Chapter Ten
Julian
17.10.2020, Dortmund
Sanfte Berührungen an meinem Rücken ließen mich leicht aus meinem Schlaf kommen. Grummelnd drückte ich meine Stirn noch tiefer an Kais Brust und hörte sein Herz unter meinem Ohr schlagen. Ich spürte die warmen Fingerspitzen von Kai nun deutlicher über meine Wirbelsäule tänzeln und spürte auch seine Lippen auf meinem Kopf.
Lächelnd öffnete ich leicht meine Augen und hob meinen Kopf an. Kai's kristallklare Augen blickten zu mir hinunter und er strahlte mich an. „Guten Morgen.", murmelte ich, was ein noch breiteres Grinsend auf Kai's Gesicht zauberte. Mein Herz fing leicht an schneller zu schlagen und mein Körper kribbelte unaufhörlich. „Morgen Juli.", nuschelte Kai und beugte sich leicht zu mir herunter. Seine Lippen streiften die meinen und ich seufzte genussvoll auf.
„Wie spät ist es?", fragte ich leise nach und kuschelte mich wieder an seine Brust heran. Kai drehte ich kurz und begann durch meine Haare zu streichen. „Kurz vor zehn.", murmelte er und ich nickte leicht. „Wann kommt dein Flug nachher?", fragte ich leise und sofort wurde die Stimmung zwischen uns trüber. Kai drückte mich noch näher an sich heran. „Um kurz vor neun.", erklärte er und ich nickte leicht. Die zuvor wirklich schöne Situation war nun vor Trauer belegt.
Seufzend hatte Kai dies wohl ebenfalls gespürt, denn er zog mich komplett auf sich rauf und umschloss meinen – wohlgemerkt nackten – Körper fest mit seinen starken Armen. „Ich hasse es, wenn wir uns voneinander verabschieden müssen.", murmelte ich traurig und schniefte in seine Brust. „Ich weiß, Jule. Und ich mag es genauso wenig.", seufzte er. „Aber irgendwann werden wir zusammen wohnen und unser Leben zusammen einfach genießen.", machte Kai Pläne für unsere Zukunft, was mich glücklich seufzen ließ. „Das fände ich schön.", ließ ich ihn wissen und drückte wieder einen kurzen Kuss auf seine Lippen.
„Gehen wir frühstücken?", fragte ich leise und blickte zu Kai, welcher grinsend nickte. „Klar.", lächelte er und schob mich von ihm herunter. Lächelnd setzte ich mich weiter auf, doch zischte überrascht auf, durch den plötzlichen Schmerz in meinem Hintern. Ich verzog mein Gesicht leicht und presste meine Zähne aufeinander. „Scheiße Jule, alles okay? Hab ich dir gestern weh getan?", fragte Kai und war sofort wieder an meiner Seite. Vorsichtig platzierte er seine Hand an meinem Rücken und sah schuldig zu mir. „Alles gut.", winkte ich ab und versuchte die weiteren Schmerzen zu ignorieren. „Es tut nicht zu sehr weh.", versuchte ich ihn zu beruhigen und lächelte zu ihm. Kai nickte, schien aber immer noch etwas misstrauisch zu sein.
Leicht humpelte ich umher, nachdem ich mir eine Unterhose und eine Jogginghose angezogen hatte. Einen großen Hoodie von Kai hatte ich ebenfalls an, welcher mich komplett in seinen Geruch hüllte. „Es tut mir wirklich leid, Juli.", nuschelte Kai, als er plötzlich dicht vor mir stand. Seufzend legte ich meine Arme um seinen Nacken. „Es ist wirklich nicht so schlimm, fühlt sich nur etwas unangenehm beim laufen an.", erklärte ich ihn. Leicht nickte Kai, bis seine Augen begannen heller zu leuchten und er mich mit einem Ruck hochhob. Sein Arm war unter meinen Kniekehlen gebetet, der andere hielt mich am Rücken fest. „Was wird das?", fragte ich und lachte leise und legte meine Arme für einen zusätzlichen Halt um seinen Nacken. „Na Ja, du meintest doch, dass es beim Laufen unangenehme ist, also trag ich dich, damit du nicht laufen musst.", erklärte Kai seine Aktion und lief mit mir auf dem Arm in die Küche. Vorsichtig platzierte er mich auf der Küchenzeile, neben der Kaffeemaschine, und fing an das Essen vorzubereiten.
