar besorgt um mich gewesen, sodass ich den ganzen Tag auf dem Sofa verbringen konnte und Kai sich um mich gekümmert hatte, als wäre ich schwer krank gewesen.

Schon während ich die Treppe herunter lief roch ich den himmlischen Geruch, der sich in der ganzen Etage ausgebreitet hatte. Meine Lippen verschoben sich und ich musste breit Lächeln. Mein Bauch kribbelte jetzt schon etwas und ich verspürte einen gewissen Hunger in mir.

Meine Augen fanden meinen Freund in der Küche herum tänzeln und ich musterte ihn kurz. Sein trainierter Rücken spannte sich an, sobald er seine Arme bewegte und dies konnte ich perfekt sehen, weil er lediglich eine Jogginghose trug und seinen freien Oberkörper somit perfekt Präsentierte.

Seine Hüften schwung er perfekt zur Musik passend hin und her und bot mir einen perfekten Blick auf das Prachtexemplar an seinem Körper. Ich lehnte an dem Türrahmen und genoss einfach die Aussicht, die sich mir bot.

Ein erschrockener, leichter Schrei riss mich dann aus meinen Gedanken. „Jule mein Gott, erschreck mich doch nicht so!", stieß er erschrocken aus und fasste sich mit der Hand an die Brust. Leicht grinsend stieß ich mich nun von Türrahmen ab und machte die letzten Schritte auf meinen Freund zu.

„Entschuldige, aber du sahst einfach so atemberaubend aus, während du dich so bewegt hast.", gluckste ich und streckte meine Arme nach ihm aus. Sofort breitete sich auch ein Lächeln auf dem Gesicht von Kai aus und er ergriff sanft meine Hände, um mich weiter an ihn zu ziehen.

Meine Arme platzierte ich um seinen Nacken und ich lächelte hoch zu ihm. Seine starken und muskulösen Arme legten sich um meine Hüfte und meine Finger spielten währenddessen mit den Haaren an seinem Hinterkopf.

Kai kam mir mit seinem Gesicht immer näher und ich wartete nur noch sehnsüchtig darauf, seine Lippen endlich auf meinen zu spüren. Und tatsächlich ließ Kai mich nicht mehr lange zappeln und unsere Lippen trafen sich zu einem zuckersüßen und liebevollen Kuss.

Ich genoss diese sanften Lippen auf meinen und ich zog Kai näher zu mich heran, während die Schmetterlinge unter meinen Rippen mal wieder anfangen zu tänzeln. Meine Haut kribbelte, wie immer wenn wir uns küssten und nach all den Monaten war ich nun definitiv der Überzeugung, dass dies niemals verschwinden würde.

„Guten Morgen, übrigens.", kam es dann von Kai, als wir uns wieder voneinander gelöst hatten. Ich lächelte breit zu ihm hoch, bevor ich meinen Kopf an seiner Brust platzierte und meine Arme fest um seinen Oberkörper legte. „Guten Morgen, Harvey.", nuschelte ich leise und genoss dann seine Arme, die sich um meinen Rücken legte und seine Lippen auf meinen Haaren.

„Was zauberst du da eigentlich?", fragte ich leise und reckte meinen Kopf etwas, um über seine Schulter spähen zu können. Sofort stockte Kai und löste sich dann schnell von mir, um die Pfanne rasant vom Herd zu ziehen.

„Frühstück.", sagte Kai simple und grinste mich an, während er seinen Kopf so drehe, dass ich es genau erkennen konnte. „Du kannst dich schonmal und Wohnzimmer setzten und ich bringe uns gleich das Essen, Juli.", erklärte Kai und sofort musste ich wiederholt grinsen. „Supi.", grinste ich und machte schnelle Schritte ins Badezimmer. 

Ich machte große Augen, als ich das Wohnzimmer betrat und dort auf dem Couchtisch schon ein paar Köstlichkeiten entdecken konnte. Die Couch selber war mit dicken Kuscheldecken eingedeckt und ich kuschelte mich sofort in diese, welche mir nur noch mehr Wärme spendierten.

