Kapitel 1 | Der Weg

Durch das Sanfte Pochen von Regentropfen auf BlΓ€ttern wurde ich wach. Langsam ΓΆffnete ich meine Augen und sah vor mir einen leeren Kriegerbau.

Seufzend stand ich auf und streckte mich erstmal. Meine Muskeln sehnten sich nach Bewegung. Ein Spaziergang im Wald wΓ€re schΓΆn. Doch ich hatte anderes vor.

Mit langsamen Schritten trat ich aus dem Kriegerbau an die Frische Luft. Leichter Regen benetzte mein hellgraues Fell und ließ es dunkler werden.

Ich beobachtete, wie Katzen sich langsam ins Trockene zurΓΌck zogen. Meine Augen waren leicht zusammen gekniffen.

Fast lautlos schritt ich durch das Lager und hob schließlich meinen Kopf. Die Wolken im Himmel waren Pech Schwarz. Da würde ein Sturm kommen.

Ein leichtes LΓ€cheln zierte mein Gesicht und Erleichterung durchstrΓΆmte mich. Warum wusste ich nicht, doch irgendwas sagte mir, dass heute alles gut werden wΓΌrde.

Mit zielgerichteten Schritten ging ich nun auf den Lager Ausgang zu. Jedoch wurde ich aufgehalten.

Windhauch hatte Wache gehalten und kam nun zu mir. Aus seinen Olivfarbenen Augen musterte er mich. Β»Wo willst du hin?Β«, fragte er misstrauisch.

NatΓΌrlich, denn bei diesem Wetter ging kaum jemand jagen. Auch auf Patroullie kΓΆnnte ich nicht gehen, da ich alleine war.

Ruhig antwortete ich: »Es ist kaum noch Beute da. Ich weiß nicht welchen Schaden das Gewitter anrichten wird, aber ich mâchte noch kurz jagen gehen, bevor das Unwetter los bricht.« Ich versuchte meine Worte so selbstsicher wie mâglich rüber zu bringen.

Windhauch sah skeptisch aus. Ich betete zum Sternenclan, dass er mir meine Lüge abkaufen würde. Er musste einfach. Schließlich nickte der Dunkelgraue Kater.

Β»Aber sei rechtzeitig zurΓΌck. Sonst kΓΆnnte dir was passieren.Β«, meinte er besorgt. Doch ich lΓ€chelte nur. Β»Ich pass schon auf mich auf.Β«, gab ich zurΓΌck und setzte nun endlich meinen Weg aus dem Lager fort.

Zurück ließ ich meine Freunde. Und kommen werde ich zu meiner Familie. Einer Familie, die ich niemals kennen gelernt habe.

Ich bin immer als Waise aufgewachsen. Funkeltraum war zwar eine gute Ersatzmutter gewesen, aber auch sie hatte eine eigene Familie.

Ich hatte mich hier nie richtig Zuhause gefΓΌhlt. Der Wald war mir Fremd und das Zwitschern der VΓΆgel hatte mir in den Ohren weh getan.

Ich hatte den Wind vermisst.
Vermisst die Freiheit zu spΓΌren.

Ich wusste garnicht, woher ich diese Vorstellungen hatte, denn ich war fast nur beim Clan gewesen. Mit drei Monden wurde ich von Flammenstern auf einer Patroullie gefunden. Ich wusste, dass es ein davor gab, aber ich wusste nicht, wie es aussah.

WΓΆrter: 408

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