Er machte uns Rührei, dazu einen Obstteller und machte dazu noch Brötchen für uns. „Du könntest öfters Frühstück machen. Ich wusste ja gar nicht, dass du so talentiert bist.", sagte ich und beobachtete weiter, wie er mit geschickten Handgriffen unser Frühstück zubereitete. „Du hast mich ja auch noch nie gefragt, ob ich mal Frühstück machen kann.", zuckte Kai mit seinen Schultern. „Du hast mal ein Kühlakku statt eines Eiswürfels in dem Getränk gelegt, sorry, dass ich nicht direkt davon ausgegangen bin, dass du super gut Frühstück machen kannst.", lachte ich leicht und erinnerte mich wirklich gerne an unseren Urlaub.
Kai schaute mich schmunzelnd über die Schulter an, doch machte einfach weiter ohne etwas zu sagen.
Unser Essen füllte Kai auf zwei Teller und brachte diese weg, ließ mich einfach alleine in der Küche sitzen. Verwirrt zog ich meine Augenbrauen hoch. Sollte ich vielleicht doch jetzt aufstehen und ihm nachlaufen? Eigentlich dachte ich, dass er mich tragen würde und um ehrlich zu sein hatte ich mich darauf auch schon wirklich gefreut, aber natürlich war es auch okay, wenn ich selber laufen würde. Gerade wollte ich mich von der Küchentheke herunter stützen, als Kai plötzlich wieder in meinem Blickfeld auftauchte. „Nicht aufstehen, Jule.", murmelte Kai und nahm mich wieder auf den Arm. Lächelnd kuschelte ich mich an ihn ran. „Ich hatte gedacht, dass du mich nur die Treppe runter getragen hast.", murmelte ich und spielte leicht mit den zwei langen Schnüren seines Pullovers. „Ach Jule.", nuschelte Kai in meine Haare. „Ich trag dich den ganzen Tag. Außer nachher am Flughafen.", murmelte er und ließ mich vorsichtig auf der Couch nieder.
Entspannt kuschelte ich mich wieder an Kai heran und kraulte mit meinen Händen durch seine Haare, massierte seine Kopfhaut. Seine braunen Locken hingen verwirrt in seiner Stirn und Kai drückte sich selber noch etwas näher an meine Brust. Der Größere hatte sich auf mich gelegt und schaute gerade zum Fernseher, auf welchem eine Serie lief, die mich nicht wirklich interessierte. Viel zu beschäftigt war ich mit Kai, mit den braunen Locken und damit, mit seinen Händen zu spielen.
Kai schnurrte leise und drückte sich tiefer in seinen eigenen Hoodie, welchen ich mir übergeworfen hatte. „Du riechst so gut.", nuschelte Kai irgendwann leise, was mich zum Lachen brachte. Leicht hob Kai seinen Kopf an und blickte schmunzelnd zu mir hinauf. „Was?", lachte ich weiter und strich über seine Wange. „Du riechst gut, Jule.", erklärte Kai und wurde rot um die Wangen. „Wirklich, ich kann nicht genau beschreiben nach was du riechst, aber es riecht verdammt gut.", nuschelte Kai in meine Brust und versteckte seinen hochroten Kopf in dieser. Ich lachte nur leise und strich weiter durch seine Haare, während ich mich auch enger an ihn drückte.
Die Kapuze von Kai's Pulli tief ins Gesicht gezogen und Kai's Hand in meiner liefen wir durch den Flughafen. In den letzten Minuten hatte sich unsere Stimmung deutlich verschlechtert und ich wusste jetzt schon, dass ich zu Hause weinen werde. Ich wollte nicht, dass Kai schon wieder gehen musste. Ich vermisste ihn jetzt schon, obwohl er noch neben mir war.
Aus traurigen Augen sah ich hoch in die blauen von Kai. „Ich will nicht, dass du gehst.", nuschelte ich und drückte mich einfach an ihn. Ich vergrub mein Gesicht in seinem Pulli und umarmte ihn fest. Ich spürte mein Herz schnell schlagen, spürte wie trocken mein Hals wurde und wie langsam Tränen in meine Augen traten. Leise begann ich zu weinen, wusste nichtmal wieso ich immer so emotional wurde, wenn Kai und ich uns verabschiedeten. „Ich will auch nicht gehen, Juli.", nuschelte Kai und vergrub seine Nase in meinen blonden Haare. „Aber ich besuche dich bald wieder. Sobald ich kann, dass verspreche ich dir.", sagte Kai noch, bevor er einen Kuss auf meinen Lippen platzierte. Mein Körper kribbelte augenblicklich und meine Lippen pulsierten ganz leicht.
Mir wurde ganz warm und es viel mir noch schwerer Kai gehenzulassen. „Ich liebe dich Jule.", hauchte Kai noch, bevor er sich umdrehte und den Weg zum Flugzeug antrat.
[1255 Wörter]
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