Und tatsächlich dauerte es auch nicht mehr so lange, bis Kai mit zwei Tellern Pancakes ins Wohnzimmer kam und sich neben mich plumpsen ließ. „Wow, Kai. Ich weiß gar nicht, was ich sagen soll.", stammelte ich leicht vor mich her und sah mit großen Augen zu meinem Freund, welcher nur sanft Lächelte.

„Sag am besten gar nichts dazu, heute haben wir noch einiges vor und ich hab auch noch ein paar Überraschungen für dich, Juli.", erklärte Kai und zog mich näher an sich heran, weshalb ich mich weiter an ihn lehnte und die Decke um unsere Körper legte.

„Hab ich dir schonmal gesagt, wie sehr ich dich liebe, Harvey?", fragte ich leise und kuschelte meinen Kopf näher an ihn heran. Die Brust unter meinem Ohr vibrierte angenehm und eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper, als ich Kai leise lachen hörte.

„Heute noch nicht, aber ich liebe dich auch unfassbar sehr. Und auch unseren kleinen Krümel.", hauchte Kai vorsichtig in mein Ohr und platzierte eine freie Hand an meinem Bauch.

——

Das Frühstück war wirklich schön gewesen und ich musste wiederholt feststellen, dass Kai wirklich gut darin war Essen für uns zu zaubern. Vom Obstteller bis zum warmen Kakao war alles dabei gewesen und das Spazieren durch die Sonne direkt nach dem Frühstück hatte auch wirklich gut getan.

Kai wohnt nicht in einer abgelegenen Gegend, aber trotzdem war es tatsächlich so, dass nicht so viele Menschen auf den Straßen unterwegs waren und wir ganz in Ruhe auch unsere Zweisamkeit genießen konnten.

Kai hatte mir etwas mehr von unseren Tagesplänen erzählt und ich war mehr als begeistert, als Kai mir berichtet hatte, dass er bei unserem gemeinsamen Lieblingsrestaurant einen Tisch reserviert hatte und wir dort heute gemeinsam einen schönen Abend verbringen konnten.

Die letzten Stunden hatten Kai und ich vor dem Fernseher verbracht und einfach ein paar Serien geschaut. Nebenbei hatte ich etwas mit meinen Freunden aus Dortmund geschrieben und hatte mich erkundigt, wie es ihnen so ging.

Aber jetzt stand ich vor dem Spiegel in unserem Schlafzimmer und suchte mir nebenbei die richtigen Klamotten für das Abendessen heraus.  An meinen Beinen trug ich eine helle Jeans und zusätzlich zog ich mir ein schlichtes, weißes Oberteil mit kurzen Ärmeln. Dazu würden mein neues paar an Sneakers sicherlich gut passen.

Das nächste Problem war allerdings, dass meine Haare heute so gar nicht wie ich wollten. Sie waren etwas länger geworden, aber nicht so lang, dass ich sie in einen Zopf oder so binden müsste. Lediglich ein paar längere Strähnen und nichts, weshalb ich mir sofort einen Friseurtermin besorgen musste.  

Ich wusste genau, dass Kai es mochte, wenn meine Haare nicht so akribisch gegellt wurden und einfach auf meinem Kopf hingen. Es war leichter für ihn so durch die zu fahren, hatte er mir mal gesagt.

„Jule? Bist du fertig?", hörte ich dann auch schon Kais Stimme und sofort überprüfte ich nochmal, wie ich aussah. Nickend trat ich aus dem Zimmer. „Ja, komme!", rief ich und schnappte mir noch ein letztes Mal mein Handy.

Ich trampelte die Treppe hinab und konnte am Fußende schon meinen Freund erkennen. Ein verliebtes Lächeln legte sich auf meine Lippen und ich musterte Kai einmal kurz.

