Chapter Twelve

Julian
06.02.2020, London

Leicht drückte ich meinem schlafenden Freund noch einen Kuss auf seine nackte Brust, bevor ich mich leise aus dem Bett schlich. Es war zwar wirklich schön dort mit Kai zu liegen, aber ich wollte ihn mit einem leckeren Frühstück überraschen und ihn keinesfalls wecken, da ich schließlich mitbekommen hatte wie spät und erschöpft er gestern Abend gekommen war. Er hatte den Schlaf verdient, immerhin hatte er gestern eine wirklich gute Leistung bei dem Spiel gezeigt.

Leise schlich ich mir auf den blauen, dicken Kuschelsocken durch das Haus meines Freundes. Ich hatte lediglich eine Boxershorts und einen langen, warmen Pulli von Kai an, welchen ich mir gestern Abend schon übergezogen hatte. Es war in Kai's Wohnung zum Glück immer relativ warm, sodass man gar nicht bemerken konnte, dass es Winter war und draußen gerade, obwohl es gestern noch relativ schön war, begann zu schneien.
Die Küche von Kai war wirklich schon hergerichtet. Generell liebte ich es in seiner Wohnung zu sein, es sah einfach wirklich hübsch hier überall aus und trotzdem war es noch so gemütlich.

Summend schnitt ich die Äpfel für einen kleinen Obstteller und wendete nebenbei das Rührei in der Pfanne hin und her. Ich war nämlich durch und durch Multitasking fähig – auch wenn jeder andere mir das nicht wirklich glaubte. Mein Blick glitt kurz zu dem Schokoladen-Nicolaus, welchen ich Kai gestern noch mit einer kleinen Notiz hingestellt hatte. Ich wusste immerhin, dass mein Freund genau so ein verrückter Weihnachtsfanatiker war wie ich und da wollte ich ihm, neben meinem Besuch, eine klitzekleine Freude machen.

Vollgepackt mit dem Essen und unserem Trinken lief ich in das Schlafzimmer meines Freundes. Noch immer lag Kai friedlich schlummernd in seinem Bett. Er hatte seinen braunen Lockenschopf in den Kissen vergraben und umarmte mit seinen langen Armen das Kissen, auf welchem ich vorhin ebenfalls noch friedlich geschlummert hatte. Die helle Decke hing an seinen Hüften, sodass ich die perfekte Aussicht auf seinen gut Trainierten Rücken hatte.
Leise stellte ich das Tablett mit unserem Frühstück auf den kleinen Nachttisch an meiner Seite des Bettes ab. Meine Hand landete sanft auf der Schulter des Wahlengländers und ich rüttelte kurz daran herum. „Kai, Schatz. Du musst langsam wach werden.", säuselte ich nah an seinem Ohr und beobachtete, wie Kai langsam begann seinen Kopf zu bewegen.

Es dauerte etwas, doch dann öffneten sich seine blauen Augen und weiteten sich, als sie mich erblickten. Vorsichtig lächelte ich zu ihm herunter, doch quietschte hoch auf, als Kai sich plötzlich an mich warf und mich fest in den Arm nahm. „Ich hatte Angst, dass ich das gestern nur geträumt hatte.", murmelte er leise in meine Brust und krallte sich in den Pulli den ich trug. Er hatte mich so fest in seinen Armen, sodass ich sicherlich nicht ohne seine Einverständnis aus seinen Armen entfliehen konnte, wobei ich es auch gar nicht so richtig wollte. Ich genoss seine Arme um meinen Körper, denn auch ich musste dieses Gefühl deutlich zu lange missen. „Ich bin wirklich hier, Kai.", flüsterte ich in sein Ohr und schmiegte mich noch näher an ihn heran.

Mein Kopf lag in seiner Halsbeuge und ich drückte immer wieder kleine Küsse in diese. Ich wusste, dass diese kleinen Gesten beruhigend auf Kai wirkten und das wollte ich bezwecken. „Ich hab uns Frühstück gemacht.", sagte ich leise und sah vorsichtig zu ihm hoch. Seine Augen strahlten mir in einem wunderschönen, dunklen Blau entgegen, sodass mein Herz einen Schlag aussetzte, nur um dann doppelt so schnell weiter zuschlagen. Sein Blick drehte sich zu meinem Nachttisch und das Lächeln auf seinem Gesicht wurde riesig, sodass sich sogar ein leichtes Grübchen an seiner linken Gesichtshälfte bildete. „Danke Juli.", rief er lächelnd und drückte noch ein letztes Mal seine Lippen auf meine, bevor er mich richtig neben sich zog und sich unser Essen zwischen uns stellte.

