Kapitel 3 | Schnell wie der Fluss
Meine Pfoten trugen mich wie von ganz alleine an den Fluss. Hier wurden die Bรคume wieder lichter und ich spรผrte den Regen in meinem Fell.
Der Wind war stรคrker geworden und das hellgraue Fell auf meinem Rรผcken war inzwischen Dunkelgrau.
Ich kniff die Augen zusammen, um besser zu sehen. Der Regen peitschte mir ins Gesicht.
Doch ich tat einen Schritt nach dem anderen. Schlieรlich stand ich am Fluss Ufer.
Der Fluss war zu einer Reiรenden Flut angestiegen. Selbst nach dem Regen wรผrde es noch schwierig sein, ihn zu รผberqueren.
Vorsichtig trat ich weiter an die Kante und spรคhte in das Dunkle Wasser. Ein wenig Schaum trieb an der Oberflรคche und erinnerte mich an meine Zeit als Junge.
Damals war Funkeltraum immer mit mir und Blaujunges, jetzt Blaublรผte, hier her gekommen. Wir beide mochten den Fluss so unglaublich gerne.
Deswegen waren wir wahrscheinlich auch die besten Schwimmer im Clan. Ich erinnere mich noch ganz genau an den Tag, an dem ich zum ersten Mal hier war.
Vor vielen Monden beschloss Funkeltraum Blaujunges und mir den Fluss zu zeigen. Wir mussten also frรผh morgens aufstehen.
Denn in der Mittagssonne war es unglaublich heiร am Fluss und dieser wรผrde sich erst wieder in der Nacht abkรผhlen.
So waren wir dann in aller Frรผhe neben Funkeltraum hergetapst. Blaujunges war noch so mรผde, dass sie fast gegen einen Baum gelaufen ist.
Die Geschichte ist bis heute noch genauso lustig wie damals. Das Ding ist, sie hat das nichtmal mitbekommen.
Nach einer Weile sind wir dann endlich am Fluss angekommen. Alles hรคtte normal verlaufen kรถnnen, doch Blaujunges ist rein gefallen.
Bevor Funkeltraum hรคtte reagieren kรถnnen, war ich damals einfach hinterher gesprungen und hatte nach meiner Schwester gefischt.
Also Blutsverwandt waren wir natรผrlich nicht gewesen, aber ich akzeptierte sie wie eine Schwester und sie mich wie eine.
Ich war also in den Kalten Fluss gesprungen und hatte sie schlieรlich packen kรถnnen. Blaujunges war schon immer kleiner als ich gewesen.
Trotzdem hatte Funkeltraum uns am Ende aus dem Fluss ziehen mรผssen. Ich meine, wir waren zwei Jungen und gerade mal vier Monde alt.
Doch trotzdem hatte ich diesen Tag nie vergessen. Als Schรผlerin war ich dann oft mit Blaupfote hier her an den Fluss gekommen.
Wir hatten immer weiter geรผbt und schon bald alle aus dem Clan geschlagen. Selbst die รคlteren Krieger.
Gedankenverloren starrte ich auf das Wasser, welches immer weiter Anstieg. Durch das stรคndige Rauschen hรถrte ich nicht, wie jemand ganz leise hinter mich trat.
Wรถrter: 408
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