Seine braunen Locken waren, ebenso wie meine Haare, nicht wirklich gemacht. Er trug eine dunkle Anzugshose und ebenfalls ein dunkles Oberteil. Kai sah mich grinsend an, seine Augen funkelten mich hell an und ich blieb auf der letzten Stufe stehen, sodass ich etwas größer als meine Freund war.

Seine Hände legte er an meine Hüfte und ich legte sie um seine Schultern, während ich mich hinabbeugte und unsere Lippen zu einem kurzen Kuss miteinander verband. „Du siehst wunderschön aus, Jule.",  hauchte Kai schließlich gegen meine Lippen und sah mich erneut mit funkelnden Augen an.

Ein Lächeln legte sich nun auf meine Lippen und ich bekam rote Wangen. Vorsichtig strich ich über die Wange von Kai. „Du siehst aber auch wirklich atemberaubend aus.", hauchte ich leise und drückte meine Lippen ein letztes Mal auf seine Wange, bevor ich die letzte Treppe ebenfalls hinunter ging und mir meine Jacke überzog.

„Hast du alles, Liebling?", fragte ich meinen Freund ein letztes Mal, welcher sich etwas nervös in die Jackentaschen griff und dann schließlich nickte. „Hab alles.", stimmte Kai nochmal zu und schnappte sich den Schlüssel von der Kommode.

Hinter uns schloss er die Tür mit einem knacken zu und verstaute ihn dann in seiner vorderen Hosentasche. Direkt danach griff er nach meiner Hand und zog mich näher zu sich selber.

Die Sonne stand, wie heute Morgen schon gedacht, hell am Himmel und ließ mich nicht frieren. Es wehte kein Wind, keine kalten Lüfte waren um uns herum und dieser Tag war wirklich ein schöner Tag. Das Wetter passte perfekt und das ich diesen mit Kai zusammen verbringen konnte, war noch besser.

„Was kann ich für Sie tun?", fragte ein Kellner und sah uns mit einem freundlichen Lächeln an. Kai und ich hatten vor kurzer Zeit das Restaurant betreten und schon jetzt lief mir bei dem wirklich himmlischen Geruch das Wasser im Mund zusammen. „Hallo, wir haben reserviert. Auf den Namen Havertz.", informierte mein Freund den Kellner, welcher sofort begann auch einem IPad herum zu tippen und dann nickte. „Dann folgen Sie mir einmal Bitte.", nickte er und führte uns beide durch das Restaurant. Wir wurden von ihm zu einem hinteren Tisch geführt und mir fiel kurz die Kinnlade zu Boden. Der Tisch sah himmlisch aus. Die Kerzen auf diesem wurden gerade angezündet und es lagen Rosenblätter auf den freien Plätzen des Tisches.

Kai zog mir, ganz der Gentleman, den Stuhl zurück und ließ mich hinsetzten, bevor er auf seinen Platz ging und die Karten vom Kellner freundlich lächelnd entgegennahm. „Wow, Kai.", hauchte ich und spürte ein leichtes Brennen hinter meinen Augenlidern. „Das...Das ist wunderschön.", hauchte ich und griff sowohl nach Kais freier Hand und dann ebenfalls auch nach einem Tuch, um mir einmal über die Augen zu wischen. Diese Hormone...

„Freut mich, dass es dir gefällt.", lächelte Kai vorsichtig und hauchte einen Kuss auf meinen Handrücken.

——

Es war Stunden später. Kai und ich hatten den ganzen Abend in dem Restaurant verbracht und inzwischen ging die Sonne schon unter und tauchte den gesamten Himmel in ein wunderschönes Orange.

Gemeinsam schlenderten wir ganz langsam durch die Straßen und erzählten uns belanglose Geschichten. Wir waren einfach wir selber und ließen uns von keinem unsere wertvolle Zeit zu zweit nehmen.