„Boah, das war scheiße lecker, Jule. Könntest du auch mal öfters machen.", grinste er zu mir und rieb sich mit seiner linken Hand symbolisch über seinen Bauch. Lachend schüttelte ich den Kopf und legte meinen Kopf entspannt auf Kai's Schulter, als dieser zwischen uns wieder Platz geschaffen hatte. Seine Arme waren um meiner Hüfte platziert und seine Fingerspitzen tanzten auf meinem Hüftknochen herum.
„Fröhlichen Nicolaus übrigens.", murmelte er in meine blonden Haare. Lächelnd sah ich hoch in seine Augen. „Wünsch ich dir auch.", erwiderte ich, doch schreckte ich als Kai sich ruckartig von mir löste und vom Bett aufstand.
„Ich muss dir noch mein Geschenk geben!", rief er aufgeregt und kramte sich eine Jogginghose aus seinem Schrank.
Ich ergriff die Hand, die er mir hinhielt, und wurde sofort von ihm aus dem Bett gezogen.

„Also, es ist kein großes Geschenk.", murmelte er und verwob unsere Finger miteinander. Er wirkte so nervös, dabei brauchte er gar kein Angst haben. Mir würde das Geschenk gefallen, einfach weil es von Kai war. Beruhigend Lächelte ich ihn an und verband kurz unsere Lippen miteinander. „Sei nicht so nervös, Schatz.", murmelte ich an seine Lippen. Nickend nahm er meine Worte zur Kenntnis und zog mich zu seinem Schrank. „Ich weiß, dass wir noch nicht wirklich lange zusammen sind, aber ich liebe dich Jule. Ich liebe dich über alles. Und vielleicht geht dir das etwas zu schnell, dann kann ich es auch verstehen.", erzählte er und sah mir tief in die Augen.
Dann öffnete er seine Schranktür und ich erkannte erstaunt, dass die eine Hälfte seines Schrankes komplett leer war. „Ich hab das hier für deine Klamotten und deine anderes Sachen frei gemacht. Der Schrank gehört dir.", erklärte er. Meine Augen wurden riesig und meine Kinnlade klappte leicht runter. „Das-das ist-das ist klasse Kai!", rief ich und fiel ihm in den Arm. Ich presste mich fest an ihn und klammerte ich an ihm fest. Kai erwiderte diese feste Umklammerung und hauchte mir einen Kuss auf den Kopf.

„Das ist wunderschön, Kai. Das bedeutet mir wirklich sehr viel.", nuschelte ich in seine Halsbeuge und löste mich leicht von ihm. Seine Augen strahlten unaufhaltsam und sein Gesicht zierte ein breites Grinsen. Unsere Lippen verbanden sich zu einem schönen, romantischen Kuss. Meine Hand legte sich an seine Wange und ich spürte seine Arme um meiner Hüfte.
„Ich liebe dich.", hauchte ich zwischen den Küssen, welche immer intensiver wurden. „Ich dich auch.", sagte Kai und schob mir grinsend zu dem Bett.

Vollkommen erschöpft lag ich auf der Matratze von Kai und versuchte meine Atmung zu regulieren. Kai ließ sich, nachdem er uns gesäubert hatte, neben mich auf die Matratze fallen und legte seinen Kopf auf meiner Brust ab. Ich strich lächelnd durch seine Haare und genoss die Zweisamkeit mit ihm nach unserem intensiven Akt der Liebe.
„Ach, heute Abend wollten die Jungs gemeinsam Essen gehen.", murmelte Kai plötzlich an meine Brust, was mich zum Lachen brachte. Verwirrt sah er mich an und zog seine Augenbraue hoch. „Was?", fragte er. „Daran denkst du jetzt?", fragte ich noch immer lachend. „Maannn.", schmollte Kai, doch stieg keine Sekunde später in mein Lachen mit ein.

„Aber was ich eigentlich fragen wollte war, ob du mitkommst? Die Jungs würden dich auch mal gerne richtig kennenlernen.", fragte er und ich war vorerst kurz überrascht. „Klar, ich würde sie auch gerne kennenlernen.", lächelte ich und drückte meine Lippen nochmal auf seine braunen Locken.

[1206 Wörter]

Bạn đang đọc truyện trên: AzTruyen.Top