16 - Deeptalk

"Also habe ich als Kind eben gedacht, dass im Fernsehen alles immer echt ist? Was ist falsch daran?" Sagte ich amüsiert und beobachtete Jimin, wie er nun wirklich anfing zu lachen. Schnell nahm ich ihm sein Glas aus seiner Hand, denn sein ganzer Körper wurde mitgerissen und nach ein paar Sekunden saß er nicht mehr auf dem Sofa, sondern lachte sich auf dem Boden weiter Schrott.

"Das-" Er setzte sich lachend auf. "Ist so verdammt lustig!"

"Wie ist das so lustig, dass du wortwörtlich "rofl" tust?" Fragte ich und musste auch lachen, weil das alles doch einfach dumm ist.

"Als jemand, der schon als Baby im Fernsehen war und eben als Schauspieler aufgewaschen ist, ist das einfach sehr lustig." Noch immer bebend setzte er sich wieder auf das Sofa. "Das du geglaubt hast, das war echt..." Er grinste weiter und sah mich amüsiert an.

Nach ein paar Momenten hatte er sich beruhigt und sah einfach amüsiert aus. "Was hast du noch so als Kind gedacht? Das die Erde eine Scheibe ist?"

Ich rollte meine Augen und nahm mein Weinglas, welches zwischen schon zwei leeren Weinflaschen steht. "Nein, das habe ich nicht, Park Jimin. Sag, hast du schon als Kind gedacht-" das sich alles um dich dreht? Ich stoppte mich, ehe ich die Stimmung versaute. "Das der Weihnachtsmann echt ist?"

"Wer hat das nicht?"

"Ich."

"Doch."

"Nein, jedes Kind glaubt an den Weihnachtsmann! Oder jedenfalls in unserer Generation. Die neue ist... komisch."

"Da hast du recht. Aber sag, du musst doch an den Weihnachtsmann geglaubt haben!"

"Nun, ich habe nie an den Weihnachtsmann geglaubt, weil meine Eltern..." Wieder hielt ich mich auf einen Satz zu sagen, um die Stimmung nicht zu versauen.

"Was?" Fragte Jimin. "Sag schon. Bitte!"

"Meine Eltern hatten kein Geld, um sich Weihnachten zu leisten." Erklärte ich und sah für ein paar Sekunden in mein Glas. "Sie haben mir und meinem Bruder irgendetwas Billiges aus Plastik gekauft, ja, aber sie haben sofort gesagt, dass das von ihnen ist, und das wir Dank gegenüber ihnen zeigen sollen."

Jimin sah mich mit schiefem Kopf an. "Das ist ja traurig. Kein Wunder, dass du Depressionen hattest."

"Uh okay." Ich stellte mein Glas ab, nachdem ich noch einen Schluck getrunken hatte. "Ich weiß nicht, ob du Depres- Also nein, wirklich, Jimin. Das ist- Uh also nein." Ich schüttelte meinen Kopf. "Sehr komischer Kommentar. Also ich- Uh ich weiß nicht."

Er sah mich interessiert an, hielt sein leeres Glas fest. "Du hast die nicht bekommen, weil der Weihnachtsmann nicht da war?"

"Nein."

Er nickte. "Okay... Aber es hat dich traurig gemacht?"

"Nein, da ich nicht wusste, dass es so etwas wie den Weihnachtsmann gibt, hat mich das auch nicht traurig gemacht. Ich glaube, du hast zu tief ins Glas geschaut."

Er hielt mir sein Glas hin, woraufhin ich es auf den Sofatisch stellte. "Warum... Also in dem einen Lied von dir, was ich mir angehört hast, sagst du, du hast versucht dich-" Er bekam Schluckauf. "Oder? Also, warum ist das denn passiert?"

Ich verschränkte meine Arme vor meiner Brust, sah aus dem Fenster. "Gute Frage... Letzten Endes hat sich das wahrscheinlich wirklich von meiner Kindheit an angebaut. Lieber die vierzig Minuten zu Fuß zur Schule gehen, um nicht den Bus zu bezahlen, damit man Geld für Essen hat." Ich schluckte. "Nach Seoul kommen, um den Traum zu verwirklichen. Realisieren, dass das doch viel schwerer ist, als man denkt. Endlich angenommen werden, aber hart arbeiten müssen, weil das Entertainment kein Geld hat. Einen Unfall überleben, mit Schmerzen weiterleben, weil man Angst hat, man wird doch kein Idol..." Ich seufzte. "Vielleicht ein bisschen von allem."

Jimin hörte sich das still an, dann nickte er leicht. "Wahrscheinlich alles, ja... Jetzt- jetzt verstehe ich auch, wenn Leute sagen, wir sind das Gegenteil." Er stoppte kurz. "Darf ich dir von meinem Leben erzählen, auch wenn dich das traurig machen kann?"

"Erzähl."

"Mein Leben war schon immer super. Meine Eltern sind berühmte Schauspieler, also auch viel Geld. Schon sieht meine Geburt. Und ich... es ist so, wie du mal geschrieben hast. Hätten meine Eltern mich nicht berühmt gemacht, also wenn ich einfach ein unbekannter Park Jimin wäre, hätte mich sicherlich keiner angenommen."

"Sag das nicht, du bist talentiert."

"Das sagst du nur so. Ich weiß doch, dass du meine Musik nicht magst. Aber... Es ist okay. Also, dass ich durch meine Eltern so weit gekommen bin. Immerhin ging es mir immer gut und... ja." Er lächelte mich an, doch das Lächeln verschwand nach ein paar Sekunden. "Es ist doof, dass du nicht so leben konntest, wie ich."

"Ich würde die Art und Weise, wie ich aufgewachsen bin, nie ändern, Jimin." Ich stupste seine Nase mit meinem Finger an. "Also bitte kein Mitleid oder ähnliches."

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omg gleich zur arbeit ahh ich habe echt so schiss vor meinen ach so tollen mitarbeitern, dass ich bauchkrämpfe bekomme hilfe

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