Aber Kai war anders. Er war irgendwie nervös und nachdenklich und ich wusste einfach nicht warum. Es hatte angefangen, nachdem ich vorhin im Restaurant auf dem Klo war und hielt tatsächlich bis jetzt an. Aber ich wollt ihn nicht darauf ansprechen, weil ich mir vielleicht ja auch nur etwas einbildete. Oder vielleicht war es auch komplett irrelevant und Kai dachte einfach nebenbei über etwas nach. Ich wollte auch einfach unsere schöne Stimmung gemeinsam nicht verderben.

Meine Hand wurde fest von der meines Freundes gehalten und ich genoss das leichte Kribbeln, welches von dieser ausging. Ein Lachen verließ meine Kehle, als Kai begann irgendwelche witzigen Trainingsgeschichten zu erzählen.

Wir waren nicht mehr weit von Kais Haus entfernt, als mein Freund plötzlich stehen blieb und mich somit auch zurückhielt. Fragend drehte ich mich zu ihm und verstand in den ersten Momenten tatsächlich nicht, wo wir uns hier gerade befanden.

Fragend sah ich meinen Gegenüber an und zog meine Augenbraue hoch. Ich wusste nicht, was das ganze werden sollte und was Kai hier gerade vor hatte. Er nahm allerdings einfach meine frei baumelnde Hand in seine eigene und sah mir tief in die Augen, während er ein paar mal durchatmete.

„Jule? Ich würde mich freuen, wenn du mir jetzt gut zuhörst und mich nicht unterbrichst, ja?", fragte Kai und ich nickte verwirrt. „Okay.", hauchte ich leise. „Ich kann mich noch genau an den Tag vor 27 Wochen erinnern. Wir standen hier, genau hier vor 189 Tagen. Es hat geregnet und der Abend war wirklich kühl gewesen. Ich war dir bis hierhin hinterher gerannt, habe dich verzweifelt gesucht, weil ich dir sagen wollte, dass ich dich auch liebe. Ich wollte dir beweisen, wie sehr ich dich doch liebe. Es war wie ein Traum, als du mir beide Gefühle gestanden hast und ich konnte nicht schnell genug reagieren, einfach weil ich so glücklich war und es am Anfang auch nicht wirklich glauben konnte.

Seitdem wir zusammen sind, kann ich mein Glück nicht fassen. Unsere gemeinsame Zeit ist so wunderschön und ich würde sie für rein gar nichts austauschen. Die anfängliche Zeit mit unserer Fernbeziehung war nicht immer die einfachste, aber wir haben sie gemeistert. Wir können zusammen alles meistern. Wir schaffen alles und wir sind ein Dream team.
Weißt du Juli, ohne Liebe in meinem Herzen hätte ich nichts. Kein Glück, keine Träume, keine Wünsche und keine Zukunft. Du bist für mich die Liebe, Du bist in meinem Herzen!
Du bist mein Glück!
Du bist in meinen Träumen!
Du bist alles, was ich mir wünsche!
Du bist meine Zukunft!

Und deswegen möchte ich dich hier und heute fragen, ob du mein Mann werden willst und für immer an meiner Seite bleiben möchtest?", fragte Kai zum Ende hin und kniete sich vor mir nieder. Er hatte eine Schatulle mit einem atemberaubend schönen Ring hervorgeholt und mir tief in die Augen sah.

Mir liefen Tränen an den Wangen entlang und ich schlug mir die Hände vor den Mund. Mein Gehirn musste erstmal alles realisieren, was Kai mir gerade gesagt hatte. Was Kai mich gefragt hatte.

Er und ich, für immer?
Das war definitiv die beste Vorstellung, die ich jemals in meinem Kopf hatte.

Mein Körper kribbelte, als ich ihn dann schließlich wieder bewegen konnte und ich nickte eifrig.

„Natürlich will ich dich heiraten, Kai!", sagte ich mit zitternder Stimme und zog meinen Freund sofort an mich, als er wieder stand. Ich drückte meine Lippen sanft auf seine und küsste Kai zärtlich.

Meinen zukünftigen Ehemann. 

[2590 Wörter]

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